Guter Test für feine Schärfe

Hoss

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Hallo Messerfreunde,
ich bin eher zufällig auf einen Test gestoßen, um zu überprüfen, ob ein Messer eine gute Schärfe über die gesamte Schneidfase hat.
Da ich selber Zigaretten drehe, probierte ich neulich mal ein neues Papier, und zwar das OCB Premium. Dieses Papier ist SEHR dünn, weswegen mir die damit gedrehten Zigaretten nicht zusagten, ABER es eignet sich hervorragend, um ein Messer zu testen :steirer:
Bisher habe ich bei meinen EDCs nach Erreichen der Armrasierschärfe noch versucht, die Haarspaltschärfe rauszukitzeln - je nach Stahl und Geduld mehr oder weniger erfolgreich :rolleyes:
Aber eine gleichmäßig scharfe Klinge kann man wie beim herkömmlichen Papiertest langsam im Zugschnitt surch das OCB Premium ziehen und man merkt sofort, wo noch was fehlt - wohlgemerkt bei einer Schärfe, die normales 80 g Papier wie weiche Butter zerteilt :teuflisch:
Klar, man kann auch auf Druckschnitt testen, aber mir fehlte bisher ein einfacher Test für die gesamte Schneidenlänge. Ich hoffe, jemand kann mit dem Tip was anfangen.

Liebe (und scharfe) Grüße
Hoss
 
Von dem Test mit Zigarettenpapier hab ich schon gehört.
Auf youtube ist ein Video vorhanden, wo jemand sein U1 damit testet und darauf hinweist, dass der Schnitt durch dieses "Superfeine" Papier sehr gut geeignet ist für nen Test.......

Ich habs bei mehreren Messern versucht und kann den Test nur empfehlen.

--ibanezmike
 
obacht; ein Zugschnitt über die komplette länge des Messers
gilt zumindest bei Rasiermesserfreunden als Mogeln.
Warum? Die Unterarmrasur nach dem Grundschliff zeigt an,
ob die Schneidfase gleichmäßig gesetzt ist oder nicht.
Setzt man das Messer an den Haaren an und zieht es in einem Rutsch
die gesamte Länge über die Haut rasiert es garantiert an jeder Stelle,
egal ob es dort schon richtig scharf ist oder nicht.

Ein solcher Papiertest eignet sich super um festzustellen,
ob es noch mikroscharten gibt. Denn dort würde das Papier sofort einhaken.
Ist der Schnitt aber erstmal im Gange lässt sich das Messer auch nicht
von einer halbstumpfen Schneide abhalten.
Der "Riss" im Material der der Schneide vorausgeht sorgt dafür
dass das Messer fast immer schneidet.
Ich will den Test keineswegs degradieren,
sondern empfehlen noch andere Tests zu benutzen.

Daher verwende ich diesen Test immer in Kombination mit anderen,
wie z.B dem Fingertest.
Dabei ziehe ich den Finger sowohl Quer zur Schneide als auch die Schneide entlang
und achte darauf, wie es greift.
Beißt es, bzw. "klebt" es leicht am Finger? Tut es das gleichmäßig?
Dann der Papiertest und wenn das gut und klanglos sowie ruckelfrei geht
bin ich dort wo ich hinwill :super:
 
....z.B dem Fingertest.
Dabei ziehe ich den Finger sowohl Quer zur Schneide als auch die Schneide entlang und achte darauf, wie es greift.
Beißt es, bzw. "klebt" es leicht am Finger? Tut es das gleichmäßig?
bzw. wie schnell fließt Blut....
:eek:
Oh bitte erkläre das näher - sonst tut sich noch einer furchbar weh. :teuflisch
 
@ LessLemming
jupp, bei normalem Papier und auch normalem Zigarettenpapier stimme ich Dir völlig zu, aber dieses Zeug ist derartig flatterig und dünn, daß das Messer schon bei leicht ungenügender Schärfe auch während des Zugschnitts einen faserigen Rand produziert. Mikroscharten werden gnadenlos aufgezeigt. Vielleicht kennst Du ja einen netten Zigarettenhändler, der Dir mal eine Probe gibt.

Liebe Grüße
Hoss
 
Ich antworte mal für LessLemming:

Beide Prüfmethoden bedürfen einer gewissen Geschicklichkeit und dürfen nicht kraftvoll oder ruckartig ausgeführt werden.

Bei der Bewegung quer zur Klinge (etwas sicherer) gibt eine scharfe Schneide ein kratzendes bzw. schabendes Gefühl. Auch gut geeignet um Graten auf die Spur zu kommen.

Bei der Bewegung längs der Klinge setzt man die Klinge nur an den Finger und schiebt den Finger (oder zieht die Klinge) vorsichtig um einen halben mm. Wenn sich die Klinge dabei leicht in die Hornhaut beisst, ist sie scharf. Nix für Grobmotoriker!


