Grip auf Fläche / Rändelschraube Werkzeugmacherfrage

painless potter

Mitglied
Beiträge
2.602
Sorry für den merkwürdigen Titel, leider weiß ich die entsprechenden Fachbegriffe nicht. (Es geht ein Aufschrei durch die Werkzeugmacherwelt...)
Ich wüßte gern, wie man dieses Kreuzmuster macht, mit dem z.B. bei Rändelschrauben die Griffigkeit erhöht wird. Ist sowas ohne viel Spezialwerkzeug zu bewerkstelligen? Konkret möchte ich die Stirnseite einer Schraube oder eines beliebigen zylindrischen Körpers so riffeln, dass man bei gegenüberliegender Anordnung mit 2 Fingern gut daran ziehen kann. Ich hoffe das war zu verstehen:confused:

Danke schonmal aus dem hohen Norden

PP
 
Moin Potter,

es gibt da extra Rändelwerkzeuge... Guck mal in entsprechenden Werkzeugkatalogen...
Entweder so was, oder halt entsprechend Deinem Kürzel: P.P. - Per pedes :D
Naja, wobei Du schon die Hände zur Hilfe nehmen solltest -also quasi per Manes...
Hach, wie geistreich :steirer:

Gruß,

Basti
 
....Ich wüßte gern, wie man dieses Kreuzmuster macht, mit dem z.B. bei Rändelschrauben die Griffigkeit erhöht wird. Ist sowas ohne viel Spezialwerkzeug zu bewerkstelligen? .....
Das nannte man früher "kordeln" (wohl weil die Oberfläche dann wie eine Kordel aussah), und es gibt dafür ein Werkzeug, das in die Drehbank eingespannt wird und den Umfang eines Drehteils entsprechend prägt.

Wenn's bis heute Abend Zeit hätte, könnte ich Dir ein Foto machen.

Gruß

sanjuro
 
"Drehbank" war das Wort, das ich nicht hören wollte...:D

Geht das auch auf einer plane Fläche? die läßt sich ja nicht in eine Drehbank spannen, bzw. rotiert dann, sodass sich eine Riffelung so nicht anbringen läßt. Ich habe noch nie an einer Drehbank gearbeitet, aber abdrehen heißt doch immer, dass von einem rotierenden Teil die Seiten oder Stirnseite bearbeitet / abgetragen wird, oder?

Eine plane Stirnseite muss man also manuell einfeilen oder gibt ein Handwerkzeig dafür? Evtl. einfach eine Feile mit sehr grobem Hieb und die dann in 3 verschiedenen Winkeln einmal mit viel Druck über das Werkstück führen?

PP
 
Hallo potter!
bei ner ebenen Fläche wirst du um Handarbeit nicht rumkommen (oder hast du ne Fräse?).
Ich würde das mit ner feinen Dreikantfeile machen, evtl. mit der Bügelsäge vorarbeiten. Wird sicher nicht einfach, einmal kräftig abgerutscht und vorbei isses...
Aber im Prinzip durchaus machbar.
Dann darfst du dich umbenennen in painful potter :super:
Gruß Floh
 
Rändeln ist eigentlich das hier:
http://lexikon.meyers.de/wissen/Rändeln+(Sachartikel)

Als Werkzeug wird z.B. das hier verwendet:
http://www3.westfalia.de/shops/werk...ubehoer/21080-r_ndel_werkzeug_verstellbar.htm
Dieses Werkzeug wird an Stelle des Drehmeißels eingespannt. Aber Du hast recht, so geht das nur für Umfänge von zylindrischen Teilen. Flächig habe ich das noch nie probiert (und auch nicht gesehen).
Aber wie wäre es, würden in die Stirnseiten konzentrische Kreise eingestochen? Dann hättest Du auch den gewünschten Grip. Aber zu machen eben auch auf der Drehbank :hehe:
 
Vielleicht hilft dir mein Gedanke an einen Kreisschnieder und Standbohrmaschine weiter.
Könnte man, ohne umspannen des Werkstücks, durch verschiedene Kreisschneider "ringeln". Oder vielleicht durch versetzen des Werkstücks, wie bei einem Sonnenschliff; vielleicht mal probieren.
 
Alternativ mit einer Fräsmaschine und einem Stichel. Oder mit einer Stossmaschine und einem entsprechend geschliffenen Hobelmeissel (mit dieser Methode habe ich in meiner aktiven Zeit Prägewerkzeuge hergestellt).

Aber vermutlich wirst Du mit einer Kannelierfeile eine ausreichende Riffelung hinbekommen.
 
Aber vermutlich wirst Du mit einer Kannelierfeile eine ausreichende Riffelung hinbekommen.

vielen Dank, bemüht euch nicht weiter, es sei denn jemand hat noch eine andere Idee.

Kannelierfeile war der Begriff den ich suchte. Was für ein g****s Forum, ich bin jedesmal wieder platt! Und BTW, schön dazuzugehören!

Grüße an Alle

PP
 
Wenn du die Fläche nicht einfach nur mit einem einachem Raster versehen willst, könntest du mal nach dem Begriff "guilloche" suchen...
Eine ziemlich in Vergessenheit geratene Technik, die aber recht aufwändiger Geräte bedarf...

Gruß,
Jan.
 
Kannelierfeile sollte gehen. Freagle hat glaube ich mal an nem Daumenpin mit Kugellager die Grifffläche im 90° Winkel 2x geriffelt, wenn ich nicht völlig irre (bin).
 
Das hatte ich mal in einem Fred zum Thema Fischhaut geschrieben, leider finde ich die Metall-Fischhautfeile bei Triebel nicht wieder:

Feilen für Holz und für Metall gibt es hier:
http://www.triebel-guntools.de/
Bei Metall ganz wichtig: zuerst mit einer Dreikant-Schlüsselfeile ein Kreuz feilen und dann immer mit einer Seite der Fischhaut-Feile als Führung in der Rille arbeiten, und mit der andern Zahnreihe die nächste Rille ziehen. Mit ganz wenig Druck und langen Hüben arbeiten. die Fischhautfeile für Metall nutze ich selber für Bedienungsteile an Waffen und die Daumenrampe an Messern.

Wenn Du mit diesen Feilen zu tief arbeitest, bekommst du die Fischhaut nicht mehr ordentlich scharf geschnitten, diese Feilen sind nur zum Anzeichnen.

Dann mit einer Dreikantfeile oder mit einer Flachfeile, bei der die eine Kante plan geschliffen ist, nacharbeiten.
 
Zurück