Faszination von Waffen auf Kinder

Artur

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Hallo zusammen.

unter der URL http://www.schleibinger.com/waffe0/ liegt eine äußerst interessante Hausarbeit von Liane Greim. Die Arbeit hat einen schulpädagogischen Hintergrund - davon sollte man sich jedoch nicht abschrecken lassen. Das Dokument enthält viele Fakten und Untersuchungen zum Thema Spielzeugwaffen, das Spielen von Kindern mit Waffen, Waffen und Aggression, Psychologie der Waffe und vieles mehr.
Das Dokument ist nicht nur für Messer- oder Waffenliebhaber mit eigenen Kindern interessant, sondern auch für die Sammler / Messerfreunde, die etwas über den (einen möglichen) Hintergrund ihrer Leidenschaft :cool: erfahren möchten.

Vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere an Erlebnisse und Gefühle aus seiner eigenen Kindheit/Schulzeit - schreibt doch drüber.

Für den Fall, das der Link im Text nicht funktioniert, hier noch einmal der Link: http://www.schleibinger.com/waffe0/

Viel Spaß beim Lesen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ohne das jetzt gelesen zu haben, ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man Kinder mit Waffen aufwachsen läßt und ihnen den richtigen Umgang damit lehrt, kann man vielem vorbeugen.
Wenn man das Verbotene und Glorifizierte als etwas Selbstverständliches ansieht, wird auch kein Haben-Wollen-Um-Jeden-Preis und damit Unsinn treiben heraufbeschworen.
 
Gut finde ich an der Arbeit, dass sie augenscheinlich wertfrei vorgeht. Das Spiel mit Waffen wird nicht per se als schlecht vorveruteilt sondern in seinem Sinn aus Sicht der Kinder untersucht.

Eltern können da nicht mehr so objektiv bleiben :D .

Wäre die Arbeit aus "Elternsicht" mit vorgefertigtem Ergebnis und einer klaren Aburteilung von Waffen erstellt worden, nach dem Motto: "Waffen sind schlecht, wie kommt es, dass Kinder damit spielen?" ich hätte es nicht gelesen.

Gut finde ich, das der Unterschied "Spiel mit Waffen" und "Kriegsspiel" heraus gestellt wurde.

Interessant ist der Zusammenhang, das der Charakter des Kriegsspiels stark vom pädagogischen Umfeld abhängt. Mir fällt dazu spontan ein, dass Söhne der Wilhelminischen Ära gerne in Matrosenhemden (Uniformen) gesteckt wurden. Die Kleidung sollte die Beziehung zu Kaisers Flotte aufzeigen ("Wenn der Morgen graut, wenn das Frührot taut, hat der Kaiser schon an der Flotte gebaut" war ein beliebter Spott der Sozialdemokraten der Zeit). Ergo: Kriegsspiele sind stark von elterlicher/gesellschaftlicher Animation abhängig.

Wichtig finde ich den Bezug: "Spiel mit Waffen - Kampfspiele" und "Erlernen von Geschicklichkeiten".

Von daher unterstütze ich den Gedanken, das solche Spiele wertvoll und zu unterstützen sind.

Sie sind wertvoll, weil nur im spielerischen Herangehen an die Thematik, das Kind in die Lage versetzt wird, Konfliktlösungsstrategien stressfrei zu erlernen. Heißt: Im Spiel über die Stränge geschlagen ist grundsätzlich ein anderes Problem, als im Ernst daneben gegriffen zu haben. Fehler im Spiel ist ein Kind leichter bereit zu erfassen, als wenn es im Ernstfall vom emotionalen Stress überlagert ist.

Außerdem erlent das Kind einfach körperliche Fähigkeiten (Angriff, Flucht, Verstecken, Hinterhalt) die einfach elementar für das Menschsein sind.