Ookami
 
zur Prüfung der Schärfe und der Homogenität der Schneidfase setzi ich die Schneide auf den Daumennagelrand und ziehe die Klinge sanft über den Daumennagel. Also nicht auf der Fläche, sondern so, als wollten man von der Nagelseite aus den Daumen längs halbieren. Natürlich nehme ich nicht den Daumen der Messerhand :steirer:, nicht dass jemand sich da in Verrenkungen versteigt:D:D
 
Ookami hat das für mich völlig richtig beantwortet.
Ich schärfe nun seit längerem auch Rasiermesser.
Hier ist es besonders wichtig seine taktilen Fähigkeiten zu verbessern,
da man sich nicht dauernd ein Haar ausreißen, oder die Armhaare rasieren kann (was ich trotzdem tue :steirer: )

Die Daumennagel Methode (bekannt als TNT Thumb Nail Test)
die Herbert angesprochen hat
wird im sehr frühen Stadium der Schärfe angewendet.
Hier wird geschaut, ob die Schneidkanten sich überhaupt treffen
und eine homogene Schneide bilden.
Ein stark klebendes gefühl im Nagel entsteht.
Gibt es Ausbrüche merkt man das an einem deutlich unangenehmen Gefühl im Nagel.
Hier aber auch, Vorsicht.
Der Fingernagel ist extrem hart und zäh.
Eine fein ausgeschliffene Schneide nimmt Schaden.

Daher benutze ich diesen Test ab 4000 nicht mehr

Den TPT, thumb pad test (fingerkuppe) benutze ich allerdings bis zum Schluss,
selbst bei Rasiermessern. Aber natürlich mit Vorsicht.
Dann kann man auch die Pflaster vergessen :glgl:

btw. das Youtube Video mit dem Haartest ist OK.
Der Haartest ist für ein nicht Rasiermesser angemessen bestanden,
aber für ein Rasiermesser würde ich diesen Test als eher nicht bestanden ansehen.

Der hier schon eher:
http://www.youtube.com/watch?v=hTpv-WOmY7w
wobei ich auch hier zu bemängeln hätte, dass es ein deutliches *pling* Geräusch gibt
(kein Witz jetzt)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ LessLemming
aaah, jetzt :ahaa:
Klar, das wir aneinander vorbeireden, ich sprach von EDCs, Du von Rasiermessern. Vollkommen andere Liga also und zu dem Thema kann ich auch nichts beisteuern (von wegen Bartträger und so).

Mit freundlichen (und immer noch scharfen) Grüßen
Hoss

Edit: meine EDCs haben hauptsächlich 154 CM, 440 C und ähnliche Karbidmonsterklingen, angeschliffen auf 30° Gesamtwinkel und abgezogen sind die gegenüber einem Rasiermesser sicher noch stumpf, aber auf diese Schärfe bzw. Stumpfheit bezog sich mein Eingangspost - sprich dafür ist der OCB-Premium (oder andere ultradünne Zig.-Papiere) Test ein guter Anhaltspunkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hoss:
Nein nein, ich sprach auf keinen Fall nur von Rasiermessern!
Ich benutze alle Techniken Messerübergreifend,
ich habe sie mir nur bei RM´s angeeignet.
Abgesehen von dem Papiertest, der ist bei Rasiermessern Tabu
 
Auch ich wende den Papiertest gerne an, allerdings nur in der Kategorie der 5000er Steine, in meinem Fall am liebsten beim BBB. Dort zeigt er recht zuverläßig an ob man mit diesem Stein durch ist und auf einen feineren wechseln kann. Allerdings nehme ich dafür immer OCB blau, da ich das auch für meine Zigaretten verwende und daher immer am Mann habe. Auch diese Blättchen sind recht dünn und gerade beim Versuch in die Kante des Blättchens ein zu schneiden, merkt man sehr gut was geht oder nicht.
Bei feineren Steinen macht dieser Test hingegen keinen Sinn mehr da muß dann der Haartest ran, gerade bei Rasiermessern.
 
OCB blau sind auch meine Standard-Blättchen. Diese OCB Premium sind schätzungsweise nur halb so dick bzw. dünn. Deswegen habe ich diesen Thread überhaupt eröffnet, da nur eine relativ scharfe Klinge so ein Blättchen der Länge nach schneiden kann. Ferner sollte man bei Test das Blättchen mit 2 Fingern halten und die Klinge im Winkel von ca. 90° zum Blättchen durchziehen.

Liebe (und scharfe) Grüße
Hoss
 
Mein erster Test, ob die Klinge schon scharf ist, ist der Auflichttest:

- Messer mit Schneide nach oben
- starke Lichtquelle von oben direkt auf die Schneide richten (die Taschenlampfenfraktion wird schon wissen, womit man das machen kann; bei mir kommt eine Fenix LD40 zum Einsatz :eek:)
- da wo die Schneide platt oder krumm ist, gibt es störende Reflexe, wenn man nichts sieht, ist die Schneide makellos.

Wenn man nicht gerade ein Rasiermesser schärft, reicht dieser Test eigentlich schon aus, aber es hat sich für mich herausgestellt, dass nur ein sehr scharfes Messer selbsthaftende Frischhaltefolie glatt und ohne zu ruckeln durchschneiden kann. Das hilft vor allem dann, wenn man keine Armhaare mehr hat ;o)

Das mit dem Zigarrettenpapier ist aber auch lustig...
 
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