Feuerverschweissen

G

gast131009

Gast
Hallo
Ich hab Probleme mit dem Schweissen :(
Ich bringe den Stahl zum glühen (ich hab schon alle möglichen Farben auspobiert :( )
kurz mit der Dratbürste drüber
dann Borax drauf, falten es macht 1 - 2 mal peng so wie wenn der Amboss nass wäre und nix weiter ...
Kühlt das Borax vielleicht den Stab so schnell ab das die Temperatu zu niedrig wird?? muss man grössere Stücke nehmen damit sie nicht so schnell auskühlen (ich benutze normalen 1 cm Baustahl )...
Fragen über Fragen und leider hab ich schopn seit Jahren keinen Schmied mehr in der Nähe den ich fragen könnte... :(
 
ehm.. was soll denn deiner meinung nach passieren?
ich versteh dein problem nicht so ganz..
sind die lagen verschweißt, oder bekommst du sie nicht zusammen?
 
Buddelbär schrieb:
Ich bringe den Stahl zum glühen (ich hab schon alle möglichen Farben auspobiert :( )

Hallo
Ich habe das Gefühl, dass du die richtige Schweisstemperatur nicht einhältst. Wenn du schreibst, du hättest schon alle möglichen Farben ausprobiert, war der Stahl ziemlich sicher zu kalt.

Versuch mal, nachdem du das Stück gefaltet und mit Borax versehen hast, den Stahl solange in der Glut zu lassen, bis du die ersten Funken erahnst (--> hellgelb!!!). Dann aus dem Feuer, auf den Amboss und mit leichten schnellen Schlägen zusammenfügen.

Nicht verzagen, das kommt schon noch... :super:

Gruss Pius
 
AHA!
Danke also kann man den Stashl mitsamt Borax wieder in´s Feuer legen?
Wenn ich noch genug Kohle hab werd ich´s gleich ausprobieren.
 
Ich fürchte mit Baustahl wirst du egal bei welcher Temperatur immer unüberwindbare Schwierigkeiten haben.
Baustahl hat normalerweise zu wenig Kohlenstoffanteil um sich schweissen zu lassen.
Probier es mit einer alten Feile.
Und lies dir vorher die entsprechenden Threads im Forum durch.=> Suche : Feuerverschweissen.
Viel Spass
und viel Erfolg

Kandelaber
 
Baustahl

Also sorry, Kandelaber aber das ist totaler Unsinn. Natürlich lässt sich Baustahl und sogar kohlenstoff-freies Reineisen feuerschweißen, mit sich selbst oder auch mit anderen Stählen. Mit sich selbst sogar ohne Borax oder Sand, wenn man es kann. Muss man nur ordentlich heiss machen. Jeder gute Kunstschmied kann das und früher, vor der weiteren Verbreitung elektrischer Schweißgeräte, wurde jede Verbindung so gemacht.

Achim
 
Ups. Ok dann nehm ich alles zurück!
Mir hatte das mal jemand bei einem Schmiedekurs erzählt. Ich lese nun schon seit ein paar Jahren übers Schmieden und habe noch nie davon gehört das jemand Baustahl verschweisst hat. Dacht immer das es am Kohlenstoffgehalt liegt, aber wenn dem nicht so ist dann werde ich das am Montag direkt mal ausrobieren.
Gruß

