Folderbau - Planschleifen

Günther

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Mich würde interessieren, wie die Foldermacher, welche keinen professionellen Maschinenpark zur verfügung haben, das Planschleifen von Folderklingen und der Spacer anstellen.

Die Klingenstärke plus der Beilagscheiben muß ja genau die gleiche Stärke haben, wie der Spacer.
Gleiches gilt für Klinge und Rückenfeder bei Slipjoint.

Da nicht jeder über eine Flachschleifmaschine verfügt, würde mich interessieren, wie Ihr das anstellt.
Kommt man da mit einem Tellerschleifer hin? Scheint etwas zu rustikal zu sein. :argw:
 
Hallo Günther,

sicher ist das Arbeiten mit einer Falchschleifmaschine die sauberere und perfektere Art die Spaßer einzupassen.
Bei mir hat es allerdings bisher genügt ein Stück Flachstahl mit dem Bandschleifer auf die gewünschte Dicke zu schleifen und da hinein Löcher im Durchmesser meiner Spacer zu bohren. Dann brauchst du nur noch dein Rohrmaterial für die Spacer durch das Loch der Schablone zu stecken und kannst es auf deren Dicke mit dem Bandschleifer runterschleifen.

Für die Klinge haben die Toleranzen von Präziplan Flachstahl von Recknagel bisher gereicht.
Gruß Tobi
 
Das bequemste und präziseste ist natürlich wenn man eine Flächenschleifmaschine hat.

Da hab ich einen befreundeten Messermacher, der mir die Rohlinge auf Maß schleift.

Gerade wenn man mit Metallwashern arbeitet, macht sich wirklich jedes 1/100mm bemerkbar, deshalb am besten auf 1/100 mm genau maßhaltig und paralell.

Wichtig ist auch dass die Platinen des Klappmessers so plan wie möglich sind.

Wenns bei mir aber mal schnell gehen soll, dann schleif ich grob am Bandschleifer vor, dann geh ich über zum Tellerschleifer (danke nochmal David!), dann zur Steinplatte und Schleifpapier. So ist es auch möglich annähermd so genau zu arbeiten, ist natürlich aufwendig und erfordert etwas Geschick, ständiges Nachmessen um zu wissen an welcher Stelle man drücken muss.

Aus meiner Lehrzeit kenn ich noch das Handläppen, wo auf einer Graugussplatte mit aufgetragener Diamantpaste quasi noch genauer gearbeitet werden kann, bis hin zur spiegelblanken Oberfläche, für Endmaße z.B.

Am allerbesten ist es man kennt die benötigten Maße und gibt bei der Materialbestellung schon die genaue Materialdicke an.

Im Vergleich zur Klinge ist ein maßhaltiger Spacer schon einfacher zu machen, weil die Fläche nicht so groß ist.

freagle
 
@Toby:

Und das klappt?Wenn ich am Bandschleifer schleife hab ich immer am Anfang und am Ende des Werkstückes mehr Abtrag als in der Mitte, loll heißen ich hab in der Mitte einen Buckel. :D

@ freagle:

Bis jetzt hab ich ja Zugriff auf einen umfangreichen Maschinenpark gehabt (Schleifmaschinen, Fräse, Glaskugelstrahlgebläse), das könnte sich aber in Zukunft ändern, da ich mit dem Gedanken spiele den Beruf zu wechseln.
Da will man ja vorbereitet sein. :hehe:

Welchen Tellerschleifer verwendest Du?
 
Das ist denk ich typisch, dass die Werkstückenden immer etwas Abtrag haben. Am Tellerschleifer kann ich das korrigieren, ich lass auch immer etwas Material stehen am Anfang und Ende, erst wenn die Klinge auf maß ist, schleif ich die Kontur fertig.

Ich hab meinen Tellerschleifer von David-Eukalypt bekommen. Das ist ein Gerät das normal von Zahntechnikern verwendet wird, den Teller kann man da auch bis auf ein kleines Fenster mit einem Deckel abkapseln und per Wasser- und Abwasseranschluss naßschleifen, der Teller wird dann naßgesprüht.

300mm Durchmesser 1500 U/min 750 Watt, sehr solide gebaut und präzise, dank David :)

Zur Not würd ich mein Material lieber auserhaus flachschleifen lassen und etwas dafür ausgeben.

freagle

freagle
 
wie sieht denn so ne flachschleifmaschine denn aus?
arbeitet die mit nem fräser?
hat jemand vielleicht ein bild parat?
 
So z.B.

Flachschleifmaschine
TECHNICA.JPG


Das Werkstück wird in den meisten Fällen von einem Magnetspanntisch (oder Schraubstock) festgehalten, der Schlitten mit dem Werkstück bewegt sich hin und her, wärend die Schleifscheibe (es gibt das auch mit Topfscheiben) immer weiter abgesenkt wird. Die Maschinen gibt es in allen Größenordnungen, bei Jürgen Schanz stehen z.B. welche bis zu 5 Meter lang.

freagle
 
@Günther: Bisher klappt das! ;-) Die Klingen wackeln nicht und sitzen in geöffneter wie in geschlossener Position mittig. Sicher habe ich nicht den "butterweichen klingengang" aber da ich noch am Anfang des Klappmesserbauens bin, gebe ich mich bis her damit zufrieden. Bisher habe ich auch noch kein Messer mit einem geschlossenen Rücken gemacht, sondern immer nur Messing- oder Carbonröhrchen als abstandshalter verwendet.
Bilder folgen nach Klausur und Arbeiten...so ungefähr ende August. :(

Zum Thema Flachschleifmaschine- da gabs vor einiger Zeit in einem amerikanischen Forum einen Thema zum Bau einer Flachschleifmaschine mit einem Koordinatentisch und einem Bandschleifer. Der Arbeitsweise ist analog zu der von freagle beschriebenen. Nur das halt ein Bandschleifer und keine Schleifscheibe eingesetzt wird. Die zu erreichenden genauigkeiten sind sicher nicht so gut wie mit eienr Schleifscheibe. Aber wenn es funktioniert... :D

Gruß Tobi
 
Man kann sicher auch eine kleine Topfscheibe in der Fräsmaschine betreiben, ich würd mir da aber etwas Sorgen wegen Schleifstaub in den Führungen machen.

Eine gute Fräsmaschine mit Messerkopf bringt sicher auch sehr gute Ergebnisse.


freagle
 
freagle schrieb:
Man kann sicher auch eine kleine Topfscheibe in der Fräsmaschine betreiben, ich würd mir da aber etwas Sorgen wegen Schleifstaub in den Führungen machen.
...
freagle

Nix für ungut, aber die max. Drehzahl einer "normalen" Fräsmaschine ist deutlich zu gering zum schleifen.

Natürlich gibt es High-Speed-Spindeln für die Graphitbearbeitung - aber wer hat so `was schon :staun:

Gruß

Michael
 
Klar ist die Spindelgeschwindigkeit einer normalen Fräse nicht optimal, abers geht zur Not und auch ziemlich genau, wie mir berichtet wurde.

freagle
 
@freagle

Kann ich nur bestätigen. In meiner aktiven Werkstattzeit habe ich auf einer Mikron NC-Fräsmaschine tagelang Passungen in Werkstücke aus Grauguß geschliffen. Hat einwandfrei funktioniert. Die Diamant-Scheibe hatte allerdings einen Durchmesser von ca. 200 mm.

Gruß Thomas
 
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