Ferngläser Eden HD 8x42 und Eden ED 8x42

pitter

Forumsbetreiber
Teammitglied
Beiträge
14.745
Was zum Spielen ist ja immer nett :) deswegen habe ich das Angebot von Eden Webshops (http://www.edenwebshops.de/) gerne angenommen, mal zwei Ferngläser ausprobieren zu können. Vielen Dank erst mal dafür!

Alle Bildchen zusammen gibts hier: http://www.messerforum.net/fotoalbum/showgallery.php?cat=1585

Ausgesucht habe ich mir zwei 8x42, und zwar das Eden HD 8x42 und das Eden ED 8x42. 8-fache Vergrößerung ist eine gute Wahl, für ein universelles Glas - man sieht schon was, verwackelt aber das Bild noch nicht zu stark - und bei 42mm Objektivdurchmesser bleibt das Glas noch einigermaßen leicht und handlich. Die beiden Ferngläser sind in ihren technischen Daten recht ähnlich. Die ED Version soll durch den Einsatz eines ED (Extra Low Dispersion) Linsenelements eine noch bessere Bildqualität aufweisen.

Ich bin ja alles mögliche, aber sicher kein Fachmann für Ferngläser. Vor allem fehlen mir höherwertige Gläser, um einen optischen Vergleich durchzuführen. Deswegen gibts zu beiden Ferngläsern einen Passaround - sobald der eingerichtet ist, steht hier der Link zum thread. Ich beschränke mich auf die Ausstattung, die Haptik und meine Eindrücke.

So sehen die beiden Gläser aus, das ED 8x42 liegend. das HD 8x42 stehend

DSC_6387.jpg


Specs Eden HD 8x42

  • Vergrößerung: 8 x 42
  • Durchmesser Objektiv: 42 mm
  • Prismensystem: Dachkant
  • Prismenglas: BaK-4
  • Vergütung: Wideband Multilayer-Coating
  • Zentralfokussierung am Mitteltrieb
  • Sehfeld: 129 m breit auf 1000 m Entfernung (= 7,4°)
  • Ausgangspupille): 5,3 mm
  • Dämmerungszahl: 18,3 Methode Zeiss*
  • Augenabstand: 18 mm
  • Distanz Naheinstellung: 1,2 m
  • Material Gehäuse: Aluminium
  • Stativgewinde
  • Gewicht: 760 g
  • Abmessungen: 145 mm x 120 mm x 55 mm
  • Zubehör (im Lieferumfang): Tasche, Tragegurt, Objektivschutzkappen, Reinigungstuch
    Augenmuscheln: Twist up - drehbare Augenmuscheln, geeignet für Brillenträger
  • Wasser-/Beschlagschutz: Ja
  • Garantie: 25 Jahre auf Material und Konstruktionsfehler

Specs Eden ED 8x42

  • Vergrößerung: 8 x 42
  • Durchmesser Objektiv: 42 mm
  • Prismensystem: Dachkant
  • Prismenglas: BaK-4
  • Linsenglas: Spezialglas - Extra Low Dispersion
  • Linsenvergütung: Water-Repellent Coating
  • Prismenvergütung: Wideband Multilayer-Coating, Silver Coating, Phase Correction Coating
  • Zentralfokussierung am Mitteltrieb
  • Sehfeld: 142 meter breit auf 1000 m Entfernung (= 8,1°)
  • Ausgangspupille: 5,2 mm
  • Dämmerungszahl: 18,3 Methode Zeiss*
  • Augenabstand: 17 mm
  • Distanz Naheinstellung: 3,5 m
  • Material Gehäuse: Magnesium
  • Stativgewinde
  • Gewicht: 680 g
  • Abmessungen: 140 mm x 110 mm x 70 mm
  • Zubehör (im Lieferumfang): Tasche, Tragegurt, Objektivschutzkappen, Reinigungstuch
    Augenmuscheln: Twist up - drehbare Augenmuscheln, geeignet für Brillenträger
  • Wasser-/Beschlagschutz: Ja
  • Garantie: 25 Jahre auf Material und Konstruktionsfehler

