Ein kleines Vorwort zu meinen Erwartungen an ein EDC:
Beruflich bin ich EDV-Mädchen-für-alles in einem Krankenhaus, also muss ein EDC wirklich diskret zu tragen sein, andererseits aber stabil genug, um z. B. zum Teil dicke Kabelbinder, die in der Netzwerkerei Verwendung finden, oder auch einen Draht, kappen zu können.
Hobbymässig bin ich Kampfsportler und fahre häufiger auf Seminare oder Camps, bei denen abends gegrillt und Lagerfeuer gemacht wird, so dass ein EDC auch geeignet muss, ein ordentliches Stück Fleisch zu zerteilen oder sogar als Spaltkeil für Feuerholz gebraucht zu werden.
Als optimale Klingenlänge haben sich für mich ca. 9-10 cm herausgestellt, das ist lang genug, um bei der Arbeit auch mal Papierschnipsel aus einem Drucker „herauszupopeln“, aber noch nicht so lang, dass man sofort als „irrer Messerstecher“ betrachtet wird.
Ich hatte ein Böker „Walter Brend“ besessen, dass für diese Zwecke hervorragend geeignet zu sein schien, bis ich es tatsächlich zum Holz spalten verwenden wollte und es sich nach drei (!) Schlägen mit einem Knüppel auf seinen Rücken in seine Bestandteile auflöste. - Ich weiss nicht, ob es sich um eine Montagsproduktion handelte oder ich ein völlig normales erwischt habe, auf jeden Fall war ich so frustiert, dass ich die Trümmer sofort zornig entsorgt habe. Heute ärgere ich mich, dass ich nicht noch Fotos gemacht habe....
Auf der Suche nach einem Messer, bei dem mir so etwas nicht nochmal passiert, bin ich auf ER gestossen. Strider kam zwar auch in die engere Wahl, die sehen mir aber dann doch zu martialisch aus, also bestellte ich mir zuerst ein Fulcrum Folder II D.
Out-of-the-box war mein erster Eindruck: „Ein Taschenmeissel...“ Leider schien ich ein Montagsprodukt bekommen zu haben, einhändiges Öffnen war nicht möglich, erst als ich die Stellschraube so weit gelockert hatte, dass die Klinge Spiel bekam. Nachdem ich es zerlegt hatte, musste ich feststellen, dass auf einer Seite zwei Washer eingelegt waren. Nach Entfernung von einem und einem Tropfen Fett funktionierte es dann reibunglos und so wie es sollte. Auch die Schärfe liess zu wünschen übrig, auch hier war noch mal Handarbeit angesagt. Beim Einstecken in die Hosentasche ist aufgefallen, dass es ein ganzes Stück herausragt (verantwortlich dafür ist der Glasbrecher) und „diskretes Tragen“ nicht wirklich möglich ist. Für die eingesetzten Messertaschen bei Bundeswehrhosen o. Ä. scheint es jedoch wie gemacht zu sein. Davon ab ist bei diesem Messer der Firmenname Programm. Der erste Einsatz war auch gleich ein kleiner Härtetest: Verbogene Zelthäringe aufbiegen. - Funktionierte „ wie `ne Eins“. Es hinterliess zwar unschöne Spuren auf der Klinge, aber ich habe es ja auch nicht zum Anschauen, sondern zum Benutzen gekauft.... Zweiter Test: Pilze für Salat schneiden. Hier machen sich die sechs mm Klingenstärke bemerkbar, es entstand „Pilzbruch“. Ähnliches ergab sich auch beim Schneiden von gegrilltem Nackensteak, durch die Klingendicke musste ich überraschend viel (relativ betrachtet...) Kraft aufwenden, um es zu zerteilen. Ergo: Es ist ein Messer für härteste Belastungen und wenn ich in der Natur unterwegs bin wird es ohne Frage dabei sein, für den „städtischen“ EDC – Alltag ist es mir doch zu gross und zu schwer.
Die Verarbeitung und verwendeten Materialien fand ich - trotz der oben beschriebenen Mängel - so überzeugend, dass ich mir das ER Basic Folder 2 CT geordert habe.
Erster Eindruck: EINFACH PERFEKT!
Ich habe keine sehr grossen Hände, der Griff fühlt sich sehr ergonomisch an; kein Klingenspiel, Klinge rasiert, das Messer lässt sich bequem einhändig öffnen. Eine sehr schöne genauere Beschreibung (seines kleinen Bruders in Drop Point Version) ist bereits vorhanden:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=33916&highlight=extrema+ratio
Ich habe dem nicht hinzuzufügen, ausser vielleicht der zusätzlichen Verriegelung des Liner-Locks an der rechten Seite und: Ich bin begeistert.
Besonders angenehm ist der Gürtelclip, der ein absolutes „discreet carrying“ ermöglicht. Zudem ist das Messer relativ flach, so dass es sich sogar innen im Hosenbund (meine bevorzugte Trageweise) tragen lässt, ohne sonderlich zu stören.
Der erste Praxistest war Gemüse schnibbeln, - eine reine Freude! Hier wurde sofort klar, dass dieses Schätzchen für normale Tätigkeiten besser geeignet ist das FF II.
Leider habe ich augenblicklich nicht die Gelegenheit, es Härtetests zu unterziehen, so dass ich Euch die Berichterstattung darüber erstmal schuldig bleiben muss.
Bei Fragen und Anregungen: Immer heraus damit!
Gruss
dthiem
P.S.: Leider ist es mir noch nicht erlaubt, Anhäge einzufügen, sonst hätte ich noch ein paar Vergleichsbilder angehängt.
