Esse im Eigenbau

messerfreak95

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Schmiedeesse im Eigenbau

Ich hab mal nach Esse gesucht und hab da ne Idee von pwnd gefunden und etwas umgewandelt.
Hier ist es so wie er es hatte:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=89648
seht euch mal seine Bilder an.
showthread.php

Ich habe vor die 5 Wände aus Schamottstein zu bauen und sie mit Schamottmörtel zu verbinden sprich zu kleben. Die untere Rundung will ich ebenfalls mit Schamottmörtel spachteln und das ganze innen mit Schamottmörtel zuspachteln.
Kann mir jemand sagen ob es funktioniert und noch irgenwelche Tipps geben. Aber bitte sagt mir nicht dass ich was anderes machen soll, denn ich versuche es gerade mit einem Gußgrill.

Im vorraus schonmal Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor drei - vier Jahren lief bei mir noch meine zweite Esse, die ich ähnlich wie die von PWND aufgebaut hatte - anders als bei ihm war es bei mir jedoch eine Seitenwindesse, deren Luftkanäle aus Hydraulikleitungen bestanden, die zum Vorheizen der Luft unter der Feuerstelle durchs Ytong hindurchgeführt waren und (einzeln zuschaltbar) von einem geregelten Staubsaugermotor bepustet wurden. Dass die Röhrchen an meiner Esse einzeln zu beblasen waren ist deswegen praktischer als PWND's Lösung, weil diese Luftlöcher ganz gerne mal zusetzen und Du außerdem selten die ganze Länge der Esse befeuern willst.
Heute gammelt dieses durchaus funktionale, aber leider sehr bröselige Ding neben meiner Schmiede, während ich mir ne schicke Gasesse gegönnt hab.

Fehlerstellen bei mir waren:

1. Trotz Seitenwind setzten die Luftkanäle nach mehrstündigem Schmieden zu, da ich keine Schlacke/Ascheabführung geplant hatte. 'Seitenwind' kannst Du hier im Forum suchen, dann findest Du auch, warum das ratsamer ist als 'Löchleinpust von unten'.

2. Hohe Wände an der Esse sind praktisch gegen Schmiedeflohflug, behindern aber das Arbeiten mit sperrigeren Schmiedestücken

3. Obwohl ich durch die einzeln anzusteuernden Luftkanäle recht genau dosieren konnte, wo ich mein Hitzenest haben wollte hab ich mich eigentlich nie an die ganze Länge der Esse wagen müssen - von meinem lustigen Vorhaben, ein Katana zu schmieden und dann im Langfeuer zu härten bin ich schnell abgekommen ;-)

Fazit: Nett für den Einstieg, recht einfach zu bauen und sehr günstig - als Dauerlösung aber leider hochgradig unbefriedigend.


mfg
Tct
 
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Vielen Dank für die Antwort
Ich habe allerdings noch ein paar Fragen.

1.Wie baue bzw. mache ich mir eine Schlacke/Ascheabführung? Im Forum gibt es darüber leider nichts.

2.Was ist Schmiedeflohflug?

3.Wie hast du das mit dem Seitenwind gemacht?

4.Wie schon gesagt mache ich die Seitensteine aus Schamottstein und verspachtel diese dann mit Schamottmörtel, welche beiden Feuerfest sind. Die Rundung unten mache ich ebenfalls mit Schamottmörtel. Die Frage ist jetzt hält dies lange?
Und denkt ihr dass es sich rentiert?

Die Sache ist die ich baue mir gerade einen kleinen Gussgrill um, möchte aber aufjedenfall diese Esse auch bauen.
 
Verzeih meine recht flapsige Ausdrucksweise bei meinem letzten Post - das war spät in der Nacht!

Eine Asche- und Schlackeabführung nennt man auch Schlackefaust - unter diesem Suchbegriff wirst Du einige wenige, aber sehr ergiebige Beiträge finden. Sie ist nicht zwingend nötig, bei längerem Betrieb der Esse aber sehr praktisch!

