Glasbretter machen hochwertige Klingen kaputt - wie?

thea

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Huhu :)

Ich hab gestern meiner SchwieMu in Spe einen Vortrag darüber gehalten, dass nicht unbedingt ihre Küchenmesser, obwohl gar-so-teuer, Schrott sind, sondern sie sich mit ihren 'hygienischen und schön aussehenden' Glasschneibrettern die Schneiden der Messer unwiederbringlich ruiniert. Als sie dann gefragt hat, wie und warum, konnte ich ihr aber keine anständige Antwort geben. Zerstört das die Struktur des Stahls? oder warum bekommt man die dann nimmer richtig scharf? Ich lese nur immer überall, dass man mit guten Messern auf GAR KEINEN FALL auf Granit, Glas oder Porzellan schneiden soll, aber warum?

Bitte macht mich klüger :)

Thea
 
Also ich würde sagen, man soll auf überhaupt keinen Materialien schneiden, die härter als das Messer sind.

Es gibts Ausbrüche der Schneide und ev. auch Risse, die sich weiter in die Klinge hochziehen. Diese kann man dann nur schwer wieder rausschleifen - Messer unwiederbringlich "kaputt".

Aber der Fachmann wird sicherlich noch etwas hinzufügen können.
 
Glas ist härter als die meisten "normalen" Messer.
Der Stahl wird nicht zerstört sondern "nur" die Schneide "abgetragen" d.h. die "schärfe" verschwindet ,) .
( Ausbrüche sind nur zu erwarten wenn das Messer auf das Glasbrett gehauen wird ;) )
Durch nachschärfen kann man die aber wieder herstellen,
das kann aber je nach zustand der Schneide nach einigen "Glasbrettbehandlungen" :staun: dann schon mal etwas länger dauern.
 
Keine Frage, je härter die Schneidunterlage desto drastischer der Schärfeverlust.
Dabei ist es nicht nur keine gute Idee Materialien zu benutzen,
die HÄRTER sind als Stahl (Glas, Granit, Keramik etc...)
sondern auch welche die nicht ganz so hart sind, aber trotzdem ZU hart
(hartholz, VA-Stahl, Hartplastik, beschichtete Küchenbretter...)

Dabei wird nicht das Messer etwa zerstört,
sondern wie gesagt die Schneidkante kaputtgehauen.
Wir reden hier von Schneiden die im µm-Bereich existieren
und daher extrem Bruch/Biege-Gefärdet sind.

Die drastische Untermalung, dass auf solche Weise ein Messer irreversibel ruiniert würde,
kann man so natürlich nicht stehen lassen,
aber wer schonmal ein so miserabel behandeltes Messer instand setzen musste,
weiß dass der Aufwand häufig dem Messer nicht gerecht wird.
Sowas nennt man dann Totalschaden
 
Die Frage beantwortet sich durch eine einfache, überschlägige Berechnung selbst: Da Schneiden nicht exakt gerade sind und nicht exakt parallel zur Schneidunterlage eingesetzt werden, lastet der beim Schneiden ausgeübte Druck auf einer Fläche von vielleicht 200 my. Geht man von einem Schneiddruck von 500 gr. aus und rechnet diesen Druck auf einen Quadratmillimeter hoch, dann wundert man sich, wie gut die Klingen dem überhaupt standhalten.
Das lässt sich wieder in Ordnung bringen, aber Schaden vermeiden ist allemal besser.
MfG
U. Gerfin
 
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