fossiles Elfenbein vor Rissbildung schützen

short-bow

Mitglied
Beiträge
65
Hallo Leute,
wie kann ich das fossile Elfenbein am Griff eines Messers (Spitzerl) am besten gegen Austrocknen und Rißbildung schützen? Will es aber auf keinen Fall lackieren oder mit Epoxy behandeln - fühlt sich dann nicht mehr so schon an! Habe diesen Winter bei 2 Messern ne Rißbildung wegen der langen trockenen Heizperiode, obwohl beide schon über 6 Jahre in meinem Besitz sind und häufig benutzt werden! Es handelt sich um Walroß-Stoßzähne die ca. 5000-8000 Jahre alt sind!
Danke an alle die antworten!

Peter
 
Hi,im Buch "Knives & knivemakers" v.Sid Latham v.1976 wird von Bob Dozier für Elfenbein eine regelmässige Pflege mit Babyöl empfohlen.Ob das auch für fossiles Material, gilt keine Ahnung.Ist vielleicht einen Versuch wert.
Gr.Peter
 
Hallo

Ohne klugscheißen zu wollen:

Fossiles Material ist als Substanz definiert, die grob gesagt älter als 1,8 mio a ist.
Das Material ist versteinert, und unterliegt somit sehr wenigen Einflüssen von aussen.
Sprich, außer mechanisch bekommt man da nichts verändert.
Ist das Mat. ein paar tausend Jahre alt, lag es lange Zeit bedeckt und wurde in der Regel irgendwo ausgegraben/freigelegt.
Eichenstämme gibt es zum Beispiel, in dieser Ausführung, und so manchen Säugetierrest (Mammuts, Seekühe um nur zwei zu nennen).
Ich wollte das nur mal klären, weil es bei mir z.B. für Verwirrung gesorgt hat, daß U.Heinecke fossile Seekuhknochen verbaut hat.
Ich versuchte daraufhin 20 mio a alte zu bohren.
Dabei vernichtete ich allerlei Kulturgut ;) .

Jüngeres Material ist demnach wie Neuzeitliches zu behandeln.
Für die genannten Walrossstoßzähne, Mammut oder Seekühteile gelten wohl zur Pflege die Tips, die auch für aktuelles Elfenbein oder Knochen zutreffen.

Nur mal so.

Stefan

Edit weil vergessen:
Ich würde bei Produkten rezenter Tiere, und das sind Walrösser, auf Cites Papiere achten.
Die genaue Altersbestimmung solcher Funde durch C14 (ein C-Isotop) ist nur auf ca. 50 000 Jahre genau.
D.h. die Walrosszähne können wohl ein paar tausend Jahre alt sein, müssen es aber nicht.
Bei ausgestorbenen Species ist das nebensächlich.(Mammut z.B.)
Wegen der Legalität meine ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
diesel schrieb:
Hallo

Die genaue Altersbestimmung solcher Funde durch C14 (ein C-Isotop) ist nur auf ca. 50 000 Jahre genau.
D.h. die Walrosszähne können wohl ein paar tausend Jahre alt sein, müssen es aber nicht.
Meines Wissens nach basiert die C14-Methode auf radioaktivem Zerfall, und der ist exponential verteilt, sprich am Anfang ist der noch relativ genau und wird erst bei langen Zeiten ungenau (der Prozentuale Fehler bleibt gleich, aber der Absolute Fehler ist bei einer Millionen Jahren natürlich grösser als bei 1000).
 
Okay

Der von mir angegebene Wert ist ein rep.Schnitt.
Die Halbwertzeit liegt bei 5tausend und ein paar jahren.
Da kann ich nicht drei, oder acht tausend Jahre bestimmen.
Ansonsten belege doch das Alter mal einer Behörde, die haben garkeine Ahnung.

Nur mal so.

Stefan
 
diesel schrieb:
Hallo

Ohne klugscheißen zu wollen:

Fossiles Material ist als Substanz definiert, die grob gesagt älter als 1,8 mio a ist.
Das Material ist versteinert, und unterliegt somit sehr wenigen Einflüssen von aussen.