Kandelaber
 
Hallo ich möchte mich jetzt mal vorstellen da ich jetzt schon fleissig längere Zeit im Hintergrund mitgelesen habe und mir dieser Beitrag als Einstieg recht gut gefällt! Ich habe mir jetzt auch einen lang ersehnten Wunsch erfüllt und mir eine Esse, Amboss, Bandschleifer etc. zugelegt und nach dem ersten Messer mit Anleitung in einem zwei Tages Kurs, mich daran versucht eine Drei-Lagen-Paket zu verschweissen. Erster Versuch ist voll in die Hose gegangen aber nach dem lesen hier unter der Suche hab ich mich an einen zweiten Versuch gewagt. Bestandteile waren irgendein Baustahl aus dem Bauhaus und in der Mitte ein relativ niedrig legierter 0,9% Kohlenstoffstahl. Vorgehensweise war Elektroverschweissen an den Enden danach erhitzen auf Kirschrot und ein ein wenig hämmern damit das Paket schon dicht beinander ist. Danach nochmal warmmachen und Borax drauf und erhitzen bis auf ein schönes Gelb kurz vor Funken. Dann leichtere Schläge die dann etwas kräftiger wurden. Hinterher gleich mal den Hochkant Test und es hat gut geklappt! So jetzt aber war das ganze natürlich noch zu dick! Ich habe gehört dass mann wenn man das Paket strecken will am Horn arbeiten soll, da ist mir aber immer der Griff abgerochen. Evtl. liegt an der mir fehlenden Erfahrung beim Schweissen oder Schmieden naja ich hab dann halt immer zwischen hochkant und flach gewechselt bis ich die richtige Dicke und Länge gehabt habe. Zwischen durch habe ich nochmal schweissen müssen das auch funktioniert hat laut hochkant test ist nichts aufgeklafft. Dann feinschmieden! Jetzt bin ich heute gleich mal zum Test an die Schleiffmaschine und dort hat sich dann rausgestellt dass der Baustahl so flach geworden war dass er kaum mehr einen Millimeter dick war und dann hat sich er zu meinem Schrecken noch gelöst! Meine Frage kann es doch am Baustahl liegen? Oder welcher Stahl würde denn zu dem 0,9% Kohlenstoffstahl passen um eine stabile Schneide zu erhalten? Und soll der äussere Stahl beim Paket genau so dick sein wie der Schneidenstahl selbst oder kann er dünner sein? Sorry für den ganzen Roman aber als Anfänger hat man halt ein paar Fragen!
 
Was so alles erzählt wird !. Von alten Puddelstählen und ähnlichem abgesehen, ist Baustahl die Eisenmodifikation, die sich am einfachsten verschweißen läßt, da sie Hitze bis zur Weißglut verträgt und der Schweißintervall dadurch besonders groß ist.
Zu Skorpionks Problemen: Wenn es sich bei der Stahlvariante tatsächlich um einen niedrig legierten C-Stahl- mit wenig Slizium und Chrom -handelt, kann das Problem nicht an dem Stahl liegen. Fehlerquellen können die Esse selbst-zuviel Luft für eine ausreichende Hitze-, der Brennstoff, das Flußmittel oder eine ungeeignete Vorbereitung des Schweißguts sein, von den eigentlichen Schmiedeproblemen einmal abgesehen. Da könnte ich erst mehr sagen, wenn ich die Gegebenheiten der Schmiede und die Vorgehensweise besser kennen würde. Eines ist mir allerdings aufgefallen, was Ursache des Scheiterns sein könnte: Skorpionk schreibt, daß er die Teile zusammengefügt und bei gut kirschrot überhämmert hat, um eine gute
Berührung zu schaffen. Dadurch ist das Paket vermutlich nur an den Rändern vom Borax umflossen worden, ohne daß die inneren Teile berührt wurden. Das würde funktionieren, wenn die inneren Teile des Pakets metallisch blank wären. Davon kann man aber nur ausgehen, wenn man quasi mit Mokume-Techniken arbeitet. Mein Rat wäre also folgende Vorgehensweise: Wenn die Teile sauber sind, also nur wenig oder keinen Rost oder Zunder aufweisen, auf gut rot erhitzen, dann mit Flußmittel bestreuen und dann zusammenfügen und zwar so, daß Schlacke und Flußmittel abfliessen können. Dann wird das Paket so erhitzt, daß in der Spitze der Flammen bei abgestelltem Gebläse die ersten feinen Sternchen zu sehen sind. Dann wird mit schnellen und nicht zu leichten Schlägen geschweißt. Auch dabei muß man darauf achten, daß Schlacken und Flußmittel abfliessen können.
Sind die zu verbindenden Stücke stark verzundert, so kann man sie als erstes überschleifen oder erhitzen, mit Flußmittel bestreuen, abbürsten, erneut mit Flußmittel bestreuen und dann wie oben beschrieben weiter bearbeiten. Wenn dann immer noch keine vernünftige Schweißung erzielt wird, sollte man sich das Ganze noch einmal von einem, der es beherrscht zeigen lassen und mit den Augen stehlen.
MfG U. Gerfin
 
wie ist das mit dem sand?