'Schmiedeflohflug' bedeutet, dass einer Esse hin- und wieder glühende Kohleteilchen entweichen können, die dann u.U. unangenehme kleine Löcher in die Haut brennen. An sich ist ein Schmiedefloh jedes kleine, heiße Teilchen, das unkontrolliert herumfliegt und zu unangenehmen Verbrennungen führt. Je ausgewogener die Luftzufuhr, desto weniger Flöhe.

Seitenwind bedeutet, dass die Luft für die Verbrennung seitlich zugeführt wird. Bildlich gesprochen: Stell Dir vor, Du pustest von der Seite ins Feuer und nicht von unten. Das hat so seine Vorteile ;-). Unter 'Seitenwind' wirst Du ebenfalls in der Suche fündig.

Die Schamottsteine sollten ewig halten, auch der Mörtel ist recht langlebig, und notfalls musst Du eben neu verspachteln. Über die Gestaltung der Essenschüssel und der Luftzuführung sollten jedoch noch andere, etwas erfahrenere Schmiede etwas sagen -
das, was ich oben geschildert habe entspringt meiner eigenen, noch sehr dürren Praxis!


mfg
Tct
 
Vielen Dank für die Antwort.
Aber wie hast du das mit dem Seitenwind gemacht, sprich wie hast du das gebaut?
Noch eine Frage für jemanden, der sich mit Schamottstein auskennt:

Kann Schamottstein anbbohren bzw. durchbohren.

Ich hab mal nach Schlackefaust gesucht aber keine Erklärung, geschweige denn eine Bauanleitung gefunden.

Kann mir bitte irgendjemand erklären was das ist und wie man es baut.

Im vorraus schonmal Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
......Aber wie hast du das mit dem Seitenwind gemacht, sprich wie hast du das gebaut? Noch eine Frage für jemanden, der sich mit Schamottsteinen auskennt: Kann (man?) Schamottsteine anbohren bzw. durchbohren (?)

Ich hab mal nach Schlackefaust gesucht, aber keine Erklärung geschweige denn eine Bauanleitung gefunden. Kann mir bitte irgend jemand erklären, was das ist und wie man es baut?

Im Voraus.......
Ich stelle mir vor, dass der Bau einer Schmiedeesse richtig schwierig sein muss, wenn man weder eine solche 'live' und 'in action' gesehen hat noch Bücher zu Rate zieht! Versuche mal, einen Bumerang zu bauen, ohne je einen in der Hand gehabt zu haben! Die Fehlversuche kann man dann nur noch wegwerfen....

Warum machst Du Dir das Leben so schwer? Du kriegst hier zwar alle Informationen ans Bett geliefert, aber dennoch sind das ja Dinge, die aus der Praxis kommen und auch dort funktionieren sollen. Die Konstruktion kann doch nur erfolgreich arbeiten, wenn man die Funktion grundlegend verstanden hat und wenigstens die Terminologie benutzen kann!

Mein Tip: verschaffe Dir das große Aha-Erlebnis, indem Du einem guten Schmied mal ausführlich über die Schulter schaust! Viele Fragen beantworten sich dadurch von selbst.

Hilfreich sind als Lektüre der Schmiedebereich des Forums sowie

'Der Schmied am Amboss' Hundeshagen sowie

'Die Kunst des Schmiedens' Bergland


Gruß

sanjuro
 
Hi Messerfreak95,
wenn Du mit Holzkohle arbeiten willst, brauchst Du keine Schlackeabführung, weil es (fast) keine Schlacke gibt. Dann aber besser mit Seitenwind arbeiten.

Ich habe meine Holzkohleesse auf eine Eisenplatte gemauert und einfach ein 2-Zollrohr im rechten Winkel leicht nach unten geneigt in den Feuerbereich geführt.

