Gasesse : Gasflasche vs. Ofen....

David_Osbourne

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Hi,
ich kann für 400 € eine komplette Gasesse (Basis 5kg) mit Brenner bekommen. Gleichzeitig bietet z.b Angele Öfen für 500€ an. Taugen die Angele Öfen etwas ? Ich möchte Feuerschweißen !
 
Meine ich das nur, oder kaufen sich andere gleich ein ganzes Auto für 400€?

Meine Gasesse hat nur 20€ mehr gekostet, als das Dämmmaterial.


MfG
newtoolsmith
 
:staun: :staun:

Ne im ernst 400.-€ sag mal was dazu ne zB. Bilder, professionelle Lösung ....., irgendwie fehlen mir da die Daten um das zu beurteilen.

Und soweit weg oder auch nicht vom Selbstkostenpreis, ist es auch nicht.

Meine hat zB. gekostet.

Isolierung und Beton ca. 35,-€
Regler 25.-€
Brennerteile sagen wir mal 10.-
Schlauch?? k.A. hat ich schätze 10-15.-€
Ne leere Gasflache vom Schrott vielleicht 5.-€ hat man sie nicht??
Arbeitszeit für ne einfache Buddel 1Tag, kosten null da meine Zeit.

Also sagen wir mal 100.-€ ist realistisch bei komplettem Eigenbau.
Ist ein Kaufbrenner dabei sieht das schon wieder anders aus.

Auf der anderen Seite steht dann viel Tüvtelei bis alles 100% läuft, etc. das kann einen Mehrpreis durchaus aufwiegen.

Tschau Torsten
 
Moin!
Also meine Gasesse hat mich 30€, ein paar Telefonate und ein bisschen Mühe gekostet. Ach ja, etwas Schweiss war auch dabei.
Erscheint mir aber vergleichsweise billig.
Und ich weiss, was ich gemacht hab.
Aber wenn man das geld hat, und nicht weiss wie mans sonst ausgeben soll...
Mal ernsthaft, hier im Forum gibt es wunderbare Beiträge zu diesem Thema.
Damit und ein bisschen Fleiss solltest du billiger und vielleicht auch an eine bessere Esse kommen.
Gruss,
Tim
 
30,- Euro für eine Gasesse? Dann hast Du bestimmte Teile vom Flohmarkt, von eBrei, geschenkt bekommen oder gestohlen. Mach' mal eine realistische Rechnung auf für jemanden, der nicht bereit ist, Baumarkt-Schrott zu verwenden, sondern gute, professionelle Bauteile verwendet und, wie z.B. Peter Abel, mehr als nur einen Ofen baut. Selbst den Kauf größerer Mengen, z.B. von Zement oder Keramikfaser ziehe ich dabei gerne preismindernd in's Kalkül, was die Sache billiger macht. Dann sieht das so aus:

Druckminderer mit Manometer 0 - 4 Bar von GOK = 45;- Euro (huppela, da haben wir die 30 Euro ja schon um 50 % überschritten!!)
Schlauchbruchsicherung 10 kg = 13,25 Euro
Schlauch 3 Meter, 30 pb = 20,- Euro
Brenner Propan, 30 mm = 15 Euro (meine sind wesentlich teurer, weil anders und CNC-gefertigt)
Brennerrohr und Aufnahme, 400 mm, Hydraulikrohr 30 x 5 mm und 40 x 5 mm = 8,- Euro
Gehäuse, alte Flasche ca. 5,- Euro
Keramikwatte ca. 1 m x 60 cm, ca. 14,- Euro
Feuerfestzement ca. 1 kg, ca. 2,50 Euro
2 Bodenplatten Schamott, 20 mm ca. 10,- Euro
1 Trennscheibe zum Auftrennen 1,- Euro
Schweißmaterial, Kleinkram für die Füße etc. sagen wir mal 2,- Euro

Macht für die Basisausführung runde 136,- Euro an reinen Materialkosten. Es fehlt noch die Kupplung zwischen Schlauch und Brenner, die ich immer von einem Freund auf der Drehbank habe fertigen lassen und die mich in Kleinserie um die 10 Euro pro Stück kam. Dazu sind meine Gasessen mit hitzefestem Lack schwarz lackiert, was das Herunterbrennen der alten Lackierung voraussetzt und eine gute halbe Dose Lack pro Esse voraussetzt. Dann muss man mal sehen, dass Leute wie Peter von der Arbeit leben müssen, Steuern zahlen, die benötigten Werkzeuge kaufen müssen und verschleißen, Strom bezahlen und so weiter. Unter diesen Voraussetzungen sind 400 Euro für eine so gemachte Esse ein Geschenk.