Ich glaube, die Parallele ist zum Kampfsport der Erwachsenenwelt zu ziehen. Durch die sportliche Auseinandersetzung mit körperlicher Gewaltanwendung und deren möglichen Konsequenzen, wird mehr zur gewaltfreien Konfliktbewältigung beigetragen, als wenn körperliche Gewaltanwendung grundsätzlich ausgeschlossen wird.

Fazit: Spiel und Sport bieten einen kontrollierten Rahmen, in dem Aspekte des Lebens vorurteilsfei aber durchaus wertorientiert erfahren werden können. Das fördert die urteilsfähigkeit des teilnehmenden, damit dessen selbständigkeit und verantwortung und ist allemal besser als jedes Verbot.

Den Unterschied Mädchen - Jungen hinreichend zu erklären wird wohl nie gelingen. Zumindest dachte ich: "Das hätte ich auch ohne Studie sagen können." Ich bin gespannt, wie meine Tochter sich entwickelt. Tatsächlich ist sie mit 1 Jahr schon mehr zu Puppen hingezogen, als es mein Sohn mit einem Jahr war.

Tatsächlich habe ich aber bei meinem Sohn nicht erst gewartet, ob er mit Jungenspielzeug spielen will, sondern es ihm einfach vorgesetzt.
 
ich habe, da durch das Thema und durch exilant´s Hinweis auf die Neutralität der Arbeit mein Interesse geweckt wurde, versucht das Werk zu lesen. Ich habe zwar keine Kinder, aber eine wissenschaftliche Meinung zum Thema, wie ich selbst zu meinem Hobby gekommen sein könnte - das hätte mich schon interessiert.

Ich muss sagen, ich bin nicht weit über das Kapitel der Definitionen des Begriffs der Waffe hinaus gekommen. Der Grund lag schlicht darin, dass ich ständig für eine handvoll Zeilen eine neue Seite aufrufen musste. Gibt es eine Möglichkeit, den Text als Einheit zu lesen? Ich habe keinen entsprechenden link gefunden.

Merci

Dieter
 
Haha,, da war ich auch etwas genervt. Ich hatte erst gedacht, der richtige Text sei noch weiter verlinkt, dann hätte der mir den Buckel...

Aber, erstaunlicherweise reichen die paar Zeilen für die Kapitelweise Darstellung.

Bins halt im Schnelldurchlauf. So schwer theoretisch ist es nicht. Die Verfahrensweise habe ich mir auch nicht angetan, sondern bin durch, bis die Meinung, das Fazit kam.
 
exilant schrieb:
Gut finde ich an der Arbeit, dass sie augenscheinlich wertfrei vorgeht. Das Spiel mit Waffen wird nicht per se als schlecht vorveruteilt sondern in seinem Sinn aus Sicht der Kinder untersucht.

Dummerweise gilt das mit dem Wertfrei nur den Waffen gegenüber, das allseits beliebte "die Medien sind schuld" Argument wird schön unreflektiert übernommen:

"Einen nicht unerheblichen Anteil an der Gewaltzunahme bei Jugendlichen und Kindern, haben ohne Zweifel die Medien."

Wenn ich sowas in einer wissenschaftlichen Arbeit schreibe, muß ich mich schon fragen lassen wo mein Anspruch liegt. Wenn irgendetwas in der wissenschaftlichen Diskussion nicht ohne Zweifel sicher ist dann das. Ein typisches Beispiel für das "Aufsexen" von Abschlußarbeiten. Bei so einer Arbeit denkt jeder, ohne das Medienthema gehts nicht, leider wird es dann meist nur auf Sparflamme abgehandelt. Sowas behandle ich entweder exklusiv oder gar nicht. Im Grunde ist das Thema alleine schon zu groß, um das fundiert in ner Examensarbeit abzuhandeln.

Chrisse
 
Naja, Hausarbeit beim Zöpfl...
In einigen Punkten finde ich die Arbeit als Ausgangsbasis ganz interessant, anderes ist sicher zu hinterfragen; im Großen und Ganzen geht´s mir viel zu sehr in die Breite als in die Tiefe. Aber es ist eine Hausarbeit, keine Examensarbeit, oder?