Unterschied des ED zum HD Modells ist die Verwendung einer leichteren Magnesiumlegierung, Prismen mit Phase Correction Coating, Silver Coating, Water-repellent Coating, die unterschiedliche Dioptrineinstellung und natürlich das ED Linsenelement. Die Naheinstellgrenze beträgt allerdings 1,2m beim HD gegenüber zu 3,5m bei der ED Version. Die UVPs sind 149 Euro für die HD und 279 Euro für die ED Version,

Bei beiden Gläsern kann die Augenmuschel einfach herausgedreht werden, damit möglichst wenig Streulicht an die Augen kommt. Brillenträger - bei denen der Augenabstand durch die Brille recht groß ist - können die Augenmuscheln beim HD auf drei, beim ED auf zwei leicht rastende Abstände einstellen. Beim HD sieht das dann so aus:

DSC_6404.jpg


Am rechten Okular ist der Drehring, zur Einstellung der Dioptrinkorrektur. Der Hersteller verwendet zur Schmierung des Drehrings ein spezielles Fett. damit sich die Korrektur nicht zu leicht verstellt. Grundsätzlich lässt sich der Ring eher schwer drehen, wird beim Einstellen aber recht leichtgängig und satt. Und wenn er ne Weile in Ruhelage ist, wird das Fett wieder zäh. Komisches Zeug, funktioniert aber - zumindest bei momentanen Temperaturen.

Bei der ED Version ist das anders gelöst:

DSC_6394.jpg


Die Augenmuscheln funktionieren wie gehabt (ein Zwischenschritt), die Dioptrineinstellung geschieht über den Stellring am Mitteltrieb. Das bedient sich besser - verstellt sich aber auch leichter. Allerdings kann man sich die jeweils richtige Stelle leicht merken.

Hergestellt werden beide Ferngläser in China, bei einem Hersteller, der auch für andere Marken als OEM produziert. Eden will damit aber nicht den Billigmarkt bedienen, sondern qualitativ in der Mittelklasse mitspielen. Dabei aber vergleichsweise günstig bleiben. Ob das (was die optische Qualität angeht) gelingt - da warten wir mal den Passaround ab. Haptisch gefallen mir beide Gläser aber sehr gut. Die Fokussierung läuft satt, die Gummierung ist griffig. Und was ich mit meinem Laienverstand durchs Glas habe sehen können, hat mir auch gefallen: Klare und randscharfe Bilder. Aber da warten wir mal den PA ab, wenn jemand mit seinem Zeiss, Leitz, Swarovski... vergleicht. Bleibt fair Jungs :)

Hier nochmal das Eden HD 8x42 alleine:

DSC_6403.jpg


Und das Eden ED 8x42:

DSC_6395.jpg


Und einmal von vorne, man sieht die Vergütung:

DSC_6400.jpg


Beide Ferngläser haben einen Objektivanschluss - man muss nur die vordere Kappe am Mitteltrieb abschrauben

DSC_6422.jpg


Und *so* herum ists falsch gehalten :)

DSC_6418.jpg


Fazit: Mir als Laie haben beide Gläser richtig gefallen. Mal schnell durchgesehen konnte ich keinen großen Unterschied zwischen dem HD und dem ED Glas erkennen. Ich würde halt das ED nehmen, weil ED hat man halt ;), haben meine Objektive auch :)Und der Mehrpreis relativiert sich bei Ferngläsern eh, soviele kauft man davon nicht im Leben.

Was mir gar nicht gefallen hat, ist die recht billig gemachte Transporttasche. Tuts für den Transport im Rucksack, aber da gibts schöneres. Die Objektivabdeckungen mit Schnappverschluss (wie bei Foto-Objektiven) lassen sich nicht am Trageriemen befestigen, die Okularabdeckung schon. Bei beiden Ferngläsern ist ein gepolsterter Trageriemen dabei, den man an den beidseitigen Ösen befestigt. Nix tolles, aber ich hab schon schlechtere gesehen.

