Griffbruch - Alternative zu Epoxydharz?

swift

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Hallo,

mir ist nun bei meiner letzten Tour beim Holzspalten der Griff von meinem angepassten Helle Messer gebrochen. Den Holzgriff hatte ich auf den Erl gesetzt und anschließend mit Epoxydharz ausgegossen und somit mit der Klinge verklebt. Das Problem an der Sache ist, dass das Epoxyharz nicht immer die Schläge mit dem Holz auf die Klinge abdämpft und deshalb den Griff bzw. auch den Epoxydüberzug des Griffes sprengen kann, wenn ich das Messer mal zu sehr festhalte. Daher wollte ich hier mal nachfragen, ob man auch was anderes zum Griff ausgießen nehmen kann. Das sollte halt flexibler bzw. dämpfender als Epoxyd sein.

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Also wenn du ein Messer mit reinem Holzgriff auf diese Weise behandelst, dann ist es wohl gleichgültig mit welchem Kleber du den Griff verklebst.
Über kurz oder lang wird dabei wohl jeder Griff eines Steckangelmessers in die Knie gehen.
Das gilt in abgeschwächter Weise auch bei Verwendung einer Metallzwinge.

Zur Verklebung: Epoxydharz ist von den handelsüblichen Klebern sicher die praktikabelste Lösung um eine ordentliche und haltbare Verbindung zwischen Erl und Griff herzustellen.
Bei Verklebungen die ich bisher gemacht habe, zeigt sich, dass der Kleber (UHU 2 Komponenten Epoxyd) nach dem Aushärten noch eine leichte Elastizität behält.
Weichere und dämpfendere Verbindungen mit z.B. Silikon oder Gummilösung werden sich bauartbedingt wohl trotz Verschraubung des Erls im Laufe der Zeit lockern.

Für Batoning nimmst du am besten ein stabiles Outdoormesser mit durchgehendem Erl und mindestens 3 bis 4 mm Klingenstärke.
Oder gleich ein Beil.
 
Die Alternative zu Epoxydhard in diesem Fall wäre eine stabile, echte Zwinge beispielsweise aus Stahl oder Kupfer; dann geht auch leichtes Batoning mit so einem Messer.

Gruß, C.
 
Hi,

auch zu bedenken ist ja, dass man Epoxi verschieden einstellen kann, d.h. wenn du beim nächsten versuch weniger Härter nimmst, bekommst du einen zwar noch immer sehr festen aber eben auch flexiblen und zähen Kleber, der für derartige Messer vielleicht besser geeignet ist. Vielleicht machst du ein paar Probemischungen und schaust dir das Mischungsverhältnis genauer an, dann müsste aus dem normalen Endfest 300 auch ein guter "Flexkleber" werden.

Viel Glück!
 
Liegt das Problem vielleicht bei dem Epoxidüberzug? Manche Leute versuchen sowas bei Holzbooten, dort wird das Leichenhemd genannt. Die Boote verrotten dann, wegen eindringender Feuchtigkeit. Von trockenem Holz können sich Harzbeschichtungen mit der Zeit auch lösen. Mir gefällt der Epoxiüberzug einfach nicht.

Gruß Holger
 
Vielen Dank für eure Tipps.

Da das Messer bisher meine Wollmilchsau unter meinen Messern ist, werd ichs wohl nochmal mit Epoxid in Kombination mit weniger Härter versuchen. Mir ist schon klar, dass das Messer nicht optimal fürs Batoning geignet ist, dafür erledigt es alles andere perfekt und ist zudem noch leicht und stabil genug (Ok der Griff wars jetzt nicht, aber die Klinge mit 3,8mm :D ), um mit auf Tour zu gehen. Den Griff hab ich übrigens überzogen, weil der Grip imho besser ist. Am liebsten wär mir ja ein Kautschukgriff wie beim Busse Basic, aber sowas selbst aufzuspritzen ist ja nahezu unmöglich, oder?
 
Du kannst auch die Technik beim Spalten ändern. Wenn Du nicht versuchst das Messer durch das Holz zu schlagen, sondern das Holz auf das Messer schlägst. Dann treibt das Gewicht des Holzes den Keil (Messerklinge) ins Holz und nicht umgekehrt. Das nimmt die Belastung vom Griff. Macht man beim Holz hacken ja auch. Es braucht dann nur eine harte Unterlage (Hackstock o.ä.) damit nicht der federnde Untergrund die Energie aufnimmt. Das minimiert auch die Verletzungsgefahr ...

