Geschichte der DMG

Franz Becker

Mitglied
Messages
21
Schanz Juergen said:
@ herrn becker,
wären sie so nett und würden einen neuen thread aufmachen in dem sie kurz über die gründungsgeschichte berichten ?? - das wäre toll!
kann ihnen auch gerne den anfang machen! danke dafür.
Mache ich gerne, hier mein Beitrag:
Ende der 70er und Anfang der 80er waren nur 3 Messermacher in Deutschland, die offiziell als solche an die Öffentlichkeit getreten sind. Das waren Wolf Borger, Richard Hehn und Dietmar Kressler, der mit Kühne in England als "Kressler und Kühne" auftraten. Das waren gewissermaßen professionelle Messermacher (voll oder Teilberuflich), die Geschäfte angemeldet hatten und die auch bei Problemen gerichtlich belangt werden konnten weil sie ein Firmensitz hatten. Darüber hinaus gab es einige Dutzend Messermacher, die inoffiziell Messer herstellten und verkauften. Diese konnten, weil inoffiziell bei Schwierigkeiten schwer belangt werden weil sie keine Geschäfte angemeldet hatten. Das lief rechtlich unter den Begriff "Nachbarschaftshilfe" Als ich dazustieß und wir erstmals unter den Fittichen von Wolf Borger in Dortmund auftraten merkten wir, daß es unzufriedene Kunden gab, die Ihrer Meinung nach von Messermachern geprellt wurden. Messer zu teuer, schlechte Qualität, Anzahlungen entgegen genommen und dann nicht geliefert usw. usw. Wir staunten nicht schlecht über die Marktbewegungen die es gab und an die wir nicht teilhatten. Wir beschlossen es zu ändern und taten es auch. Wir wollten dem Markt eine faire Plattform bieten auf der die Messermacherei ehrlich, qualitativ und aufrichtig agieren sollte. Wir berieten uns mit den Amis, die schon länger eine Gilde hatten. (Wolf und Dietmar hatten schon längst ihre Connections zu top Machern in USA).
So lag es nahe, eine eigene Gilde zu gründen. Eben mit diesen Zielen im Auge. Also allen Beiträgen hier zum Trotze ELITÄR! jawohl! und ich schäme mich deswegen nicht. Elitär weil notwendig!
Am 16.3.1986 wurde die DMG gegründet. Ein Jahr davor hatten Dietmar und ich bereits die IMA ins Leben gerufen, genau aus diesen Gründen. Wir wollten ehrlichen, guten, Kunsthandwerkern die Möglichkeit bieten ihre Messer einer breiten Öffentlichkeit anzubieten. Das ist die IMA heute noch. Unsere Kollegen aus USA waren stets dabei und unterstützten uns. So waren Anfangs Ron Lake, Steve Johnson, Hermann Schneider, Bob Loveless, A.G. Russel und andere die ich im Moment nicht im Kopf habe auf der IMA in München dabei.
Weil sie an unsere Ideale glaubten und die Idee unterstützten!
Ich wurde damals als Vorsitzender der DMG bestellt und tat 4 jahre lang meinen Dienst. Das war die Zeit als die großen Amis kamen und wir großes schafften. Aus dieser Zeit stammen die Messerzeugnisse und der Spruch "Ein Garant für Qualität" sowie das Gildeemblem (auf dessen goldene Ausführung für Gründungsmitglieder wir heute noch warten) und die Gilde Broschüre.
Später hat sich die DMG Leitung leider von der IMA distanziert.
Die Gründe kenne ich nicht. Ich vermute, Neid, Konkurrenzkampf.
Tatsache die in so ein empfindliches Geschäft wie die handgefertigten Messern tödlich ist.
Aber manche Menschen lernen es nie.
Euer Messeropa
Becker
 
Last edited by a moderator:
hallo opa becker (so wollten sie, wolltest du es :D ),

danke!

ist schon interressant mal etwas über die alten tage zu hören und war mir bis dato nicht so bekannt.

gibt es den herrn kühne noch? - das würd mich interessieren!

wenn es da unstimmigkeiten gegeben hat, haben da ja aber wohl immer zwei dazu gehört....
 
Hallo Jürgen,
Gerd Kühne war ein Kaufmann, der Kaufmann bei K & K.
Er hat nach der Auflösung der Firma als Händler in Messern gemacht.
Das sogar mit Erfolg. Er hat viele Messer verkauft und dem Markt somit Vorschub geleistet.
Er gab eine Broschüre heraus, ich denke sie hieß "Die Klinge".
Gerd Kühne ist leider verstorben.
 
@ franz,
danke!
ich dachte herr kühne wäre ein messermacher gewesen, habe aber von ihm auch noch nie etwas gehört... dafür bin ich wohl zu jung..
 
Er gab eine Broschüre heraus, ich denke sie hieß "Die Klinge".

Gerd Kühne hat ca. 3 Auflagen "European Blade" gemacht. So 1980-81. Für kurze Zeit gab es dann eine Koop von Kühne/ Klötzli/ Borger in "EB". Die erste wirkliche, deutschsprachige Messerzeitschrift haben dann HP. Klötzli und ich in gemeinsamer Anstrengung herausgebracht. Das Messer hieß das Blatt, teilweise im Vierfarbdruck. Wir taten das ca. 5 Jahre lang. Unsere Mitautoren waren U. Gerfin, Manfred Sachse, Heinz Denig, Franz Becker und andere.
z.B. ein Herr T. aus B.E. der schrieb in Heft 3/85

Es führt hier ein Bastler in Ems
ein Leben, ein richtig bequem's
Er macht gerne Messer
und fühlt sich noch besser,
verkündt ein Kunde : "ich nehm's!"

so ist es heute noch.

Mangels Inserentenaufkommen ( es gab nur 2 Solinger Firmen, die uns unterstützten. Nämlich Linder Nachf. und Baumwerk Böker) stellten wir ca. '86 die Zeitschrift ein. Von den vielen Firmen, die damals inserieren konnten gibt es nur noch wenige. Dazu gehören diese beiden. Man muß halt rechzeitig das Richtige tun :super:

Wolf

Ich habe übrigens noch ein paar von den Heften. HP. in derm Schweiz vielleicht auch.
 
Back