pebe
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Gourmetklappmesser mit karelischer Birke
So nennt der norddeutsche Macher sein Werk. Viel kann ich über ihn nicht berichten, jedenfalls steht er wohl noch am Anfang seiner Messermacherei.
Was mir sofort ins Auge stach - die sehr elegante Linienführung, die sauber satinierte Klinge und das wunderschöne und auf beiden Seiten gleichmäßige und fehlerfreie karelische Birkenholz. Eine echte Augenweide.
Bei mir vor taktischen Hintergrund - macht sich auch gut.
Die technischen Details zu dem eleganten Schönling sind nicht nur schneid- sondern auch edc tauglich.
Klinge aus RWL34 mit 8,6cm gemessene Länge und 2,7mm Stärke. Das Messer ist geschlossen ziemlich genau 11cm lang.
Das ganze nur 64g schwer - trotz der Liner aus Edelstahl. Liner aus Edelstahl minimieren die Problematik der Lockbearbeitung, weil Stahl auf Stahl trifft. Im Gegensatz zu weichen Titanlinern, wenn diese auf die gehärtete Stahlklinge treffen.
Sehr schön gemacht, der nur sehr kleine Ausschnitt um den Lock zu lösen. Funktioniert auch mit meinen großen Händen einwandfrei - ganz im Gegensatz zum kleinen Rick Hinderer XM 18 Linerlock.
Interessant ist auch, dass das Messer zwar wie ein Frontflipper aussieht, aber auf diesem Weg nur die Klinge weit genug geöffnet wird, um sie dann mit der anderen Hand ganz aufzuziehen.
Eine praktische Prüfung könnte damit eigentlich die §42 Konformität bestätigen. Auch schön, dass kein Nagelhau die Optik stört - eben diese Funktion übernimmt die vermeintliche Flipperecke.
Der Griff ist etwas kräftiger als beim Le Francais eher so, wie beim etwas stärkeren L08 aus gleichem Haus. Ich empfinde dies als sehr angenehm, nicht nur wegen meiner größeren Hände, sonder weil das Messer mehr subjektive Stabilität vermittelt.
Das Gourmet ist erkennbar sorgfältig gefertigt. Auch die Bohrungen der scales sind ordentlich und gleichmäßig. Minimalste Unsauberkeiten, wie einen Minispalt oder kleinen Überstand beim Holz und Linern oder eine nicht perfekt gebrochene Kante am Liner sind vorhanden, springen aber nur ins Auge, wenn man danach sucht - oder wenn das Messer eben in meine Hände fällt.
Ich habe den norddeutschen Franzosen zum Preis eines einfachen Perceval Le Francais erstanden, für ein Messer vom Messermacher in der gebotenen Qualität ein echter Schnapper.
Dafür gibt es eine wirklich stimmige Linienführung und elegante Proportionen in einem universellen EDC Format. Es hat die schlichte Eleganz eines Le Francais von Atelier Perceval - hier mit geschwungenen aber dennoch klaren Linien.
Zufall oder nicht. Der junge Physiker hat als Messermacher meine Vorstellung von perfekter Linie voll erwischt.
Allerdings. Wie so oft, gab‘s am Ende doch noch einen auf die Glocke. 🤕
Nachdem ich meinen Bericht bereits fertig vorbereitet hatte, fand ich heute Nachmittag doch Zeit, den Klapper mal zu zerlegen. Sehr hochwertige Schrauben, auch sonst alles sehr ordentlich gebohrt und gefertigt.
Jedoch, unter den Schalen kamen zwei schöne große Achsköpfe hervor - plan und blank. Nix Verschraubung. Vernietet.
Mein Fehler, hätte vor dem Kauf nur fragen müssen.
Es ist und bleibt ein wunderschönes Messer, speziell in meiner Ausführung, aber nach dem Frust mit dem Fällkniven PXL haben solche Messer, außer Atelier Perceval, Burgverbot.
Und so hat es bereits einen neuen Besitzer..
grummelige grüsse, pebe
Edit. Tim hat mir nach dem Bericht geschrieben. Die Achse lässt sich wohl doch öffnen, sei nur mit etwas loctite gesichert.
