Erstlingswerk Küchenmesser Stahl/Epoxyfrage

Sanchez

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Servus!

Als neues Mitglied natürlich erstmal ein herzliches Hallo an alle Forumsmitglieder! Bin vor ca. nem Monat oder so auf das Forum gestossen und hab mich hier wohl schlimm mit dem Messer-Selbermach-Fieber angesteckt...Einfach :super: was man hier alles Lernen kann, wäre sonst nie auf die Idee gekommen mir mal ein Messer selber zu bauen.

Aber jetzt zu meinen Fragen:

Als Erstlingswerk schwebt mir ein Küchenmesser vor, weil ich mir denke dass dies wohl für einen Einsteiger einfacher zu bewerkstelligen ist, außerdem hat man ja für Küchenmesser wesentlich öfter Verwendung als für andere Messersorten (ausserdem hab ich schon ein Outdoormesser).
Nach intensiver Recherche hier bin ich auf den 4034 als Stahl gekommen, da Rostträgheit schon erwünscht ist (und der außerdem günstig hergeht)...bei Steigerwald und Borger aber mindestens die Masse 3 X 50 hat. 50mm Breite sind sicher absolut geeignet für Küchenmesser, 3mm kommen mir allerdings sehr dick vor - denkt Ihr das wäre den Schneideigenschaften abträglich ? Ich habe vor einen Voll-Flachschliff (über die ganze Breite) zu machen.

Griffmaterial/Epoxy: Ursprünglich hatte ich vor Amaranthholz als Griffschalen zu verwenden, bin aber unschlüssig ob sich das wirklich für Küchenmesser eignet, die auch ab und an mal in der Spülmaschine landen ?
Alternativ bin ich auf selbstgemachtes Micarta gekommen, im Forum wurde hierfür Epoxy L/Härter L bzw. HT2/HT2 (dünnflüssiger) von http://www.r-g.de empfohlen (Topfzeit 40-45 min., in 24h aushärtend).
Kann ich den dann auch zur Griffschalenbefestigung nutzen oder sollte ich mir dann nochmal Uhu Endfest zusätzlich anschaffen ?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, und nen schönen Tag noch!
 
Herzlich willkomen im aktiven Messerforumsdienst :).

Zu deinen Fragen:

4034 geht schon als Stahl, hält die Schärfe zwar nicht so gut, dürfte aber wegen seines Rostträgheit auch die Spülmaschiene aushalten.

Wobei ich nie im Leben eines meiner Selbstgemachten in die Spülmaschiene stecken würde :D.

Bei 3 mm Klingendicke, 5 cm Klingenhöhe und vollem Flachschliff musst du dir um die Schneidegeometrie keine Sorgen machen.
In meinen Augen rangiert das schon eher in der Region dünn, dass liegt aber am Betrachter.
Gab hier schon so manche Diskussion über Klingengeometrie und Dicke, einfach mal die Suchfunktion bemühen.

Amaranth ist ein ziemlich dichtes Holz dass sich gut polieren lässt, wenn du es anständig polierst und versiegelst dürfte das auch die Spülmaschine aushalten.
Aber wie gesagt Handmade und Spülmaschine sind keine gute Kombo.

Das Amaranth hält unter Umständen mehr aus als dein Micarta. Wenn das Mischungsverhältniss nicht stimmt bekommt man ganz schnell Problem mit der Konsistenz des Micarta.

Falls du den Kleber doch benützen solltest, er geht auch für die Griffschalen. Bei der Viskosität dürftest du aber viel Spaß beim Verkleben haben (und noch mehr beim Saubermachen des Messers und Arbeitsplatzes hinterher :lach: ).

Kann man mit Erosil eindicken. Aber bis man das alles gemacht hat würde ich mir liebr noch eine Packung Endfest kaufen. Die hält schon für ne ganze Weile.
Am Anfang wollte ich auch an allen Ecken und Enden sparen.
Aber in diesem Fall sollte man auf die paar Cent die man pro Messer an Kleber spart lieber verzichten, es lohnt sich.

Falls du noch Fragen hast immer her damit, wir sind da um zu helfen
(und um noch mehr unschuldige Menschen mit dem Messermachvirus zu infizieren :haemisch: :D) .

Gruß Marcus
 
Hi Sanchez,

14410 wär doch auch noch ne Alternative zum 4034, sollte auch bei den gängigen Händlern zu bekommen sein.