Martin
 
nochmal mit Epoxid in Kombination mit weniger Härter versuchen

Mit Laminierharz und Gewebe kann man den Griff deutlich stabilisieren. Eine Zwinge aus Laminat ist einfach herzustellen, und entlastet den Problembereich am Übergang zum Erl.
 
auch zu bedenken ist ja, dass man Epoxi verschieden einstellen kann,

Probemischungen und schaust dir das Mischungsverhältnis genauer an, dann müsste aus dem normalen Endfest 300 auch ein guter "Flexkleber" werden.
Das wird nicht funktionieren, wenn das nicht im Datenblatt für Endfest angegeben ist - und das ist es nicht...
Das Mischungsverhältnis ist bei 2K-Systemen vorgegeben, damit der Kleber oder der Laminierharz überhaupt seine (Mindest)Nennfestigkeit erreicht. Falsches Mischungsverhältnis führt i.d.R. eher zu dauerhaft klebriger, schmieriger Masse, die nicht klebt, weil sie nicht aushärten kann.

Beim Endfest 300 kann man aber über die Temperatur beim Aushärten die Endfestigkeit einstellen. Allerdings bezieht sich das auf Zugfestigkeit in der Verklebung. Ob daraus Rückschlüsse als Oberflächenschicht zulässig sind, würde ich eher bezweifeln und stattdessen beim Hersteller anrufen. Irgendwann hat ein Forumit das mal gemacht und auch entsprechende Antworten vom Hersteller bekommen. Aber bezogen auf Verklebung, nicht auf Beschichtung. Machbar ist das sicher, aber ob es sinnvoll ist, ist die andere Frage...

Gruß Andreas
 
Das wird nicht funktionieren, wenn das nicht im Datenblatt für Endfest angegeben ist

Das kann ich nur bestätigen. Ich benutze andere Kleber, aber mehr oder weniger Härter führt NICHT zu weicher oder härter... sondern zu "restklebrigem" Zeug. Mehr Härter härtet eben nicht! rocco26
 
Das wird nicht funktionieren,
Doch, das steht sogar im Datenblatt von UHU Plus. Über das Mischungsverhältnis werden die Eigenschaften verändert. Natürlich verringert sich die Zugfestigkeit entsprechend dem Mischungsverhältnis. Mehr Härter erhöht die Elastizität.

Gruß Holger
 
Zuletzt bearbeitet:
UHU Plus ist nicht UHU Endfest 300, der wurde hier aber zum Experimentieren empfohlen, und vom Typ UHU Endfest gibt es mehrere Ausführungen...
Wenn man solche "Empfehlungen" oder "gute Ratschläge" gibt, dann sollte man wenigstens wissen, worüber man seinen Senf dazu gibt, oder gelesen haben, was gefragt wurde...

Gruß Andreas
 
Servus,

statt den Griff mit Epoxy oberflächlich zu versiegeln, würde ich ihn mit Öl oder Wachs behandeln. Das schützt das Holz ebenso und es kann nichts mehr reißen oder abplatzen.
Mit einem anderen Kleber, wirst Du wahrscheinlich keinen Erfolg haben, da hohe Kräfte auf die Verbindung Erl/Griff wirken. Ich würde, wie oben schon erwähnt, entweder eine richtige Zwinge oder einen Flacherl verwenden, dann bist Du auf der sicheren Seite.

Gruß Christian
 
Daher wollte ich hier mal nachfragen, ob man auch was anderes zum Griff ausgießen nehmen kann. Das sollte halt flexibler bzw. dämpfender als Epoxyd sein.

Also Freunde es ging hier doch um das Ausgiessen des Griffs. Und da ist nunmal die beste Alternative, Uhu Endfest in einem anderen Mischungsverhältnis als 1:1 zu verwenden, um einen zähharten Kleber zu erzeugen. Auch wenn es vielleicht nicht im Datenblatt steht, kann man es machen und es kommt nicht gleich die Polizei. Nicht umsonst steht auf der Packung "einstellbar"...
Goggle das doch einfach mal, viele haben das schon gemacht. sei es für den Einbau von Modellmotoren oder für Outdoormesser.. Das ist unproblematisch und haltbar. Ich habe hier nur kein Mischungsverhältnis dafür parat und habe keine Lust, mit Kleber für 30 € rumzuexperimentieren. Habs aber in der Vergangenheit gemacht und trage das Messer noch immer. Und da sollte man dann vielleicht Erfahrung mehr vertrauen als Datenblättern...

LG

Heinrich
 
Moin
......... um das Ausgiessen des Griffs. Und da ist nunmal die beste Alternative, Uhu Endfest in einem anderen Mischungsverhältnis als 1:1 zu verwenden,

eine "beste Alternative" gibt es nicht.

Entweder gibt es eine Alternative oder eben eine beste Lösung;)

Und hier ist nicht der Kleber gebrochen, sondern das Holz

Das ist unproblematisch und haltbar. Ich habe hier nur kein Mischungsverhältnis dafür parat ......da sollte man dann vielleicht Erfahrung mehr vertrauen als Datenblättern...

:irre: Du weißt also nicht mehr, was du da gemacht hast, aber man soll deiner Erfahrung vertrauen............das ist nicht besonders hilfreich.

