Gerber Rivermate

Beorn

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Seit kurzem habe ich eine Digicam und seit heute ein Gerber Rivermate, das sehr passend zum Paddeln zu sein schien. Diesen Eindruck hat es bestätigt, es kam aus einer schönen Schachtel und zeigte sich von seiner gedeckten Seite, in schwarz von vorne bis hinten.

Daten
Klingenlänge: 8.3 cm
Gesamtlänge: 19.7 cm
Klingenstahl: 3Cr13 (wer was darüber weiß darfs mir gern sagen, mir sagt er nix!)

Die Scheide ist schön flach, das passt evtl. auch unter einen Bergegurt ohne zu stören. Einen Schrecken bekam ich, als ich das Messer dann zum ersten Mal ziehen wollte: Ich bekam es nicht raus!:mad: Bin ich zu blöd oder zu schwach oder zu vorsichtig?:confused: Dann kam der "lichte Moment", es ging raus, denn es hatte super drin gehalten! Das System sind zwei kleine Metallstifte in einer leicht felxiblen Gummihalterung beidseits, die weggeschoben werden müssen, bzw. durch den Gegendruck sowohl oben als auch unten auf das Messer selbiges saugut halten. Ich würde sagen, ich trau mich jetzt ein Messer TipUp an der Weste zu tragen, wenn ich die Scheide noch etwas modfiziere. Aber weiter mit dem Messer selbst:
Frisch draußen viel mir auf, dass die Beschichtung sauber ausgeführt war, es sind nur einige Schliffungleichmäßigkeiten, was aber an einem böse aussenhenden "guten" Messer mich nicht stört. Ich hoffe die Beschichtung wird halten!
Der auf dem Bild zu sehende Wellenschliff ist der einzige Bereich am Messer der scharf ist und das ist gut so. Die letzten 1 1/2 cm sind stumpf, die Schraubenzieherspitze natürlich ebenso. Damit kann man zur Not auch unter Stress eine Weste und Trochenjacke aufschneide, ohne dem Opfer ausversehen den Herbeutel zu punktieren, sehr beruhigend, für beide Seiten! Bisherige Schneidaufgaben waren kein Problem, es ist ein kleiner Grat an der Klingenrückseite, da muss ein kleiner Keramikrundstab ran.
Der Griff ist kurz vor klebrig, also super haftrend, auch nass! Außerdem ist er sehr groß und die asymetrische Unterteilung macht eine Orientierung nach Gefühl sehr leicht und vermittelt ein sicheres Gefühl.
Die Klinge steht hinten aus dem Griff ca. 3mm raus, fals einem auf dem Wildbach eine Forelle in den offenen Kanadier springt, kann die also ratzfatz als Abendessen vorbereitet werden.
Was sonst noch zu erwähnen wäre ist die oblgate Fangriemenöse, die reichlich Durchmesser bietet, ca. 3-4mm. Allerdings ist der Griff in der Öse nicht ganz passend auf den Erl gegossen, das fällt aber sonst nirgends am Messer auf.
Die Riffelung am Ansatz des Klingenrückens ist auch mit kalten Fingern noch spürbar und erhöht die Griffsicherheit nochmals, ohne dass sie bisher geschmerzt hätte.

Nun zu dem Teil, dass mir ein wenig suoptimal erscheint: Die Scheide.
Die Verriegelung sitzt bombig fest, man hat keine Angst, dass das Messer rausfällt, wenn man sich mal an den starken Halt gewöhnt hat (siehe oben).
Der Clip, der aus der einen Schale der Scheide ausgeformt ist, hält aber das Messer dummerweise nicht stark am Gürtel zum ziehen, auch nicht IWB, wo doch da der (dicke) Bauch das Messer in den Gürtel presst. Auch fehlen Löcher, um etwas mit Reppschnur oder Paracord zu basteln, nur ein Wasserablaufloch ist unten dran. Da muss Phantasie her, vielleicht fällt mir bald was ein.

So, mein Fazit:

Super Griffgefühl, sinnvolle Klingenform/aufteilung, klasse Halt in der Scheide, kleine Äste und Seile gehn durch wie nix.

Was weniger gefällt:
Verarbeitungsschlampigkeiten, die aber die Funktion nicht beeinträchtigen; Befestigungsmöglichkeiten der Scheide.

Beim Sheepletest war der Schrecken groß: Es ist schwarz, es hat eine gefährlich aussehende "Spitze" und eine "Säge". :glgl: Groß dann das Erstaunen, dass ich mich bei der Demonstration der "Spitze" nicht selbst stigmatisiert habe! :irre:

Verbesserungen wären eine Siganlfarbe am Griff und der Scheide und eine multifunktional zu befestigende Scheide. Sonst tut es was es soll: Nicht stören und im Notfall schneiden was es soll!

Eine weitere Bewertung kommt kurz nach dem 12. Juni, da bin ich das nächste Mal als Guide unterwegs, obwohl ich natürlich wie immer hoffe es NICHT zu brauchen.
 

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Ich hatte erst ein Messer mit 3Cr13 und es ist der einzige Kauf in meiner bisherigen "Messerlaufbahn", den ich wirklich bereue. Das Messer war von Ka-Bar, könnte also sein, dass Gerber anders an diesen Stahl rangeht.
Die 'Härte' liegt bei 50-52 HRC, und der Stahl wird stumpf vom Ansehen...und in die Sonne sollte man ihn auch nicht legen. Der Kohlenstoffgehalt ist noch niedriger als bei 4034 und daher ist der Stahl eher mit dem 1.4028 vergleichbar.
Der Wellenschliff wird bestimmt nicht so schnell die Schärfe verlieren wie eine einfache Schneide, aber häufiges Nachschärfen ist definitiv notwendig.
Man merkt bestimmt, ich bin, was diesen Stahl angeht, etwas voreingenommen und angefressen, aber es ist ja nur meine persönliche Meinung. :haemisch:
Und ich hoffe auch, dass Du es nicht brauchen wirst.

Gruß
Carsten
 
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