Wenn´s um Victorinox geht, dann unterscheidet man die Messer im Regelfall nach Größe. Das kleinste aktuell im Angebot ist 58 mm lang, bekanntestes Beispiel ist sicher das Victorinox Classic.
Die großen Jungs messen dagegen glatte 111 mm, da hat man gut was in der Hand.
Heute soll es um den neuen Skipper in Navy Camouflage gehen.
So sieht er in seinem natürlichen Habitat aus:
Das Skipper gibt es schon ein Weilchen, neu ist hier das Schalenmuster. Navy Camouflage heißt es und als Vorlage hat sicher das aktuelle Tarnmuster der US Navy gedient. Dass die Schweiz eine Marine hätte wäre mir jedenfalls neu.
Das Skipper ist ein vierlagiges Messer, hat also beinahe einen quadratischen Querschnitt.
Ganz rechts haben wir das Herkules, dann der Skipper. Forrester in verschiedenen Variationen, das (ältere) neue Bundeswehr SAK/GAK und ganz links dann einen Sentinel. So unterschiedlich können die 111 mm sein.
111 mm ist aber nicht gleich 111 mm. Hier sieht man sehr schön, wie unterschiedlich allein schon die Klingen sein können:
Beides Zweihänder, aber grundverschieden:
Man sieht auch gut den Unterschied in der Breite, das Herkules hat noch die ganz alte Side-Lock Verriegelung, der Skipper den Liner-Lock, der braucht eine breitere Klingenwurzel.
Der Skipper vereint hier nun den Wellenschliff, den man von den Einhändern von Victorinox kennt, und die Zweihandbedienung der alten Modelle. Verriegelt wird hier aber über den „neuen“ Liner-Lock, der nach rechts entriegelt wird. Bei Victorinox Standard, ansonsten eher selten anzutreffen.
Was mir immer schon ein verdammtes Rätsel war, wenn ich schon die Klinge einseitig anschleife, denkt da an Emerson, warum dann zum Teufel auf der falschen Seite???
Form follows function!
Victorinox zeigt, dass das eben auch richtig, nämlich auf der rechten Seite, geht.
Anschliff rechts, vorne Welle, hinten glatt. Zum Taue kappen klasse, Bleistift anspitzen geht auch noch.
Außer dem Skipper kenne ich keinen Zweihänder von Victorinox, der einen Wellenschliff hätte, fällt euch was ein?
Hier sieht man´s auch schön beschriftet:
Die Klingenstempelung:
Der Liner, der die Klinge sichert, blockiert auch den massiv ausgeführten Schraubendreher:
Hier mal zum Vergleich das klassische Modell, das ist schon ein deutlicher Unterschied:
Der Dosenöffner ist von der 91 mm- bis zur 111 mm-Reihe der gleiche. Die Cadetten haben übrigens einen minimal kleineren. Trivia am Rande.
Wie unterschiedlich das Schweizer Kreuz ausgeführt sein kann sieht man hier gut:
Eingebrannt, gegossen, gedruckt, alles ist möglich.
Die Zange hat eine kleine Besonderheit zu bieten, wer erkennt´s?
Stimmt, der Nagelhau ist auf der anderen Seite!
Wieso das denn?
Das liegt am Liner-Lock, der liegt eben zwingend zwischen der Öffnerlage und der großen Klinge.
Deshalb einmal Klinge rechts und einmal links der Zange, je nach Verriegelungsart.
Die Zange ist ansonsten die gleiche, welche auch bei den 91 mm-Modellen verwendet wird. Das Design passt, da gibt´s nichts dran auszusetzen.
Wer eine kräftigere Zange will, dem sei das Boatsman oder gleich das Spirit empfohlen.
Wenn man nicht genau hinsieht, könnte man den Phillips-Schraubendreher glatt übersehen, denn der liegt gut versteckt und platzsparend unter der Zange.
Hier unten mittig im Bild. Den kürzesten Phillips hat das Evolution Grip S54 (ehemals ein Wenger-Modell), den längsten das Swisstool. War klar, oder?
Eine Kleinigkeit nebenbei: oben links im Bild sind die Phillips der Explorer. Der längere gehört zur alten Version mit der grauen Lupe, der etwas kürzere gehört zum aktuellen Modell.
Was mir gut gefällt ist der Umstand, dass beim Skipper sowohl Zahnstocher als auch Pinzette mit an Bord sind.
Weder bei den Dual Denity-Schalen noch bei den Holzschalen sind die vorhanden. Beim alten Soldatenmesser sind die Kanäle dafür zu, armeesicher halt. Ich habe mir die Freiheit genommen, das mal aufzumachen…
Und nun zum Kuriositätenkabinett.
Jeder von euch hat doch sicher ein Werkzeug, das er noch nie an einem Victorinox gesehen hat, oder das zumindest selten ist.
Schaun mer mal:
Beim Skipper haben wir einen Marlspiker und Schäkelöffner verbaut, ganz im maritimen Sinne. Aber eben eher selten. Genauso selten, wie der beigelegte Fangriemen, die Öse dafür haben fast alle Victorinoxe, dass das Bändl mitgeliefert wird aber eben nicht.
Die kleine Öse dient zum Nähen, die große eben zum Schäkel öffnen. Das ganze Tool ist dann der Marlspiker, damit werden Seile kunstvoll ineinander verknotet.
Macht sich auch gut an der See:
Mir gefällt sowohl das Tarnmuster als auch der Skipper selbst ausnehmend gut. Den Wellenschliff habe ich in den vergangenen Wochen allerdings ausschließlich zum Brötchen schneiden verwendet, auch wenn wir an der See waren.