Mit einer Naheinstellgrenze von 1,2m ist das HD 8x42 auch gut zur Beobachtung von Insekten etc. geeignet, das HD kommt da mit 3,5m leider nicht ganz mit.

Sehr gut gefällt mir bei beiden Gläsern die Verarbeitung. Die Scharfeinstellung geht schnell und spielfrei, der Okularabstand lässt sich gut einstellen, ohne dass er sich zu leicht verstellt (beim ED etwas strenger als beim HD), 25 Jahre Garantie sind dazu auch noch was wert. 150 Euro für die HD Version und 280 Euro für die ED Version ist preislich schon Klassen über Kaufhausgläsern. Aber immer noch viel günstiger, als die Mittelklasse vieler etablierter Hersteller - die ja teilweise auch schon in Fernost produzieren. Bin mal gespannt, was im Passaround rauskommt. Wenn keiner laut meckert, werde ich mir das ED kaufen.

Eden HD 8x42 und Eden ED 8x42

DSC_6413.jpg



Pitter
 
Hallo,

Mittwoch war ein idealer Tag, um Ferngläser zu testen.
Tagsüber wechselte sich Sonne mit Wolken ab und Nachts gab es eine totale Mondfinsternis, wie sie so nur alle 10Jahre vorkommt.

Zunächst habe ich die Gläser vorbereitet und auf meinen Augenabstand eingestellt.
Dazu schwenkt man die Hälften bis ein kreisrundes Bild, ohne Überlappung, oder Zerfall in Einzelbilder, entsteht.

Anschließend wird die Dioptrieneinstellung vorgenommen.
Dazu stellt man zunächst mit dem zentralen Knopf auf ein weit entferntes Objekt für das linke Auge scharf.
Gut geeignet ist ein Stern am Nachthimmel.
Die rechte Frontlinse wird dabei abgedeckt.
Auge zukneifen ist nicht so gut, da das Ergebnis verfälscht wird.
Dann wird, bei unveränderter Stellung des zentralen Knopfs, die Dioptrienkorrektur für das rechte Auge durchgeführt.
Diesen Vorgang sollte man mehrfach wiederholen und sich die Einstellung merken.

Jetzt ist das Fernglas einsatzbereit.


Heinz

Meine Beobachtungen und meine Wertung kommen später, um die nachfolgenden Tester nicht zu beeinflussen.


18.07.2011
Hier sind sie:

Zunächst machten beide Gläser einen mechanisch hochwertigen Eindruck, der sich im Gebrauch relativierte.
Das billigere Glas ist in der Summe seine Eigenschaften besser, was nicht zu erwarten war.

Die Augenmuscheln des HD laufen präziser, wackeln weniger und rasten präziser. Sie sind leiser.
Die Dioptrienkorrektur ist gegen versehentliches Verstellen besser geschützt.
Das HD hat einen großzügigen Überhub, was für Menschen mit Kurzsichtigkeit essentiell ist.
Die Fokusierung ist etwas schwergäniger, aber spielfrei.

Beim ED wackeltet die rechte Augenmuschel deutlich und machte Geräusche.
Die Dioprienkorrektur war extrem leichtgängig und verstellte sich oft.
Zudem brachte die zentrale Dioptrienkorrektur einen zusätzlichen Leerweg in die Fokusierung. Sie drehte sich mit.
Diese zentrale Dioptrienkorrektur mache ich verantwortlich für den viel zu geringen Überhub, von 1,5 Diotrien,
und die kürzere Naheinstellgrenze des ED.


