Gehärtete Klinge richten ?

Hunter

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Liebe Forengemeinde,
ich habe gestern den schon gehärteten Rohling eines Küchenmessers (1.2842; 60HRC; 3mm-Rückenstärke) ausschleifen wollen. Als ich den Klingenanschliff der ersten Seite fertig hatte, habe ich bemerkt, daß sich die Klinge verzogen hatte und habe darum den Rohling mit Schlägen der Hammerfinne auf die konkave Seite wieder gerichtet. Nach dem Anschliff der zweiten Seite war die Klinge wieder verzogen, allerdings in die andere Richtung. Nun habe ich es aber nicht mehr geschafft, die Klinge zu richten, sie blieb hartnäckig verzogen. Iirgendwann ist Sie mir dann zu Bruch gegangen.
Der Rohling war deshalb schon gehärtet, da es mir die Rohlinge beim Härten immer verzogen hat und ich Sie nicht mehr gerade bekam. Darum habe ich Sie dann flachschleifen lassen. Bis jetzt hat das immer gerade Klingen nach dem ausschleifen hervorgebracht. Hätte ich den Rohling nach dem ersten Verzug nicht richten dürfen, oder was könnte sonst noch falsch gelaufen sein?
Danke für Tipps.
 
Hy
Verzug beim schleifen hatte ich,wenn ich trotz Wasserkühlung in der Mitte der Klinge mit viel Druck längs über einen Sandstein ober Bandschleifer geschliffen habe,dann habe ich die andere Seite genauso behandelt und dann gab es das Problem meistens nicht mehr.
Aber da ging es auch bei Saxe nicht um 6mm,hast du Trocken oder Nass geschliffen,mit Druck in der Mitte oder ohne??

Gruß Maik
 
@Hunter
war es so, dass die zuerst geschliffene Seite nach dem Schleifen konvex war ?
Wenn es so war dann ist es eigentlich klar was du falsch gemacht hast.
Nach dem Härten ist der Rohling von seinen Eigenspannungen eigentlich im Gleichgewicht. D.h. Zug- un d Druckspannungen heben sich auf.
Ein durchgehärtetes Teil hat im Normalfall außen Zugspannungen und innen Druckspannungen.
Wenn du nun einseitig die Zugspannungen wegschleifst wird sich das Teil dementsprechend verziehen. Die geschliffene Seite wird konvex.
Ich würde in diesem Fall erst die Klinge beidseitig bearbeiten und dann sehen was an Verzig übrig bleibt. Mit etwas Glück brauchst du nicht mehr Richten.
Ich verstehe aber nicht, warum du erst nach dem Härten den Schliff anbringst. Das ist eine heiße Kiste bezüglich verbrennen.

Gruß Klaus
 
@Hunter
war es so, dass die zuerst geschliffene Seite nach dem Schleifen konvex war ?
Wenn es so war dann ist es eigentlich klar was du falsch gemacht hast.
Nach dem Härten ist der Rohling von seinen Eigenspannungen eigentlich im Gleichgewicht. D.h. Zug- un d Druckspannungen heben sich auf.
Ein durchgehärtetes Teil hat im Normalfall außen Zugspannungen und innen Druckspannungen.
Wenn du nun einseitig die Zugspannungen wegschleifst wird sich das Teil dementsprechend verziehen. Die geschliffene Seite wird konvex.
Ich würde in diesem Fall erst die Klinge beidseitig bearbeiten und dann sehen was an Verzig übrig bleibt. Mit etwas Glück brauchst du nicht mehr Richten.
Ich verstehe aber nicht, warum du erst nach dem Härten den Schliff anbringst. Das ist eine heiße Kiste bezüglich verbrennen.

Gruß Klaus

Klaus,

Danke für die Antwort. Die zuerst geschliffene Seite war nach dem Schleifen konkav. Wäre sie konvex gewesen, hätte ich es mir ja erklären können und hätte erst die zweite Seite bearbeitet, aber so dachte ich es wäre besser, erst zu richten und dann die zweite Seite zu bearbeiten ...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Keno,

Danke für die Antwort und die verweise auf die Links. Das hochholen des "alten" Themas hätte nichts gebracht, da es dabei ja darum ging, daß sich die Rohlinge, die noch keinen Klingenanschliff hatten, beim härten verzogen haben. Ich habe Sie deshalb vor dem anschleifen des Klingenwinkel härten lassen, weil mir ein befreundeter Messermacher wegen dem zu erwartenden Verzug dazu geraten hat.

Jetzt hat sich der Rohling eben beim Klingenanschliff verzogen. Gut, wie auch immer, der Fehler war anscheinend das richten dazwischen. Das wollte ich eben bestätigt haben.

Gruß

P.S.: Der gestrige Tag war unabhängig von der gebrochenen Klinge nicht der Beste. Ich weiß, ist kein Grund, aber ich bin auch nur ein Mensch...
 
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