Geruch bei Holzgriffen

Ceratos

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Hallo zusammen,
vor kurzem habe ich ein sehr schönes neues Santoku mit Rosenholzgriff erstanden 😊
Jetzt ist mir beim ersten sauber machen mit Wasser aufgefallen, das der Holzgriff doch deutlich riecht. Ich würde den Geruch als etwas erdig, moorig bezeichnen. Jemand in meinem Haushalt sagte, es rieche nach Pferdestall 😅

Kennt jemand von euch den besagten Geruch von Rosenholz und kann sagen ob das normal ist? Wird der Geruch von alleine verfliegen oder ist eine Behandlung irgendwie sinnvoll?

So ist es erstmal gar nicht schlimm, auf Dauer wäre der Geruch beim Kochen doch störend.

Viele Grüße, Ceratos

PS: Der Händler ist natürlich schon angeschrieben, aber in der Zwischenzeit würde ich natürlich gerne eure Meinung dazu wissen 😉
 
Hi Ceratos,

mit Rosenholz habe ich leider keine Geruchserfahrungen (steht afaik seit 2017 auf der CITES-Liste).

Wenn du den Geruch loswerden willst, versuch's mal mit Lagern des Griffs für ein, zwei Tage in Backpulver.

Greetz

Virgil
 
Guten Morgen,
ich möchte Virgils Vorschlag unterstützen und habe noch einen ähnlichen „Hausfrauen Tipp“.
Ich bin mal sehr modrigen Kellergeruch durch mehrtägige Lagerung in Kaffeepulver losgeworden.

Viel Erfolg wünscht
Excalibur
 
Vielen Dank euch für eure Antworten und die persönlichen Nachrichten die mich erreicht haben!

Nach allen Informationen zu dem Holz glaube ich fast, dass es sich vielleicht um einen Übersetzungsfehler zur Holzart handelt. Wie gesagt, ich warte noch auf eine Antwort vom Verkäufer, dieser ist in jedem Fall vertrauenswürdig. Vielleicht kann dieser das Rätsel auflösen.

Die Tipps zum Geruch entfernen werde ich ausprobieren, ein paar Tagen warten und berichten. Auch habe ich erfahren, das solch ein Geruch bei neuen japanischen Messern durchaus mal vorkommt.

Ein bisschen Geduld werde ich haben müssen 😉 Das Messer gefällt mir ansonsten sehr! Ein kurzes Review wird bestimmt noch kommen.

Danke und frohe Ostern! Ceratos
 
Servus Ceratos,
wir haben ab und zu auch mit historischen Segelbooten zu tun. Auf einer bayerischen
Werft kam mal jemand an, der eine 'Rosenholz' - Planke für sein Deck suchte. Da hat uns
der alte Werkmeister, ein echter Holzwurm, das mit dem Übersetzungsfehler erklärt.
Im Prinzip ist 'Rosenholz' eine der vielen Palisander - Arten, Gattung Dalbergia.
'In Amerika und England hat sich aufgrund dieser Sorte der Name Rosewood für Palisander
durchgesetzt, weshalb diese Baumart mitunter auch im Deutschen die (falsche) Übersetzung
Rosenholz Anwendung findet.'
Diese unkorrekte Übersetzung gibt es wohl schon lange, und ist aus dem deutschen
Sprachgebrauch nicht mehr rauszukriegen. Das o.g. Zitat steht in diesem Artikel:
Palisanderholz - Das sind die typischen Eigenschaften (https://heimwerk.org/palisanderholz)
Wie man den Geruch wegkriegt? Keine Ahnung.
Frohe Ostern an Alle,
Rudi
 
Moin zusammen,

ich oute mich hier mal als der Verkäufer des mysteriösen Santokus ;)
Erstmal bin ich überrascht, dass sich hier so viele an dem Begriff Rosenholz stören. Meiner Erfahrung nach hat @Rudi_57 Recht – Rosenholz ist schlicht im Sprachgebrauch etabliert (und klingt auch viel schöner, oder etwa nicht?). Ich kaufe die Griffe schon als Rosenholz und nutze diesen Begriff einfach weiter. Dass es sich dabei nicht um die geschützte Gattung handelt, lässt sich wohl schon an der Farbe erkennen (konkret geht es um das Ohishi Santoku), die mit tiefem Braun ja weit entfernt von dem hellen Rot ist, das Bahia-Rosenholz hat. Es gibt übrigens noch weitere Gattungen, die auf der Cites Liste stehen und die Verkehrsbezeichnung Rosenholz nutzen. Dazu zählen zum Beispiel Aniba Rrosaeodora oder andere Dalbergia Gattungen. Hier gelten die Exportverbote allerdings nicht für fertige Produkte, sondern nur für frühere Verarbeitungsstufen (nachzulesen beim Bundesamt für Naturschutz). Natürlich kann ich nicht für jeden Messergriff genau prüfen, wo das Holz herkommt, dazu ist die Lieferkette schlicht zu lang. Allerdings prüfe ich neue Griffhölzer tatsächlich immer anhand der verlinkten Liste und da auch Japan Teil des Cites Abkommens ist, habe ich wenig Sorge, dass die Hersteller hier verbotene Hölzer nutzen.

