(Grau-) Magnolie pflegen/ Vergrauung verhindern

LessLemming

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ich habe vor mir ein neues und schönes Kochmesser zuzulegen.
Es soll ein Tosa (santoku) kurochi mit damast und Aogami I sein.
Also suminagashi, aber mit Schmiedeoberfläche.

Die Wahl des Griffes wird dabei wohl Graumagnolie mit Büffelhornzwinge.
Ich habe bereits ein Messer mit Graumagnoliengriff
und wie der Name schon erahnen lässt ist dieses binnen 6 Monaten
stark vergraut.
Bei besagtem Messer ist das nicht schlimm, aber mein Neues möchte ich womöglich davor bewahren.

Gibt es eine einfache Möglichkeit die Magnolie vor dem Ergrauen zu schützen?
Ich kenne leider den dazugehörigen Vorgang nicht, weiß also nicht was genau diese Vergrauung verursacht.
Ist es eindringendes Wasser oder eine Oberflächenreaktion mit Sauerstoff,
dann könnte ich den Griff doch effektiv mit Einölen
-Balistol, oder Kamelienöl- schützen?
Oder handelt es sich um Holzinterne reaktionen,
die ich nicht verhindern kann?

Also ganz konkret:
Wie verhindere ich das mein Graumagnoliengriff vergraut?

Danke für eure Hilfe
 
Gibt es eine einfache Möglichkeit die Magnolie vor dem Ergrauen zu schützen?
Ich kenne leider den dazugehörigen Vorgang nicht, weiß also nicht was genau diese Vergrauung verursacht.
Zitat aus dem Buch eines diplomierten Holzingenieurs "Holz natürlich behandeln. Bernhard Leiße. 1994. ISBN 3-7880-9882-1. Seite 48ff.":

Das, was das Holz grau macht, stellt sich bei näherer Betrachtung, als eine Kolonie verschiedener Mikroorganismen dar, die infolge des gelegentlichen Feuchtigkeitseinflusses wachsen können und von photochemisch bedingten Abbauprodukten der Holzoberfläche leben. Sie greifen gesundes Holz nicht an und sind für die Konstruktion unschädlich. Fehlt die witterungsbedingte Feuchtigkeit, so wachsen diese Organismen nicht, das Holz vergraut nicht. [...] UV-Licht plus Feuchtigkeit ergibt Vergrauung [...]"


Dieses Phänomen könnte als die Ursache der Vergrauung Deines Griffes sein.
Liegt Dein Griff oft im Sonnenlicht, wird er oft feucht?

Ich reduziere die Aufnahme von Feuchtigkeit von kleinen Objekten wie Werkzeuggriffe, indem ich sie zunächst im Ofen (in der Restwärme nach dem Pizzabacken :) vollkommen austrockne. Ob alle Restfeuchte raus ist, prüfe ich mit einer (eh schon in der Küche vorhandenen) Laborwaage. Wenn das Gewicht konstant bleibt, ist die (verdampfbare) Feuchtigkeit raus.

Direkt danach tunke ich den Griff in heißes Leinölfirnis (eine Blechdose damit stand während des Trocknens bereits im Ofen) und sorge mit einem kleinen Klemmhölzchen dafür, dass es untergetunkt bleibt.
Dort lasse ich den Griff etwa zwei Tage (vielleicht reicht auch weniger).

Mit zwei identischen griffgroßen Holzstücken aus Pflaumenholz habe ich vor Jahren mal einen Versuch gemacht um die Feuchtigkeitsaufnahme zu überprüfen:
Das eine Stück war so behandelt wie oben beschrieben.
Das andere Stück, welches nicht im Backofen war, wurde einfach einmal "normal" mit kaltem Leinölfirnis bestrichen.

Bei einer gegebenen Luftfeuchte habe ich beide Griffe mit der Laborwaage gewogen.
Sobald sich die Luftfeuchte (durch Wetterumschwung) deutlich erhöhte, wog ich erneut.

