Griff aus Birkenrinde nach Pekka Tuominen

Boiled_frog

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Hallo ihr,

ich habe gesehen, dass es schon einiges zum Thema Birkenrinde gibt. Allerdings wird da die Rinde oft verklebt, was ich nicht unbedingt möchte.
Pekka Tuominen beschreibt hier, wie er das mit dem Vernieten macht.
Er schichtet die Stücke nacheinander auf, vernietet dann und bringt den Griff in Form. Dann kommt er in den Ofen. Schrumpfen die Rindenstücke dabei so stark, dass er anschließend nochmals um ein so großes Stück pressen kann, um dann erneut zu vernieten?

Ich habe mir eine Lammi-Klinge bestellt, dessen Erl allerdings nur ca. 11cm lang ist. Fast ein bisschen kurz für einen Griff dieser Machart. Oder was meint ihr?

Ich stelle mich nicht prinzipiell gegen das verkleben, würde es aber gerne traditionell probieren. Es scheint ja wohl auch sehr gut ohne Kleber zu gehen.

Viele Grüße,
Flo
 
Es geht sehr gut ohne Kleber. Im Sommerlager haben wir auf diese Weise mit Kindern Griffe an Lamniklingen befestigt. Die Pommel(Endkappen) waren selbstbgemacht und so ausgelegt, dass sie auch ohne Vernieten schon relativ fest saßen. Nach dem Backofen wurde noch ein bisschen nachgestaucht und dann.vernietet. Ich kann gerne abends noch ein Bild vom Messer meiner Tochter hochladen.
 
Guten Abend.

Habe mir den Arbeitsbericht aus deinem Link angesehen und es kann sein, dass ich mich an den gleichen gehalten habe, als ich damals für die Jugendlichen alles vorbereitet habe. Einzig allein die Beschaffung der Rinde ist in Deutschland frustrierend. Für ein Messer kann man das ja mal kaufen, ich hatte damals 17 Messer :). Nachdem ich unsrem Förster erklären konnte, dass ich eine Birkenrinden ernten konnte ohne ihr die Saftbahnen zu durchtrennen, hat er mir eine abgeschiedene Lichtung gezeigt und ich durfte mich austoben. Das hat zwar funktioniert, aber es würde mehr Spaß machen, wenn die Rinde hierzulande etwas dicker wäre.
Auf deine Frage, ob dir der Erl mit 11cm lang genug ist, kann ich dir keine Antwort geben. Aber soviel, wie im Link gezeigt, hat sich das bei mir nicht gestaucht, vermutlich habe ich vorher schon gut gepresst?

Anbei noch eins der Messer, die 2012 entstanden sind:
DSC_9982.jpg DSC_9986.jpg
 
Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Rinde habe ich schon genug gesammelt.

Hier eine Kainuun Klinge und die Lammi Klinge im Vergleich. Ich stelle mir auch die Frage, wie stark der zu vernietende Erl an der Stelle sein sollte, an der sie vernietet wird. Die Lammi Klinge läuft ja spitz zu.
Die Kainuun-Klinge gefällt mir einfach nicht so sehr für dieses Vorhaben.

Viele Grüße

gescanntesdoku289dahm43c.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Flo,
versehe das Erlende und die Abschlußplatte mit einem Gewinde, dann kannst Du nach der Rindentrocknung beliebig nachziehen und schließlich den Griff fertig formen.
Viel Spaß dabei ....
Servus - Reinhold.
 
Hallo Boiled_frog,

fuer dein Vorhaben sind beide Klingen eher ungeeignet. Fuer einen Birkenrinden oder Lederscheiben Griff sollte der Erl eher ein bischen breiter und damit stabiler sein.
Gut geeignet sind beispielsweise die Klingen von LAURI oder POLAR. Da hat der Erl auch auch einen gute Laenge

gruss

henwilk
 
An Verschrauben habe ich auch schon gedacht. Wie nennt man denn diese "Muttern" mit einer Kerbe für Schlitzschrauben?

Meinst du wirklich, dass vernieten nicht geht? Ich habe noch eine KLinge mit dickerem Erl von Gunnar Bergström. Allerdings ist da der Erl geschweißt und ich könnte mir vorstellen, dass er beim Vernieten dort bricht. Ich wollte halt etwas "edleres" als die Polar-Klingen verbauen...auch wenn ich überhaupt nichts gegen diese Marke habe.

