Grat richtig erkennen

hunter_81

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Hallo Leute,

meine Schärfversuche werden schon immer besser aber ein Problem bleibt. Ich habe große Probleme einen Grat zu erkennen (ob überhaupt einer da ist, und wenn ja wo)

Fühlen hilft nix, dafür bin ich wohl zu grobmotorisch.

Sehen ist so eine Sache. Wo genau befindet sich denn der Grat ? Direkt an der Schneidenkannte (also der Teil der beim schneiden als erstes mit dem Schnittgut in berührung kommt) oder etwas weiter oben und wie sieht der aus, im dem Schärfen-Basis-Thread ist die Rede von einem hellen Streifen den man sieht. ICh sehe aber da aber nichts. Habs sogar schon mit ner Lupe versucht. Gibt's da vieleicht spezielle Tricks, wie man den Grat am besten erkennen kann ?

Im Moment gehe ich beim schleifen (mit einem Wasserstein) mehr oder weniger so vor, dass ich nach Gefühl die Seite wechsel und wenn ich merke die Klinge wird schärfer, wechsele ich auf die feinere Seite des Steins und mach weiter .Am Ende ziehe ich dann auf einem Ledergürtel mit Paste ab. Da die MEsser scharf werden, gehe ich mal stark davon aus, dass auch sich auch irgendwo ein Grat versteckt :p . Ob das Abziehen was bringt kann ich nicht sagen, da ich ja keinen Grat sehe und daher auch nicht feststellen kann ob ich richtig abgezogen habe.

Versteht hier jemand mein Problem ?

:confused: :confused: :confused:
 
wichtig ist das richtige licht fuer sowas. dann siehst du den grat aufblitzen, sobald du die klinge im licht bewegst.

ist das licht nicht allzu gut ziehst du die klinge ohne drueck ueber den fingernagel (aehnlich bie beim abziehen auf dem leder). nur leicht und auf der seite der klinge auf der du dir etwas vom nagel abkratzt da ist der grat. das klappt zwar nicht mehr wenn der grat ne bestimmte groesse unterschreitet ist aber bei schlechtem licht schonmal ne hilfe. und vor allem nicht fest zudruecken, nur ueber die flaeche des fingernagels ziehen.
 
Ob sich überhaupt ein Grat bilden konnte, kannst Du überprüfen, in dem du die Schneide vor dem Schärfen mit einem Filzstift markierst. Erst wenn die Markierung nicht mehr zu sehen ist bildet sich der Grat, d. h. die Schneide „biegt“ sich am unteren Ende der Schneide (zur nicht vom Schleifstein bearbeiteten Seite) weg. Wenn Du mit dem Fingernagel dagegen streichst spürst du einen „kratzenden“ Widerstand. Erst jetzt ist die eine Schneidenseite geschärft und du wechselst zur anderen!

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Grat ist eine Art "Materialüberschuß" und bildet sich da wo die Schneide so dünn geworden ist, daß sich das Metall durch den Druck des Schleifens zur dem Schleiftein abgewandten Seite "wegbiegt".

Nimm ein Stück Pappe und ziehe es quer zur Breitseite über den Boden: bei rauem Untergrund "verbiegt" die Pappe und die Kante knickt um. Bei weniger rauem Boden etwas weniger etc.

Ist dasselbe Prinzip wie Klinge und Schleifstein. Das umgebördelte Teil muß jetzt von der anderen Seite aus bearbeitet werden, dann weiter mit jeweils feineren Steine, am Ende abziehen.
 
Wie leicht ein Grat zu erkennen ist, hängt manchmal auch von der Klinge ab. Soll heißen, je dünner der Schneidenbereich ausgebildet ist und / oder je feinkörniger das Material umso besser bildet sich der Grat. Hab gestern und heute unsere Küchenmesser geschliffen. Das ist ein X50CrMo 14 Stahl. Ewig. Da sind Klingen aus Verschleißfesterem S30V schneller geschliffen gewesen. Hängt eben davon ab, wieviel Material abgetragen werden muss und ob du dich mit dicken Karbiden umschlägst.

Du kannst es ja mal mit einer Rasierklinge ausprobieren. Da kommt so eine Grat in null komma nix. Sieh und fühl vorher genau und zieh sie dann ein paarmal ( 3 - 5 mal) über deinen Stein. Dann müßtest Du was merken.

Einen Grat fühlen ist besser und sicherer. Ich hab mich auch mal beim gucken vertan und einen polierteren Teil der Schneide für nen Grat gehalten. Was auch gehen kann: Nimm mal eine Küchenhandtuch, halte es als wolltest Du die Klinge abwischen und fahre vorsichtig seitlich an der Schneide entlang, da, wo Du den Grat fühlen solltest. Also nicht von oben, als wolltest Du Dich schneiden. Die Fädchen des Handtuchs bleiben hängen bzw. kannst Du auch so fühlen, ob es rau ist. Ich mach das, wenn ich meine fertig abgezogen zu haben. Geht das vom Gefühl glatt durch, ist es ok.

Übrigens ist ein feiner Grat gut, weil Du dann effektiv und auf das Minimum geschliffen hast.

Viel Glück.
 
Lupenleuchte

Vieleicht hast Du bis jetzt ja gar keinen Grat hingebracht?! Wenn man von Hand schleift, zieht sich das mit dem Grat zum Teil ziemlich hin. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann schleif mal ein (altes) Messer mit einer Maschine (z.B. Tormek). Da ist der Grat sehr schnell fühlbar.

Alternative:
Das mit dem Filzstift ist bestimmt sinnvoll. Dazu empfiehlt sich eine Lupenleuchte. (ebay: Heimwerker - Arbeitsleuchten) Da hast Du Lupe und Leuchte in einem. Wenn Du da den Grat nicht sieht, empfehle ich eine Brille (oder gleich einen Hund :D )

Na ja, ich kämpfe jdenfalls eher mit zuviel Grat (besagte Tormek) als zu wenig.

Grüße aus Stuttgart
Gerhard
 
Hallo,

danke für die Antworten

@GeHaWe

Der Gedanke, dass sich gar kein Grat bildet ist mir auch schonmal gekommen...andererseits würden die Messer aber dann nicht schärfer werden. Vermutlich war mein Grat immer so fein, dass ich ihn nicht richtig erkennen konnte.

Der Trick mit dem Fingernagel gefällt mir. Ich habe hier noch so ein altes Messer rumliegen, dass ich immer zum Testen verwende. Daran kann ich mit dem Fingernagel etwas fühlen.
Das mit dem Küchentuch werde ich demnächst auch mal ausprobieren.
Wenn ich das nächste mal was schärfe (wird vermutlich nicht lange dauern ;-) ) werde ich auf jeden Fall auch die KLinge vorher mit nem Filzstift markieren...

Bis dann
Christoph
 
Versuch doch statt dem Küchentuch gleich ein Mikrofaser-Tuch. Das "beißt" sich noch am besten am geringsten Überstand fest.
HIH
 
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