fehlgeschlagene Wärmebehandlung

forsev

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Hallo liebe Forengemeinde,

mein Problem hat nicht unbedingt was mit Messern zu tun, aber hoffe, dass ihr mir trotzdem helfen könnt.
Zur Durchführung von Versuchen musste ich ein Werkzeug herstellen (lassen), härten und anlassen. Für die Wärmebehandlung hab ich von ner firma ne Vorschrift bzw. anleitung bekommen. Hab also das Werkstück aus Warmarbeitsstahl 1.2343 bei 1050°C ne knappe Stunde im Ofen gelassen (in 3 Stufen erwärmt) und danach in Öl abgeschreckt. Erreichte Härte:
knapp 30 HRC, also ein Witz.
Es hat sich rausgestellt, dass das Thermometer im Ofen defekt war.statt 1050°C waren es nur 960°C.
Hab das Werkzeug normalgeglüht (ebenfalls bei 1050°C aber mit langsamer Abkühlung) und wieder bei 1050°C in den Ofen gesteckt. Erreichte Härte: unter 30 HRC.
Dann vor Wut das Werkstück gleich ne Stunde bei 1050°C in den Ofen geschmissen (ohne das Werkzeug langsam mit zu erwärmen)
Erreichte Härte: knapp über 20 HRC.
Eine Analyse im REM ergab, dass der Werstoff tatsächlich 1.2343 ist. Kann mir jemand von euch sagen was da schief gelaufen ist? Wäre echt über jeden HInweis dankbar!
achso: Hatte das Werkzeug im Ofen auf Glühkohle gebettet um ner Verzunderung entgegenzuwirken (mit erfolg).
Und kann mir jemand sagen, warum nach ner fehlerhaften Wärmebehandlung normalisiert werden muss vor erneutem härten? Die Temp beim härten sind doch sowieso im austenitbereich. da wird doch sowieso das Gefüge "zerstört".

schonmal Danke im Voraus!

Grüße,

Lars
 
Im kleinen Stahlschlüssel steht Härten 1010-1030°C.

Bei zu hoher Temperatur ist die Härte oft geringer, als bei der unteren Härtetemperatur.

Warum? Soll jemand anderes erklären.
 
Na das hört sich aber nach dem Klassiker an!

Falsches Material!

Er hätte in jedem Fall eine Härte annehmen müssen
 
Hallo forsev,
möchte Roman beipflichten, dieser Stahl hätte auch bei einer verunglückten Härtung, also zu tief temperiert oder restaustenitbildung
bei zu hoch temperiert - eine Härte bringen müssen. (über 45 HRC)
Und bei allem Respekt eine REM Analyse ist erfahrungsabhängig , besser
ist eine normale Spektralanalyse eine 13er oder gar 17er Element
Bewertung ist die sichere Seite.
Denkbar wäre -wenn es wirklich der Stahl ist - nur eine riesige Entkohlung,
aber durch dein Kohlebett eher unwahrscheinlich.
Fazit- falscher Stahl
gruss fritz
 
Nein, dett kann nich sein... Da wurde dir irgend etwas anderes untergejubelt... Muss noch nichtmal böse Absicht gewesen sein, manchmal hat irgendwer in der Firma ein Stück Stahl in's andere Regal gelegt und schon isses passiert...

Oder war die Stahlsorte am Stück erkennbar markiert (z.b. eingeschlagene Werkstoffnummer)... Bei Abschnitten von irgendwas die man günstig bekommen kann ist immer eine gewisse Vorsicht nicht ganz falsch am Platze...

Neues Spiel, äh Stahl... neues Glück
 
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