Bei Tag:
Beide Gläser lieferten ein scharfes und kontrastreiches Bild.:super:
Beide Gläser zeigten aber an kontrastreichen Kanten lila und grüne Farbsäume, das ED war hier etwas besser.
Das größere Gesichtsfeld des ED konnte ich feststellen, brachte mir aber keinen Vorteil, da die Schärfe und die Verzeichnung dort schlechter waren.
Beide Gläser verzeichnen leicht tonnenförmig, das ED mehr, wenn man das größere Gesichtsfeld berücksichtigt.

In der Dämmerung:
Da konnte ich keinen nennenswerten Unterschied ausmachen.

Bei Nacht:
Beim Betrachten des Mondes stellte ich sehr starke Geisterbilder fest.
Das ED hatte zwei helle, unscharfe Geister im Bild, die ich als exterem störend bewerte.
Das HD hatte ebenfalls Geister, die merklich schwächer waren.
Thumps down, für Beide!


Verglichen habe ich mit einem zwanzig Jahre alten Porst/Soligor 10x42, das milchig und trüb wirkte.
Allerdings hatte es fast keine Farbsäume.

Verglichen habe ich zudem mit meinem Canon 12x36 IS-II.
Das Canon hatte zwar ebenfalls leichte Farbsäume, aber keine Geister.
Drückt man den Kopf für den "Wackedackel", also den Bildstabilisator,
sehen selbst Spitzengläser alt aus.


Fazit:
Das Eden HD 10x42 hat mir gut gefallen, taugt aber nicht bei Gegenlicht.
Das Eden ED 10x42 bewerte ich in der Summe schlechter, da es aus dem zusätzlichen Aufwand keine nennenswerten Vorteil ziehen kann.
Die Nachteile sind dominant.

Einen Vergleich zu anderen Gläsern, der selben Preisklasse, hatte ich nicht.

Dennoch finde ich das EDEN HD 10x42 gelungen und empfehlenswert, sofern keine Lichtquellen im Bild sind.


Heinz
 
Zuletzt bearbeitet:
Beide Ferngläser machen auf den ersten Blick einen guten Eindruck, allerdings sieht meiner Meinung nach das günstigere Glas hochwertiger aus. Kleine Details wie z.B der Stativanschluss bestätigen das. Hier könnte man beim ED nachbessern und diesen auch aus Metall herstellen. Lediglich die etwas Plump wirkende Beschriftung des HD's stört diesen Eindruck.

Optisch ist das ED jedoch der klare Sieger. Das Bild ist hier zwar nicht ganz bis zum Bildrand scharf, jedoch stört das in der Praxis nicht. Das ist bei meinem Steiner trotzdem besser, das ist aber auch deutlich teurer. Die Farbwiedergabe empfinde ich beim ED als deutlich wirklichkeitsgetreuer.

Das Sehfeld ist beim ED etwas größer, in der Praxis ist mir das aber nicht wirklich aufgefallen. Praxistauglich sind beide Gläser.

Was mir gefällt ist das Magnesiumgehäuse, das Fernglas ist dadurch angenehm leicht. Deutlich leichter als mein Steiner. Das geht aber zu Lasten der Robustheit, ich denke bei etwas ruppigerem Gebrauch sind die Eden Gläser sehr schnell defekt. Wenn man acht darauf gibt, sollten sie einen aber sehr lange begleiten können! Wasserdichtigkeit habe ich jetzt mal nicht ausprobiert :teuflisch:glgl::cool:

Bei schwachem Licht hängt das Steiner Military Marine 7x50 die Eden Gläser aber ab, bei wenig Licht lässt sich mit den Eden Gläsern nicht mehr wirklich viel erkennen.

Was mir gefällt, mich aber nicht betrifft, ist die Dioptrieneinstellung. Einfach, elegant und unauffällig gelöst. Die niedrige Naheinstellgrenze ist auch nicht schlecht.