Man muß natürlich berücksichtigen, dass diese Arbeit eben "für Herrn Zöpfl" geschrieben wurde; ich kam leider mit seinen schulpädagogischen Auffassungen selbst nicht ganz klar. Seine Humoristischen Werke sind aber ziemlich gut ;-)

Alles in allem ein Thema, zu dem eine wirklich tiefgreifende Arbeit sehr interessant wäre!!

mfg
Tct

PS: TFX als Beispiel für ein "Waffenspiel"? Eieiei.......
 
Ich hatte "Hausarbeit zur Zulassung zum ersten Staatsexamen" als Examensarbeit interpretiert. Ist ja eigentlich auch egal. Diesen Zöpfl kenne ich nicht, bin allerdings auch Soziologe und kein Pädagoge. Dementsprechend kann ich seine Einstellung nicht bewerten, aber das ist halt ganz objektiv ein Mangel an dieser Arbeit. Naja, auch im Wissenschaftsbetrieb gibt es genug die es sich einfach machen. Schlimm nur wenn man Eltern, Politikern und allen anderen damit auch noch die pseudowissenschaftliche Grundlage für die Suche nach dem Sündenbock liefert.

Chrisse
 
... ist n bischen viel zu lesen, werde ich aber noch machen, da es recht interessant erscheint.

Was ich dazu sagen kann:

Meine zwei Kinder (10 und 12) sind mit meinen Hobbies (Schuss- und Blankwaffen) aufgewachsen. Die Waffen sind im Stahltresor (Sicherheitsstufe B) verwahrt, doch sie könnten sie jederzeit unter meiner Aufsicht anschauen und in die Hand nehmen. Dadurch finden sie daran nichts aussergewöhnlich Geheimnisvolles, eher als etwas "alltägliches" und so cool oder uncool wie ein Brotmesser. Von Faszination nichts zu bemerken.

Mein Vater dagegen hat sein Luftgewehr immer versteckt und ich hab es gefunden, als er nicht da war ... :hehe:

Es muss wohl an Erziehung und Verboten liegen, dass Unfug geschieht.

Und ich bin überzeugt, dass auch in den USA der Grossteil der Waffenbesitzer dadurch verantwortungsvoller mit Waffen umgeht als jemand der nicht damit aufgewachsen ist und eines Tages an eine Waffe gerät....
 
Ich finde das Thema sehr interesante aber das Link werde mich vielliecht der ganze nacht brauchen nur zum lesen! Meine deutsch ist nicht gut als bevor wann ich nur 18 bis 20 jarhe alt war. Darf ich bitte in english weiter schreiben? Ich kann deutsch lesen so Sie konnen antwort auf deutsch wann du willst.

Too many pschologists and other pseudo medical practioners have made a life long study in the fascination children have with weapons of all kinds. I forget the exact number, but it is said that a child will witness many thousands of violent acts as seen on the television screen before they are of school age. When I was growing up in the 40's there was no television and I listened to stories as presented on the radio. Stories such as, "The Lone Ranger", "Sgt. Preston of the RCMP", "The Green Hornet", and "The FBI in Peace and War". These were interesting and because the stories were on the airwaves I could do other things at the same time and use my imagination to see pictures in my mind.

Growing up during WW2 did create some problems for my otherwise pacifist parents. I had a little sailor suit (Matrosen anzug).Toys were available that depicted war and I had a few toy planes and a toy tank and then as I got older I found toy guns. I had a collection that would be quite valuable today if my mother did not throw them out when I went into the army at the age of 17. As a kid we used to play "cowboy and Indians", "Civil War", with some kids wearing blue caps and others wearing gray caps. We played "War Games" and what with newpapers depicting the global war and the Newsreels" showing the war from one point of view we were soon playing out on the front lawn, much to my parents chagrin, what we were reading about and seeing on the screen.

