Frage zu Niolox Härten zwischen Aluplatten

painless potter

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Von Achim habe ich die Info bekommen, dass man Niolox in Stärken bis 2mm gut zwischen Aluplatten härten kann, bei größeren Dicken empfiehlt er Ölhärtung. Cryobehandlung danach ist klar.

Meine Frage ist nun: Unter Einhaltung der Vorwärmstufen (hier in verschiedenen Freds behandelt) in Härtefolie eingepackt, Haltezeit 20 Minuten. Kann ich die Härtung mit Folie zwischen 2 Aluschutzbacken im Schraubstock durchführen? Evtl. sind diese Schutzplatten zu dünn? Oder ist es ratsam, die Härtschutfolie zuöffnen, die Flacherlkligen z.B. an einem Draht herauszuziehen und dann zwischen die Aluplatten zu pressen? Oder dauert das zu lange und entstehen durch das Gefummel und die Zeit Nachteile und man läßt die Folie bis zu Abkühlen dran?

Und die Hauptfrage: Bei einem Flachschliff kommt es u.U. nicht zu einem flächigen Kontakt zwischen Stahl und Alu an der Schneide, da wo mir die Härtung am Wichtigsten ist. Ich dachte schon daran, nur die Schneide zwischen die Aluplatten zu leben, dan müßten sie eigentlich etwas kippen und sich so an den Flachschliff anpassen.

Sollten die Fragen schon irgendwo beantwortet sein, was ich nicht glaube und dann schon mal Abbitte leisten, bitte den link.

Nils
 
Das wird schon gehen, die Frage nach dem "warum" stellt sich mir gleichwohl.
Die Härtung zwischen Aluplatten nutzt die gute Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums-die Hitze wird schnell abgeleitet.
Sind die Aluplatten zu dünn, so erhitzen sie sich selbst auf eine zu hohe Temperatur und man kommt an der Perlitnase nicht sicher vorbei.
Wenn sie nicht anliegen, wirken sie eher als Isolator und erhöhen die Abkühlwirkung nicht.
Ob die Abkühlwirkung zur vollständigen Härtung ausreicht, wenn noch die Härtefolie, die ja auch isolierend wirkt, drauf ist, könnte zweifelhaft sein.
Da der Stahl in der Abmessung von 2 mm und darunter schon lufthärtend ist, schadet das Auspacken aus der Folie sicher nicht.
Warum soll man ihn dann aber auch noch zwischen Aluplatten pressen und nicht einfach in Öl abschrecken ?.

Die Idee, die dahinter steht ist wohl folgende: Durch das Pressen zwischen Aluplatten hat man in etwa den Effekt, den man früher beim Härten dünner Klingen aus C-Stahl in sogenannten Quetten hatte, nämlich die Unterdrückung von Härteverzug.
Auch das sollte man nicht überschätzen. Die Spannungen sind ja da und können auch nach dem Abkühlen zu Verzug führen.

Am einfachsten ist es wohl, bei Achim über die exakte Vorgehensweise nachzufragen. Dann wird sich zeigen, ob und wie das für uns sinnvoll genutzt werden kann.

Ich phantasiere mal: Mit dicken, gut gekühlten Alu-Backen könnte man gleich auf deutlich unter Raumtemparatur abschrecken und dadurch Restaustenit vermindern. Wenn der Stahl das rißfrei mitmacht, hätte die Technik was für sich.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Der Stahl macht das problemlos mit. Da das Material außerdem bis 3 mm Dicke auch einfach an Luft gehärtet werden kann, braucht man sich auch bei dünnen Aluplatten um die Perlitnase wohl keine Sorgen zu machen. Sinnvoll ist die Methode vor Allem bei sehr dünnen (Küchenmesser-) Klingen und die schreckt man damit wirklich schnell genug ab.

Und ... gerade beim Flachschliff geht das doch problemlos bis zur Schneide. Konvexe Schliffe sind da schon eher problematisch. mit etwas Tricksen geht das aber auch.



....ohh, vergessen: ich nehme die Klingen beim Härten zwischen Platten immer aus der Folie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant Achim,

nutzt Du die Methode nur um Härteverzug bei dünnen Klingen zu vermeiden?
Wenn die Methode auch mit Kohlenstoffstahl funktioniert wäre das sehr interessant für dünne Küchenmesserklingen.

Gruß Klaus
 
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