Fazit: Sowohl das ED als auch das HD sind ihr Geld definitiv wert. Dennoch würde ich mich für das ED entscheiden, auch wenn es deutlich teurer ist. Die optischen Vorteile die das ED mit sich bringt, sind eindeutig. Was der professionelle Anwender wahrscheinlich vermissen wird sind Laserschutzfilter und Fadenkreuz, Optionen die bei rennomierten Herstellern gegen Aufpreis möglich sind. Gerade der Laserschutzfilter hat aber wieder einen Einfluss auf die Farbwiedergabe, ist also auch Geschmackssache. Für den normalen Nutzer spielt das aber keine Rolle.

Letzendlich kann man beide Gläser definitiv weiterempfehlen.

Danke fürs Testen düfen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe die Gläser Sonntag direkt bei einem Abendansitz durchgetestet.

Als Vergleichsgläser waren mit: Swarovski EL 8,5 x 42, Leica Trinovid 8 x 40 alte Baureihe, Minox 10 x 42 BD.

Zunächst der mechanische Test:

Die Bedienräder sind leicht zu verstellen, haben aber gleichzeitig noch ein "sattes" Gefühl. Man kann das Glas auch gut mit einer Hand halten und die Schärfe regulieren. Die Räder für den Dioptrienausgleich sind auch leicht zu erreichen. Verbessern könnte man hier noch, dass der Dioptrienausgleich nicht gleichzeitig mit der normalen Scharfstellung erfolden kann, da der Dioptrienausgleich ja meistens nur einmal eingestellt wird und dann bei dem Glas immer gleich bleibt. Von meinen Gläsern bietet aber nur das Swarovski dieses Feature.

Die Verstellringe für den Augenabstand arbeiten einwandfrei und schieben sich auch nicht leicht ein, wenn man das Glass etwas stärker an die Stirn drückt.

Die Handlage ist gut, das Gewicht entspricht dem Mittel meiner Gläser, nur das alte Leica ist 100Gramm leichter. Das Gefühl beim Anfassen ist gut, die Beschichtung ist angenehm. Das ED sieht etwas edler aus, dafür gefällt mir der komische Rand am unteren Ende nicht besonders. Wenn das HD nicht den billig wirkenden Schriftzug hätte, könnten man die Gläser vom äußeren Eindruck kaum unterscheiden.

Die mitgelieferten Tragegurte habe ich nicht getestet, da ich die Gläser im Rucksack mithatte. Die Bereitschaftstasche ist sehr billig gemacht, für den Rucksack reicht es aber. Die Okularabdeckungen sind nicht mit dem Glas verbunden, die hätte ich nach zwei Wochen verloren.

Optischer Eindruck bei Tageslicht:

Die Farbtreue ist bei beiden Gläsern recht gut, mit einem Tick Vorsprung für das ED. Wie schon die Vortester festgestellt haben, ist die Randschärfe bei beiden Gläsern mit Schwächen behaftet. Mein 15 Jahre altes Minox ist allerdings nicht besser. Das fast 40 jährige Leica schneidet bei der Randschärfe noch etwas besser ab.
Bei schräg von vorn einfallendem Gegenlicht machen billige Gläser ja sehr schnell Feierabend, d.h. es bilden sich schnell Reflexe im Glas und man kann Kontraste nicht mehr gut wahrnehmen, weill das Glas milchig erscheint. Das ED schneidet dabei deutlich besser ab als das HD, wahrscheinlich wegen der Vergütung der Gläser. Das Minox war nicht besser als das ED, das Leica schnitt wiederum besser ab und das Swarovski hat mit Gegenlicht fast keine Probleme.

Dämmerung/Nacht:

Wie erwartet, traten die mit dem Auge wahrnehmbaren Unterschiede erst bei Dämmerung so richtig hervor. Bei der Dämmerungsleistung unterschieden sich die beiden Eden Gläser zumindest für meine Augen nicht merklich. Für meine jagdlichen Zwecke wären die beiden nicht ausreichend. Mit dem Swarovski konnte ich einen Rehbock, der vor mir in der Wiese stand, noch gute 20 Minuten länger anprechen. Auch hier schnitt das Minox nicht besser ab, während das Leica noch einen Tick mehr in der Dämmerung leistete.

