Große Kugellagerkugel

Koraat

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Hallo. Ich bin über ein paar Ecken an eine große Kugellagerkugel gekommen.


Ich weiß, dass diese Kugeln aus 1.3505 440C oder aus oberflächenvergütetem Stahl gemacht werden. Da diese Kugel schnell Rost ansetzt fällt der 440C wohl schon mal weg.
Ich weiß auch, dass mit zunehmender Größe die Wahrscheinlichkeit auf 1.3505 sinkt. Deshalb meine Frage. Wie wahrscheinlich ist es bei einer Kugel DIESER Größe, dass sie aus 1.3505 besteht?
Natürlich könnte ich sie einfach anschneiden und ätzen, aber da die Kugel "so hübsch" ist (laut meiner Familie) würden sie mich wohl lynchen wenn sie dann aus vergütetem Stahl ist und ich nichts sinnvolles daraus mache....
Eingesetzt wurde sie in einem Kraftwerk, ich weiß nicht ob diese Info hilft?
Macht es Sinn sie mal anzuschneiden? Oder ist es ohnehin quasi ausgeschlossen, dass sie aus 1.3505 besteht?
Über jegliche Infos würde ich mich freuen.

mfg Ulrik
 
Reinschauen kann da niemand, und Hellseher gibts hier auch nicht.

Mein Tip: Lass die Kugel wie sie ist und besorg dir ein Stück Stahl von dem du weisst um was es sich handelt
 
@ArminII: Ich wollte dir mit meiner Frage sicher nicht auf den Schlipps treten. Ich wollte einfach nur wissen ob irgendjemand weiß ob Kugeln dieser Größe aus 1.3505 existieren. Oder ob sie prinzipiell ab einer bestimmten Größe aus Vergütungsstahl sind. Stahl von dem ich weiß worum es sich handelt habe ich zur genüge. Aber wenn die Chance besteht, dass es sich hier um guten Stahl handelt werde ich diese dennoch nutzen und mir daraus was schönes schmieden:)

mfg Ulrik
 
Zur Erklärung.
M.E. nach bekomt man hobbymäßig schwer Schmiedehitze in die Kugel.
Aussen zu heiß, innen noch zu kalt.
Auch ist das Schmieden von Hand sehr interessant :glgl:, diese Dinger sind halt am Anfang rund, und kaum zu beherschen.
Den Rest hat Armin geschrieben.

Eben erst gelesen, in dieser Größe ist es normalerweise dünn mit .3505, gibt es aber definitiv.
Der 440 in diesenn Lagerdimensionen ist recht korrosionsresistent.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fühl mir nicht auf den Schlips getreten, war halt einfach ne direkte und saloppe Antwort. Tut mir leid wenn du das jetzt anders aufgefasst hast.
 
@ArminII: Ist schon gut. Ich werd jetzt sicher nicht die beleidigte Leberwurst spielen:D Es war wohl einfach ein Missverständnis.

@Diesel: Das mit der Hitze ist sicher kein Problem. Dafür trägt meine Esse schon Sorge. Und das Schmieden, nun ja man braucht halt einen guten Zuschläger;)

danke an euch beide für die Tipps. Aber ich hab soeben ohnehin eine Absage erhalten:(
So wie es aussieht muss ich mich wohl gedulden bis ein paar weitere aufgetriebn werden. Das könnte aber so wie es aussieht ein Jährchen dauern...

mfg Ulrik
 
Wo ist das Problem? Handhabe dranschweißen, ausschmieden, Probestück härten, überbrechen.

Achim
 
Was das für ein Stahl ist, kann man aus der Entfernung nicht mit Sicherheit sagen und zerstörungsfrei wird es auch nicht gehen. Ein paar Überlegungen können aber zu einem wahrscheinlichen Ergebnis führen:
1.4125 scheidet wegen des Rostansatzes schon mal aus. 1.3505 kommt durchaus in Betracht, da er wegen des hohen Chromanteils schon in größeren Abmessungen durchhärtet. In der Reihe der klassischen Wälzlagerstähle, die mit W 1, W 2, W 3 und W 4 bezeichnet wurden, ist der 1.3505 der W 3, der tiefer durchhärtet als die Qualitäten W 1 und W 2.
Noch tiefer durchhärtend ist der W 4 = 1.3520, der sich vom 1.3505 lediglich durch den auf ca 1 % erhöhten Mangangehalt und damit noch größere Durchhärtung unterscheidet. Nebenbei bemerkt: W 1 und W 2 ( 1.3501 und 1.3503) würde ich gerade wegen des geringeren Chromgehalts für Damast leicht favorisieren.
Als Wälzlagerstähle kommen dann noch die beiden Schnellarbeitsstähle 1.3343 und 1.3355- wegen ihrer andersgearteten Erzeugung unter einer anderen Werkstoffnummer -in Betracht. Das wäre durch leichtes Anschleifen am roten Funken mit wenig Sternchen leicht festzustellen. Die Schleifstelle könnte man auch wieder einigermaßen wegpolieren.
Ein Stahl mit erhöhtem Mangangehalt und abgesenktem C-Gehalt- von dem man sich wegen des Lattenmartensits größere Zähigkeit verspricht, ist erst neu entwickelt worden und noch kaum in der Schrottkiste zu finden.
Daß es sich um einen Einsatzstahl handelt, scheint mir recht unwahrscheinlich. Bei der Größe der Kugel ist die durch Einsetzen zu erzielende Härteschicht zu dünn, um die vorgesehene Last zu tragen.
Ein Vergütungsstahl scheidet mit Sicherheit aus, da Vergütungsstähle die Härte, die für das formbeständige Rundlaufen einer Kugel erforderlich ist, nicht erreichen.
Fazit: wenn es keinen roten Funken hat, ist es mit großer Sicherheit entweder 1.3505 oder 1.3520. Da es beide Stähle auch in vernünftigen Abmessungen gibt und zudem bei den kleineren Lagerringen auch noch die vorzüglichen 1.3501 und 1.3503 würde ich die schöne Kugel nicht schlachten.
MfG U. Gerfin
 
Danke U.gerfin. Dann wird die Kugel wohl am Leben bleiben insbesondere da mir ein Bekannter inzwischen angeboten hat wenn möglich einmal den gesammten Lagerring mitzunehmen. Natürlich nur wenn dieser im Schrott liegt und er diesen auch erobern kann :teuflisch

mfg
 
Hallo Freunde,

als ehemaliger Mitarbeiter eines großen deutschen Wälzlagerherstellers kann ich euch mitteilen, aus welchem Werkstoff Kugeln hergestellt werden:
Zwischen 30 und 50 mm Durchmesser wird meist 1.3520 = W4 benutzt, die vorliegende Kugel mit über 50 mm Durchmesser besteht wahrscheinlich aus 1.3536 = W 5 = 100 CrMo 7 3.
 
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