Eine Lackschicht hat eine Dicke von einigen µm und somit keine isolierende Wirkung bei der Abschreckung.
Folien sind deutlich dicker und haben zusätzlich den Nachteil, dass sie nicht dicht anliegen und somit eine stark isolierende Wirkung haben. Dies wurde aber schon im anderen Thread erläutert.
Mir scheint aber, dass hier manchmal einige Begriffe gleichgesetzt bzw. vermischt werden.
Es gibt Härteschutzbeschichtungen wie z.Bsp. Härteschutzpaste und Härteschutzlacke.
Wie der Name schon sagt sollen diese vor einer Aufhärtung schützen. Anwendung finden diese Produkte hauptsächlich beim Einsatzhärten und Nitrieren. Stellen die nicht aufgekohlt oder nitriert werden sollen, werden damit behandelt. Die Kohlenstoff- bzw. Stickstoffdiffusion wird durch diese Produkte behindert. Da diese Verfahren i.d.R. ohne Anwesenheit von Sauerstoff ablaufen, ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass diese Produkte auch vor einer Verzunderung schützen. Bei manchen Produkten wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sie nur unter Schutzgas eingesetzt werden sollen.
Dann gibt es Zunderschutzbeschichtungen wie z.Bsp. Zunderschutzlacke. Diese gibt es für verschiedene Temperaturbereiche speziell für Anwendungen ohne Schutzgasatmosphäre.
Ich benutze einen Zunderschutzlack mit einer Schutzwirkung von 600 – 1100°C. Das reicht mir für alle Wärmebehandlungen.
Man sollte aber nicht glauben, dass alle diese Beschichtungen auch eine Entkohlung 100%-ig vermeiden. Dem ist nicht so. Eine Entkohlung findet auch statt, wenn Zunder wirkungsvoll vermieden wurde.
Klaus