hallo zusammen,
ich habe mir neulich mal von einem messerschmied das verschweissen eines Damastpaketes Feile / Federstahl mit Sand zeigen lassen und war erstmal sehr baff über das was ich da gesehen habe.
Er hat das paket ausgereckt, auf dem abschrot ausbalanciert, dann im kirschroten zustand zusammengefaltet. Dabei hat er schon ordentlich daraufgehauen, so dass der Spalt sicherlich geschlossen war.
-Rein in die esse und als es schon orange geglüht hat hat er den Sand draufgetan, schön von allen Seiten und bei mehrmaligen wenden auf weissglut gebracht. der stahl hat bei dem herausnehmen überall, aber nur sehr leicht, funken gesprüht.
dann verschweisst.

ich habe ihn über den zunder gefragt, er meinte das würde keine Rolle spielen, absanden wäre nicht notwendig, da der zunder sowiso wieder reduziert würde, er würde auch noch holzkohle in die esse dazutun um noch mehr zu reduzieren.

ich bin mir sicher, dass das bei mir ganz anders ausgegangen wäre, aber sein paket war einwandfrei verschweisst.
 
Nun die Funken sollten eigendlich nicht sein, dann das ist Material das wegbrennt und dmit unwiederbringlich verloren ist.
Speziell Feilen sind hier sehr empfindlich.
Daher Vorsicht: Nur das das Zeug zusammenklebt. bedeutet noch nicht das es ein gutes Ergebnis ist.
Auch der Snd ist in diesem Zusammenhang nicht als das optimale Schweißmittel anzusehen, da er weder in der lage ist bei ausreichend niedrigen Temperaturen die Oxyde zu lösen daher hat er auch mit der Temp so hoch gehen müssen das das Material verbrennt und damit geschädigt wird noch kann er den zunder wieder reduzieren.

Wichitg ist wenn man anfängt sich die grundlagen des FS anzueignen an einer Ausrüstung und mit einem Werkstoff der beherrschbar ist für Anfänger.

Beschribungen wie das geht findest du hier im Forum oder im Schmiedekcaffee zu hauf.

RGDS Roman
 
Hurra!!!

Kein bedeutender Schritt für die Menschheit, aber ein einschneidendes Erlebnis in meiner Schmiedelaufbahn! :steirer:
Der Grund für meine Euphorie ist : *Trommelwirbel*
Heute hab ich meine erste Feuerschweissung nach euren Anleitungen gemacht und es hat super geklappt!!!
Danke an euch alle ich hab zwar "nur" etwas Baustahl gefaltet aber nun fühle ich mich bereit grösseres zu leisten.
Ich habe sofort mit der Flex den Stahl ausseinander geschnitten ob irgendwo Einschlüsse oder Risse sind aber nein einfach perfekt!

So das wars eigentlich nun schwinge ich mich gleich wieder raus ans Feuer ...
Servus
 
Na sigst,

geht doch.

jetzt würd ich mie mal eine C75 oder C60 besorgen und damit meine ersten richtigen Gehversuche machen.
 
Gratuliere!!!! :super:

Ich hab mir gestern auch C60 bestellt und werde nächste Woche gleich mal probieren ob´s auch klappt. Hab noch ein Stück 1.12510 ist zwar schade wenn´s nicht klappt aber wer hat am Anfang denn kein Lehrgeld bezahlt. Ich glaub ich hab den Baustahl beim ersten Versuch einfach zu dünn gewählt. Ihr hört natülich sofort von mir und danke für die guten Tipps!
 
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