Was den Geruch angeht, bin ich auch sehr gespannt. Ich habe Ceratos schon per Mail gesagt, dass ich diese Reklamation (zu unterschiedlichen Messern) zwar selten, aber doch regelmäßig bekomme (vielleicht alle 4 Monate). Bei mir im Lager hatte ich bisher keine vergleichbaren Probleme und auch meine eigenen Messer haben nie gerochen. Bisher hat sich das Problem bei meinen Kunden nach ein paar Tagen Gebrauch und entsprechendem Reinigen/Ölen des Griffs immer gelöst (Und falls das mal nicht so sein sollte, gibt es selbstverständlich Ersatz).

Dennoch würde mich natürlich interessieren, woher das kommt. Wenn Ihr also ähnliche Erfahrungen gemacht habt, teilt sie doch gerne hier (vielleicht hängt es mit einer bestimmten Spüli-Marke zusammen? Ich habe echt keine Idee).

Viele Grüße und frohe Ostern!
Lukas
 
Moin,
hatte mal einen Kandidaten gebraucht erstanden wo der Griff auch nach sowas wie " verunfallte Unterhose " roch !

45469606ch.jpg


War in dem Fall Cocobolo. Ordentliche Säuberung mit Spülmittel und anschließender Behandlung mit Spoon Butter brachte da Linderung. Woran es gelegen hat kann ich aber nicht sagen, war auch ein Einzelfall. Der es hoffentlich auch bleibt !😉

Gruß Jörg
 
@joschlot Welches Messer ist das? Der Griff wird mir gar nicht liegen, aber das Profil sieht gut aus

Grüße,
Julian
Moin Jay,

ja ist von Marius.

Oops, there was an error! | Kochmalscharf (https://kochmalscharf.freeforums.net/thread/3738/260er-chef)

Der Griff war etwas groß, ging für mich aber noch. Das Profil war nicht meins !
Spitze zu flach und ausgeprägter Flatspot. Uwe hatte den bei einem Besuch mal entschärft was Besserung brachte, den Charakter vom Laser aber natürlich nicht nahm. Mir am Ende , trotz guter WB, zu flach und zu leicht.

Gruß Jörg
 
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Moin Jay,

ja ist von Marius.

Oops, there was an error! | Kochmalscharf (https://kochmalscharf.freeforums.net/thread/3738/260er-chef)

Der Griff war etwas groß, ging für mich aber noch. Das Profil war nicht meins !
Spitze zu flach und ausgeprägter Flatspot. Uwe hatte den bei einem Besuch mal entschärft was Besserung brachte, den Charakter vom Laser aber natürlich nicht nahm. Mir am Ende , trotz guter WB, zu flach und zu leicht.

Gruß Jörg
Danke, sieht gar nicht so flach aus. War anscheinend eines seiner sehr frühen Werke mit anderem Logo, deshalb nicht erkannt.
Schade, dass er schon länger nichts mehr wirklich gemacht hat.

Grüße,
Julian
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal bin ich überrascht, dass sich hier so viele an dem Begriff Rosenholz stören. Meiner Erfahrung nach hat @Rudi_57 Recht – Rosenholz ist schlicht im Sprachgebrauch etabliert (und klingt auch viel schöner, oder etwa nicht?).
Also in diesem Thread habe ich bisher nicht gelesen, dass sich jemand an dem Begriff Rosenholz stört. Mich stört das aber schon ein wenig, wenn man die englische Bezeichnung übernimmt, weil das mehr Verwirrung stiftet als sein müsste. Rosenholz ist normalerweise Bahia-Rosenholz. Das ist von der Farbe ganz anders und soll rosenähnlich duften. Rosenholz ist sehr teuer. Palisander ist dagegen nicht so wahnsinnig wertvoll, und auch nicht so hart für ein Tropenholz, obwohl es ein schönes dunkles Holz ist. Ich meine übrigens nicht, dass sich für Palisander im deutschen Sprachgebrauch Rosenholz etabliert hätte. Rosewood ist eben zu deutsch nicht Rosenholz, sondern Palisander. Rosewood und Palisander bezeichnet die selbe Sache. Und ich finde auch nicht, dass Rosenholz schöner klingt als Palisander. "Die Bezeichnung Palisander stammt wohl vom spanischen Ausdruck palo santo, was wörtlich übersetzt so viel wie „heiliger Pfahl“, „heiliges Holz“ bedeutet." Ich habe Palisander schon verarbeitet und das hat nicht gestunken. Aber Garapa hat beim Verarbeiten gestunken. Das gibt sich aber. Da Palisander ein Handelsname ist "für diverse Holzarten von Bäumen der Gattung der Dalbergien (Dalbergia) aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler." Kann sich da alles mögliche dahinter verbergen. Bahia-Rosenholz ist auch ein Palisanderholz. Nur werden die hochwertigeren Dalbergien, dann unter einem eigenen Namen vermarktet. Siehe Wikipedia Link. "Die Dalbergia, eingedeutscht auch Dalbergien oder Palisanderhölzer genannt, sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die 100 bis 300 Arten sind in der Neotropis und tropischen sowie subtropischen Gebieten Afrikas und Asiens verbreitet." Ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass Nachforschen da viel bringt. Wer diese Griffe macht, wird auch davon abhängig sein, was ihm gerade angeboten wird und ob das dann immer die selben Dalbergien sind?
 
