Erstes Beil für 6-jährigen Sohn

malibu325

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Liebe Forenfreunde,

nachdem mein 6-jähriger Sohn mit Begeisterung schon immer beim Holzmachen dabei ist (Scheite weg tragen und gemeinsam Anmachholz machen, oder daneben sitzen und mit seinem Vic schnitzen), möchte er endlich sein erstes eigenes Beil haben. Er ist geübt mit den Werkzeugen durch das Anschauen, den Waldkindergarten und die Kindergruppe der Jägerschaft, und weiß, was diese Dinger anrichten können und das sie gefährlich sind, wenn man damit Mist baut.

Ich selbst benutze nur Werkzeuge von Gränsfors, vom Wildmarksbeil bis zum Spalthammer, und bin glücklich damit. Und er möchte auch so eins. Habt ihr Erfahrungen oder einen Rat? Ich kann mich nicht entscheiden zwischen dem Gränsfors Handbeil und dem Gränsfors Minibeil. Was haltet ihr von Wetterlings oder Hultafors? Hultafors macht tolle Jagdmesser. Können die auch Beile? Das Werkzeug soll zunächst natürlich nur unter Anleitung/Aufsicht in der Jägergruppe oder im Waldkindergarten, und natürlich zu Hause, benutzt werden.

Liebe Grüße, Tobias
 
Ich habe für mich selber das Gränsfors Handbeil gekauft, so für in den Rucksack. Es liegt perfekt in einer mittelgrossen Männerhand, sowohl beim Hauen als auch beim Schnitzen. Schwer genug beim Mitschleppen auf dem Rücken, eher leicht für einen mittelkräftigen Mann zum damit Arbeiten. Insgesamt bin ich begeistert und nehme das Beil immer wieder in die Hand, auch nur so zum damit Spielen.

Das gesagt: Für einen 6-jährigen würde ich es nicht so empfehlen. Der Stil ist für eine Kinderhand definitiv zu dick. Der Kopf ist derselbe wie das Wildmarksbeil, bei diesem ist der Stiel länger und etwas dünner. Du hast ja schon eins, wie kommt er damit klar?

Ich hatte zuerst für mich das Minibeil im Auge; nachdem ich dieses in einem Sportgeschäft in die Hände nehmen konnte, kam ich davon ab. Wirklich allzu leicht für mich. Für ein Kind wohl ziemlich perfekt!

Hultafors und Wetterlings sind auch gute Werkzeuge, etwas weniger sorgfältig gefertigt im Anschliff und beim Stiel. Nun ist auch Gränsfors nicht perfekt, aber eben: besser.
Beide Hersteller fertigen die Klinge etwas bauchiger, die von Gränsfors ist deutlich schlanker. Zum Spalten ist ein Hultafors oder Wetterlings also grundsätzlich besser geignet, zum Äste abhacken dagegen das Gränsfors. Das Hultafors Classic Trekking ist bezüglich Grösse und Gewicht ziemlich identisch wie das Handbeil. Das Wetterlings kleines Beil ebenso, hat aber einen etwas dünneren Stiel. Meines Wissens gibt es das Minibeil aber nur von Gränsfors.

Fazit: Wenn der Junge mit dem Wildmarksbeil klar kommt, dann schenk ihm ein solches oder ein ähnliches von Hultafors (Treckingbeil) oder Wetterlings (kleines Beil). Wenn dieses zu schwer für ihn ist, dann kommt wohl nur das Minibeil von Gränsfors in Frage.
 
Ich habe (und liebe) u.a. das Minibeil von Wetterlings, welches sehr sorgfältig gemacht ist, auch der Stiel. Der mißt vor dem Knauf 22 x 30 mm (oval). Damit sollte er einigermaßen klarkommen oder "reinwachsen".
 
Mein Sohn hat mit 6 Jahren ein Fiskars Freizeitbeil ergattert.
Das hat eine vernünftige Nylonscheide, er hat natürlich eine vernünftige Einweisung erhalten und es nur unter Aufsicht benutzt.
Es gab keine Probleme. Natürlich muss man schon ein bisschen Zeit investieren und sich am Anfang in Sichtweite da bei stellen. (nicht zu dicht)
So habe ich es bei meinem Opa auch gelernt, nur das es keine Scheide gab und es Anmachholz war statt Totholz im Wald.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du bereits die Gränsfors Axte hast spricht nichts dagegen auch ein Beil zu nehmen, Qualitativ is Gränsfors sehr weit oben.

Tu dir selbst einen gefallen und bleib fern von Fiskars und Co, wenn dir die Teflonbeschichtung beschädigt wird oder der Stiel abbricht oder sonst beschädigt wird kannst du das ding dank schlechten Stahls und der Bauart als Türstopper verwenden.
Jedes normale Beil kannst du einfach neu Einstielen und fertig und wenn die Kopf Qualität passt und du es nicht grob Missbrauchst hält es praktisch ewig.