Edit weil vergessen:
Ich würde bei Produkten rezenter Tiere, und das sind Walrösser, auf Cites Papiere achten.
Die genaue Altersbestimmung solcher Funde durch C14 (ein C-Isotop) ist nur auf ca. 50 000 Jahre genau.
D.h. die Walrosszähne können wohl ein paar tausend Jahre alt sein, müssen es aber nicht.
Bei ausgestorbenen Species ist das nebensächlich.(Mammut z.B.)
Wegen der Legalität meine ich.

Ist dann das Elfenbein an meinen Messern älter, denn es ist jeweils an einigen Stellen mineralisiert, meine damit es sieht aus wie Stein und ist auch sehr schwer zu bearbeiten (musste mal nen Kratzer rauspolieren)?
Der neue Riß ist in dem Bereich entstanden der normal aussieht! Kennst Du Dich damit besser aus? Würde gerne wissen wie alt der Zahn wirklich ist! Der Macher Daniel Winkler sagte mir er hat Ihn von nem Inuit-Händer, der den Zahn im Uferschlamm gefunden hat...!

Peter
 
Noch was....

Will hier bitte keine Diskussion oder Streit wegen Alter hin oder her!
Oder wegen Schutz bedrohter Tiere! Oder wegen korrekter Altersbestimmungen....! Der Alltag eines jeden von uns bringt doch schon genug unvermeidbaren Ärger mit sich Jungs, oder?
Ansonsten soll der Moderator bitte den Thread schließen!

War vielleicht auch eine irreführende Überschrift!

besser:

ALTES ELFENBEIN PFLEGEN......
 
Zurück zur Pflege:

Das beste ist natürlich der regelmäßige Gebrauch. Die natürlichen Fette im Schweiß reichen bei Horn und Knochen völlig aus, um ein Austrocknen zu verhindern.
Die Messer, die ich länger nicht benutze, reibe ich ab und zu mit etwas Haut- oder auch Speiseöl ab (nicht ein - also es bleibt im Gegensatz zur Klinge kein Film auf dem Material). Bislang haben die Griffe noch keine Risse oder so. Die Messer liegen bei mir auch im Wohnzimmer unweit des Kamins also auch warm und trocken. Dabei behandle ich alles gleich, egal ob Mammutelfenbein, Hirschhorn oder Knochen.

Gruß

Uli
 
Bei mir hat Baby-Öl bislang sehr gut funktioniert, ist aber hauptsächlich erforderlich, da das Messer von mir nicht benutzt wird und nur in der Vitrine liegt.

Gruß

christoph
 
Dankeschön...

Werde das mit dem Babyöl versuchen - hab gleich aus dem Bad ein Bio-Süßmandelöl geklaut. Habe beide Messer jeweils abwechselnd in Gebrauch bzw. in der Hand! Also einen Tag das eine und am nächsten das andere! Habe wohl zu trockene Hände...!

Peter
 
Chinesisches Nußöl

Hallo Peter,
versuch´s doch mal mit Tung-Öl.
Das Zeug härtet im Holz/Knochen/Horn aus und schützt auf diese Weise vor Austrocknung.
Ein paar "Tröpfchen" kann ich Dir gerne abtreten.......Du weißt ja wo Du mich findest :)

Schneidigst, Richard
 
Tungöl kann ich für diese Anwendung eigentlich gar nicht empfehlen, da sich hier ein harte Oxidschicht auf dem Elfenbein bildet die leider dazu neigt, im Laufe der Zeit zu vergilben und abzugreifen. Sieht dann nicht wirklich schön aus und der Griff muss dann überschliffen werden. Ich benutzt Tungöl-Mischungen nur dann, wenn Wasserfestigkeit ein Thema ist.

Gruß

Christoph
 
Sorry, aber Öl auf Elfenbein das lass sein. Fette sorgen lediglich für ein unschönes vergilben des Materials und dies will wohl keiner.

Grüsse

Steffen
 
Zurück