Gelber Brocken? Kann das sein?

Lord Henry

Mitglied
Beiträge
95
Kann mir wer sagen, was das für ein Schleifstein ist? Soll für Rasiermesser sein. Hab ihn mal uaf Verdacht am Trödlmarkt mitgenommen.



PS: ist Naturstein
Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lord Henry,

der Belgische Brocken (Coticule) kommt aus der Nähe von Malmedy. Es ist ein Sedimentstein mit ca. 6000-8000er Körnung, je nachdem, welchen man erwischt. Heutzutage werden ähnliche, blaue, Steine aus der selben Region manchmal auch als Brocken verkauft, obwohl sie es streng genommen nicht sind.

Es ist ein traditioneller Stein zum Abziehen von Holzbearbeitungswerkzeugen, Messern und Rasiermessern.

Allerdings sieht Deiner etwas ungewöhnlich aus, vielleicht schleifst Du mal die oberste Schicht ab und machst ein neues Foto.

Gruß Peter

p.s.
http://www.ardennes-coticule.com/
Deutscher Händler:
http://www.belgischerbrocken.com/
 
Zuletzt bearbeitet:
jep, ich kenn die auch eher mattgelb, aber wielleicht hat man den unsachgemaess genutzt und die oberflaeche mit abrieb zugesetzt
 
Hab ihn jetzt geplant. Diese "Marmorierung" ist aber "im" Stein. Also nicht so ein Film, wie oft bei feinen jap. Kunststeinen.

Greift auf jedenfall besser als weißer harter Arkansas. Aber nicht so wie der 6000er King. Feinheit dafür über 6000er.

Weiß halt net, was es für ein Gestein ist.

LG Elmar



PS: hab Foto auch im 1. Beitrag ersetzt
 
merkwuerdig, ich kenn gelbe belgische brocken als mehr oder minder mattgelbe steine auf euner grauen traegerschicht aus schiefer. die gelbe farbe dabei ist eigentlich sehr gleichmaessig, vielleicht ist es ein gelber brocken und die marmorierung ist zeichen der lagerung? ich bin noch nicht alt genug um es zu kennen.
 
Wie gesagt, gelber Brocken war eh nur GERATEN. KAnn ja was anderes sein.

Wegen Öl noch: Oberfläche machte nicht den Eindruck. Außerdem hab ich auf den Seiten so ungefähr 1mm runtergeschliffen beim Planen.
 
Die Muster (verändern sich schwach bei verscheidenen Blickwinkeln?) würden mich auf einem Metamorphen Kalk oder feinen Sandstein schließen lassen. Ein Tropfen 10% Salzsäure kann bei der Unterscheidung helfen (der Kalk würde kleine Bläschen bilden). Wenn es ein Metamorpher Sandstein ist (wie die Arkansas Steine) muß man damit Glas ritzen können und die Säure zeigte keine Wirkung. Mit einer Lupe Betrachtet sollte man mal nach eventuell sichtbaren Korngrenzen suchen. Mit einem Dünnschlif unterm Polarisationsmikroskop könnte man da mehr zu sagen:steirer: .
Gruß
Geonohl
 
Wer kann mir sagen, was das für ein Schleifstein ist? .....
Es gibt auch amerikanische WASHITA-Steine, die braungelbe, etwas strukturierte Färbungen haben. Chemisch/mineralogisch sind es auch Quarze, allerdings ein wenig gröber als der dichte weiße oder schwarze Arkansas. Ich benutze meinen WASHITA wie die verschiedenen Arkansas-Varianten mit Petroleum.

Gruß

sanjuro
 
Hallo zusammen,

hier sind drei nasse Brocken (Coticules) abgebilde, die bläulichen Flecken sind Schleifstaub. Die Unteren sind auf Schiefer aufgeklebt, der Obere hat eine Rückseite aus blauem Stein.

Struktur und Farbe sind etwas unterschiedlich. Der Kleine schleift am besten während der Obere etwas feiner schleift. Bei den blauen Steinen spielt die genaue Farbe laut Produzent keine Rolle, sie sind auch erheblich billiger.

Gruß Peter
 

Anhänge

  • brocken2.jpg
    brocken2.jpg
    63,7 KB · Aufrufe: 175
Danke für die schönen Bilder!

Hab mal Glas "ritzen" probiert --> geht nicht. Salzsäure greift mit Bläschenbildung. Daher wohl Metamorpher Kalkstein sein und auch kein Washita (ist ja wie Arkansas, also eh Sandgestein, oder?)

Eigentlich ists ja nicht so wichtig. Habs halt reingestellt, falls ihn halt wer erkannt hätte.

Hab 8€ gelöhnt. Naja, ist ja hoffentlich nix verhaut bei.
 
Der Stein sieht ja nicht gerade klein aus, da wirst du nicht viel falsch machen können.
Nach deiner Prüfung ist das sicher ein Kalk, also relativ weiches Korn das aber vieleicht auch nur die Matrix für das eventuell eingelagerte härtere Schleifkorn darstellen kann. Wird (auch wenn es reiner Klalk ist) gut(aber langsam) für feine Schneiden von Kohlenstoffstählen funktionieren. Allerdings must du erstmal sehen ob die kleinen Kratzer in der Oberfläche dafür nicht schon zu groß sind.
Gruß
Geonohl
 
Hallo

Einer meiner Steine hat auch diese Farbe und das Muster.

Es ist aber ein "Soft Arkansas" und wird mit Schleiföl benutzt. :hmpf:

Gruß William
 
Ja, aber Arkansas kommt nicht hin, weil die, wenigstens die unter dem Namen und nicht der Landesbezeichnung gehandelt werden, Silikate sind. Also metamorphe, feinkörnige Sandsteine.
 
Ich habe einen Stein, der ganz ähnlich aussieht, höchstens einen touch heller. Es handelt sich mit Sicherheit um einen künstlichen Stein. Die Nutzschicht des sehr großen Steins (ca 50 x 300) ist mit ca 7 mm recht dünn. Die Stützschicht ist schwarzbraun und soll wohl einen Belgischen Brocken imitieren. Die Bindung ist sehr hart, die Schleifwirkung daher langsam und sehr fein- entsprechend einem Korn 6000-8000. Durch die harte Bindung nutzt sich der Stein kaum ab und ist kommt in dieser Beziehung den feinen Arkansassteinen nahe. Bei Dotzert in Frankfurt, wo ich den Stein vor Jahrzehnten gekauft habe, war man des Lobes voll und meinte, so etwas Gutes gebe es heute nicht mehr. Das ist sicher übertrieben aber, wenn man etwas sucht, was in der Schleifwirkung zwischen dem Belgischen Brocken und dem schwarzen Arkansas liegt, ist der Stein eine gute Wahl.
MfG U. Gerfin
 
Zurück