Ich selbst habe viele solcher Essen gemacht und habe es selbst zu diesem Preis drangegeben, weil es zu viel Arbeit ist, zu viele Interessenten dafür da sind und ich sonst nicht mehr zum Messer machen käme.

Achim
 
@AchimW:


Natürlich hast du mit deinen Ausführungen völlig Recht.

Wenn schon die Materialien mit knapp 150€ zu Buche schlagen und man einen Tag braucht um die Esse zu bauen, dann sind die 400€ als gewerblicher Preis absolut gerechtfertigt.

Das hatte ich auch nicht gemeint.

Für mich ist das Schmieden und alles drum herum nur ein Hobby - und das soll mich nicht arm machen.

Daher rekrutiere ich das meiste Material in der Tat vom Schrottplatz oder von ****.

Die Gasflasche bekam ich umsonst, der Druckminderer lag unter 15€, Material für den Brenner hatte ich noch, eine Drehmaschine auch, ebenso den Schlauch - nur die Isolierung war leide nicht umsonst aber günstig.

Man muss dabei natürlich auch ein bisschen Glück haben und eine Garage voller Rohstoffe....

Mal zurück zur Eingangsfrage:

Meine Esse würde wohl auch als Schmelzofen dienen können, die Dinger von Angele kenne ich nicht.

Im Grunde kommt es hauptsächlich auf die Leistung des Brenners an.


MfG
newtoolsmith
 
Hallo Newtool,

Ich habe einen ähnlichen Ofen.
Allerdings nicht von Angele, sondern aus dem Hufbeschlagshandel (Fa Strohm).
Der Brenner stellt kein Problem da.
Allerdings sind diese Öfen nicht sehr gut isoliert.
Ich habe meinen durch zusätzliche Isolierung ergänzt und erreiche dadurch Schweißtemperatur.

Detlef
 
Was ich vergaß zu erwähnen: meine erste Gasesse war eine Proforge 200, die jetzt so um die 950 Euro kostet. Kein schlechtes Gerät, aber im Vergleich zum Preis stimmen Leistung und Verbrauch nicht. Deshalb habe ich dann sehr kurzfristig angefangen, selbst zu bauen. Heute würde ich meine "Dicke" (aus einer 11-Kilo-Flasche) nie mehr gegen eine Proforge eintauschen.

Derselbe Brenner, den ich verwende, wird im Übrigen auch beim Wootzschmelzen verwendet. Dabei nehme ich nur ein senkrecht stehendes Gehäuse mit abnehmbarem Deckel und dickerer Isolierung.

Achim
 
Na dann lag ich ja gar nicht so schlecht mit meiner Einschätzung, was die reinen Selbstbaukosten betrifft.
Und schließlich kommt es zum Schluß ja auch darauf an was man selbst kann oder auch nicht.
Fehlen einem die möglickeiten alles selbst zu machen, nutzen einem
100.-€ Einstandskosten nichts.
Dann sind 400.-€ wieder fair für ein funktionierendes Gerät.

Tschau Torsten
 
Hallo,

ich hab mir für ca. 350 € einen 1,09 m langen Gasofen mit Schott aus einer 33 kg Flasche gebaut, der maximal mit 4 Brennern läuft und in 2 Segmente teilbar ist ( 1/3; 2/3 ).

Ich messe da nach einer halben Stunde im 2/3 Segment-Betrieb mit 2 Brennern bei 0,8 bar Betriebsdruck 1150 °C und muss nach einer weiteren halben Stunde auf 0,6 bar reduzieren, da ich auf Übertemperatur komme.

