Grat Entfernung: nach jeder Körnung oder nur am Ende?

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In mehreren Anleitungen habe ich jetzt gesehen, dass manche vor dem Wechsel zum nächsten Stein den Grat entfernen (durch strickt abwechselndes schleifen auf beiden Seiten).
Manche wiederum nur ganz am Schluss?

Was sind die jeweiligen Theorien die dahinter stecken?

Was macht mehr Sinn / was ist besser?
(In Bezug auf Endschärfe bzw. minimaler Materialabtrag bei gleichem Endresultat)
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Schärfen mit immer feiner werden Steinen, sollte man nach jedem Stein überprüfen, ob die Schneide scharf ist.
Ansonsten weiß man nicht, ob man schon genug geschliffen hat. Wenn nicht, ergibt es keinen großen Sinn, schon auf einen feineren Stein zu wechseln.

Der Schärfetest geht nur, wenn der Grat weg ist.
 
Also ich habe mir angewöhnt vor jedem Wechsel der Körnung zu engraten. Möchte den Dreck vom Grat nicht mitnehmen auf die nächste höhere Körnung. Dann weiß ich auch besser ob man nochmal nacharbeiten muss bevor ich weiter gehe und Wechsel.
 
Man sollte IMHO noch hervorheben das es dabei garnicht so sehr um den Grat geht, sondern dieser im Grunde nur das Mittel der Erfolgskontrolle ist.

Das Schleifen auf jedem Stein erfolgt IMHO in zwei Phasen.

  1. Abtragende Phase, um an die Schneide zu schleifen. Mit mehr Zügen je Seite und etwas größerem Druck. Hat man dann einen durchgehenden Grat, weiß man das diese Phase beendet ist.
  2. Glättende Phase durch wechselseitiges Schleifen bei leichtem Druck und gegebenenfalls auch arbeiten im Kreuzmuster wird versucht die Schneide - so weit mit diesem Stein möglich - so eben und glatt wie möglich zu schleifen. Kontrolle erfolgt darüber wie die Phase aussieht und halt ebenfalls darüber, dass der Grat in dieser Phase weg gearbeitet wird.
Das ist aber IMHO streng von einer richtigen Grat-Entfernung, ganz am Ende des Schleifprozesses zu unterscheiden. Das ist für mich nochmal eine ganz eigene Geschichte.
 
Vielen Dank für die Antworten!
Das hat mir sehr geholfen.
Bei meiner letzten Schleifsession habe ich das mit dem Grad erfühlen und entfernen wirklich nach jedem Stein gemacht und das Ergebnis war tatsächlich super.
Dann werde ich das in Zukunft auch wieder so machen, Danke!
 
Den Grat zu entfernen erzeugt ja jedes Mal eine Bruchstelle an der Schneidenspitze.
Nach meiner Überzeugung ist es besser, ausgehend von dieser Bruchstelle mit der nächst feineren Körnung einen noch feineren Grat zu erzeugen, und so die Schneidenspitze schmaler zu machen,als wenn man den dicken Grat der gröberen Körnung mitschleppt. Außerdem verhindert man so ein Verschleppen gröberer Schleifkörner auf den feineren Stein.
Bei der Schlusskörnung entferne ich den Grat sogar zwischendurch mehrfach, und gehe dann mit noch geringerem Druck, und auch nur noch ziehend, nicht mehr schiebend über den Stein.
Das erzeugt meiner Meinung nach die feinste Schneide.
 
Absolut einleuchtend.
Bis auf den letzten Schritt habe ich es letztes mal so gemacht.
Gut zu wissen dass es noch Luft nach oben gibt:)
Dann werde ich das nächstes mal üben.
 
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