gekaufte Gasesse - Problem

Hjalmar

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Guten Abend,

um meine Nachbarn zu schonen msste ich mir jetzt eine Gasesse zulegen.
Da ich zum Selbstbau keine Zeit habe, hab ich mit eine bei e*** gekauft.
Ich habe die heute ausprobiert, Schmiedetemperatur erreicht sie, aber vom Feuerschweissen kann keine Rede sein. Jetzt habe ich mir im Forum paar Threads durchgelesen, es scheint so zu sein das das Teil mist ist. Der Brennraum ist mit offenliegender Keramikwolle ausgekleidet.
Ausschlaggebend zum Kauf war für mich der große Brennraum, 25x20x17cm, denn ich habe vor damit Messer zu schmieden und Kunstschmiedearbeiten auszuführen
Tja, was mache ich nun? Gibt es eine Möglichkeit die Esse irgendwie zu optimieren das man darin Feuerschweißen kann und trotzdem einen großen Brennraum hat? Hier mal ein Bild von dem Teil: http://img16.imageshack.us/img16/9001/unbenannthgz.png
Ich hoffe es gibt Hilfe :rolleyes:
MfG
Hjalmar
 
Das sieht mir nach Schamottsteinen aus, was da den Brennerraum auskleidet.

Ansonsten hindert Dich nichts darann, die offene Keramikwolle selbst mit einer Schicht Beton von Peter Abel zu versehen, der Beton hält die Wärme zusätzlich noch etwas.

Was Du auf jeden Fall Brauchst, ist irgendwas, was Du vor die riesige Öffnung machen kannst, so geht dir auf jeden Fall viel zu viel Hitze verlohren. Selbst wenn Du so auf Schmiedetemperatur kommst, wirst Du lange Zangen brauchen....

Vielleicht kannst Du ja durch eine Art "Innlay" den Brennraum zum Feuerschweißen drastisch verkleinern, indem Du irgendwas aus Ytong oder Schamott zusammenmauerst oder so, aber die Öffnung muß auf jeden Fall kleiner...

Aber das ist nur meine Amatuermeinung, hier gibts bestimmt noch ein paar Experten die Dir noch besser helfen können..
 
Hallo,

Um Feuer zu Schweissen gilt es die begrenzte Hitze des Gasbrenners, optimal auszunutzen.
Das erreicht man indem man einen nicht zu grossen Brennraum gut Isoliert, mit einem relativ dünnen Feuerbetonmantel ausstattet der am besten an der Rückwärtigen Seite zu ist, resp. ggf.eine verschliessbare Öffnung hat.
Auch die vordere Öffnung sollte mit Schmottsteinen, verkleinert werden können je nach Bedarf, um die Hitze wirklich im Inneren zu behalten.

So das war eine Schöne Geschichte die dir nichts hilft, weil deine Esse alles ist aber keine die dieser Kriterien erfüllt.
Ich würde mir ganz einfach einen geschlossenen Brennraum aus Feuerbeton machen, mit einer Wandstärke von ca 12mm, Keramikwolle rundrum, einfach mit Kaninchendraht umwickelt,damit es sauber anliegt.
Eine Öffnung genau unter den Brenner,und diesen in den Brennraum deiner gekauften Esse stellen.
Natürlich einen Anbau vorsehen um die Öffnung vorne mit dünnen Schamottsteinen zustellen zu können, resp. die Öffnung verkleinern zu können.
Die ganze Geschichte kannst du jederzeit nach belieben herausnehmen und auch mal irgendwas anderes aufzuwärmen.

Gruss unsel
 
Danke für die Schnellen Antworten.

Ich hab jetzt mal den Brennraum verkleinert Mithilfe von Schamottsteinen. Wird aber wohl noch nicht reichen, ich bekomm die Temperatur nich höher, morgen dann noch ein Versuch mit noch kleinerer Brennkammer.
 