My parents would never let have a real .22 rifle but I used my 'allowance' ,oder 'Taschengeld', and bought a Daisy Red Ryder Carbine that was spring-operated and used BB's. It was used and cost $3 dollars. My father had a hunting rifle but never showed me how to use it. My neighbor across the street had a .22 rifle. It was a single shot, bolt action. We would take it over the hill behind our homes and shoot it in a field where there was no one around.

As for knives my parents did not seem to mind them as much since they had utilitarian value. Almost all the boys carried a pocket knife to school and during recess we would play 'stretch', 'cut the pie' and other skill games on the schoolyard. No one ever used a knife in an improper fashion and no one ever was hurt with a knife. We used to draw knives on our notebooks when we were in the 5th grade and no one said anything about it. Now if a child draws a knife or gun on his notebook he can be sent to the principal or even sent to a "shrink" for showing "aberrant" behavior! Kids are being given drugs such as Ritalin to calm them down and make them "good little subjects of the state"!!!

When I was 14 my parents divorced and by my 17th year I decided to join the army and go my own way. I signed up for the Ordnance Corps (Heeres Waffenamt) and a tour of duty to Germany. I enlisted in January of 1956 and by June after basic training and two Ordnance Schools found my self bound for Germany. Since I was half German on my mothers side of the family I thought it would be nice to see where my great-grandfather was from.

While I was stationed in Germany I found it easy to collect some knives for my collection and I still have some of them now some 39 years later.
If I can figure out how to post a photo I will place a picture or two on line.

It is late so I will call it a day and maybe add some more later. When I was in Germany and France I saw kids playing as if they had toy guns. One French kid used a long stick of bread as a toy rifle while going home from the store. He even dropped ot once on the street!

I enjoy reading all your comments about knives and my German understanding is already picking up after much disuse. Ich braucke mehr ubung. I am certain that most of you probably speak better English than I do German. In our family we speak several languages though. My wife speaks Tagalog, my daughter and son-in-law speak French and Spanish and their son speaks in three languages. Our youngest son lives in der Schweiz und spricht franzozich, und learnt spanisch und etwas deutsch.

Viele Gruss und hab eine guter neue Woche!!!

Phil (noch immer in kalifornian) Ca :cool:

Ich bin fur 22 jahre als freiwilliger polizei und 27 als US Tresor polezei gearbeitet. (Concurrently, I am not thaaat old!) :) I also hold a California CCW, or "Concealed Carry Weapon" permit. (Waffen tragen urlaubnis schein) not sure of the proper words here. I alway carry a knife and a pistol.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir ists exakt so wie bei Magnum 2. Ich hab im Haus keine Schusswaffen, aber das eine oder andre Messer. Der unsrige, heute sechs, konnte da unter meiner Aufsicht schon immer da, sobald er ein Messer sicher fest halten konnte. Und sobald der Schnuller weg war, hatte er ein eigenes - war ein Deal, Schnuller gegen Messer :).
Das Thema "Messer" ist vollkommen gegessen. Interessiert nicht weiter, Nimmt er halt, wenn ers braucht, und legt er ab, wenn ers nicht braucht.

Waffen ist das nächste, nachdem ich seit knapp 10 Jahren im Verein schiesse, hat man mir angeraten, doch mal ne eigene Waffe zu kaufen, naja, mach ich das halt mal. Das interessiert ihn natürlich, und von Zeit zu Zeit möchte er Papa mal beim Schiessen zusehen- was ich allerdings noch nicht mache - aber so richtig ein Thema ist das auch nicht. Liegt sicher daran, dass ich da auch keinen Akt draus mache.

Nebenbei haben wir unserem Sohn weder irgendwelches Männerspielzeug vorgesetzt, noch bin ich selber der grosse Heimhandwerker ;) Und trotzdem wollte er schon immer Werkzeug als Spielzeug, Ritter Rüstung, Schwerter, Helebarden ;) - das ist einfach genetisch, da bin ich mir derweil ganz sicher - und das letzte Geschenk von Opa auf der Kirmes, ne Mini M16, die gelbe Plastikkugeln verschiesst, :irre: war ne Woche lang der Hit im Haushalt. Das Ding erreicht auch das Limit meiner Toleranzschwelle. Aber bevor ich da ein Bohei rum mache, lass das Ding Ding sein, nach ner Woche liegts in der Ecke. Genauso wars.

