Gestalten Sie das perfekte Jagdmesser - Leseraktion in Wild+Hund

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gast120109

Gast
Heute war die neue Wild und Hund im Briefkasten - im Handel ab 06.06.

Auf den Seiten 64 bis 67 wird zur Gestaltung des perfekten Jagdmessers aufgerufen. Eine ähnliche Aktion gab es vor ein paar Jahren schon einmal von der Zeitschrift Pirsch. Bei der recht offenen Wahl kam damals dieser Klopper heraus.

Grundsätzlich finde ich eine solche Aktion sehr gut! Ist sicher interessant zu sehen, wo die Mehrheitsmeinung der Teilnehmer hingeht.

Bei der Wahl der W&H geht´s da etwas eingeschränkter zu. Das Grundmodell ist das bekannte Modell MSP von Messermacher Reinhard Müller.
Wählen kann man eine Kombination aus 6 Klingenformen, 4 Oberflächen, 8 Griffmaterialien, Leuchtpunkte ja/nein. Stahl ist in jedem Fall CPM420V, Scheide eine Köcherscheide.

In dieser Form allerdings finde ich die Aktion überflüssig.

Der Autor Wolfram Osgyan legt in seinem Artikel im Prinzip sämtliche Eigenschaften und Maße fest, da diese sich als das Optimum herausgestellt hätten.
So äußert er sich z.B. zur Stahlwahl so: "Letztlich aber steht und fällt die Qualität eines Messers mit der Schnitthaltigkeit seines Stahls. Und weil nun mal das Beste der Feind des Guten ist, gibt es diesbezüglich zum pulvermetallurgisch hergestellten CPM 420 V nach wie vor keine Alternative. Warum also bei ihrem Wahlmesser billigere Kompromisse eingehen?" :staun:

Überdies ist genau dieses Messermodell von R. Müller in wechselnden Varianten schon seit längerer Zeit im W&H-Shop erhältlich.

Wenn man dann noch bedenkt, dass Herr Osgyan der Designer einiger Modelle von R. Müller ist (siehe dessen Netzseite), bekommt die ganze Aktion für mich eher den Geschmack einer umfangreichen Produktwerbung.
Ich fühle mich da als langjähriger Leser der W&H schon ein wenig verschaukelt.


Über Meinungen und Kommentare würde ich mich freuen, vielleicht hat ja auch der ein oder andere den Artikel schon gelesen.

Gruß


PS: Wenn die Jägerschaft dermaßen auf die CPM-Stähle eingeschworen wird, dann frage ich mich jetzt erst recht, an wen die "alten Solinger" in Zukunft noch ihre traditionellen Messer verkaufen sollen. :glgl:
 
"Die Jäger" sind auf garnix eingeschworen und diejenigen die ich kenne scheren sich einen Dreck um ihr Messer. Sprich gute Messer stehen auf den "haben wollen Listen" weit hinten. Da kommen vorher die Gewehre die Zielfernrohre usw usw. Messer darf dann ein billiges sein weil das eh verbraucht wird, und dann wird halt ein neues gekauft.

Sicher gibt es auch andere aber auch die werden nicht einheitlich nach CPM420V lechzen. Schleif denn mal spontan im Wald nach weil das Messer nach der ersten Sau stumpf ist.

Sprich es ist schlicht Werbung was da abgeht.

Das mit den Stählen bei Messern ist eh wie bei den Auspuffanlagen bei Motorrädern. -Kaum einer Merkt einen wirklich bahnbrechenden Unterschied an Leistung aber man kann mit jedem anderen Fan stundenlang drüber diskutieren und sich wichtig machen weil man "das Beste" hat.

Sprich da bei "Wild und Hund" wird blos vorgelabert was potentielle Kunden nach der Jagt der beeindrukten Zuhörerschaft erzählen können. (Was die meisten Langweilen wird, besser man zeigt sein neues Schmidt und Bender und sabbelt was von Transmissionswerten.) :steirer:

Gruss
El
 
Hallo El,
du hast recht. Messer gelten bei den meisten Jägern als schmückendes Beiwerk, das man hier und da mal nötig hat. Viele sogenannte "Sonntagsjäger" machen ihren Jagdschein auch nur , weil es in der Gesellschaft gut und gern gesehen ist. Als ich noch Mitglied in der Kreisgruppe Köln war, immerhin schon 12 Jahre her, hatten wir in Köln 2500 Jäger im Stadtbezirk gemeldet. Heute werden das nicht viel weniger eher mehr sein. Glaubst Du denn, das die alle Jagdmöglichkeiten haben ??Keineswegs!! Die meisten sind froh darüber, daß sie im Mai mal auf EINEN Bock eingeladen werden , oder dürfen sich im Winter an eine Kirrung auf Schwarzwild ansetzen, wo das letzte Stück vor 5 Jahren gesichtet worden ist.:D Diese Spezies von Jägern sollen nun alle ein klasse Messer in der Tasche haben? Nein, die sind froh, wenn sie eine Büchse mit einigermaßen anständigem Zielfernrohr zusammen bekommen.Kostet ja alles Geld.Nur ein ganz kleiner Teil der Jägerschaft besitzt ein von Dir angesprochenes Zielfernrohr von S&B, ganz zu schweigen von einem Zeiss.Haben wollen sie alle so ein teil, davor hat der liebe Gott allerdings den Preis gesetzt.:steirer: Auch in der Jägerschaft domminiert Massenware a la Tasco oder eines Zastavarepetierers Mod98 gefertigt irgendwo auf dem Balkan.Was den High End Anspruch eines Jägers bei einem Messer angeht, da ist die Marke Puma schon in den Gedanken von 90% der Jägerschaft aller oberste Sahne. Schneiden tun die auch, und zwar absolut ausreichend. Selbst ich habe seit über 20 Jahren ein Frevertbacklock von Puma bei jedem Einsatz in der Tasche,obwohl ich in der Zwischenzeit auch zwischen einer Auswahl verschiedenster Custommesser wählen kann.... daß Puma ist immer dabei.
Auch ich habe mehr als 10 Jahre immer an mein Pumamesser geglaubt und dachte das Ding spielt in der Chamions League und es gäbe nichts besseres. Ich wußte es nicht besser. So geht es auch der Mehrheit meiner deutschen Mitjäger, sie wissen es nicht besser und wenn, dann schütteln sie den Kopf, wenn es heißt ein Messer für 1500-2000 Euro zu kaufen und dann damit auch noch zu scheiden. Da könnten ja Kratzer drankommen oder man könnte es im hohen Gras wärend der roten Arbeit verlieren. Alles schon vorgekommen. Nein, Messer stehen bei Jägern was die Qualität der Ausrüstung angeht erst in der zweiten Reihe, daran wird sich auch so schnell nichts ändern, da gehen einige andere Ausrüstungsgegenstände vor.Mit einem Messer kann man ja nur schneiden und das brauchen die meisten Jäger nicht, weil sie keine Möglichkeiten und auch Zeit haben die Jagd auszuüben.

Und was die Wild und Hund angeht,.......daß ist auch nur eine Zeitung die an Ihren verkauften Stückzahlen gemessen wird und der Osgyan schreibt in die "Einsatzberichte von der Front" auch immer nur positives von dem der den Paul Parey Verlag momentan am meisten mit Fördergeldern in Form von Werbung unterstützt.Da gibt morgen die Firma X einen Betrag Y und übermorgen steht nur gutes über X in der Wild & Hund.

So läuft das halt im Showgeschäft

Dizzy
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So ist das halt - der Reinhard Müller hat schlichtweg das Glück, dass der für die Ausrüstung zuständige Schreiberling auf seine Messer abfährt. Es gibt von Müller auch eins im Osygan Design - alles klar? Wenn dabei auch noch ein guter Werbeeffekt herausspringt umso besser für den Messermacher, dafür sind gute Verbindungen ja da :D

Wobei man dem Osygan allerdings auch zugute halten muss, dass er vor Jahren auch mal einen Artikel über Daniel Boll gemacht hat.

Zum Verhältnis der Jäger zu ihren Messern ist ja schon oft etwas geschrieben worden. Ich seh das ganze etwas entspannter und versuche meine Jagdkollegen auch nicht von den Vorteilen teurer Messer zu überzeugen. Denn wenn man ehrlich ist, funktioniert ein Mora im Alltagsgebrauch ja auch und es muss kein Hennicke ran, um eine Sau aufzubrechen. Das ist halt meine persönliche Vorliebe und ich muss ja nicht jedem meine Messermacke näherbringen ;)

Zur Wahl an sich kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen - in dieser Form totaler Quatsch. Wenn man nur die Auswahl aus Klingenfinish und Griffmaterial hat, kann man ja nicht wirklich von einer Wahl sprechen. Ich mache natürlich trotzdem mit, es gibt ja was zu gewinnen.

Gruß

Uli
 
Mir ist natürlich klar, dass das ganze Werbung ist.
Auch, dass eine Zeitschrift immer auf Auflage und Anzeigenkunden/Kooperationspartner schielt (schielen muss). Symptomatisch sind hier die "Autotests".

Das Thema Messer, obwohl zentraler Ausrüstungsgegenstand der Jäger, kommt in Jägerkreisen viel zu kurz. Das wurde ja auch in euren Beiträgen deutlich! :)
Deshalb freue ich mich immer, wenn in der Jagdpresse über Messer berichtet wird in einer Form, die über eine zehnzeilige Produktvorstellung hinausgeht. Umso trauriger finde ich es, wenn bei so einem Artikel, der auch in der Vorschau beworben wird, so ein Sch... bei rumkommt. Das wollte ich einfach mal sagen. :teuflisch

"Die Jäger" sind auf garnix eingeschworen und diejenigen die ich kenne scheren sich einen Dreck um ihr Messer. [...]
Hab nichts anderes gesagt. Wusste nur nicht, welches der Ironie-Smilie ist. ;)

Sprich gute Messer stehen auf den "haben wollen Listen" weit hinten. Da kommen vorher die Gewehre die Zielfernrohre usw usw. Messer darf dann ein billiges sein weil das eh verbraucht wird, und dann wird halt ein neues gekauft. [...]
Allerdings! Verbrauchen im Sinne von abnutzen werden es aber die allerwenigstens. Ich kenne dagegen kaum einen Jäger, der nicht schon mindestens ein Messer verloren hätte. DAS geht mir nicht in die Birne. Pistole oder Fernglas verliert doch auch keiner. Obwohl, soll alles vorkommen...


[...] Messer gelten bei den meisten Jägern als schmückendes Beiwerk, das man hier und da mal nötig hat. [...] sie wissen es nicht besser und wenn, dann schütteln sie den Kopf, wenn es heißt ein Messer für 1500-2000 Euro zu kaufen und dann damit auch noch zu scheiden. Da könnten ja Kratzer drankommen oder man könnte es im hohen Gras wärend der roten Arbeit verlieren. Alles schon vorgekommen. Nein, Messer stehen bei Jägern was die Qualität der Ausrüstung angeht erst in der zweiten Reihe, daran wird sich auch so schnell nichts ändern, da gehen einige andere Ausrüstungsgegenstände vor.
Ich frage mich nur schon seit längerem, warum das eigentlich so ist. Ob nun "Sonntagsjäger" oder nicht, im Prinzip brauche ich nach jedem erlegten Stück ein Messer, also genauso oft, wie ich die Waffe brauche.
Und ich kenne auch genug, bei denen es absolut nicht am Geld liegt!


