Habe ich richtig gehärtet?

Bernhard1984

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Gestern habe ich meine erste Klinge aus Damast gehärtet. Sie besteht aus 1.2842, 1.1730 und 1.2235.

Nach dem "Härten" konnte ich problemlos Glas ritzen und eine Feile griff nicht auf der Schneide und nicht auf dem Rücken.

Angelassen wurde die Klinge 2 x 1h bei 200°C

Nachdem ich die Oxidschicht entfernt hatte und alles bis 1200 geschliffen hatte (komplett von Hand), habe ich mir wieder ein Glas geschnappt und wollte wieder ritzen.

Glasritzen ist nicht mehr möglich, und mit einer Feile kann man jetzt überall Material abtragen. Wenn ich mit der Schneide oder dem Rücken auf C45 "haue" sind keinerlei Macken auf der Klinge zu sehen, obwohl die C45-Platte tiefe Macken aufweist.

Als zusätzlichen Test habe ich mir billige Messer geschnappt, und dort konnte ich ebenfalls überall Material mit der Feile abtragen.

Was meint ihr? Habe ich nicht richtig gehärtet, oder ist es normal, dass man gehärtete Messer noch feilen kann?
 
Das wird schon so in Ordnung sein: Wenn Du die verwendeten Stähle in etwa gleicher Masse kombiniert hast und beim Schweißen keine wesentliche Entkohlung stattgefunden hat, liegt der Damast bei ca 0,7 % C ( 0,9 vom 2842, 0,8 vom 2235 und 0,45 vom C 45 = 2,1 : 3= 0,7).
Ein solcher Stahl nimmt nach dem Härten die volle Ansprunghärte an, ist aber nicht sehr anlaßbeständig- 2 x 1 St. bei 200 Grad können die Härte schon auf ca 58 HRC senken-damit kann man kein Glas mehr ritzen und eine gute Feile greift deutlich. Das ist aber eine gesunde Härte für den allround-Gebrauch und die Klinge wird sich sicher auch im rauen Einsatz bewähren.
MfG U. Gerfin
 
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