Wurde gerade geändert, hier die Bilder:
Beruflich bin ich EDV-Mädchen-für-alles in einem Krankenhaus, also muss ein EDC wirklich diskret zu tragen sein, andererseits aber stabil genug, um z. B. zum Teil dicke Kabelbinder, die in der Netzwerkerei Verwendung finden, oder auch einen Draht, kappen zu können.
Hobbymässig bin ich Kampfsportler und fahre häufiger auf Seminare oder Camps, bei denen abends gegrillt und Lagerfeuer gemacht wird, so dass ein EDC auch geeignet muss, ein ordentliches Stück Fleisch zu zerteilen oder sogar als Spaltkeil für Feuerholz gebraucht zu werden.
Als optimale Klingenlänge haben sich für mich ca. 9-10 cm herausgestellt, das ist lang genug, um bei der Arbeit auch mal Papierschnipsel aus einem Drucker „herauszupopeln“, aber noch nicht so lang, dass man sofort als „irrer Messerstecher“ betrachtet wird.
Ich hatte ein Böker „Walter Brend“ besessen, dass für diese Zwecke hervorragend geeignet zu sein schien, bis ich es tatsächlich zum Holz spalten verwenden wollte und es sich nach drei (!) Schlägen mit einem Knüppel auf seinen Rücken in seine Bestandteile auflöste. - Ich weiss nicht, ob es sich um eine Montagsproduktion handelte oder ich ein völlig normales erwischt habe, auf jeden Fall war ich so frustiert, dass ich die Trümmer sofort zornig entsorgt habe. Heute ärgere ich mich, dass ich nicht noch Fotos gemacht habe....
Auf der Suche nach einem Messer, bei dem mir so etwas nicht nochmal passiert, bin ich auf ER gestossen. Strider kam zwar auch in die engere Wahl, die sehen mir aber dann doch zu martialisch aus, also bestellte ich mir zuerst ein Fulcrum Folder II D.
Out-of-the-box war mein erster Eindruck: „Ein Taschenmeissel...“ Leider schien ich ein Montagsprodukt bekommen zu haben, einhändiges Öffnen war nicht möglich, erst als ich die Stellschraube so weit gelockert hatte, dass die Klinge Spiel bekam. Nachdem ich es zerlegt hatte, musste ich feststellen, dass auf einer Seite zwei Washer eingelegt waren. Nach Entfernung von einem und einem Tropfen Fett funktionierte es dann reibunglos und so wie es sollte. Auch die Schärfe liess zu wünschen übrig, auch hier war noch mal Handarbeit angesagt. Beim Einstecken in die Hosentasche ist aufgefallen, dass es ein ganzes Stück herausragt (verantwortlich dafür ist der Glasbrecher) und „diskretes Tragen“ nicht wirklich möglich ist. Für die eingesetzten Messertaschen bei Bundeswehrhosen o. Ä. scheint es jedoch wie gemacht zu sein. Davon ab ist bei diesem Messer der Firmenname Programm. Der erste Einsatz war auch gleich ein kleiner Härtetest: Verbogene Zelthäringe aufbiegen. - Funktionierte „ wie `ne Eins“. Es hinterliess zwar unschöne Spuren auf der Klinge, aber ich habe es ja auch nicht zum Anschauen, sondern zum Benutzen gekauft.... Zweiter Test: Pilze für Salat schneiden. Hier machen sich die sechs mm Klingenstärke bemerkbar, es entstand „Pilzbruch“. Ähnliches ergab sich auch beim Schneiden von gegrilltem Nackensteak, durch die Klingendicke musste ich überraschend viel (relativ betrachtet...) Kraft aufwenden, um es zu zerteilen. Ergo: Es ist ein Messer für härteste Belastungen und wenn ich in der Natur unterwegs bin wird es ohne Frage dabei sein, für den „städtischen“ EDC – Alltag ist es mir doch zu gross und zu schwer.
Die Verarbeitung und verwendeten Materialien fand ich - trotz der oben beschriebenen Mängel - so überzeugend, dass ich mir das ER Basic Folder 2 CT geordert habe.
Erster Eindruck: EINFACH PERFEKT!
Ich habe keine sehr grossen Hände, der Griff fühlt sich sehr ergonomisch an; kein Klingenspiel, Klinge rasiert, das Messer lässt sich bequem einhändig öffnen. Eine sehr schöne genauere Beschreibung (seines kleinen Bruders in Drop Point Version) ist bereits vorhanden:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=33916&highlight=extrema+ratio
Ich habe dem nicht hinzuzufügen, ausser vielleicht der zusätzlichen Verriegelung des Liner-Locks an der rechten Seite und: Ich bin begeistert.
Besonders angenehm ist der Gürtelclip, der ein absolutes „discreet carrying“ ermöglicht. Zudem ist das Messer relativ flach, so dass es sich sogar innen im Hosenbund (meine bevorzugte Trageweise) tragen lässt, ohne sonderlich zu stören.
Der erste Praxistest war Gemüse schnibbeln, - eine reine Freude! Hier wurde sofort klar, dass dieses Schätzchen für normale Tätigkeiten besser geeignet ist das FF II.
Leider habe ich augenblicklich nicht die Gelegenheit, es Härtetests zu unterziehen, so dass ich Euch die Berichterstattung darüber erstmal schuldig bleiben muss.
Bei Fragen und Anregungen: Immer heraus damit!
Gruss
dthiem
P.S.: Leider ist es mir noch nicht erlaubt, Anhäge einzufügen, sonst hätte ich noch ein paar Vergleichsbilder angehängt.
Wurde gerade geändert, hier die Bilder:
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: