Glas ritzen

brr

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Hallo,
ab wieviel Rockwell kann man Glas ritzen?
Habe gelesen das man mit einer gehärteten Klinge Glas ritzen kann.
Das habe ich mit einigen meiner Messer ausprobiert, bin aber nicht davon überzeugt ob man das ritzen nennen kann!
Mit einer Diamantfeile konnte ich ganz offensichtlich Glas ritzen, man hat deutlich widerstand gemerkt und kein einfaches drüberrutschen.
Sollte es sich auch so mit einer Klinge anfühlen?

Bei genauem hinsehen habe ich mit dem Messertest Spuren/leichte Krazer im glas hinterlassen, reicht das aus?
Meine Tstkandidaten haben angeblich (ich habe kein Härteprüfgerät und habe sie auch nicht selbst gehärtet) 57 bis 58 HRC, reicht das ?oder geht das nur bei kohlenstoffstahl mit --was weis ich-- 60 oder 61 hrc?


Gruß
 
Hab das gerade mal ausprobiert, mit nem 58 HRC User lässt sich Glass "ritzen" natürlich nicht wie mit nem HM/Diamant Glasschneider, aber kratzen geht.
mit nem Wurfdolch mit 54 HRC lies sich kein kratzer mehr feststellen.
 
Ich glaube wirkliche "Glasritzhärte" hat man bei einem gehärteten, aber noch nicht angelassenen Rohling. Liegt dann je nach Stahlsorte so bei 67HRC. Zumindest meine ich das mal irgendwo hier im Forum gelesen zu haben.
Ausprobiert habe ich es noch nicht, da ich noch nie selbst gehärtet habe.

Ciao, Basti
 
Hallo ihr

Es hängt auch ein wenig vom Glas ab, es gibt nämlich härteres und weicheres...

Nach meiner Erfahrung lässt sich braunes Flaschenglas ab etwa 61/62 HRC recht gut ritzen. Es ist aber auch wichtig, eine scharfe Kante zu haben. Die härteste Klinge ritzt nicht oder nur schlecht, wenn die Kanten zum Härten leicht abgerundet wurden (was man übrigens immer machen sollte!). Eine sauber und frisch gehärtete Klinge z.B. aus 2842 ritzt ansonsten normalerweise sehr leicht, fast wie ein Glasschneider.
 
Hi!

Gerade gestern habe ich den Glas - Ritz Test mit einer Damsteel Klinge durchgeführt, die von Wolf Borger auf 58,5 HRC getestet wurde. Ritzen klappt einwandfrei. Also, zumindest ab dieser Härte kann man Glas ritzen.:)
Ich dachte bislang auch, dass dies erst ab 60 HRC + möglich ist.


edit: war die Unterseite einer Tannenzäpfle Flasche, also braunes Glas, bei weißem Glas gings nicht, hatte aber irgendwie Angst abzurutschen, da schien mir die Unterseite der Bierflasche irgendwie sicherer.:glgl:

Gruß The Lem
 
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Hallo Ihr

Bei karbidreichen Stählen (z.B. Damasteel) kann der Test stark verfälscht werden, weil da u.U. einfach die sehr harten karbide ritzen.

Die 60+ gelten für un- und niedriglegierte Stähle.
 
OK! Allerdings ritzt mein Becker Necker aus 0170-6C auch Glas. Laut Hersteller hat der Necker lediglich eine Härte von 58-59HRC. Besonders viele Karbide sollten eigentlich auch nicht drinne sein. Weiches Glas also?

Gruß

The Lem
 
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Nun, der Glasritztest bietet nur SEHR eingeschränkte Aussagekraft, welche meines Erachtens nur beim "Feld-Wald-Wiesenhärten" als Schnellkontrolle taugt. Denn je nach Glassorte ist hier Ritzbarkeit zum Teil schon bei 56HRC-Klingen gegeben, so dass dieser Test für mich nicht brauchbar ist. Etwas besser ist hier die Verwendung eines kristallinen Materials wie z.B. einem Amethyst (also Quarz), dessen Flächen sich deutlich reproduzierbarer erst ab etwa 63HRC anritzbar zeigen - aber hier ist auch eine gewisse Richtungsabhängigkeit (Kristall-Wuchsrichtung) gegeben.

Als deutlich brauchbarer erachte ich den Feilentest. Bei einer frisch gehärteten, noch nicht angelassenen Klinge sollte auch eine neue Sägeketten-Schärffeile 'drüberrutschen' und nicht zu 'greifen' beginnen. Dann hat man auf jeden Fall eine Ansprunghärte von 62HRC oder mehr erreicht.

-ZiLi-
 
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