Viele Grüße
 
Hallo Reinhold und Henwilk.
Cool, wenn hier noch ein paar Erfahrenere als ich sich zu Wort melden.
Ich habe ja nur einmal einen Sommer lang mich mit Birkenrindengriffen beschäftigt, aber soweit mein Kenntnisstand: die Rinde trocknet nicht nach, sie ist ja eher teeriger Natur. Auch würde ich das Glück mit dem Vernieten versuchen, auch da könnte man ja notfalls noch nachstauchen.
 
Also,

gehen tut alles, wobei ich die Kainuun Klinge der Lammi unbedingt vorziehen wuerde.
Eine stabile Kopfplatte und das ganze vernieten ist meiner Meinung nach ausreichend. Die Gewindeschneiderei am Erl ist nicht so meins.

Du koenntest die Birkenrinde ja auch mit Rentierhorn etc. kombinieren. Das erhoeht die Stabilitaet und sieht, meiner Meinung nach, auch durchaus schick aus.

Hab das mal in einem Beitrag hier gezeigt.

http://www.messerforum.net/showthre...an-Ren-Birke-und-Messing&highlight=karesuando

Gruss !

henwilk
 
Wie gesagt, diese KLinge habe ich auch noch. Da ist die Bruchgefahr sehr groß beim Vernieten oder? Da der Erl geschweißt ist (zudem etwas krumm).
20150422114g5ltsa09dy.jpg
 
Falls die Schweissung fachgerecht ausgeführt wurde, bricht der Erl sicher nicht an dieser Stelle. Das angeschweisste Material ist bewusst nicht gehärtet. Das hat mehrere Vorteile:

- Du kannst den Erl richten und damit auch den Winkel des Griffes zur Klinge bestimmen
- Du kannst den Erl leicht bohren um Nieten anzubringen
- Du kannst den Erl mit einer Feile formen
- Du kannst ihn mit einer Säge kürzen
- Du kannst ein Gewinde ins Ende schneiden oder es vernieten
- Bei extremer Belastung verbiegt er sich, anstatt zu brechen

Anstatt einen Erl aus Weichesen anzuschweissen kannst Du ihn auch differenziell härten (nur die Klinge in Öl tauchen) oder weichglühen (dabei die Klinge gut kühlen. Falls Du die erwähnten Vorteile nutzen willst.

Jedenfalls hätte ich gar keine Vorbehalte dagegen, mit so einer Klinge ein Messer zu bauen. Und Weicheisen ist gar nicht so weich, das hält gut!
 
Falls die Schweissung fachgerecht ausgeführt wurde, bricht der Erl sicher nicht an dieser Stelle. Das angeschweisste Material ist bewusst nicht gehärtet. Das hat mehrere Vorteile:

- Du kannst den Erl richten und damit auch den Winkel des Griffes zur Klinge bestimmen
- Du kannst den Erl leicht bohren um Nieten anzubringen
- Du kannst den Erl mit einer Feile formen
- Du kannst ihn mit einer Säge kürzen
- Du kannst ein Gewinde ins Ende schneiden oder es vernieten
- Bei extremer Belastung verbiegt er sich, anstatt zu brechen

Anstatt einen Erl aus Weichesen anzuschweissen kannst Du ihn auch differenziell härten (nur die Klinge in Öl tauchen) oder weichglühen (dabei die Klinge gut kühlen. Falls Du die erwähnten Vorteile nutzen willst.

Jedenfalls hätte ich gar keine Vorbehalte dagegen, mit so einer Klinge ein Messer zu bauen. Und Weicheisen ist gar nicht so weich, das hält gut!


Ja, alles sehr schoen,aber.....
.........hilft leider dem Themenstarter ueberhaupt nicht weiter !
Er will einen Birken -(Scheiben) Griff !:)
Mit einem "flexiblen" biegsmamen, verlaengerten und geschweissten Erl ist ihm leider nicht geholfen. Keine der aufgelisteten "Vorteile" passen zu einem Birken-(...oder Lederscheiben) Griff.

Ich sach ma....nimm die Kainuun Klinge und probier aus ob das Ergebnis dir gefaellt !:hehe:

Gruss

henwilk
 
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