[...] Wobei man dem Osygan allerdings auch zugute halten muss, dass er vor Jahren auch mal einen Artikel über Daniel Boll gemacht hat.
Das stimmt! :)
 
In der aktuellen W&H-Ausgabe (Nr. 16) wird das Ergebnis der Abstimmung veröffentlicht.
Der Artikel beginnt mit folgenden Worten:

"`Wenn die Jägerschaft dermaßen auf die CPM-Stähle eingeschworen wird, dann frage ich mich jetzt erst recht, an wen die `alten Solinger` in Zukunft noch ihre traditionellen Messer verkaufen sollen`, bemängelte eine anonyme Internet-Zuschrift und auch, dass sämtliche Eigenschaften und Maße vorab festgelegt waren."

Zitat aus meinem Startbeitrag:
[...] Der Autor Wolfram Osgyan legt in seinem Artikel im Prinzip sämtliche Eigenschaften und Maße fest, da diese sich als das Optimum herausgestellt hätten. [...]
PS: Wenn die Jägerschaft dermaßen auf die CPM-Stähle eingeschworen wird, dann frage ich mich jetzt erst recht, an wen die "alten Solinger" in Zukunft noch ihre traditionellen Messer verkaufen sollen.

:staun: :steirer:


Lieber Herr Osgyan,

da Sie hier mitlesen, sind Sie eventuell auch als Nutzer registriert. In diesem Fall können Sie bei Interesse ihrerseits gerne über das Mailformular Kontakt mit mir aufnehmen. Ansonsten dürfen Sie mir auch eine Email an ... senden.
Zudem sei noch angemerkt, dass meine Erwähnung der "alten Solinger" sich auf ein parallel diskutiertes Thema hier im Messerforum bezieht, in dem es um den Niedergang einiger alteingesessener Solinger Messerhersteller geht.

Mit besten Grüßen




Über meinen Forumsbeitrag hinaus ist keine gesonderte Zuschrift meinerseits ergangen.
Gewonnen hat die Abstimmung im Übrigen die Kombination "Special-Drop-Point, satiniert, stabilisiertes Wurzelholz zu einem Preis bis 200 Euro".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sven,
auch ein Osgyan ist froh, wenn ihm mal Worte in den Mund gelegt werden und er sie für seine Artikel benutzen kann. :steirer:

Dizzy
 
Erstens: Wer gut schmiert, der gut fährt. :cool:
Ist doch klar, daß dieser PM-Stahl über den Klee gelobt wird, wenn der Autor entsprechende Verbindungen hat. Und daß dann das Ideal-Messer nah an einem bestimmten Messer eines bestimmten Messermacher ist, der rein zufällig auch um die Ecke für die Zeitung arbeitet, ist doch wohl auch klar.
Ich kenne solche und ähnliche Dinge auch bei Waffen und anderem Zubehör. Es gibt wohl zum Beispiel unter den Redakteuren diverser Blätter durch die Blume bekenndend Blaser-Hasser. Da kann die Waffe gut sein wie sie will, sie wird niedergemacht. Genauso kann man etwas was einem möglicherweise gesponsort wird, in den Himmel hoch loben auch wenns an sich Quatsch ist. Naja.

Zweitens: Dizzy hat eigentlich alles schon gesagt. Ich habe ja nun 12 Jahre mit Jägern verbracht, ich kann da Sachen erzählen! Das schlimmste war einer, von dem mir ein guter Kunde erzählt hat, der seine Sau mit nem Billig-Teppich-Messer versorgen wollte, was dann aber zum Glück eins meiner Klappmesser übernommen hat.

Wie ich in nem anderen Thread ja schon mal geschrieben habe.
Es muß schneiden wie die Hölle, darf nie stumpf werden, sollte nen Suchmelder eingebaut haben und darf aber nix kosten.
 
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