Gurkha-Imports Gopte im Vergleich mit meinem custom-made von Maik Schnitzer

Marcus_H

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Hallo

Da heute Morgen gleich beide Haumesser gleichzeitig eingetroffen sind, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gegriffen und sie gleich beide fotographiert und getestet!

Erstmal zur Beschreibung:

- Das Messer von Maik Schnitzer habe ich vom Design her selbst verbrochen, er hat es noch ein bisschen überarbeitet und den Griff komplett selbst designed. Wenn euch die Klingenform etwas komisch vorkommt also mich hauen, nicht ihn ;)
Die Klinge ist exakt 34cm lang, 5mm dick (wobei ich eigentlich etwas mehr wollte) und wiegt ziemlich genau 700g. Der Griff misst in der Länge 14cm samt dem praktischem Haken.
Die klinge ist sauber gemacht und matt, der Griff mit Ledereinlagen versehen.

- Das Gopte von Ghurka-Imports ist laut Michael Held (gute Besserung an dieser Stelle nochmal) eines der schwersten Haumesser im Sortiment was ich ihm sofort abnehme.
Die Klinge ist, gerade gemessen 36cm lang, um die 12(!!!)mm dick und wiegt gute 1.1kg.
Der Griff misst ebenfalls 14cm komplett.
Die Klinge ist poliert.













Das Messer von Maik Schnitzer bestand den Paperschneidetest praktisch garnicht, aber das muss es als Haumesser ja auch nicht.
Das Gopte schnitt je nach haltung ganz gut durch's Papier, von höllisch scharf ist es aber verständlicherweise weit entfehrnt.

So da ich heute wenig Zeit habe und das Wetter nicht gerade Augustnormalniveau hat (ich hasse diesen Sommer) kommt erstmal Test1

Holzhacken

Dabei muss zuerst gesagt werden, dass das natürlich nicht unbedingt die genaue Aufgabe solcher Werkzeuge ist, aber ich habe im Moment Nichts was entastet oder gekappt werden müsste, deswegen dieser Härtetest.
Weiterhin waren das meine ersten Schläge mit einem Messer auf Holz, deswegen ist es sicherlich nicht das Maximum, was man mit diesen Klingen erreichen kann.

Verwendet wurden alte, lange abgelagerte Buchenholzscheite von mittlerer dicke, ich würde sagen im Schnitt die größe eines Dreiecks, dass eine Männerhand bilden kann. Dieses Holz ist natürlich ziemlich hart, aber dafür auch gerade gewachsen und astlochfrei, ich würde es als "hart aber fair" bezeichnen, wenn man so will.
Solche Holzscheite habe ich mit meiner Axt (normale 1Kg Zweihandaxt) in 1-3 Schlägen durch, wenn ich etwas warmgehauen bin, was hier nicht der Fall war, dank des Sauwetters.

Ergebnis:

Das custom-made dringt problemlos sehr tief in's Holz ein ... und da bleibt es dann auch. Wirklich spalten kann man damit nicht, einmal habe ich mit aller Gewalt (bin 1.80m groß, wiege 90kg und mache Kraftsport) und sauber getroffen ein kleineres Scheit (so fast Anmachholz) mit einem Hieb durchbekommen, das ist allerdings nicht der Normalfall denke ich.

Hier ein typischer Schlag:


Das gopte liegt für mich natürlich ersteinmal ungewohnt in der Hand, die Schwere vermittelt ein sehr respekteinflössendes Gefühl. Auf's Holz losgelassen prallte die Klinge in meinen ungeübten Händen ersteinmal zurück, allerdings nicht gefährlich da sie dennoch dabei etwa 1cm tiefe Schnitte in's Holz hackte. Nachdem ich den Bogen mit der Klingenform ein wenig raus hatte, drang die Klinge ähnlich tief ein wie die von Maik, spaltete allerdings durch die deutlich zum Rücken dicker werdende Klinge das Holz dabei merklich mehr auf. Sehr beeindruckend war dieses Ergebnis bei einem dickeren Scheit mit exakt einem Schlag! (um's zu fotographieren hab' ich die Klinge etwas vorgeschoben damit sie nicht herausfällt, beim Schlag drang natürlich eher der Kopfbeeich ein)



Ergebnis der kurzen Aktion:



Beide Klingen haben den papierschnittest danach unverändert absolviert, es hat sich also Nichts verändert, was ich bei den wenigen Schlägen aber auch nicht anders erwartet habe.


Fazit Holzhacken:

Mit der Axt können sie nicht mithalten, mit einem Beil vermutlich auch nach längerer Übung nicht, aber das hatte ich auch nicht unbedingt erwartet. Zur Not kann man mit dem custom made allerdings sehr wohl Anmachholz machen wenn man ein bisschen übt, auf's entasten mit dieser Klinge bin ich sehr gespannt, denn so wie es sich heute angefühlt hat, ist das genau ihr Ding.
Das Gopte könnte mit viel Übung einem kurzen Beil Konkurrenz machen, zumindest was den Spass dabei betrifft tut es das schon jetzt, man grinst wie ein kleiner Junge wenn dieses Ungetüm durch die Luft saust.
Beim entasten könnte es allerdings hinter dem custom made zurückfallen, zumindest wenn es um dünnere/flexiblere Äste geht, die enorme Klinge wird natürlich auch zwnagsläufig schneller ermüden.



Zur Not kann man sich natürlich auch beide in die Vitrine stellen, das custom ist zwar unpoliert, aber vermittelt den charme der Einzigartigkeit und ist es eben auch, während das Gopte neben seiner gewaltigen Dimensionen ein wirklich schönes Stück exotischer Handarbeit ist.

Aber soweit bin ich noch lange nicht zuersteinmal muss ich schauen welches Messer mit nach Schweden kommt (oder vielleicht doch beide? hmmmm) und da werde ich meine Gelegenheiten kriegen ( Holzmachen in geringen Mengen gestattet), ansonsten steht der Herbst und die jährliche Brennholzaktion noch in's Haus und im anderen Garten sind da noch ein paar Kiefernäste die mir im Weg sind ......

Grüße
Marcus
 
So bin aus Schweden zurück wo ich das Exemplar von Maik Schnitzer mit hatte (musste Gewicht einsparen, 20kg Gepäck erlaubt, hatte 19.8 mit ....).

Hatte die Klinge vor der Abreise nochmal richtig scharf gemacht, danach bestand es den Papiertest auch ohne Spannung des Papiers tadellos.


Im Urlaub habe ich mich damit durch einiges Äste und auch Wurzeln gehackt und bin insgesamt recht zufrieden, bis zu einer dicke von sagen wir mal 3-4 cm durchmesser war alles mit wenigen Schlägen durchzukriegen. Bei den Wurzeln war die Sache etwas zäher (habe natürlich darauf geachtet nicht zusehr zu wüten, ein gutteil der Bäume war ohnehin längst tot), ging aber auch, verzogen hat sich auch beim hochbiegen Nix.

Allerdings hat die Schärfe doch ziemlich gelitten muss ich sagen, also für meinen Geschmack könnte die Klinge noch ein bisschen härter sein, aber dafür ist auch Nix ausgebrochen, obwohl bei den Wurzeln auch einmal ein Stein dabei war.

Grüße
 
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