erstes Werkzeug dieses Jahr

luftauge

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Ist eigentlich eher ein Werkzeugsatz, aber trotzdem ein Messer - ein Fischhautmesser. Funktioniert, jetzt muss ich noch an der Schnitttechnik arbeiten, beim Probeschnitt auf Olive sieht man rechts, dass es ungleichmäßig ist, war aber eher fingertrouble.

Ist ein kombinierbares Werkzeug, 1-, 2, oder dreifach, dieses ist nur zum Riffeln, für pyramidenförmig reicht es noch nicht.

Gruß Andreas
 
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ääää wie funktioniert das Teil???
kann mir im Mom nicht vorstellen ob es der länge nach oder der breite nach benutzt wird...
kannste mal ein paar Bilderle machen im gebrauch :confused:
wäre echt net
ansonsten sehen die schon mal sehr interessant aus!
 
ääää wie funktioniert das Teil???
...
Im Prinzip genau wie eine Feile oder ein Schnitzmesser, also der Länge nach. Die Zähne werden durch das Holz geschoben, und schaben kleine Späne aus der Oberfläche - je nach dem, wie tief oder grob man riffeln möchte, werden die Felder gröber oder feiner. Die drei Teile kann ich zusammenstecken oder getrennt benutzen. Ist aber noch etwas Feinarbeit daran nötig, gefällt mir noch nicht richtig.

Vielleicht ätze ich es auch noch, die rauhe Oberfläche kommt daher, dass es Damast ist, vermutlich sogar von Markus Balbach. Aber ich hatte einem Forumiten versprochen, ein Messer ohne Finish zu machen, das ^ isses :steirer:

Gruß Andreas
 
Das ist im Prinzip eine teilbare Fischhautfeile.
Ich habe mir mal aus kurzen Feilenendstücken zwei solche Werkzeuge gemacht. Bei beiden hatte ich mit der Puksäge zwei Kerben längs eingeschnitten, dann bei einem die Zähne mit einem scharfen Meißel eingeschlagen, beim anderen eingefeilt. Eines funktioniert auf Zug, eines auf Stoß. Beide arbeiteten einigermaßen. Sehr zufrieden war ich nicht.
Als mir später ein Bekannter drei professionelle Fischhautfeilen schenkte, stellte ich aber fest, daß die auch nicht besser wirkten. Es lag also am Holz und der fehlenden Übung. Auf einem Kochmesser habe ich einen flach achteckigen Griff aus Nußbaum und die vier schmalen Kanten habe ich mit Fischhaut versehen. Sonst habe ich nur Probestücke gemacht.
Wenn man es kann, könnte eine solche Fischhauttechnik sehr reizvoll sein, sowohl optisch wie für die Griffigkeit.
Ich weiß nicht, ob die Bilder von Andreas die Größe 1 : 1 wiedergeben. Bei meinen Geräten sind die Zähne viel kleiner.
Mit dem Zusammensetzen oder Teilen habe ich so meine Zweifel, ob das gut funktioniert und sich kein Teil gegen das andere verschiebt. Ein großer Vorteil bei Andreas Konstruktion ist allerdings die bessere Schärfbarkeit der Zähne.
MfG U. Gerfin
 
Ja Uli, das passt schon :cool:

Die drei Teile werden mit Distanzleisten, Stiften und Feder zusammengehalten, ich mache noch mal neue Bilder in den verschiedenen Zusammenstellungen.
Die Schnittbreite von "Spitze zu Spitze" beträgt lediglich ca. 1,5mm - das Bild ist etwas ungünstig geschnitten. Der Damast ist ca. 2mm dick.

Übung und "runde" Schnitttechnik ist auf jeden Fall nötig, das habe ich schon bei den Probeschnitten bemerkt...

Gruß Andreas
 
Danke ihr beiden, jetzt geht mir ein Licht auf :ahaa:

Wünsche euch und den Rest hier allen ein fröhliches und gute Neues Jahr :super:
 
Wie versprochen, neue Bilder. Diesmal an einem Reststück Nussbaum ohne besondere Maserung ausprobiert.
Man sieht auch hier, dass nicht alle Schnitte perfekt sauber sind, aber ich habe das "Fischhautschneiden" gerade eben erst für mich entdeckt :glgl:
Der Holzklotz ist ca. 38x40mm, die Diagonale um die 65mm.

Mein Schneider ist noch nicht optimal, aber ich habe schon einige Verbesserungsmöglichkeiten herausgefunden - ist der erste gültige Versuch von zweien, also auch noch keine Routine damit vorhanden.

