Härten beim Schmied oder selber?

Hallo Peppan und herzlich Willkommen!

Die Frage ist zwar nicht an mich gestellt aber ich geb mal meinen Senf dazu...

Ein Vorwärmen bei niederlegierten Stählen ist nicht nötig, den Ofen kannst du also direkt auf Härtetemperatur einstellen. Sobald er gut durchgewährmt ist kann man denn die Klinge reinlegen (aber bitte nicht flach sonder auf den Rücken stellen, hängend wär noch besser!).
Zu der empfohlenen Haltezeit rechnest du nun einfach noch z.B. 3 Minuten Durchwährmzeit drauf.

Die Öl Sorte zum abschrecken ist eigentlich egal. Ich verwende einfach das billigste Pflanzenöl aus dem Supermarkt. Von Motoröl raten die meisten aus "gestankstechnischen" Gründen ab :glgl:

Gruß

Simon
 
Hallo Simon,

vielen Dank für die Info. Dass ich einfach Pflanzenöl nehmen kann - auf die Idee wäre ich nicht gekommen. :irre:
Danke ... und darauf einen Sambuca. ;)

Liebe Grüße vom Bodensee

Peppan
 
Nun ja ,
nochmals danke für die vielen Tipps, aber jetzt bin ich recht unentschlossen was das Härten angeht denn ich weiß nicht mehr
ob ich das Messer selber härten soll oder lieber doch den Befreundeten Hobbyschmied?

Mfg

Marcel
 
Hallo Marcel,

wenn Du einen befreundeten Hobbyschmied hast, warum härtest Du nicht selber unter seiner Anleitung oder Du schaust ihm zu, damit Du es lernst.

Machen lassen ist immer der einfachste weg, aber es gilt immer: "Versuch macht kluch"

Liebe Grüße vom Bodensee

Peppan
 
Ja im nachhinein ist mir die Idee auch gekommen
aber es kostet ja nichts die Meinungen anderer einzuholen
und ich muss sagen es hat sich ja gelohnt.:D

Mfg

Marcel
 
Ok ihr habt mich überredet
ich werde das Messer versuchen selber zu Härten.
Jedoch werde ich das unter aufsicht eines befreundeten Schmiedes tun und ihm dann vil. auch helfen weitere messer zu fertigen .....
über weitere Aktionen weiß ich jedoch noch nicht bescheid:super:

Mfg


Marcel
 
.....Ich hätte da mal eine Frage zur Vorgehensweise beim Härten im Bezug auf die Temperaturerhöhung:

Mir steht ein Vorwärmofen zur Verfügung, der beim zahntechnischen Vorheizen der Gußmuffeln verwendet wird. Temperaturen bis 950° sind also mit ca. 5° Genauigkeit möglich.
Meine Frage zum Vorgehen: Muss ich jetzt den Ofen auf die Härtetemperatur (also in unserem Beispiel ca. 800° vorheizen) und lege dann die geschliffene Klinge für x Minuten (1/2 bis 1mm pro mm Klingenstärke) in den Ofen und schrecke danach ab im Öl ab (welches Öl bei welchem Stahl? gibts da Unterschiede?) , oder sollte die Klinge langsam erhitzt werden und dann für x Minuten auf Temperatur gehalten werden?

Vielen Dank für Eure Antwort und die Erfahrung, die Ihr mit uns Greenhorner teilt.

Peppan






Hallo Peppan und herzlich Willkommen!

Die Frage ist zwar nicht an mich gestellt aber ich geb mal meinen Senf dazu...

Ein Vorwärmen bei niederlegierten Stählen ist nicht nötig, den Ofen kannst du also direkt auf Härtetemperatur einstellen. Sobald er gut durchgewährmt ist kann man denn die Klinge reinlegen (aber bitte nicht flach sonder auf den Rücken stellen, hängend wär noch besser!).
Zu der empfohlenen Haltezeit rechnest du nun einfach noch z.B. 3 Minuten Durchwährmzeit drauf.

Die Öl Sorte zum abschrecken ist eigentlich egal. Ich verwende einfach das billigste Pflanzenöl aus dem Supermarkt. Von Motoröl raten die meisten aus "gestankstechnischen" Gründen ab :glgl:

Gruß

Simon



was würde den mit dem Stahlgefüge passieren, wenn man wie oben von Peppan beschrieben, die Klinge von Anfang an in den sich aufheizenden Ofen legen würde und dann beim erreichen der Härtetemperatur und darauf folgenden Haltezeit, die Klinge abschreckt :confused:

Ich hab hier nämlich auch nen Ofen zur Verfügung, einen großen Haubenofen für meine Glasapparate :D, der schafft auch über 1200°C ;) brauch aber von Zimmertemperatur bis auf 830°C ca. 3 Stunden
 
Bei einem Ofen, der um auf 830 Grad zu kommen drei Stunden braucht, ist es nicht zu empfehlen, die Klinge in den kalten Ofen einzulegen und mit dem Ofen hochzuheizen.
Wir reden hier über 1.2842, bei dem der AC1 Punkt noch ziemlich genau bei 721 Grad C liegt. Bei der Aufheizgeschwindigkeit kann man davon ausgehen, daß es von 721 Grad bis 830 Grad über 20 Minuten dauert. In diesem Zeitraum ist schon mit Kornwachstum, und damit mit verschlechterten mechanischen Eigenschaften zu rechnen. Auch die lange Zeit bis zum Erreichen der AC1 Temperatur ist schädlich, weil mit verstärkter Verzunderung und Entkohlung der Oberfläche zu rechnen ist.
Wenn der Stahl gut vorbereitet- normalisiert und weichgeglüht- ist, verträgt er das Einlegen in den heißen Ofen auch gefahrlos, sodaß das langsame Hochheizen nicht nötig ist.
Wenn Du -zB. zur Vermeidung von Verzug- doch mit dem langsamen Hochheizen experimentieren willst, sind zwei Verfahrensschritte zu beachten: Wegen der langen Haltezeit kann die Härtetemperatur deutlich gesenkt werden- sagen wir mal auf 740 Grad. Damit wäre die Gefahr der Grobkornbildung gebannt. Außerdem müßte der Stahl zur Vermeidung von Oberflächenreaktionen geschützt werden- z.B. durch eine Härteschutzpaste.
MfG U. Gerfin
 
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