Das Ding hatte ich auch schon im Auge- zum Glück nicht gekauft.
Bin gespannt wie das hier weitergeht- ich habe mir diese Innenmaße beim Selbstbau zum Vorbild genommen. Einen Rahmen aus 20er Vierkanntrohren geschweißt und Blech außenrum....mit dem Brenner kämpfe ich noch-ein erster Prototyp funzt zwar, aber wenn ich den reintu schlagen gelbe Flammen überall raus und Schmiedetemperatur ist noch lange nicht in Sicht. Ich habe den Brennraum mit Schamottsteinen ausgekleidet, dahinter ca. 2cm Steinwolle... und die Rüchseite mit Schamott zugestellt.
Möchte jetzt doch was Rundes machen, mit der teuren Keramikwolle und Feuerbeton- werd ich bei Peter Abel bestellen....
Für Tipps über die ideale Brennraumgroße wäre ich dankbar- die Esse soll zum Messerschmieden geeignet sein- also entsprechende Damastpakete auf Schweißtemperatur bringen können.
Auch ich will etwas Rücksicht auf die Nachbarn nehmen...die sind mir den Hammerschlägen schon gestraft, und Kohlefeuer riecht nicht jeder gerne....
 
Hi Hjalmar

Wenn du deinen Brennraum verkleinerst, machs aussermittig. Soll heisen: Die Flamme sollte auf ein Stück abgerundete Mauerung treffen und so eine "rotierende Strömung" entstehen.
Wobei Schamott im allgemeinen nicht der Weisheit letzter Schluß ist.
Nimmt sehr viel Wärme auf = lange Aufheizzeit. Ich hab meine Gasesse mit 2 zusätzlichen Lagen Keramikwolle ausgestattet und Feuerfest beton drüber. So bleibt die Hitze im Brennraum und nicht in der Mauerung. Die Front soweit als möglich verschließen, und den Verkäufer auf e*** richtig bewerten...


lg
Harley99
 
Mein Vorschlag:
Schmeiß die Schamottplatten raus und ersetze sie durch Isoliersteine
Lass nach vorne genug Platz das du mit zwei stehenden Platten die Öffnung verschließen kannst. In diese zwei Platten machst du deine verkleinerte Öffnung zB. mit einem Kronenbohrer.

Das sollte eine Zeitlang halten.
Und wenn du dann wieder genug Geld beisammen hast, lies dich in das Thema ein und fang an zu basteln...

Ciao Sven
 
Sorry

aber das Ding ist weder für Kunstschmiedearbeiten noch Messerschmieden wirklich geeignet.
Der einzigste Verwendungszweck der mir dafür einfällt ist Hufeisen anzupassen, dafür reichts wohl.

Das hift dir natürlich jetzt nicht weiter, mußte es aber einfach mal loswerden.

Mein Lösungsvorschlag, da ich schon einmal mit einer solchen Esse zu tun hatte ist eigentlich vergiss es, bis die so läuft wie du es dir vorstellst kommt das einem Neubau gleich.

Ich habe damals die Rückwand komplett entfernt, die komplettte Isolierung entfernt und eigentlich nur Teile des Gehäuses weiterverwendet.
Führungen aus Winkeleisen vorne und hinten angeschweißt so das der Brennraum hinten komplett verschossen werden kann mit Isoliersteinen, gleiches gilt für vorne, so das gerade das benötigte Fenster (variabel)übrig bleibt.
Dann eine Innenisolierung aus drei Matten und Hochofenbeton aufgebaut, und dann konnnte sie alles was du möchtest allerdings mit sehr hohem Gasverbrauch.
Richtig glücklich wurde der Besitzer allerdings nie damit, und um ehrlich zu sein würde ich auch keine Gasesse für Kunstschmiedearbeiten nehmen, mir wäre der Raum und die Bewegungsfreiheit viel zu gering.

Wenn ich überhaupt was drann machen würde, dann wäre der einzige Versuch den ich noch anstellen würde, eine klappbare Ofentür anzubauen um die Esse im Eingangsbereich soweit wie möglich (nach oben komplett unten einen Spalt lassen mit ein paar cm) zu schließen.

Tschau Torsten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ahoi,

ich freue mich über eure vielen Antworten, Danke.
Ich habe heute den letzten Versuch gestartet mit noch kleinerem Brennraum, aber na ja. Wenn ein Flacheisen mit 6mm Stärke drin liegt dauerts sehr lange bis es überhaupt erstmal 900 bis 1000°C erreicht hat.

Na gut, ich glaube ich hab mich damit abgefunden das die nicht für Stahlschmiedearbeiten genutzt werden kann. Aber sehr wohl zum Bronze schmieden und Härten von Messerklingen ;)
Ich hab halt gedacht ich könnte komplett auf Gas umsteigen, aus Rücksicht auf die Nachbarn, aber nun müssen die wohl weiter den Rauch der Koksesse ertragen :p
Na ja, vom Verkäufer hab ich mir auch noch nen Rabatt rausgekitzelt *g*
Also ein recht günstiger Härteofen...

MfG
Hjalmar
 
Rauch der Koksesse ertragen ?.
Was hast Du für Nachbarn ?.
Welchen Koks verwendest Du ?.

Daß sich Nachbarn über das Hämmern beschweren, ist nachvollziehbar, insbesondere, wenn jemand seinen Schmiedegelüsten zur Nachtzeit nachgeht.
Eine Koksesse raucht aber eigentlich überhaupt nicht- richtige Luftzufuhr vorausgesetzt- und der Geruch des Feuers ist für meine Begriff angenehm. Es gibt Zeitgenossen, die ihn als geradezu erotisierend empfinden.
Havard Bergland beschreibt in seinem schönen Büchlein, daß alte Schmiede, die seine Werkstatt besuchen, immer einen tiefen Atemzug aus der Abzugshaube nehmen und meint dazu, das sei vielleicht das Geheimnis, warum die Kerle alle so alt werden.
Sein Lehrmeister Tarjei Haugo wurde 96 und soll wenige Tage vor seinem Tod noch geschmiedet haben.

Ob das vom Schnuppern kommt, läßt sich nicht wissenschaftlich belegen, es wäre aber nicht schlecht, wenn man das Rezept mit Erfolg anwenden könnte.

Ganz empfindliche Näschen könnte man mit Holzkohle als Brennstoff ruhig stellen.

Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Hjalmar

Ich meine es so wie ichs geschrieben habe.
Dünne Wandung aus Feuerbeton, Keramikwolle rundherum.
Den Brenner, von oben idealerweise Tangential in den Brennraum führen.Das heisst in deinem Falle, den Brennraumeinsatz ein wenig seitlich versetzen
Nimm eine glatte Wasserflasche (80mm) für den Innendurchmesser, und irgendein Rohr aus der Abflussrohrabteilung eines Baumarktes mit einem Innendurchmesser von ca. 100mm . Da zwischen giesst du den Beton.

Nutze die wenige Hitze.
Ich müsste mich sehr irren aber damit müsstest du mit einem verstellbaren Druckminderer auf Schweisstemp. kommen.
Wie Torsten Pohl schrieb, wird das nichts mit Schamottsteinen.
Wenn du dir die Mühe mit dem Feuerbetongiessen nicht machen willst dann nimm handelsübliche Ytongsteine.
Die kannst du Sägen und weiter mit der Raspel bearbeiten, aber Isoliere auch die.
Gruss unsel
 
@U. Gefin

Nun ja, beim Anfeuern raucht das Koks doch recht stark... vielleicht etwas weniger sehr wenn das Koks völlig trocken ist.
Ich benutze das übliche Steinkohlenkoks/Schmiedekoks. Wenns einmal brennt raucht nichts mehr, das stimmt. Bis auf einmal haben die Nachbarn (eigentlich nur der Nachbar in unmittelbarer Umgebung) ihren Unmut auch nichtgezeigt, ich wollte halt vorbeugen. Denn im Sommer sitzt der Nachbar auf seinem Balkon, wenn ich dann die Esse anfeuer erstickt der da oben :hmpf:
Das Hämmern wird nicht mehr lange das Problem sein, denn meine Schmiede wird demnächst "lärmdicht" zugebaut.
Man muss sagen das auch ich sehr gern den Duft von brennender Kohle, bzw Koks inhaliere *g* aber nich jedem bekommt das so gut ;)
Holzkohle ist mir zu grob, aber hauptsächlich zu teuer. Denn ich schmiede sehr oft.

@unsel

Das wird mit Sicherheit funktionieren, allerdings, da ich trotzdem das Kohlefeuer weiter benutzen werde (muss), werde ich die Optimierung der Gasesse erstmal verschieben. Aber wenn ich den Umbau mache wird das wieder hier im Thread stehen.
 
Da kommen wir der Sache wohl schon näher.
Ich vermute, Du verwendest keinen Koks, sondern die Schmiedekohle, wahrscheinlich Fettnuß 4. Wenn Du gleich richtigen Koks nimmst, raucht auch beim Anfeuern kaum etwas.
Über die Vorzüge und Nachteile von Koks versus Schmiedekohle kann man füglich streiten.
Für eine Schmiede mit gutem Abzug und mit dem Schwergewicht auf Kunstschmiedearbeiten wird Fettnuß meist vorgezogen, für Stahlschmieden ziehe ich Koks vor.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hm, gute Frage... also ich hab mein Brennmaterial immer als Schmiedekoks gekauft in der Annahme das Fettnuß und Koks doch im Grunde das gleiche ist... Jetzt bin ich verwirrt :argw:
Woran unterscheide ich beide?

Ich hoffe das wird jetzt nicht zu offtopic...
 
Habe bis zur Gasesse mit Heizkoks geschmiedet(Rauch nur beim Anfeuern weil Holz Qualmt,ansonsten Holzkohle zu Anheizen benutzen),dabei mußte ich feststellen das die bei Raiffeisen zu Steinkohle auch Koks sagen und mußte immer von Heizkoks sprechen,obwohl sie nur die eine Sorte hatten.
Ob du Schmiede Koks/Kohle/Fettnuss hast ist ganz einfach am Gewicht festzustellen Koks ist leicht und Aufgebläht wie Ytong.

Gruß Maik
 
Koks oder Kohle?

....ich hab mein Brennmaterial immer als Schmiedekoks gekauft in der Annahme, dass Fettnuss und Koks doch im Grunde das Gleiche ist...
Woran unterscheide ich beide?.........
Es heißt DER Koks, und er ist porös, weil man der Kohle durch Destillation den Großteil ihrer flüchtigen Bestandteil entzogen hat. Im Wesentlichen bleibt nur ein Kohlenstoff-'Gerüst' über. Die Farbe ist mattschwarz.

Schmiedekohle/Fettnuss hat Glanz, bricht auch mit glänzenden Flächen, ist spezifisch schwerer und enthält Teer und andere Stoffe.

Aber das hättest Du auch über Tante Google finden können!

Gruß

sanjuro
 
Hallo,
Deine Gasesse hast du dir bestimmt nicht umsonst gekauft. Zum Härten oder auch zum Glühen geht das super.
Ich habe beides. Selbstgebaute Gasesse und Kohleesse.
Die Kohleesse betreibe ich mit Koks. Da qualmt so gut wie nichts. Mit der Kohleesse wird geschmiedet. Mit der Gasesse gehärtet.
Meine Gasesse ist übrigens laut wie ein Düsentriebwerk.
Ich habe wegen den Nachbarn gerade bei der Gasesse ein schlechtes Gewissen. Bei dem Geräuschpegel arbeiten, ist extrem ungemütlich.
Zumindest für meinen Geschmack.

Gruß
Bullebax
 
Hm, also das heißt ich schmiede mit Schmiedekoks... keine Kohle. Warscheinlich sind nur die 50kg Säcke die ich jetzt habe, etwas Schwefelhaltiger als sonst, wer weiss...

MfG
Hjalmar
 
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