Der Ofen ist keine Vergleich zu Fertigware, da wie schon erwähnt die Isolierung sptitze ist und lange die Wärme hält ( Abkühlung bei geschlossenem Schott ca. 100 °C pro Stunde )

Danke nochmal an Peter Abel für die Tipps.

Als schweißpulverfeste Platten zur Werkstückaufnahme kann ich die Firma Schunk empfehlen. Lediglich sollte man die Aufheizzeiten sehr moderat wählen, sonst fliegen einem die Platten um die Ohren.

http://www.schunk-hightemperature.com/de/schunk01.c.6208.de

Ich hab mir als Werkstückhalterung eine Art Dachrinne aus 3 mm hitzefestem Stahl aus dem Ofenbau geholt, die die Reste vom Schweißpulver auffangen. Ich glaube der hält 1400 °C aus.

Fazit: Kaufe Handarbeit vom Profi-Peter oder kauf dir die Materialien bei Ofenbauer oder bei Peter und machs selbst.

Gerade die gute Isolierung ist beim Glühen von von Vorteil...

Viele Grüße
 
Wenn man seine Zeit ganz bewußt mit Nullkosten annimmt, weil man ohnehin da ist und nicht 'besseres' zu tun hat, ist das ganz legitim.

Hat man das nötige Zubehör ohnehin rumliegen, braucht man es nicht mehr zu kaufen und es fallen keine Extrakosten an.

Damit kann man natürlich eine funktionsfähige Esse zu nahezu Nullkosten bauen.

Muss jetzt aber jemand alles neu kaufen, seine Zeit investieren um alles zusammenzusuchen, wege zum Fachhandel, Baumarkt, Spritkosten, verbratene Zeit etc. usw....... wird es zum einen länger dauern und zum anderen auch mehr kosten.

Wenn der Weg das Ziel ist, ganz einfach weil das 'Basteln, tüfteln und bauen' so viel Spaß macht, dieser Eindruck drängt sich mir unwiderstehlich auf beim Durchlesen des Gasessenthreads, dann ist das alles auch ganz ok.

Will man aber in möglichst kurzer Zeit eine funktionsfähige Lösung haben, muss man überlegen was einem wichtig ist.

Ich selbst z.b. könnte denke ich ohne größere Probleme einen Bandschleifer bauen, oder eine Federhammer in eigenregie bauen.
Sparen würde ich da im Vergleiche zu den Preisen im Handel natürlich auch....

Aber nur solange wie ich meine Zeit nicht mit einkalkuliere.
Deshalb kaufe ich ganz bewußt solche Sachen zu und verwende meine Zeit für solche Dinge dir mir wichtig sind oder sich wirtschaftlich rechnen.


Beispiel, früher habe ich meine Kaminholz selbst im Wald gemacht mit einem 'Holzschein' des örtlichen Försters.
Seit geraumer Zeit fasse ich die motorsäge nicht mehr an und kaufe das Holz fertig geschnitten zu.
Ganz einfach deshalb, weil die Zeit die ich aufwenden muss um 30 Euro zu sparen auf der anderen Seite 60 € kostet.

Da bleibt dann auf dauer selbst der 'spaß' auf de Strecke.


gruß

Peter
 
@Claymore:

Sehr richtig.

Ich hatte nunmal fast alle Zutaten vorrätig und den beschriebenen Basteldrang auch.

Dazu kommt das fehlende Geld für Zukaufteile - und Not macht erfinderisch.

MfG
newtoolsmith
 
Völlig Korekt, deshalb hab ich meine eigene Zeit ja als Nullkosten aufgeführt, das Basteln und Tüvteln ist ohnehin für mich mehr als nur wichtig und eben auch ausgleich zum täglichem Geschäft.
Wirtschaftlich betrachtet ist das aus Sicht eines Selbsständigen natürlich der Ruin.

Um welche Esse geht es eigentlich bei der erwähnten 400.-€ Esse das sollte doch erst mal die Frage sein oder?