Ich finde einfach das Thema "Waffen und Kinder" nicht sonderlich interessant. Das Thema "Kinder ohne Grenzen" oder "Kinder und Aggression" ist meines Erachtens angemessener. Ich sehe eher Probleme mit Kindern, die nur noch eine stark beschränkte Auswahl an Möglichkeiten haben, auf Konfliktfälle zu reagieren. Da kommen dann 8 jährige Monster mit psychopathischen Zügen raus. BTDT.

Grüße
Pitter
 
Genauso sehe ich das auch.
Ich habe mit 10 Jahren angefangen mit Waffen zu hantieren, im Verein unter Anleitung. Und aus mir ist kein Massenmörder geworden. Nur Büchsenmacher :lach: ! Wie gesagt, wenn man Waffen das Geheime und Verbotene nimmt ist alles kein Problem.
Die Wissentschaftler sollten sich lieber Gedanken drum machen, wie man eine Gesellschaft gestalten könnte, in der Kinder sorgloser aufwachsen können, um sich nicht von falschen Zwängen gesteuert entwickeln zu müssen. Aber das ist ne Sache, die hier zu weit führen würde.
 
Hallo,

die Arbeit von Liane Greim ist schon sehr interessant.

Dennoch ist das Thema für mich nicht heraussragend.

Ich habe mein erstes feststehendes Messer mit 5 Jahren bekommen. Meine Schwester, 13 Jahre älter als ich, hatte es mir von einem Oesterreichurlaub mitgebracht.

Seitdem interessiere ich mich für Messer.

Auch meine Söhne sehen Messer nur als Werkzeug an, zum schneiden, nicht als Waffe.

Gruss


Günther
 
Hi.
Danke für den Link. Ich fand die Arbeit interessant und weil nach eigenen Erlebnissen gefragt wurde:
Ich bin mit Waffen im Haus groß geworden. Mein Vater ist Polizist und Jäger und als ich noch "Stepke" war(das müßte so die Zeit von Brokdorf und RAF-Terror gewesen sein), wurden die Waffen noch nicht so sicher aufbewahrt wie heute(Waffentresor). Ich schätze so mit 6 hat man mir die Funktion usw. einer Pistole erklärt, ich durfte mal mit auf den Schießstand und hören wie laut das ist usw. Spät. danach hat sich meine Faszination gelegt. Ich hab als Kind nie nach Waffen gesucht o.ä. Mittlerweile hab ich gar keine Ambitionen mehr zu Schußwaffen. Ich hab zwar noch 2,3 Waffen aus meiner Sportschützenzeit, aber die werden allerhöchstens einmal im jahr aus Langeweile mal auf dem Schießstand genutzt.
Gruß
Ugorr
 
Liane Greims Arbeit ist schon sehr ansprechend. Ich habe schon als kleines Kind angefangen Messer zu sammeln und habe ein Messer nie als Waffe eingesetzt sondern nur als Werkzeug.

Dennoch mag ich nicht verhehlen, dass wir in einer sehr seltsamen Zeit leben.

Es gibt Schulen, wo das mitführen des kleinsten Victorinox (Klinge, Nagelfeile, Schere, Pinzette und Zahnstocher), dessen Name mir nicht bekannt ist, fast zu einem Schulverweis geführt hätte.