So und da das Wochenende vor der Türe steht, häng ich das Messer mal an den…
Baum.
Die großen Jungs messen dagegen glatte 111 mm, da hat man gut was in der Hand.
Heute soll es um den neuen Skipper in Navy Camouflage gehen.
So sieht er in seinem natürlichen Habitat aus:
Das Skipper gibt es schon ein Weilchen, neu ist hier das Schalenmuster. Navy Camouflage heißt es und als Vorlage hat sicher das aktuelle Tarnmuster der US Navy gedient. Dass die Schweiz eine Marine hätte wäre mir jedenfalls neu.
Das Skipper ist ein vierlagiges Messer, hat also beinahe einen quadratischen Querschnitt.
Ganz rechts haben wir das Herkules, dann der Skipper. Forrester in verschiedenen Variationen, das (ältere) neue Bundeswehr SAK/GAK und ganz links dann einen Sentinel. So unterschiedlich können die 111 mm sein.
111 mm ist aber nicht gleich 111 mm. Hier sieht man sehr schön, wie unterschiedlich allein schon die Klingen sein können:
Beides Zweihänder, aber grundverschieden:
Man sieht auch gut den Unterschied in der Breite, das Herkules hat noch die ganz alte Side-Lock Verriegelung, der Skipper den Liner-Lock, der braucht eine breitere Klingenwurzel.
Der Skipper vereint hier nun den Wellenschliff, den man von den Einhändern von Victorinox kennt, und die Zweihandbedienung der alten Modelle. Verriegelt wird hier aber über den „neuen“ Liner-Lock, der nach rechts entriegelt wird. Bei Victorinox Standard, ansonsten eher selten anzutreffen.
Was mir immer schon ein verdammtes Rätsel war, wenn ich schon die Klinge einseitig anschleife, denkt da an Emerson, warum dann zum Teufel auf der falschen Seite???
Form follows function!
Victorinox zeigt, dass das eben auch richtig, nämlich auf der rechten Seite, geht.
Anschliff rechts, vorne Welle, hinten glatt. Zum Taue kappen klasse, Bleistift anspitzen geht auch noch.
Außer dem Skipper kenne ich keinen Zweihänder von Victorinox, der einen Wellenschliff hätte, fällt euch was ein?
Hier sieht man´s auch schön beschriftet:
Die Klingenstempelung:
Der Liner, der die Klinge sichert, blockiert auch den massiv ausgeführten Schraubendreher:
Hier mal zum Vergleich das klassische Modell, das ist schon ein deutlicher Unterschied:
Der Dosenöffner ist von der 91 mm- bis zur 111 mm-Reihe der gleiche. Die Cadetten haben übrigens einen minimal kleineren. Trivia am Rande.
Wie unterschiedlich das Schweizer Kreuz ausgeführt sein kann sieht man hier gut:
Eingebrannt, gegossen, gedruckt, alles ist möglich.
Die Zange hat eine kleine Besonderheit zu bieten, wer erkennt´s?
Stimmt, der Nagelhau ist auf der anderen Seite!
Wieso das denn?
Das liegt am Liner-Lock, der liegt eben zwingend zwischen der Öffnerlage und der großen Klinge.
Deshalb einmal Klinge rechts und einmal links der Zange, je nach Verriegelungsart.
Die Zange ist ansonsten die gleiche, welche auch bei den 91 mm-Modellen verwendet wird. Das Design passt, da gibt´s nichts dran auszusetzen.
Wer eine kräftigere Zange will, dem sei das Boatsman oder gleich das Spirit empfohlen.
Wenn man nicht genau hinsieht, könnte man den Phillips-Schraubendreher glatt übersehen, denn der liegt gut versteckt und platzsparend unter der Zange.
Hier unten mittig im Bild. Den kürzesten Phillips hat das Evolution Grip S54 (ehemals ein Wenger-Modell), den längsten das Swisstool. War klar, oder?
Eine Kleinigkeit nebenbei: oben links im Bild sind die Phillips der Explorer. Der längere gehört zur alten Version mit der grauen Lupe, der etwas kürzere gehört zum aktuellen Modell.
Was mir gut gefällt ist der Umstand, dass beim Skipper sowohl Zahnstocher als auch Pinzette mit an Bord sind.
Weder bei den Dual Denity-Schalen noch bei den Holzschalen sind die vorhanden. Beim alten Soldatenmesser sind die Kanäle dafür zu, armeesicher halt. Ich habe mir die Freiheit genommen, das mal aufzumachen…
Und nun zum Kuriositätenkabinett.
Jeder von euch hat doch sicher ein Werkzeug, das er noch nie an einem Victorinox gesehen hat, oder das zumindest selten ist.
Schaun mer mal:
Beim Skipper haben wir einen Marlspiker und Schäkelöffner verbaut, ganz im maritimen Sinne. Aber eben eher selten. Genauso selten, wie der beigelegte Fangriemen, die Öse dafür haben fast alle Victorinoxe, dass das Bändl mitgeliefert wird aber eben nicht.
Die kleine Öse dient zum Nähen, die große eben zum Schäkel öffnen. Das ganze Tool ist dann der Marlspiker, damit werden Seile kunstvoll ineinander verknotet.
Macht sich auch gut an der See:
Mir gefällt sowohl das Tarnmuster als auch der Skipper selbst ausnehmend gut. Den Wellenschliff habe ich in den vergangenen Wochen allerdings ausschließlich zum Brötchen schneiden verwendet, auch wenn wir an der See waren.
So und da das Wochenende vor der Türe steht, häng ich das Messer mal an den…
Baum.