Härtefolie, Probleme beim Abschrecken, HILFE!

derPeter

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Ich möchte hier gerne um Rat fragen. Es geht darum, dass ich Probleme beim Abschrecken von Klingen habe, die in Härtefolie eingeschlossen sind.

Folgende Versuche habe ich gemacht (Material 1.2842)
Die Klingen werden sauber und dicht in Folie gepackt. Die Ränder und Kanten so formschlüssig wie möglich zusammengekniffen, damit möglichst keine Luft eindringt. (Siehe Foto)

1. Abschrecken in Öl.
Es blubbert und siedet ca.1-2min. lang bis der Stahl abgeschreckt ist.
Ergebnis: Der Stahl wird nicht richtig hart, da der Temperatursturz zu lange dauert. (Feile greift)

2. Abschrecken in Salzwasser.
Es blubbert nicht mehr so lange wie in Öl
Ergebnis: Der Stahl ist hart, ca. 62HRC (prima). Aber es besteht evtl die Gefahr von Spannungsrissen.

Meine Fragen:
1.Liegt es daran, dass die HF zu stark abschirmt bzw. dass das Kühlmedium sofort aus der Folie verdrängt wird, sobald es heiß ist?

2.Eignet sich evtl. nur Lufthärter für diese Methode?

3.Liege ich mit meiner Abschreckmethode ganz daneben??

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich da ein paar praktische Vorschläge bekommen würde.
Vielen Dank schon mal im Vorraus

Peter
 

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Ein ähnliches Problem hatte ich auch schon einmal.

Ich bin dann über die Suche hier auf einen Thread von Herbert (glaub ich)
gestossen, in dem er auch von so etwas Berichtete.
Zugegeben war der Thread nicht ganz so leicht zu finden...

:confused:Weiß jemand den Titel des Threads? Ich finde den nicht wieder...:confused:

Niedrigledierte Stähle mit niedrigen Härtetemperaturen brauchen eine
schnelle Abkühlung die du aus (selbst schon genannten) Gründen der Isolationswirkung
mit der Folie schwer hinkriegst.
Ich nehme jetzt Härteschutzlack für alle Stähle, ob hoch oder niedriglegiert.
Ich habe aber keine Erfahrungen mit dem Zeugs in der Esse, ich härte im Ofen.
 
ok.. härteschutzfolie wird normalerweise zum glühen sowie zum schutz vor verzunderung bei hochlegierten stählen eingesetzt.

der 2842 braucht schon ein bischen was an abkühlgeschwindigkeit und hat zudem eine geringe haltezeit, wodurch der einsatz von härteschutzfolie unsinnig ist.

die beim härten entstehende zunderschicht ist hauchdünn und springt im normalfall beim richtigen härten größtenteils ab.

oder auch:

1) das kühlmedium kommt doch garnicht an die klinge ran, da luftdicht eingepackt bzw. umströmung nicht möglich

2) sind zumindest haupteinsatzgebiet

3) bei öl nein, bei salzwasser ja (!)
 
Als Faustregel gilt:

Alles was nicht rostfei ist wird ohne Härtefolie gehärtet und kurz (weinige Minuten) auf Härtetemperatur gehalten.

Alles was rostfrei ist, mit Härtefolie und lange gehalten.


Wurde hier im Forum schon oft besprochen.
 
Tut mir leid, wenn ich hier wieder ein oftbesprochenes Thema aufgemacht habe.
Aber trotzdem vielen Dank für eure guten Antworten. Da habt ihr mir schon sehr weitergeholfen.

Noch ganz kurz...eignet sich ASP23 für Messerklingen? Das ist , soweit ich weiß, ein Lufthärter.
Gruß, Peter
 
ASP 23- M 3 der amerikanischen Bezeichnung oder nach unserer Werkstoffnummer 1.3344- eignet sich vorzüglich für Messerklingen, wenn man weiß, was man will und ihn richtig einsetzt. Es handelt sich um eine im C- und Vanadium-Gehalt angehobene Variante des wohl gängigsten aller Schnellarbeitsstähle 1.3343-M2 oder S 652 (nach der Legierung mit 6 % Wolfram, 5 % Molybdän und 2 % Vanadium).
ASP kennzeichnet die pulvermetallurgisch hergestellten Varianten dieses Stahls.
Wie alle Schnellarbeitsstähle ist dieser Stahl enorm verschleißfest bei noch guter Zähigkeit. Mit einem Schneidenwinkel von 40 Grad verträgt er so ziemlich alles, was man einer Messerklinge antun kann. Ein Freund von mir hat aus dem 1.3343 sogar mal eine Machete gemacht. Für feinste Schneiden gibt es deutlich bessere Stähle.
Korrosionsbeständig ist er nicht, die 4 % Chrom, die er wie alle Schnellarbeitsstähle auch hat, helfen da überhaupt nicht.
Korrekt gehärtet wird dieser Stahl- auch wieder wie alle Schnellarbeitsstähle- aus einem inerten Salzbad ab 1200 Grad C aufwärts, nach entsprechendem Vorwärmen. Er würde auch bei Luftabkühlung ausreichend hart, im Sekundärhärtemaximum sicher um 66 HRC.
Erfahrene Härter könnten auch auf das Sekundärhärtemaximum verzichten, bei ca 1150 Grad ablöschen und bei 200 Grad anlassen.
Da die Härtefolie Temperaturen über 1150 Grad nur kurzzeitig verträgt, sollte man sie bei diesen Stählen nicht anwenden.
Die Problematik der Härtefolie ist hier schon ausführlich behandelt worden. Günther hat es in Kurzform auf den richtigen Nenner gebracht.
MfG U. Gerfin
 
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