Nimm doch gleich RWL34, von der Verarbeitung fand ich den nicht schlimmer wie den 4034.
Den einzigen Nachteil den RWL34 hat ist der Preis.

Geklebt hab ich meine Griffschalen bis heute immer mit UHU Endfest.
Wenns mal schnell gehen sol bei 50-70°C in den Backofen.
 
Sanchez schrieb:
Nach intensiver Recherche hier bin ich auf den 4034 als Stahl gekommen, da Rostträgheit schon erwünscht ist (und der außerdem günstig hergeht)...bei Steigerwald und Borger aber mindestens die Masse 3 X 50 hat. 50mm Breite sind sicher absolut geeignet für Küchenmesser, 3mm kommen mir allerdings sehr dick vor - denkt Ihr das wäre den Schneideigenschaften abträglich ? Ich habe vor einen Voll-Flachschliff (über die ganze Breite) zu machen.

Griffmaterial/Epoxy: Ursprünglich hatte ich vor Amaranthholz als Griffschalen zu verwenden, bin aber unschlüssig ob sich das wirklich für Küchenmesser eignet, die auch ab und an mal in der Spülmaschine landen ?
Alternativ bin ich auf selbstgemachtes Micarta gekommen, im Forum wurde hierfür Epoxy L/Härter L bzw. HT2/HT2 (dünnflüssiger) von http://www.r-g.de empfohlen (Topfzeit 40-45 min., in 24h aushärtend).
Kann ich den dann auch zur Griffschalenbefestigung nutzen oder sollte ich mir dann nochmal Uhu Endfest zusätzlich anschaffen ?

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit, und nen schönen Tag noch!

Der Stahl wäre auch meine Wahl gewesen, wenns rostträge sein soll. Nimmt ne gute Schärfe an und hält sie zufriedenstellend, wenn entsprechend hoch (>58 HRC) gehärtet. Die Wärmebehandlung auf alle Fälle dem Profi anvertrauen, da der Querschnitt der fertig geschliffenen Klinge bei 50x3 mm extrem dünn sein wird und leicht Verzug auftreten kann.

Tu das Messer NIE (!!!) in die Spülmaschine, der 2K-Kleber wird bei 90-100 Grad wieder weich. Ich würde mich für Micarta als Griffmaterial entscheiden. Ist einfach härter im Nehmen als Holz.
Harz L und Härter L ist ausreichend dünnflüssig und billiger als HT2, wenn ich mich recht entsinne. Mit dünnem Baumwollstoff ist es sicher am einfachsten. Zum verkleben wie schon gesagt, nimm lieber 2-Komponenten-Kleber.
 
Hallo,

wg. Geometrie mache ich mir eigentlich auch weniger Sorgen, mehr darum daß der Schneidenrücken zu breit ist...
z.B. bei meinem Helle-Messer (ca.4mm und "Puukoschliff") kann ich zb. Zwiebeln sehr sauber schneiden, da höllenscharf, aber wenn ich tiefer reinschneide als die primärphase reicht wird die Zwiebel eher gespalten... und alle Küchenmesser die ich befummeln konnte sind wesentlich dünner, max. mal 2mm (geschätzt) .

Über die Stäbilität sollt ich mir mal Gedanken machen, vielleicht ein zweiphasiger Schliff ? Auweia, das geht bestimmt in die Hose :-( Hab bei manchen Berichten gelesen daß man beim ersten Versuch sowieso meist bei nem Flachschliff endet, also war das mal mein Gedanke...

Wg. RWL34: Ist wohl ein Spitzenstahl, will aber beim ersten Versuch nicht gleich was pulvermetallurgisches nehmen, weil zu teuer und außerdem befürchte ich schlechtere Bearbeitbarkeit, hab zwar nen Bandschleifer, aber leider nur so einen: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=19498 . Mal schaun was mit dem geht, sonst besorg ich mir Feilen...für die Griffbearbeitung wird er aber taugen....

Mfg, Sanchez.
 
Hi Sanchez,

stimmt, mit Stahl brauchst Du diesem Bandschleifer nicht zu kommen.
Aber mein Bandschleifer ist auch nicht besser. ;-)

Aber RWL ist gar nicht so schwer zu bearbeiten, ungehärtet ist das Zeug nicht viel schlimmer wie 4034.
Aber der Preis für RWL kann einen schon schrecken, das stimmt.
Meine Erstlingswerke waren auch aus 4034, den bekam ich aber damals geschenkt.

Viel Erfolg mit Deinem Projekt, egal mit welchem Stahl.
 
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