Gesamtfazit: Gute Gläser für den Preis. Im Vergleich mit dem Minox, das ja schon gehobene Mittelklasse ist, schnitten die Gläser mehr als gut ab. Allerdings ist das Minox noch aus der vorletzten Baureihe, da hat sich sicher auch etwas getan. Der Vergleich zu dem doch schon recht alten Leica zeigt, dass bei Optiken der Sprung zur Oberklasse doch relativ groß ist. Das Swarovski ist eher ausser Konkurrenz mitgelaufen.
Wenn ich ein einfaches Glas für den Tag suchen würde, z.B. um mir ein Glas dauerhaft ins Auto zu legen, würde ich vielleicht sogar das HD nehmen. So viel besser fand ich das ED für den fast doppelten Preis nicht und die Leistung des HD war für mich auch überzeugend.

Danke für die Testmöglichkeit

Gruß

Uli
 
Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt vor einer kleinen Weile mal zur Abwechslung zwei Ferngläser zum Test da hatte ist es langsam Zeit mal was drüber zu schreiben.:D

Vielen Dank zuerst einmal an Pitter und Eden dafür,das sie so freundlich waren die Teile für nen Passaround zur Verfügung zu stellen! :super:

Vom äußeren Erscheinungsbild machen die Verpackungen der beiden Gläser zunächst nicht viel her.
Das macht aber nichts,ich brauche keine Hochglanzverpackung mit vielen Bildchen drauf wenn der Inhalt nichts taugt.

Da kann hier aber schnell Entwarnung gegeben werden,hier ist die Verpackung schlicht,der Inhalt taugt jedoch durchaus etwas.

Zum Vergleich mit den beiden Eden Gläsern habe ich mein CZJ 10X50 MC von 1989 :staun: genommen,zugegeben ein Klassiker,aber kein schlechter.

So,genug Vorgeplänkel,jetzt

Zu den Gläsern.

Beide Ferngläser machen machen einen soliden Eindruck.
Wenn man die Gläser in die Hand nimmt,liegen sie satt und verhältnismäßig schwer in der Hand.
Man merkt hier ist ne Menge Glas verbaut....
Die Verarbeitung gibt keinen Anlass zu meckern.
Im Vergleich mit höher preisigen Konkurrenzmodellen fehlt vielleicht das letzte Quentchen an Raffinesse,das sehe ich aber einem Glas für 150 bzw 250 Euro durchaus nach.

Auffallend ist bei beiden Modellen,das die Verstellung auf Augenabstand recht schwer geht.
Das ist offensichtlich so gewollt,hat sicher auch Vorteile,aber bleibt trotzdem gewöhnungsbedürftig.

Die Okulare bzw. deren Abdeckungen sind dagegen recht leichtgängig,die stufenweise Verstellung gefällt und ist praxistauglich.

Beim Eden ED befindet sich die Dioptrieneinstellung hinter dem Mitteltrieb,das kann man sicher so machen ,auch bekannte Markenhersteller bieten das,ich komme jedoch für meinen Geschmack zu häufig beim scharf stellen an genau den Dioptrienhebel und verstelle somit ungewollt die gewählte Einstellung.

Das ist beim billigeren Modell besser gelöst.
Dort befindet sich die Verstellmöglichkeit am rechten Okular.
Diese ist wie schon durch Pitter geschildert zunächst schwergängig,lässt sich aber sehr gut einstellen.

Jetzt zum Wichtigsten,die
optische Qualität.

Beide Gläser liefern bei Tageslicht ein kontrastreiches scharfes Bild.
Auf geringe bis mittlere Entfernungen halten die Gläser damit ohne Schwierigkeiten mit meinem alten Zeiss mit.
Auf größere Entfernungen jedoch ist mein Zeiss besser.