Der "gebackene Griff" nahm signifikant weniger Wasser auf.
Seitdem verwende ich dieses Verfahren gerne für kleine Objekte mit denen ich mir die Mühe machen will.

Mit Magnolie habe ich jedoch keine Erfahrung.

Sieh' mein Posting bitte nur als Anregung an. [/QUOTE]
 
Hallo!

Graumagnolie vergraut???
Ein paar meiner Magnolienholz-Griffe sind etwas grauer geworden, wenn ich bei größeren Schleifaktionen nicht aufgepasst habe und der graue Schleifschlamm in die Poren der Griffholzes eingezogen ist.
Sonst habe ich eher mal Verfärbungen durch Gewürze festgestellt. Vor allem Kurkuma ist krass.
Vergrauen durch Licht und Witterungseinflüsse wie es bei unbehandeltem Holz im Freien üblich ist, sollte bei Messergriffen in der Küche eigentlich kein Thema sein.
IMO ist da perimär Verschmutzung das Thema.
Sinnvoll ist auf jeden Fall, neue unbehandelte Ho-Wood Griffe gleich gut z.B. mit Leinölfirnis zu schützen.
Kann es sein, dass es da ein Missverständniss gibt?: GRAUmagnolie -heißt IMO nicht so, weil es verstärkt zum Vergrauen neigt, sondern weil die Rinde grau ist......;)

Zum Vorschlag von ibu Griffe im Backofen zu trocknen:
Hölzer zur Herstellung von Messergriffen im Ofen zu trocknen kann sinnvoll sein; bei nicht zu hohen Temperatuen und ausreichend langsam. Es besteht dabei die Gefahr dass Trockenrisse entstehen.
Komplette Messer inklusive Holzgriff würde ich daher vorsichtiger Trocknen, vor allem solche mit Steckerl könnten leicht reissen.
Neue Messer mit noch unbehandeltem Griff stelle ich vor dem ersten Spülen für ein paar Tage in Leinölfirniss auf der warmen Heizung stehend.


NACHTRAG: Magnolien-Holzgriffe zu ölen ist nicht die 'authentische' Vorgehensweisen wie ich inzwischen erfahren habe.

Näheres dort:http://www.messerforum.net/showthread.php?t=63697

Meine (dezent) mit Leinöl begandelte Ho-wood- Griffe sind auch danach noch griffiger und rutschsicherer als Griffe aus anderen Hölzern - und lassen sich besser sauber halten als meine noch ungeölten aus Magnolie.
- IMO Geschmachssache ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Grau-Magnolie heißt so, weil die Rinde grau ist?
Oh man, dann liegts vielleicht doch am Schmutz :glgl:,
denn das Messer wird häufig benutzt/extensiven Schleifsessions unterzogen.

Ich habe aber festgestellt, dass die Ergrauung leicht verblasst
und das leichte Orange des Holzes wieder rauskommt,
wenn man den Griff ganz sanft anschleift und ordentlich einölt,
ich habe dafür Kamelienöl benutzt, weil ich es dahabe.

Der Trocknungsvorgang bis zur Gewichtskonstanz ist natürlich ein guter Tipp,
könnte ich sogar an der Uni im Trockenofen machen,
ist mir dann aber doch zu umständlich.
Aber die Erklärung für das allgemeine Vergrauen hat mir geholfen.
Gegen Schmutz und Wasser kann ich zukünftig meinen Griff mit Öl schützen (muss mal Leinölfirlefanss kaufen) ,
und gegen das UV-Licht wird ein zwei Mal die Woche mit Lichtschutzfaktor 50 eingerieben :p
Neinein, das war natürlich Quark.
Aber generell habe ich mir angewöhnt nicht nur die Klinge,
sondern auch die Griffe gut zu ölen
und vor dem Schleifen den Griff in Klarsichtfolie oä vor Schmutz zu schützen
 
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