Zu anderen Herstellern Stihl und Husquarna respektive Müller und Hultafors sind beide gut, Ochsenkopf ist ebenfalls gut wobei die Qualität bei denen angeblich nachgelassen hat.
Ich selbst habe, da aus Österreich, fast nur Müller Äxte und bin mit der Qualität sehr zufrieden, meine Spaltaxt sieht nach 2 jahren Gebrauch immer noch aus wie neu und die wird definitiv nicht geschohnt.

Du kannst auch ausschau halten nach alten Beilen/Äxten, die Handgeschmiedeten aus Großvaters Zeiten sind auch auf keinen fall altes Eisen, solang der Dorfschmied nicht besoffen war :steirer:, ein bisschen entrosten, neu Schleifen eventuell neuen Stiel und du hast ein super Werkzeug das dem Baumarkt Müll deutlich überlegen ist.
 
@ kamikazekrieger: Erklär doch mal, was das jetzt bitte zum Thema "Beil für einen 6jährigen" beiträgt ?
 
bleib fern von Fiskars und Co, wenn dir die Teflonbeschichtung beschädigt wird oder der Stiel abbricht
Ich würde gerne den Sechsjährigen sehen, der bei einem Fiskars Freizeitbeil den Stiel abbricht, und diesen Sechsjährigen ggfl. als Bodyguard und/oder Türsteher anheuern.

Das wäre auch meine Empfehlung für diesen Fall:
Das aktuelle Fiskars X5 XXS hat eine praktische Farbe (nicht bedrohlich, leicht wiederzufinden), hat eine passende Größe (es ist wirklich klein), qualitativ voll in Ordnung und belastet den Geldbeutel nicht allzusehr (max. 30€).
Vielleicht wäre sogar das X7 XS von der Größe her schon passend?

Natürlich ist ein Gränsfors, Wetterlings oder Hultafors deutlich hübscher/cooler/authentischer, aber wird hier ja nicht nach einem handgeschmiedeten Kleinserienhandwerksprodukt für den Papa gefragt.
Oder meinst du mit "Und er möchte auch so eins" tatsächlich, dass der Sechsjährige nicht nur ein Beil, sondern ein Beil mit einem bestimmten Look haben möchte?
 
OK kein Problem, Ich gehe davon aus wenn malibu325 bereits Gränsfors im einsatz hat und diese Qualität gewohnt is ist die Fiskars daneben doch eher ein Spielzeug.

Als nächstes 6 jährige bleiben eben nicht immer 6 und ich glaube nicht das ein handliches Beil wenn er Hausnummer 12 Jahre ist einfach im Keller liegenbleibt.
Auf lange zeit gesehen 15, 20+ Jahre kann immer irgendwas passieren, gerade im Forst, deshalb rate ich zu einer normalen Bauform wo der Stiel einfach gewechselt werden kann.

Nun zum Kopf gerade bei kleinen Äxten und Beilen zählt eben das sie richtig scharf ist, nur ordentlich scharfes Werkzeug ist sicheres Werkzeug, daher würde ich besonders bei Beilen auf einen guten Stahl achten, wie gesagt es kann immer etwas passieren bei einem guten Stahl kann ich einfach Scharten, Rost etc. raus feilen/schleifen ohne das ich auf irgendwelche Beschichtungen achten muss.

Im großen und ganzen auf lange dauer gesehen wenn das Beil richtig geschärft wird (Feile, Schleifstein), und man darauf aufpasst hält sie praktisch ewig, es gibt schon einen Grund warum 80, 100+ Jahre alte Beile immer noch nicht zusammengeschliffen oder was weis ich sind und immer noch komplett in Ordnung sind.

Ich hoffe das erklärt meinen Standpunkt ausreichend.
 
Liebe Forenfreunde,

vielen Dank für eure zahlreichen Hinweise und Ideen. Nun wird es wohl das Gränsfors Minibeil. Fiskars wird es nicht, weil er die nicht mag. Unser Nachbar benutzt eins, und Sohnemann sagt, das sieht ihm "zu glatt und wenig schön" aus, womit er genau meine Meinung trifft. Außerdem ist es explizit auch für den Wald in seiner Kindergruppe gedacht, und da gehört solche "CNC-Plaste" nicht hin, finde ich. Sicher sind die Dinger für den Hausgebrauch OK, aber wir wollen Holz in der Hand haben. Und es zu Hause neben den anderen an die Wand hängen. Da sieht Fiskars auch komisch aus... Und... Falls der Stiel abbricht... Dann machen wir gemeinsam einen neuen :distracted:. Das können wir schon... Gute Esche und Hainbuche gibt es hier genug.

Liebe Grüße, Tobias
 
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