So nennt der norddeutsche Macher sein Werk. Viel kann ich über ihn nicht berichten, jedenfalls steht er wohl noch am Anfang seiner Messermacherei.
Was mir sofort ins Auge stach - die sehr elegante Linienführung, die sauber satinierte Klinge und das wunderschöne und auf beiden Seiten gleichmäßige und fehlerfreie karelische Birkenholz. Eine echte Augenweide.
Bei mir vor taktischen Hintergrund - macht sich auch gut.
Die technischen Details zu dem eleganten Schönling sind nicht nur schneid- sondern auch edc tauglich.
Klinge aus RWL34 mit 8,6cm gemessene Länge und 2,7mm Stärke. Das Messer ist geschlossen ziemlich genau 11cm lang.
Das ganze nur 64g schwer - trotz der Liner aus Edelstahl. Liner aus Edelstahl minimieren die Problematik der Lockbearbeitung, weil Stahl auf Stahl trifft. Im Gegensatz zu weichen Titanlinern, wenn diese auf die gehärtete Stahlklinge treffen.
Sehr schön gemacht, der nur sehr kleine Ausschnitt um den Lock zu lösen. Funktioniert auch mit meinen großen Händen einwandfrei - ganz im Gegensatz zum kleinen Rick Hinderer XM 18 Linerlock.
Interessant ist auch, dass das Messer zwar wie ein Frontflipper aussieht, aber auf diesem Weg nur die Klinge weit genug geöffnet wird, um sie dann mit der anderen Hand ganz aufzuziehen.
Eine praktische Prüfung könnte damit eigentlich die §42 Konformität bestätigen. Auch schön, dass kein Nagelhau die Optik stört - eben diese Funktion übernimmt die vermeintliche Flipperecke.
Der Griff ist etwas kräftiger als beim Le Francais eher so, wie beim etwas stärkeren L08 aus gleichem Haus. Ich empfinde dies als sehr angenehm, nicht nur wegen meiner größeren Hände, sonder weil das Messer mehr subjektive Stabilität vermittelt.
Das Gourmet ist erkennbar sorgfältig gefertigt. Auch die Bohrungen der scales sind ordentlich und gleichmäßig. Minimalste Unsauberkeiten, wie einen Minispalt oder kleinen Überstand beim Holz und Linern oder eine nicht perfekt gebrochene Kante am Liner sind vorhanden, springen aber nur ins Auge, wenn man danach sucht - oder wenn das Messer eben in meine Hände fällt.
Ich habe den norddeutschen Franzosen zum Preis eines einfachen Perceval Le Francais erstanden, für ein Messer vom Messermacher in der gebotenen Qualität ein echter Schnapper.
Dafür gibt es eine wirklich stimmige Linienführung und elegante Proportionen in einem universellen EDC Format. Es hat die schlichte Eleganz eines Le Francais von Atelier Perceval - hier mit geschwungenen aber dennoch klaren Linien.
Zufall oder nicht. Der junge Physiker hat als Messermacher meine Vorstellung von perfekter Linie voll erwischt.
Allerdings. Wie so oft, gab‘s am Ende doch noch einen auf die Glocke. 🤕
Nachdem ich meinen Bericht bereits fertig vorbereitet hatte, fand ich heute Nachmittag doch Zeit, den Klapper mal zu zerlegen. Sehr hochwertige Schrauben, auch sonst alles sehr ordentlich gebohrt und gefertigt.
Jedoch, unter den Schalen kamen zwei schöne große Achsköpfe hervor - plan und blank. Nix Verschraubung. Vernietet.
Mein Fehler, hätte vor dem Kauf nur fragen müssen.
Es ist und bleibt ein wunderschönes Messer, speziell in meiner Ausführung, aber nach dem Frust mit dem Fällkniven PXL haben solche Messer, außer Atelier Perceval, Burgverbot.
Und so hat es bereits einen neuen Besitzer..
grummelige grüsse, pebe
Edit. Tim hat mir nach dem Bericht geschrieben. Die Achse lässt sich wohl doch öffnen, sei nur mit etwas loctite gesichert.
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