"Einzelfall Superstink": Okay, Holz hat seine spezifischen Gerüche, teilweise sogar sehr überraschende- in frisch, bei der Verarbeitung. Dieses Odeur verliert sich dann aber allmählich mit der Trocknung. Die große olfaktorische Überraschung im trockenen Zustand verursachen Pilze. Die riechen trocken oft stärker, als in feuchtem Zustand. Da es unübersehbar viele Pilzsorten gibt, und eigentlich jedes Stück Holz mehrere Sorten in sich birgt, ist das Ergebnis praktisch unkalkulierbar. Dieser Umstand möge zur Erklärung der Ausreisser dienen. "Mehrere" Pilzsorten sind noch untertrieben, tatsächlich tummeln sich im Holz eher mehrere Dutzend Stämme, und ringen um die Vorherrschaft.
Deswegen riechen die Griffe auch nicht auf ewig, unter normalen Umständen überleben die Pilze nicht auf Dauer in einem Messergriff.
 
Ich habe seit über einem Jahr das Ohishi Petty und seit gut einem halben Jahr auch das Ohishi Santoku von Lukas / knife-art.de. Beide Messer bzw. Griffe riechen nicht(!), nicht mal ansatzweise! Und sie sind hier wirklich oft in Gebrauch (das Petty bestimmt täglich bis jeden zweiten Tag).
Ich wasche mir aber beim Kochen nebenbei auch immer, mehrmals, die Hände und trockne meine Messer- und Griffe auch nebenbei immer zwischendurch mit einem Tuch ab. Keines meiner gut 20 Messer bzw. deren Griffe riechen...

Ist der Griff so mies verarbeitet, dass sich dort "alles" einnisten kann? Griff und Zwinge zu unregelmäßig, dass etwas reinrutschen und müffeln könnte?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Klarstellung: Küche und Koch sind unschuldig, es liegt an Mutter Natur. Die Pilze sitzen bereits im lebenden Baum, oder kommen während der Verarbeitung hinein.
Stinkegriffe durch Pilzinfektion in der Küche ist wohl ein eher abstraktes Szenario.
 
Eben gefunden: "Palisander hat einen eingebauten Holzschutz in Form bestimmter organischer Verbindungen, die giftig auf Insekten wirken und Pilzbefall verhindern." Gut, das ist kein wissenschaftlicher Text. Es kann natürlich auch sein, dass dieser Holzschutz nicht immer ausreicht. Man kann davon ausgehen, dass das eine Realtime Evolution ist. Die Pilze entwickeln sich weiter, dann stellen sich Bäume drauf ein, indem die mit weniger Holzschutz einfach eingehen (oder geschlagen werden und in die Messergriffproduktion gehen). Und so fort. So wie bei Krankheiten eben.
 
Danke euch nochmal für die Antworten auf die Sache mit den Gerüchen! :)
Das mit dem Pilzbefall ist eine interessante Theorie. Würde zu mindestens erklären warum das nur selten auftaucht.
Ist der Griff so mies verarbeitet, dass sich dort "alles" einnisten kann? Griff und Zwinge zu unregelmäßig, dass etwas reinrutschen und müffeln könnte?

Nein, Griff und Zwinge sind sauber verarbeitet. Nichts was man optisch erkenn könnte.

Der Griff riecht nach einigem Reinigen und neu ölen noch immer, auch wenn der Geruch sich etwas verändert hat. Eher in Richtung sehr würzig und weniger nach Pferdestall. Aber warten wir mal die nächsten Tage Lüften ab ;-)
 
Hm, komisch. Echt noch nie erlebt. Hoffentlich gibt sich das! Das wäre sonst echt schade bei dem schönen Messer.

P.S.: mein oberer Post liest sich krawalliger als es gemeint ist, entschuldige! Aber beim Kochen und wildem Schnippeln würde man ja erstmal an Lebensmittel(reste) denken als an das Holz des Griffes
 
Ich wollte jetzt aber doch mal angemerkt haben, dass speziell der Geruch von Pferdestall nicht unangenehm und in keinster Weise auch nur annähernd mit dem von Kuh- oder Saustall zu vergleichen ist.

Es ist ein spezieller Geruch, aber eben kein stinkender.

grüsse, pebe
 
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