Geschichte des Jagdtaschenmessers - wer weiss was?

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Hallo,
seit einiger Zeit bin ich grosser Freund der Jagdtaschenmesser, z.B. von Hubertus, Puma, Dieffenthal etc. da diese Messer meiner Meinung nach perfekt Nutzen, Eleganz und Tradition vereinen. Vor einiger Zeit gab es hier das Thema des typisch deutschen Klappmessers (http://www.messerforum.net/showthread.php?t=75152) mit dem Resultat, dass die Jagdtaschenmesser fast ausschliesslich im deutschprachigen Raum anzutreffen sind.

Leider habe ich trotz reichlicher Suche kaum Imformation über die Herkunft dieser Messer gefunden. Ich kenne lediglich den Artikel im Messermagazin mit Test mehrerer Messer. Cut hat mehrmals Katalogseiten gezeigt, von Gräfrath z.B., aber ich würde gerne mehr wissen.
Seit wann gibt es diese Messer?
Welche Hersteller gab es, welche sind heute noch da?
Woher stammt die Klingenform (Mittelspitz, dolchähnlich sich am Ricasso verjüngend)?
Worin besteht der Unterschied zum westphälischen Adelsmesser?
Wer hat praktische Erfahrung?
Ist dieses Messer unter Jägern nur im südlichen Raum (Bayern) verbreitet oder auch im Rest Deutschlands?
Gibt es Literatur?

Ich freue mich über alle Bilder, Geschichten, Kataloge, Erfahrungen.

Gruss
surfer
 
Hallo Surfer,

wenn Du Fachliteratur suchst, kann ich Dir das Sonderheft von "Visier" empfehlen. Da ist ein ganzes Kapitel über die historische Entwicklung von Taschenmessern aufgeführt. Ich habe nicht mehr jedes Detail im Kopf, aber die Vorgänger unserer Taschenmesser waren "Bauernmesser" aus dem späten Mittelalter. Die hatten einen Hirschhorngriff mit so einer Art aussenliegendem Backlock, wie man es heute noch im Mittelmeerraum findet.
Die ersten modernen Taschenmesser kamen dann schätzungsweise in der Industriellen Revolution auf, als man sie maschinell produzieren konnte. Und die heutigen Jagdtaschenmesser gibt es ungefähr seit 1900.
 
Hallo,
mich interessiert das Thema auch sehr. Wie heißt denn Sonderheft von Visier und wie ist die ISBN Nummer.

MfG.

ben
 
Hallo Surfer,

zur Geschichte der Jagdmesser kann ich dir wenig sagen, aber da du schreibst, dass du dich auch über Bilder freuen würdest möchte ich dir
zwei meiner Messer zeigen.

Das erste Messer stammt von Robert Klaas aus Solingen. Es hat eine ca. 9 cm lange Klinge und die klassische Ausstattung, Säge m. Flaschenöffner (wichtig) und einen Kokenzieher. Ich hatte das gute Stück lange in täglichem Gebrauch und daher zeigt es inzwischen einige Abnutzungsspuren. Das Messer ist überaus zuverlässig und war
auf fast allen meinen Touren in Österreich und Bayern dabei.

Es ist leicht nachschärfbar und die Klinge bleibt recht lange sehr scharf. Verriegelt wird es über die Rückenfeder der Klinge. Man kann an einigen kleinen Unregelmäßigkeiten erkennen, dass es von Hand gefertigt wurde. Aber das hat auch seinen Charme und die Klinge hat absolut kein Spiel und verriegelt bombenfest.
Die Messertasche habe ich mir nachträglich nach meinen Wünschen anfertigen lassen.

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Das Zweite, welches ich dir vorstellen möchte, ist von Friedr. Hartkopf. Als Gebrauchsmesser ist es mit einer Klingenlänge von 5.7 cm zu klein, aber ich hab es oft dabei, wenn die Kleiderordnung den "grossen Dienstanzug" vorschreibt.

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Gruß Uli.
 
Hallo Horus,

danke für Deinen Beitrag, aber ich habe noch eine andere, ältere Ausgabe, die ist bestimmt schon so 6-8 Jahre alt. Ich muß mich mal zu Hause auf die Suche begeben und das Heft suchen. Dann können wir ja über die ISBN-Nr. suchen, ob die Ausgabe noch erhältlich ist.
 
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