Ich gehe zB. mal jetzt davon aus, das es eine von dir ist, Bingo dann reden wir von einem bewährtem und ausgereiftem Konzept das in relation zum Preis steht. (Bietest du eigentlich auch komplette Essen an?)
Andersrum, ist es eine von Eisenkarl aus der Tiefgarage die 3m lange Flammen bei 7mio bar schlägt, um Schweißtemp zu erreichen, sind unter Umständen 5.-€ schon zu viel.
Darum gehts doch im Prinzip erst mal .
Ohnehin kann man nur beurteilen was man selbst auch kennt und wir theoretisieren hier über etwas was wir eigentlich gar nicht wissen, nämlich um was für eine gehts eigentlich. Einzigster Fakt 5kg Buddel und mehr auch nicht. Brenner, Iso, von wem wie alt beton mürbe oder neu von Borax zerfressen oder nicht, Probelauf möglich um sich zu überzeugen und/oder. Die Fragen sollten wir doch eigentlich stellen bevor wir jemandem an den Kopf knallen das 4.. zu teuer bla bla ist.
Letztendlich tun wir Käufer und Verkäufer mit unserem verhalten einen Bären dienst erweisen, weder ist die Frage beantwortet noch sonst was..

Die einzigste konkrete Antwort und Hilfe für den Fragesteller, war die von Achim, der seine Erfahrung mit der ProForge im Vergleich zu seiner Buddel einbringt. Danke dafür.



Tschau Torsten
der heute etwas selbstkritisch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Gasessen die ich baue auch ständig im Einsatz.

Die kleine erreicht wenn auf temperatur gebracht mit einem Druck von 0,5 bar und weniger Feuerschweißtemperatur.
Kleine Pakete lassen sich ab ca. 0,3 bar Gasdruck schweißen.

Da ich aber auch in der kleinen 5kg Esse Damastpakete bis ca. 4 kg feuerschweiße, fahre ich mit einem Druck von ca. 1-1,2 bar um schneller auf Temperatur zu kommen.

Den gleichen Brenner setzte ich bei der 11 Kg Esse ein.
Dort habe ich schon 8 Kg auf einmal verarbeitet. Mehr ging nicht in den Brennraum rein.




Das ganze zubehör habe ich im Shop. Auf fertige Teile und Geräte kann man beziehen. Einfach mal anfragen wenn Bedarf besteht.



gruß

Peter
 
Moin!
So nochma zu meinem Beitrag (#4) und zu AchimW:
Also 30€ kommen so zustande:
Gasflasche vom Schrott 2€
Brennergriff von altem Schlosser, der in Rente gegangen ist 0€
Gasschlauch (na gut, vom Baumarkt) ca. 5€
Feuerfest-Zement und Keramikwolle (Durch geschicktes herumtelefonieren mit Herstellern) ca. 4€ (Telefonkosten)
Brennerkopf von Peter Abel ca. 20€
Gasflasche hat man daheim 0€
Lack knappe 8€

Ok, sind knappe 40€, aber naja.
Kosten für Elektroden, Wasser, usw. führe ich hier jetzt mal nicht an.
Mit ein wenig Geschick und Fleiss kann man also sehr viel billiger an eine Gasesse kommen als 400€.
Wenn man das nicht auf sich nehmen will, oder keine Zeit für sowas hat, was ja auch völlig in Ordnung ist, sind die 400€ natürlich in Ordnung.
Zumindest in Bezug auf Abel-Essen. Die haben sich bewährt, sind genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten, und Peter steckt da wohl auch einiges an Arbeit rein.
Die Proforges sind wahrscheinlich auch ihr Geld wert, aber ich würde mir da eher eine Esse von Peter anschaffen.
Kleine Handwerksfirmen sollte man immer unterstützen.


Und nochwas: Hab mir von einem der Hersteller Isolierbeton mit Aluminiumoxid-Hohlkugeln kommen lassen. Ist bis 1800°C klassifiziert.
Esse trocknet noch, werde in den nächsten Tagen mal davon berichten.

Gruss,
Tim
 
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