Ebenso wenig hilfreich, wie der Rat, eine Flacherl-Konstruktion zu wählen.....das Messer hat nun einmal einen Spitzerl.

Also: entweder den nächsten Griff mit einer Zwinge machen oder halt mit einem Griffmaterial, dass den Belastungen gewachsen ist.

Das hier der Griff gerissen ist, liegt nicht an den fehlenden Dämpfungseigenschaften des Epoxy:rolleyes:

Das soll nämlich nicht dämpfen, sondern verbinden.

Gruß
chamenos
 
@Lupus wolf:
Ja, hast Recht.
Das online Datenblatt als pdf hättest Du auch direkt selbst verlinken können, es sagt tatsächlich etwas von verschiedenen Mischungsverhältnissen. Der Beipackzettel auf meiner Packung zuhause nicht, der sagt nur etwas von verschiedenen Auslagerungstemperaturen...

Trotzdem sind Diskussionen ohne konkreten Bezug auf Datenblätter sinnlos. Subjektive, durch Experiment gewonnene Erfahrungen, die auf Dauerhaftigkeit zielen, sind nicht aussagekräftig, weil nicht oder kaum reproduzierbar. Datenblätter sind nunmal die Grundlage für technische Anwendungen, weil die Resultate nachgewiesen sind. Durch Quellenangabe kann man einige Dinge vereinfachen...

Gruß Andreas
 
Es stellt sich auch die Frage, wie stark der Erl in das Holz getrieben worden ist. Mir ist anfangs auch mal nur beim "heißen" Einpassen das Holz gerissen. Ist das Holz sehr stark vorgespannt worden bricht es dann natürlich bei Belastung um so leichter.
Mir ist bei Batoning und Steckerl noch kein Griff gebrochen. Batoning ist bei der Messerbenutzung aber natürlich eher die Ausnahme oder Testzweck.

Grüße,
Eisenbrenner

PS:Für Epoxid-Harz gibt es auch Flexibilisatoren
 
Zuletzt bearbeitet:
UHU Plus ist nicht UHU Endfest 300, der wurde hier aber zum Experimentieren empfohlen, und vom Typ UHU Endfest gibt es mehrere Ausführungen...
Wenn man solche "Empfehlungen" oder "gute Ratschläge" gibt, dann sollte man wenigstens wissen, worüber man seinen Senf dazu gibt, oder gelesen haben, was gefragt wurde...

Hier mal ein Zitat aus dem Datenblatt von
UHU PLUS ENDFEST 300
. Wer lesen kann ist eindeutig im Vorteil;)
Beim Kleben von Werkstoffen mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten ist zu beachten, daß der Klebstoff bei Temperaturschwankungen die Längenänderungen nur bis zu einem gewissen Grade aufnehmen
kann. Es empfiehlt sich deshalb, in solchen Fällen den Härteranteil der Mischung zu erhöhen und damit ein
flexibleres Endprodukt einzustellen.

Jetzt aber bitte zurück zum Thema:)

Das Griffholz sieht am Übergang zum Erl dunkler aus, daher habe ich auf Feuchtigkeit als Problem getippt. Harz soll auch wieder drauf. Also warum nicht eine Zwinge laminieren? Mit einer ordentlichen Zwinge wird der Erl besser fixiert. Polyester hat eine deutlich größere Schwindung als Epoxi beim Aushärten. Mit einer laminierten Zwinge aus Polyester wird das Holz ein wenig gepresst und der Erl kann kaum noch arbeiten. UHU PLUS ENDFEST 300 kan man dann immer noch auftragen.

Ich hab Euch alle lieb
 
Ich habe mir den Übergang von der Klinge zum Griff nochmal angesehen. Es sieht so aus, als ob das Holz dort unmittelbar das Metall berührt und dazwischen kaum Epoxid ist.
Mittlerweile habe ich auch mal eine Probemischung mit weniger Härter gemacht. Es hat zwar 2 Tage gedauert, bis es fest war, jedoch scheint es gut zu funktionieren, d.h. das Epoxyd ist nun flexibler. Das Ergebnis sieht durchaus verwendbar aus.

Was ich mich aber nun Frage, wäre ein Ledergriff nicht vielleicht stabiler? Ich habe hier nämlich gerade eine Kiste Lederreste herumstehen. Epoxyd habe ich auch noch reichlich da.


natto schrieb:
Mit Laminierharz und Gewebe kann man den Griff deutlich stabilisieren. Eine Zwinge aus Laminat ist einfach herzustellen, und entlastet den Problembereich am Übergang zum Erl.

Wie kann man denn so eine Zwinge herstellen? Habe im Moment nämlich leider keine Metall-Zwinge/Passung da.
 
Bei Lederscheiben braust du doch keinen Keleber, wenn die Angel durch den gesammten Griff reicht.
 
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