Trotz Dioptrieneinstellung auf meine Augen gelang es mir nicht auf größere Entfernung (mehr als 200m) die Gläser so scharf einzustellen wie ich es erwarten würde.
Mit dem Zeiss unter gleichen Bedingungen kein Problem....

Die Dämmerungssehleistung bzw. das Verhalten im Dunkeln konnte ich leider nicht prüfen,entweder ich war gerade im Dienst oder es war Sauwetter,irgendwie hat es nicht sollen sein. :jammer:

Wirkliche Unterschiede zwischen dem billigerem und dem teurerem Glas konnte ich nicht feststellen.
Beide sind von ihrer optischen Qualität ihr Geld wert.

Erstaunlicherweise machen sich die Unterschiede zwischen den Gläsern betreffs Aufbau und Ausstattung nicht deutlicher bemerkbar.
Wer auf ein Magnesiumgehäuse verzichten kann und 100 Euro weniger ausgeben will,macht mit dem billigeren Modell sicher nichts falsch.

Mein Fazit.
Eden hat hier zwei handliche alltagstaugliche optisch gute Ferngläser im Angebot,die für kleines Geld viel bieten.


Beste Grüße
Jens
 
Ich habe diese Gläser mit meinem Steiner Skx Hawk 8X32 verglichen.
Dabei ist mir die Kompaktheit der Eden aufgefallen die kaum größer sind wie das SkyHawk 8x32, das 8x42er von Steiner ist deutlich größer. Leider kommen die Eden etwas bieder daher, auch der Nackenriemen ist um ein vielfaches minderwertiger als bei den Steiners.
Richtig gestört haben mich die losen Objektivkappen die schon zum Verlust verurteilt sind.
Die Augenmuscheln sind bei Steiner augumschließend asymetrisch ausgeführt und können für Brillenträger zurückgeklappt werden, da lassen die Eden schon eher etwas Licht durch.
Von den optischen Werten brauchen sich die Eden aber nicht verstecken und liegen gleichauf.

Fazit: Wenn ich nur so um die 150.- € ausgeben möchte, ist das HD ein absoluter Tip. Habe ich das doppelte Budget, würde ich zum Steiner greifen, das im gleichen Preissegment zu finden ist.

Danke fürs Testen dürfen

Stefan
 
Bin gerade auf der Suche nach einem vernünftigen Einsteigerglas für Natur- und Vogelbeobachtung, gibt es noch aktuelle Erfahrungen mit den Gläsern? Hatte an das HD gedacht. Das kostet inzwischen 180, aber ich fürchte das ist normal bei einem zehnjährigen Abstand...
 
Habe mich letztes oder vorletztes Jahr mit der Thematik beschäftigt.
Das Eden die Preise derart Angezogen hat ist erst im letzten halben Jahr passiert.

Hatte zu der Zeit einiges durchprobiert.
Hatte damals auch die XP-Reihe von Eden angesehen.

Kann sein, dass die Gläser von Eden vor zehn Jahren super vom Preisleistungsverhältnis waren.
Vor einem Jahr war es aber meinem Eindruck nach so, dass günstigere Dachkant Gläser vom Eindruck schlechter waren und teurere Gläser aus der gleichen Kategorie besser waren.
Porroferngläser in der gleichen Kategoerie waren deutlich besser.
Will sagen, die Gläser waren zur Zeit meines Vergleichs in Ordnung für ihren Preis. Die Gläser sind jetzt nicht so gut, dass sie vergleichbar gut sind als teurere Gläser.
Es lohnt sich daher, die Gläser zu vergleichen und für sich festzustellen, was für einen gut hin haut.

Hatte mich dann damals für die Vortex Diamond Back entschieden, da mir diese für 50 Euro mehr (also ~220 Euro vs 280 Euro) ein deutlich besseres Ergebniss ablieferten.
Momentan kosten die Gläser gleich viel. Würde mich in dem Fall für die Vortex entscheiden.
 
Zurück