hallo nochmal Cosmo,
Je nach Härte des verwendeten Stahls und Schleifleistung des Steines relativiert sich die Aussage natürlich,
aber generell kann man sagen man würde sich den sprichwörtlichen Wolf schleifen.
Ein Schleifstein der Körnung 1.000 hat eine Korngröße von ca. 17mikrometer.
Erfahrungsgemäß sind die produzierten Riefen aber etwas tiefer
und deutlich mit dem bloßen Auge erkennbar.
Die Körnung 6.000 entspricht in etwa 2.0mikrometer.
Kannst du dir vorstellen wie lange es dauert mit 2mikrometer-riefen
17mikromter-tiefe riefen komplett zu entfernen?
Wieder der Vergleich, das ist wie der Versuch Korn 60 riefen
mit einem 600er Schleifpapier zu entfernen.
Theoretisch ist es möglich,
aber das würde deine Zeit und den Stein gleichermaßen verschleißen.
Du darfst nicht vergessen, dass dein Stein auch verschleißware ist
und sich hohl schleift.
Theoretisch ist alles möglich,
aber die Energie und Geldeinsatz einen Zwischenstein anzulegen
ist bei weitem geringer als der zu erwartende Verlust bei einem Sprung.
Vorausgesetzt man möchte weitgehend optimale Schleifergebnisse.
In diesem Falle wird man schon aus Prinzip nicht umhin kommen,
sich mehrere Steine anzuschaffen

Aber um eine scharfe Schneide fürs Kochen zu erzeugen ist eine optimale Schneide bei weitem nicht notwendig.
Ich habe selbst schon oft Freunden empfohlen ihre Messer auf
1.000 grundzuschleifen und den entstehenden Grat mit 6.000
weitgehend abzutragen und zu verfeinern.
Und nicht vor jedem Schärfen wieder auf 1k runter,
sondern bloß regelmäßig mit 6k auffrischen.
So wird die Schneide mit der Zeit sogar immer feiner,
weil sich die Schneide der 6k annähert.
Vergleichbar mit einer optimal ausgeschliffenen Schneide
ist diese allerdings für den Connaisseur nicht (aber auch nur für den).
6K ist im Übrigen das höchste der Gefühle für solche Sprünge.
Der 6k ist meist noch "grob" genug um den Zaun/Grat des 1K
noch anzupacken und abzuziehen, bei 8K hatte ich eher das Gefühl
ich poliere den seitlichen Grat, statt ihn abzutragen was nicht Sinn der Sache ist.
Bei 10k ist das vermutlich noch extremer
und bei meinem 12k habe ich durchaus Probleme von einem 6K ausgehend
sein volles Potential auszuschöpfen.
Bei der Kombination 1k/3k hat man sicherlich eine optimale,
bei der das volle Potential ausgeschöpft wird.
1k/6k nähert sich diesem Ergebnis an, liefert aber sicherlich eine gute Gebrauchsschneide
Die Verweilzeit auf etwaigen Steinen hängt von vielen Faktoren ab:
Ist der Stein hart/weich gebunden,
aggressiv, langsam,
härte/verschleisfestigkeit des Stahls,
handelt es sich um ein niedriges Korn
oder vielleicht sogar um einen Naturstein und ich will ein mattes Finish erzeugen...
In der Regel, bei 1k/6k würde ich nicht mehr als 10-20min Schärfen schätzen (insgesamt).
Noch ein kleiner Tip für Minimalisten,
bei etwaigen Versandhäusern und Holzarbeit-zubehörgeschäften
kann man für 2-3€ Polierpasten/Blöcke kaufen.
Die greifen Teilweise ganz gut und verfeinern die Schneide in Sekundenschnelle nochmal deutlich.
Einfach auf Papier auftragen und die Klinge darauf abziehen.
Das ist der Tip den ich meinen 1k/6K Freunden immer mitgebe.
Vielleicht schreibe ich mal eine Bauanleitung, die zu erreichenden Ergebnisse sind im Verhältnis zu Kosten UND Aufwand fantastisch