Gadiuskenntnisse gesucht

steelhead

Mitglied
Beiträge
171
Hallo an alle Schwertfans,
Ich bin Schmied und soll für einen Freund einen Gladius schmieden. Nur leider habe ich keine genauen Größenvorgaben und Skizzen um das zu realisieren. Hier mein Aufruf: Kann jemand von euch mir Pläne und Skizzen oder auch Bilder zu senden???
Viele Grüße Maik
 
Dabei wäre es eventuell noch gut zu wissen, ob dieser Freund auch beabsichtigt, den Gladius an einer Rüstung zu tragen. Es gab nämlich einige Orts- und Zeittypische Gladiustypen (Längenunterschiede, Breite, taillierte oder gerade Schneide...), die zu einer bestimmten Rüstung "gehörten". So würde ein Gladius aus Britannien beispielsweise nicht so gut zu einer Rüstung aus Palästina passen.

In Wikipedia findet man übrigens ebenfalls viele Anregungen.

Edit: sehe gerade, der letzte Hinweis wurde schon genannt.

Edit2: http://www.rpmuseum.de/ Römer und Pelizaeusmuseum Hildesheim. Da du offenbar aus Hannover kommst, wäre das wohl noch erreichbar. Vielleicht haben die ja was zum anschauen da :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...übrigens gibt es ja dann auch noch modernere Gladiusformen, z.B. beim französischen Artillierie-Gladius aus dem 19. Jahrhundert, durchaus aber auch ganz moderne wie beim American Gladius von Dave Lauck (www. dlsports.com).

Kommt also darauf an, ob der Auftraggeber etwas in der ursprünglichen oder einer später davon inspirierten Gestaltung haben möchte...
 
Hallo,
Ja der Gladius sollte sich zeitlich und geographisch in den römisch/gallischen und römisch/germanischen Eroberungen einordnen.
Augusteischer Typ sagt er und Pompejischer Typ kämen da wohl in Frage.
@Mephistoteles: Ich habe schon diverse Skizzen gesehen und Bilder auch aber was mir fehlt sind Klingenquerschnitte, Klingenstärken etc. eben das exakte Aufmaß zu diesen Typen des Gladius. Wenn du da etwas hast bitte her damit:glgl:
Gruß Maik
 
Es gäbe da noch den Typus Mainz, was wegen seiner Limesnähe vielleicht auch noch in Frage käme. Zu Augustus´Zeiten als Militärlager gegründet, könnte es auch zeitlich passen.

Die englischsprachige Wikipedia ist ebenfalls recht aufschlussreich:

Mainz: Mainz was founded as the Roman permanent camp of Moguntiacum probably in 13 BC. This large camp provided a population base for the growing city around it. Sword manufacture probably began in the camp and was continued in the city; for example, Gaius Gentilius Victor, a veteran of Legio XXII, used his discharge bonus on retirement to set up a business as a negotiator gladiarius, a manufacturer and dealer of arms.[16] Swords made at Mainz were sold extensively to the north. They are characterized by a slight waist running the length of the blade and a long point. Blade width 7-8 cm. Blade length 66 cm - 70 cm. Sword mass: 1.2 kg - 1.6 kg.

http://en.wikipedia.org/wiki/Gladius

Der Mainz-Typus scheint demnach auch älter zu sein, als der Pompeii-Typus (76 n.Chr)
 
Hallo Mephistoteles,
diese Beiträge in Wikipedia habe ich natürlich gelesen. Aber nirgends ist zB. die Dicke der Klinge mit beschrieben und der Querschnitt der Klinge verzeichnet. Ich glaube die römischen Waffenschmiede hatten da schon genau Vorgaben zur Produktion ihrer Gladii. Auf manchen Bildern sieht man Hohlkehlen auf den Klingen. Frage: Ist das "modern interpretiert" oder gab es das tatsächlich. Wenn ja wäre der Querschnitt der Gladiusklinge sicherlich rhombisch. Im Gegensatz sieht man in Filmen Gladii mit flach ovalem Querschnitt:confused:
Was ist den deiner Meinung nach authentischer??
Gruß Maik
 
AW: Gladiuskenntnisse gesucht

...nirgends ist z.B. die Dicke der Klinge.... beschrieben und der Querschnitt der Klinge verzeichnet. Ich glaube, die römischen Waffenschmiede hatten da schon genaue Vorgaben zur Produktion ihrer Gladii......Was ist denn deiner Meinung nach authentischer?.....
Wenn ich einen so interessanten und anspruchsvollen Auftrag hätte, würde ich mich an Archäologen wenden, die sich genau mit diesem Thema befassen. Ich vermute, dass es im Römisch-Germanischen Museum in Mainz diese Fachleute gibt.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier habe ich mal einen Archäologischen Fundbericht verlinkt.
Schön detailliert, mit Maßangaben in mm, auch zu Klingendicke, Aufbau und Querschnitt :) Leider zeitlich eher ab Ende des 1. bis mitte 3. Jhdt. datiert.
 
Zurück