"filigranes" Klappmesser gesucht.

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peter78

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Hallo,

zunächst einmal vielen Dank dafür, daß ihr euch die Mühe mache Leute wie mich zu beraten. :)

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Ja.

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Klappmesser. Es soll sich nur beidhändig öffnen lassen.

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
zum Schneiden von:
- Obst, Gemüse (möglichst verlustfreies Entkernen von Äpfeln; Abziehen der Haut von Grapefruit, Weißwurst oder Orangen-Schnitzen, Entkernen von Paprika)
- Schneiden von Paketband
- Offnen von Briefen, eingeschweißte Tüten (Käseverpackung)...

* Von welcher Preisspanne reden wir?
<= 50€

* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
~8cm lange Klinge; möglichst dünne Klinge

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Hier lasse ich mich gerne von euch beraten, meine Erfahrung ist, daß
- nicht-rostfreie Carbonstahlklingen
sehr scharf sind. Der Griff sollte aus Holz sein, muss aber nicht. Das wichtigste ist die Schärfe der Klinge.

* Welcher Stahl darf es sein?
rostender

* Bei Klappmessern: Welche Verschlusssysteme kommen in Frage?
keine besondere Anforderung; beidhändig

* Verschiedenes?
Mein absolutes Lieblingsmesser ist dieses hier (Robert Herder "Windmühlenmesser" Klassiker 3,25 Zoll, nicht-rostfrei). Dieses Messer ist superscharf. Es verfärbt sich nach einiger Zeit etwas aber das stört mich nicht und es ist signifikant schärfer als die rostfreien Messer. Obwohl die oben genannten Arbeiten, denke ich, nicht anspruchsvoll sind, mach es mit weniger Scharfen Messern keinen Spaß. Es eignet sich hervorragend für präzise Schnitte. Zum Wandern, als Messer zum Mitnehmen für Obst, etc. möchste ich aber ein Klappmesser. Arbeiten, die der Klinge mechanisch viel abverlangen wie hebeln, schnitzen etc. mache ich nicht!

Ich habe mir auch schon zwei Klappmesser ausgekuckt:
Hippekniep (groß)
Opinel Nr. 8 carbon, nicht rostfrei

Gerne höre ich mir eure Meinung zu den von mir ausgesuchten Messern an und freue mich, wenn ihr mir noch Alternativen empfehlen könnt. Das Opinel slim-line habe ich auch beim stöbern entdecke, aber das scheint es nur mit der rostfreien Klinge zu geben?


Gruß
 
Ahoi und willkommen im MF,
bei Deiner Auswahl kannst Du keinen Fehler machen, sicher eine Art "Standartempfehlung" in diesem Bereich;)
Schau doch mal bei unserem Forenhändler Kanji ( Holsterbau ) die Ottermesser an - sowohl das Otter-Taschenmesser, als auch das Mercator-Messer sind einen Blick wert.

Gruß
Excalibur
 
So ein Hippekniep ist ein nettes, klassisches Solinger Taschenmesser. Wenn sie Dir gefallen, solltest Du Dir alternativ zu den Herder Messern die Hippeknieps von "Heinrich Schmitz" aus Solingen ansehen. Die gibt es mit erheblich mehr verschiedenen Griffschalenhölzern : Bubinga, Rosenholz, Ebenholz, Grenadill, Olive, Walnuss, Schlangenholz ....
Die Klingen sind ebenfalls aus "rostendem" C75, wie bei Herder.

Falls der Weg nach Solingen für Dich kein zu weiter ist, lohnt sich die Fahrt : direkt bei der Herstellerfirma kannst Du die Messer jeweils in großer Auswahl ansehen und das beste aussuchen. Nebenbei ist auf jeden Fall ein kleiner Blick in die Werkstatt möglich und allein schon lohnenswert.

Fa. Heinrich Schmitz, Glässnerstr. 13, 42657 Solingen.
 
Hallo,

danke für eure Antworten. Verstehe ich das richtig, daß die Firma Heinrich Schmitz lediglich verschiedene Griffe herstellt, die Schneide aber von Robert Herder stammt? Die Messer sehen ja - bis auf den Griff - genau gleich aus. Ich Frage deshalb, weil ich mit den nicht-klappbaren Windmühlenmessern sehr gute Erfahrungen gemacht habe.