Tipp: Schamottsteine lassen sich sehr leicht bohren und mit dem Winkelschleifer schneiden, wenn Du sie vorher gut wässerst.

Viel Spaß beim Bauen.

Gruß

Jörg
 
Hi
Ich habe vor sie mit Seitenwind zu betreiben.Bin mir bisher noch nicht sicher ob ich nur mit Holzkohle schmieden will.Vielleicht mache ich zu der Holzkohle auch noch Holzkohlebriketts oder vielleicht schmiede ich auch mit Schmiedekohle Fettnuss 4.

Wie mache ich das mit dem Seitenwind?

Benötige ich dafür eine Schlackefaust?

Egal ob ja oder nein stellt bitte Links von Bildern oder Bilder und eine Bauanleitung und eine Skizze hier rein.

Bitte ANTWORTEN!

Danke
 
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Hallo,

Du hast recht ,es gibt die Suchfunktion in diesem Forum, damit findet man Unmengen an Infomationen, die alles andere als übersichtlich sind.
Wenn man nicht weiss wonach man genau zu suchen hat ,findet man s eher zufällig.

Also nochmal.... die Schlackenfaust gibts nur bei Feuerschüsseln, welche von unten durch den Boden belüftet werden.
Sie dient dazu die Schlacke (das ist der sich während der Verbrennung von der Kohle trennende und hinabsinkende mineralischen Anteil) durch kurzes anheben derselben, zu zertrümmern/brechen um das Belüftungsloch frei zu halten.
Desweiteren lässt sich der Windstrahl einwenig damit steuern, (Punkt, oder Streuen ).
Die einfachere Essekonstruktion ist wohl die urtümliche Esse mit Seitenwind. http://www.diehayden.de/pages/schmieden.htm
Die gabs wohl einige Tausend Jahre lang.
Eigendlich ist es eine Kiste aus Feuerfestem Material, Lehm, Schamott,oder Ytong sauber ausgekleidet. Idealerweise rechteckig an der schmalen Seite leitest du die Luft durch ein Rohr schräg nach unten,oder waagerecht über den Boden in die Kiste. Fertig
Damit zu Arbeiten ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, weil der Wind dem glühendem Werkstück oft zu nah kommt, und es oxidiert oder abkühlt. Die Feuerführung, ist also ein wenig schwieriger.
Du musst darauf achten dass immer genügend Kohle über und vor der Luftdüse ist. Ausserdem sollte der Wind/Luft schnell und einfach zu regulieren sein. Ich persönlich fände für eine solche Bauweise einen Blasebalg gar nicht so abwegig.
Versuchs mal, das ganze ist nur halb so kompliziert wie du denkst.

Gruss unsel
 
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Hallo
was denkt ihr ist besser?
  • Seitenwind
  • Bodenbelüftung
Bei Seitenwind wäre es laut unsel besser einen Blasebalg zu Bauen.
Bei einer Belüftung von unten wäre es evtl. besser eine Schlackefaust zu bauen.

Was denkt ihr also?

Vielen Dank
 
Guten Abend Messerfreak95!

Ich hätte da noch einen Link für dich http://www.messerforum.net/showthread.php?p=756863#post756863 (Post 27)

Ich nehme an du weisst was ich dir damit sagen will.
Du müsstest auf alle deine Fragen eine Antwort bekommen haben!!!
Wenn dir tatsächlich was am Schmieden liegt, leg los und Frage nicht soviel!
Wenn du keine Esse mit all diesen Antworten auf die Reihe kriegst lass es oder kauf dir eine. Jedenfalls hab ich hiermit das letzte Wort für dich getippt.

Manoman :argw: für wen hälst du dich?
 
Hab heute das zweite mal mit einer übergangsesse geschmiedet.
Heute hat's sogar schon rot geglüht:D.
Hat richtig Spaß gemacht.
Hab mir aus einer Schraube ein "Messer" geschmiedet.
Bilder kommen später.
 