Jo
 
Schön, dass jetzt auch von eigenen Kindheitserlebnissen geschrieben wird...
ich selbst habe eine lebhafte und frühe Erinnerung daran, lange vor dem ersten geschenkten Messer (Typ Kinder-Camping für Schulausflüge, am besten war da wohl die Lederscheide), ein eigenes langes Holz-Messer aus einer Latte hergestellt zu haben, durch geduldiges Schleifen am Putz von Altbau-Hausecken, Ziegelsteinen usw., es hatte eher Kurzschwert-Form, hatte durchaus 'ne gewisse Schärfe, und dann hat mir ein Verwandter ein Art Monogramm reingebrannt, dass ich aus meinen Initialien gestaltet habe...
darf mich also als geborenen Messermacher betrachten ;-)
erinnere mich auch an die Faszination gefährlich langer Küchenmesser im Verhältnis zu meinem kleinen Kinderkörper (heute hab ich eins mit 33cm Klingenlänge :), wogegen das feststellbare Hirschhorn-Taschenmesser meines Opas wahnsinnig schwer und schwer zu öffnen schien und die Schweizermesser nie irgendeine Faszination hatten, nach dem üblichen Cowboy-und Indianerspielen aber auch das Schießen nicht, obwohl es natürlich faszinierend schöne Guns gibt
daher vermute ich persönlich, dass Messer oft auch bei Kindern weder rein als Waffe noch rein als Werkzeug gesehen werden, sondern undifferenzierter als etwas dazwischen, so dass die Faszination schon mit der Gefährlichkeit zu tun hat, aber nicht unbedingt mit Aggressionsfantasien verbunden, eher etwas Gefährlich-Schönes zum Bewundern und Rumfuchteln, so wie heut meist bei Samurai-Klingen :)
soviel mein Senf,
gruß t.
 
Schneeball schrieb:
Es gibt Schulen, wo das mitführen des kleinsten Victorinox (Klinge, Nagelfeile, Schere, Pinzette und Zahnstocher), dessen Name mir nicht bekannt ist, fast zu einem Schulverweis geführt hätte.

Jo

Auf Grundlage welcher Vorschrift denn ? Hier in NRW gibt es meines Wissens keine landesweite Schulvorschrift dagegen. IN Niedersachsen glaub ich war es , verbietet ein Edikt der Regierung bzw. des Ministeriums die Mitführung von Waffen in der Schule.

An meiner Schule gab es keine über das WaffG hinausgehenden Beschränkungen.
 
@Hayate

im expliziten Fall berief sich die Schule, gelegen in Rheinland-Pfalz, auf die "Hausordnung".

Dies ist bisweilen leider kein Einzelfall.

In die Grundschule, die mein jüngster noch besucht, durfte bis zum Jahre 2003 an Karneval weder Spielzeugpistolen, noch Spielzeugsäbel oder ähnliches mitgebracht werden.

Seit 2004 ist dies erlaubt. Die Spielzeugpistolen dürfen aber keine Spielzeugmunition enthalten.

Gruß

Jo
 
exilant schrieb:
Haha,, da war ich auch etwas genervt. Ich hatte erst gedacht, der richtige Text sei noch weiter verlinkt, dann hätte der mir den Buckel...

Aber, erstaunlicherweise reichen die paar Zeilen für die Kapitelweise Darstellung.

Bins halt im Schnelldurchlauf. So schwer theoretisch ist es nicht. Die Verfahrensweise habe ich mir auch nicht angetan, sondern bin durch, bis die Meinung, das Fazit kam.


Die Arbeit gibt es auch als PDF Datei unter :

http://www.schleibinger.com/waffe0/waffe0.pdf
 
Schneeball schrieb:
@Hayate

im expliziten Fall berief sich die Schule, gelegen in Rheinland-Pfalz, auf die "Hausordnung".

Das ist allerdings durchaus gestattet. Der Hausherr (also der Direx) kann in der Hausordnung das Tragen von Waffen,Eisbechern bestimmten Werkzeugen, Zobelfellmänteln oder auch rosa Strickmützen verbieten.

Aber vielleicht wäre es eine gute Idee, Waffen im Technikunterricht durchzunehmen- das sollte das Interesse der Schüler an Waffen in friedliche Bahnen kanalisieren ( oder aber auf Null reduzieren, manche Lehrer schaffen auch dies) .
 
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