Gruß Andreas
 
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Immer nur auf flachen Holzstücken rumschnitzen ist langweilig und vor allem sinnlos, darum habe ich mir ausgemusterte Colt-Griffschalen ausgeliehen, um daran zu üben. Dies ist ein einteiliger Griffblock, den ich mit einem Fischhautmuster von einem Original Schalenpaar 1890 "verschönert" habe, ist egal wegen der teilweisen Fehler, weil der Block an einer ungünstigen Stelle geschäftet werden müsste, da er einen Riss hat.
"Einteilig" täuscht etwas, ich nehme an, dass man zwei Schalen mit einem Mittelstück verklebt hat, darum ist die linke Seite etwas dunkler, als die rechte - liegt also nicht am Bild.

Als Übungsstück ideal. Das Muster stellt vermutlich einen Bären oder Puma dar, fiel mir erst auf, nachdem ich das Originalmuster abskizziert hatte.
Dort, wo hier die Raute ist, ist beim Original die Halteschraube für die Schalen.

Gruß Andreas
 
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Das sieht ja schon mal ziemlich professionell aus!
Das Fummeligste ist wahrscheinlich, nicht über die Begrenzungen hinaus zu schneiden. Wie lange hast du da pro Seite etwa "hingeschnitzt"?

Grüße
Rainer
 
Ja, die Begrenzungen... :steirer:
Das Original sieht jedenfalls nach fast 120 Jahren immer noch wesentlich besser aus, als mein Übungsstück... :glgl:

Pro Seite hat es etwa 1,5h gedauert, bis die Form erkennbar gefüllt war.

Gruß Andreas
 
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Naja also ich find das ehrlichgesagt schon ziemlich OK für einen der ersten Versuche, ich könnte damit an einem Gebrauchsmesser wirklich schon ganz gut leben.
Anders ausgedrückt mir gefällt es!!

Taschau Torsten
 
Diese Fischhautfeilen sind nur zum Anzeichnen, dann mußt Du noch mit einer Schwert- oder Dreikantfeile nacharbeiten. Parallele Rillen sind ja noch keine Fischhaut. Und bitte die Rillen nicht mit 90°-Winkel machen, das sieht nicht so gut aus, eher schräg. Den Rand klebst Du mit Duct-tape ab, und dann zum Schluß wird die Border-line geschnitzt oder mit der Feile eingefeilt, um die Ausrutscher zu kaschieren. Bei Holz hilft Schaftöl, eine alte Zahnbürste und eine wirklich scharfe Feile für die Ausarbeitung der Rillen zu echten "Diamonds"

Feilen für Holz und für Metall gibt es hier:
http://www.triebel-guntools.de/
Bei Metall ganz wichtig: zuerst mit einer Dreikant-Schlüsselfeile ein Kreuz feilen und dann immer mit einer Seite der Fischhaut-Feile als Führung in der Rille arbeiten, und mit der andern Zahnreihe die nächste Rille ziehen. Mit ganz wenig Druck und langen Hüben arbeiten. die Fischhautfeile für Metall nutze ich selber für Bedienungsteile an Waffen und die Daumenrampe an Messern.

Wenn Du mit diesen Feilen zu tief arbeitest, bekommst du die Fischhaut nicht mehr ordentlich scharf geschnitten, diese Feilen sind nur zum Anzeichnen.
 
@cbo:
Ja, das habe ich bis auf das Abkleben der Begrenzung und die falsche Reihenfolge hier oder da auch alles genauso gemacht. Mit Schwertfeile wäre vermutlich zwangsläufig der nächste Schritt gekommen.

edit:
Mehr kann ich aus den Holzstücken zur Zeit nicht rausholen, aber für dieses Mal reicht es dann auch :glgl:

Gruß Andreas
 

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Das ist wirklich eine sehr gelungen und interessante Arbeit!
Bei einem runden Werkstück (Griff aus Elfenbein oder Horn für Bowieknive ) würde dieses Muster auch sehr gut kommen.
Ich wünsche mir schon sehr lange diese Art von Muster, auf den Griff meines Lieblingsmessers.
Leider habe ich aber bis jetzt keinen Künstler, der diese Technik beherscht, kennen lernen dürfen.
RESPEKT!!!!:super:
 
Ich beherrsche diese Technik auch (noch) nicht - noch beherrscht sie mich :glgl:
Momentan erlerne ich sie. Ganz so einfach, ist es nun doch nicht, aber "einige Jahre, um das zu lernen", wie mal jemand im Forum schrieb, braucht man sicherlich nicht, aber man muss sich doch schon recht ausgiebig damit befassen.

Gruß Andreas
 
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@Chris:
Ein Fischhautmesser hat zwei parallele Zahnreihen, man zieht eine Spur, und setzt das Messer einfach eine Spur nach rechts oder links, und zieht die nächste(n) Anrisslinie(n), das ist das Geheimnis und die Theorie...

Gruß Andreas
 
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