Also du solltest echt überlegen, den Brennraum drastisch zu verkleinern, wenn ich deine Bilder betrachte. Sonst kannste dir vor lauter Kohle kaufen kein Essen mehr leisten...
Deine Rohrbelüftung ist auch überdimensioniert. Prinzipiell reichen auch ein oder zwei großzügig dimensionierte Einströmöffnungen von der Seite bzw von unten. Durch die vielen Löcher kriegst du nämlich trotzdem keine gleichmäßige Hitze über eine lange Fläche, das ist ein Irrtum.
 
Hallo allerseits :) ,

ich bin ein Neuling und bin gerade beim Bau meiner Esse. Da ich aber vieles richtig machen will, würde ich gerne die Meinung eines Profis einholen.

Also folgendes, die Esse wollte ich folgend gestalten:

Esse.JPG


Ursprünglich hatte ich geplant die Belüftung von unten zu machen, jedoch gefällt mir dabei nicht, dass man die ganze Schlacke lediglich nach oben bläst und somit in der ganzen Esse verteilt und die Kohle verseucht. Mit dieser Lösung könnte sich ein Teil davon unten absetzen und mir somit die Reinigung erleichtern.
Die Belüftungslöcher im Schamot wollte ich in der Höhe versetzt anordnen um eine Luftverwirbelung zu erzeugen, dass somit die Glut großflächiger verteilt wird (ich wollte noch ein Gitter reinlegen, welches über den Lüftungslöchern liegt, sodass ich nicht ganz so viel Kohle verschwende und der Luftstrom besser ist).
Auf den Seiten links und rechts kommen dann die Lüftungsrohre ran und die Schamottsteine in der Mitte sollten noch entnehmbar sein und somit austauschbar.

Nun meine Frage:

Ist dies die bessere Lösung um der Schlacke entgegenzuwirken als von unten belüftete Essen?
Und generell ... wird dies funktionieren?

Falls jmd andere Ideen einbringen möchte hier die editierbare Word-Datei:
http://www.fileden.com/files/2007/2/10/756263//Esse.doc

Danke schonmal im voraus,

Mfg Korbinian
 
Wieso fliegt Schlacke hoch ? hatte eher das Problem,das wenn ich eine Pause machte,erst die erstarrte Schlacke vom Ofenrost zu kratzen.
 
Essen-Design

.....ich bin ein Neuling und bin gerade beim Bau meiner Esse. Da ich aber vieles richtig machen will, würde ich gerne die Meinung eines Profis einholen......
Ist dies die bessere Lösung, um der Schlacke entgegenzuwirken, als von unten belüftete Essen? Und generell ... wird dies funktionieren?......
Es scheint auf diesem Gebiet eine Eigenart zu sein, dass Neulinge Konstruktionen entwickeln, ohne bestehende Systeme zu kennen oder gar praktische Erfahrungen damit gemacht zu haben.

Die Vorstellungen, wie Schlacke sich im Feuer verhält, welcher heute noch lieferbare Brennstoff welche Eigenschaften hat, welche Schmiedetechnik ganz bestimmte Anforderungen an Form und Dimensionen der Feuerschüssel stellt, scheinen gar nicht berücksichtigt zu werden. Von Luftmenge und -druck war noch gar nicht die Rede! Dabei sind die Kriterien für den Bau einer Schmiedeesse recht klar und wurden hier im Forum vielfach beschrieben.

Ich bin nicht der Auffassung, dass die bestehenden System nicht mehr verbessert werden könnten, aber dazu muss man deren Funktion und die Einsatzbereiche schon etwas kennen.

Meine Empfehlung: erst einmal mit einer möglichst einfachen Konstruktion (z.B. Seitenwindesse oder Feldschmiede) schmieden und Erfahrungen sammeln, danach die Schmiedewelt revolutionieren.

Gruß

sanjuro
 
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