Gebr. Gräfrath Taschenmesser

Headshrinker

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Dieses alte Taschenmesser der Gebr. Gräfrath, Solingen fand kürzlich den Weg zu mir.

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Grifflänge 95 mm, vorhandene Klingenlängen 68 mm und 49 mm
Klingen vermutlich nicht rostfrei



In den vorhandenen Themen und Katalogabbildungen zu G.Gräfrath-Messern habe ich das Modell nicht gefunden.
cut hat einmal ein Gräfrath mit etwas anderer Klingenbestückung gezeigt, das aus derselben Modellreihe stammen könnte: http://www.messerforum.net/showthre...-Taschenmesser&p=435974&viewfull=1#post435974

Bei Hubertus, die ja vor über einem halben Jahrhundert das Gräfrath-Programm übernommen haben, findet sich im aktuellen Portfolio ein Modell, das diesem hier sehr ähnlich ist: Hubertus Jagdmesser Serie 11, Nr. 11.311.HH.02

Vielleicht kann jemand Anhaltspunkte zum Alter des Messers beisteuern?



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Die Verarbeitungsqualität dieser alten Stücke überrascht mich immer wieder. Das Messer weist zwar deutliche Gebrauchsspuren auf. Doch es gibt keine großartigen Spalten am Griff, die Schalen sitzen bündig, der Rückenverschluss hält bombe. Lediglich seitliches Klingenspiel ist vorhanden. Nebenbei ergeben sich zwischen Backen, Platinen, Klingen und Schalen schöne Farbkontraste.

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Das Messer ist im 1950er-Jahre-Hubertuskatalog unter Original westfälische Adelsmesser, No. 2734, 16,5 cm abgebildet. Mein Messer ist aufgrund der Gräfrath-Stempel und der rostfähigen Klingen wahrscheinlich mind. 20 bis 30 Jahre älter. Danke croco für den Tip! :super:
 
Kompliment zu Deinem wunderschönen "Altertümchen", headshrinker!
Deine vorgestellten Jagdmesser gefallen auch mir sehr.
Die Alterseinstufung 1920er / 1930er Jahre erscheint auch mir plausibel.

Von Gebr. Gräfrath gab es offenbar seit den 1920er Jahren mindestens 6 verschiedene Serien unter der Bezeichnung "Schließmesser und Jagdmesser". Diese Serien unterscheiden sich durch Größe und Form des Griffs und wurden jeweils in mindestens 6 verschiedenen Varianten hergestellt.
Die Artikelnummern der Messer zeigen keine Systematik auf.

Die kleinste Serie - die vermutlich seit den späten 1930er Jahren als "Adelsmesser" beschrieben wird - hat nach Katalogangaben geöffnet eine Gesamtlänge von 14 cm, bei einer Grifflänge von 8 cm.
Die nächstgrößere Serie wird mit "16 1/2 cm lang" beschrieben, Grifflänge 9,5 cm.
Bei der "kleinen" Ausführung ist das Griffende wie ein Halbkreis geformt, die nächst größere Serie weist am symmetrisch verbreiterten Griffende nur eine leichte Abrundung auf.
Ich vermute deshalb, dass das in diesem thread abgebildete Messer die Nr. 2734 ist (Gewicht ca. 110 Gramm), das kleinere Modell wog offenbar ca. 90 Gramm.

Kleine Serie:


Nächst"größere" Serie:


Grüße
cut
 
cut, Danke für deine Ausführungen! :super:



Mittlerweile habe ich ein schönes Hubertus 11.311.HH.02 aus moderner Fertigung ergattert. Wie schon vermutet quasi das Pendant zur historischen Gräfrath-Ausführung.
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Die Griffe und die Korkenzieher sind genau gleich lang. Die Niete sitzen exakt an denselben Stellen und die Griffe, Federn und Spacer sind gleich aufgebaut.

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Augenfälligster Unterschied (neben den erheblich dickeren Hirschhornschalen des neuen Messers) sind die Art der Rillen und die Länge der Backen - 16mm (Gräfrath) : 13mm (Hubertus).
Beim Hubertus ist die kleine Klinge etwas kürzer (nur 44mm), wobei dies v.a. auf´s Konto des kürzeren Ricassos geht, die Schneiden sind ähnlich lang. Ferner ist der flache Ansatz des Korkenziehers unterschiedlich geformt.
 

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