Gruß
 
Die Klingen kommen wohl nicht von Herder, sondern von Rudolf Broch :

http://www.messergriffe.de/produkte/taschenmesser.htm

Das Einzelteile der Messer von verschiedenen Zulieferern kommen, ist übrigens in Solingen Tradition. Es gab früher viele , meist kleine, spezialisierte Firmen. Das hat angeblich einen Großteil des Erfolges der Solinger Messer ausgemacht : eine Firma lieferte die Klingenrohlinge, eine hat den Anschliff hergestellt, eine die Wärmebehandlung, wieder eine andere die Griffschalen ...
Das gilt für die wenigen verbliebenen Firmen, die in Solingen heute noch Messer herstellen, immer noch. Bei Heinrich Schmitz werden die Hippeknieps zusammengesetzt und die Reiderarbeiten ( Griffschalen ) gemacht.
Wahrscheinlich bekommt Herder auch seine Griffschalen von Schmitz ....

Die Hippeknieps von beiden Firmen sind aber in Handarbeit hergestellte Messer, mit allen Vor- und Nachteilen .
 
Hallo,

danke für eure Antworten. Ich denke ich werde mir jetzt beide Messer bestellen. Mit dem Opinel kann man, denke ich, für knapp 10€ nicht viel falsch machen. Sollte es am Ende enttäuschen kann ich es auch noch für andere Arbeiten z.B. im Garten (Abschneiden von Schnur etc.) verwenden. An das Hippekniep habe ich hohe Erwartungen, weil ich die Carbonstahl-Klingen von den nicht klappbaren Messern kenne und von diesen begeisert bin! Wenn es sich also als "klappbares klassisches Windmühlenmesser" herausstellt, dann ist es sein Geld wert! Messer kann man ohnehin häufig gebrauchen, da sind zwei nicht zuviel. Wenn ich die Messer mal vier Wochen getestet habe kann ich hier vielleicht sogar nochmal ein kleines Review schreiben, welches auf meine Anforderungsprofile besser passt.

Ich habe noch drei kleine Fragen.

1.) Wie pflegt man so ein Messer? Meine Zangen reinige ich gerne mit WD-40. Die Messer möchte ich aber natürlich für Lebensmittel verwenden und daher nicht mit solchen Ölen behandeln. Kann man da Speiseöl verwenden, um es zu reinigen?

2.) Gibt es abgesehen von der Optik irgendwelche Argumente für oder gegen spezielle Griffmaterialien?

3.) Reicht so ein klassischer Wetzstein aus, um ein solches Messer nachzuschärfen? Wir haben da noch diese ganz biederen ovalen Steine, wie den hier zuhause. Evtl. kann mich hier jemand zu einem Link verweisen, in dem ein paar Takte zur Technik geschrieben werden, um mit so einem Stein gute Ergebnisse zu erzielen. Bei den Windmühlenmessern habe ich zuhause sogar die Erfahrung gemacht, daß die wirklich lange Scharf sind. Wir haben zuhause uralte Messer, von denen ist nur noch die halbe Klinge übrig aber trotzdem sind sie scharf. Dennoch ist Schärfen ein Thema, mit dem sich mal auseinander setzen sollte, wenn man ein Messer kauft.
 
Wie pflegt man so ein Messer? ....Reicht so ein klassischer Wetzstein aus?
Um Gottes willen - sowas ist für Sensen. Nein!
Aber bitte mach dich zum Thema Pflege im Unterforum Wartung und Pflege schlau. Oben sind wichtige threads angepinnt! Deine Fragen stell doch dann bitte dort.

Gibt es abgesehen von der Optik irgendwelche Argumente für oder gegen spezielle Griffmaterialien?
Jede Menge. Manche scheuern Blasen an den Händen, andere schrumpfen, quellen, sind eiskalt oder schön bequem. Sind zerbrechlich oder atombombensicher, stehen unter Artenschutz oder sind eigentlich Sondermüll. Und, und, und...auch das ist ein großes Thema, das besser unter den emtsprechenden Unterforum Material Total abgehandelt wird. Schmöker doch dort mal ein bißchen rum. Die Anzahl der angezeigten threads läßt sich unten links über den angegebenen Zeitrahmen steuern.
Oder gib "Griffmaterial" in die Suchfunktion ein.
 
Hallo,

vielen Dank erstmal. Ich sehe - wie eigentlich immer - ist es auch bei Messern so, daß man da unendlich in die Tiefe gehen kann. Da ich mein Messer nicht so intensiv nutze werde, wie die meisten hier im Forum und ich mir sicherlich keine Blasen scheuere wenn ich gelegentlich einen Apfel zerlege, werde ich dann wohl das Hippekniep nehmen, das ich am Günstigen bekomme, was wohl auf Buchenholz herauslaufen wird.

Zum Schleifen und Pflegen werde ich dann mal in den Unterforen lesen. Ich mag vielleicht ein Banause sein, aber für die Sense hätte ich keinen Schleifstein, sondern die Flex genommen. :staun:


Gruß Peter
 
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