Härtetest Klingenverriegelung

Nett zu wissen, aber aus meiner Sicht eher kein Bezug zur Praxis...

... zumindest hatte ich noch keinen Anwendungsfall bei einem Folder der selbst einen Linerlock überlastet.

Gruß

Uwe
 
Als Ergänzung hier mal ein Vergleich Framelock vs. Back Lock bzw. CRK Sebenza vs. CS Code 4, durchgeführt von Andrew Demko.

https://www.youtube.com/watch?v=T4DNRn-sK-c

Auch hier schneidet der Backlock (in der Triad-Ausführung) besser ab.

Wurde ziemlich heftig diskutiert aufgrund des frühen Versagens des Sebenza. Ich denke mal, hier sind die Gemüter gelassener.

Ich bin ja mit Backlocks groß geworden, freut mich, dass dieser konventionelle Lock immer noch respektabel mithalten kann, wenn er gut gemacht ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie "wissenschaftlich" sowas wohl ist (Hebelgesetz)?
Egal, unterhaltsam ist das allemal.

Danke,

Andreas
 
Wie "wissenschaftlich" sowas wohl ist (Hebelgesetz)?

Schon die Frage danach ist albern. Der "Test" ist kein Test und ein Ergebnis erkenne ich auch nicht.
Ich hab hier zwei Backlocks, eines Serie eines Custom, die sind Slipjoints. Kann also nix taugen, so ein Backlock.

Pitter
 
Unterhaltsam naja, sinnvoll nicht wirklich. Ich hänge mich eigentlich nicht an mein Messer. Viel interessanter fände ich Querbelastungen (ja, man hebelt mit einem Messer, insbesondere einem Folder nicht). Wenn man mal die Bänder von auf Palette verzurrter Ware durchschneiden muss, kann das durchaus vorkommen, mein Plaste Endura verbiegts dabei durchaus spürbar.
Schön finde ich da ja immer die Kombination Titanframelockgriff, 5mm Klingenstärke und dann ein 2mm Achsschräubchen:D
 
ex Vento schrieb:
Schön finde ich da ja immer die Kombination Titanframelockgriff, 5mm Klingenstärke und dann ein 2mm Achsschräubchen
Das muss so sein, an den Schrauben spart man richtig Geld in der Serienproduktion und irgendwoher muss ja die Gewinnspanne kommen :haemisch::glgl:

Interessant anzusehen ist das ja, keine Frage. Jetzt weiß man wenigstens woran man seine Gewichte im Fitnessstudio dranhängen kann wenn man sie nicht braucht :D
 
Schön finde ich da ja immer die Kombination Titanframelockgriff, 5mm Klingenstärke und dann ein 2mm Achsschräubchen:D

Jupp. Weils Scheisse aussieht :D Bloss: Wenn der Rahmen stabil ist und sich nicht verbiegt - was wirkt denn für eine Last auf das Schräubchen. Wenn die Achse durch den Rahmen geht IMO nur Zug. Und auf Zug hält auch das Kümmerschräubchen was aus. Falls die Schraube dagegen auch Querkräfte aufnehmen soll, ist das Ding flachs gebaut. Cougar kann mich gerne korrigieren :D

Du hasts ja selbst geschrieben. Bevor man um ein Locksystem ein Bohei macht, sollte öfters das Thema Rahmenbau auf den Tisch. Ich hab in den 16 Jahren, in denen ich massiv mit Messern rumspiele, ne Handvoll gehabt, deren Lock auch praktisch nix taugt - ohne Gewicht ranhängen zu müssen. Aber ich hatte sehr viele Messer in der Hand, bei denen der Rahmen entweder sofort oder nach einiger Zeit in sich so verschoben war, das die Klinge gewackelt hat. Das ist jetzt nicht schlimm, solang das Ding nicht zuklappt. Aber schon ein bisserl peinlich und nervig, wenn das Messer im mittleren drei bis vierstelligen Bereich sind.

BTW, die vernieteten Plaste Spydercos biegen sich bei mir wenigstens immer von selbst zurück :)

Pitter
 
Als Ergänzung hier mal ein Vergleich Framelock vs. Back Lock bzw. CRK Sebenza vs. CS Code 4, durchgeführt von Andrew Demko.
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Es bestand kein Zweifel daran, dass Sebenza verliert aber darum geht es nicht. Es wird erzählt, dass Vater Cold Steel (Lynn) den Mr. CRK sehr schätzt und seine Tank-Like-Folder eigentlich nicht gegen CRs Sebenzas testen wollte. Dieser Test soll allerdings auf Anfragen und womöglich auch "Druck" der CS-Kunden stattgefunden haben. (Irgendwo gelesen). Ich mag diese Tests mit A. Demko aber es sollten schon zwei Konzepte aufeinander treffen, die annähernd gleiches Ziel anstreben. Ausgerechnet dieser Test war für mich recht sinnlos und hat nicht im Geringsten überrascht.
 
So unterschiedlich finde ich die Konzepte nicht. Chris Reeve hat das Sebenza ja nach eigenen Aussagen entworfen, weil ihm Liner Locks zu unverlässig waren.

"I decided that I didn't much like the flimsiness of the thin liner. After some thought, I redesigned the concept and have created the Sebenza Integral Lock© which I believe to be the most rugged folding knife on the market. I have put a great deal of thought into the different features of the Sebenza and know that this is a knife which will work hard, keep a good edge and will be easy to maintain."

http://chrisreeve.com/Sebenza-21

Wenn ein Folder aufgrund seines Veschlusses immer noch das robusteste Messer auf dem Markt ("most rugged folding knife on the market") zu sein beansprucht, dann kann man es durchaus mit einem ähnlich dimensionierten Folder vergleichen, dessen Verschluss ebenfalls besonders robust und kräftig (rugged) sein will.

Ob der Test an sich praxisrelevant ist, wäre eine andere Frage, aber dass hier Äpfel mit Birnen verglichen werden, sehe ich nicht. Manchmal sollte man die Hersteller einfach beim Wort nehmen - zwecks Überprüfung...
 
Jupp. Weils Scheisse aussieht :D Bloss: Wenn der Rahmen stabil ist und sich nicht verbiegt - was wirkt denn für eine Last auf das Schräubchen. Wenn die Achse durch den Rahmen geht IMO nur Zug. Und auf Zug hält auch das Kümmerschräubchen was aus. Falls die Schraube dagegen auch Querkräfte aufnehmen soll, ist das Ding flachs gebaut. Cougar kann mich gerne korrigieren :D

Du hast Recht, ganz schnell überschlagen hält so ein M2 Schräubchen in 1.4301 1000-1200N aus (700-800N ohne bleibende Verformung). Vertraueneregend ist das aber nicht.

Da ich bisher nur Stangenware an Messern hatte, kann ich über die Solidität von Customs leider nichts sagen. Ich hatte allerdings nie Probleme in diese Richtung mit CR, Microtech, Strider, ZT und Spyderco (Das Endura geht auch immer wieder in die Ausgangslage zurück:D)
 
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Da ich bisher nur Stangenware an Messern hatte, kann ich über die Solidität von Customs leider nichts sagen.
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In der Werkstoffkunde gibt es keinen faulen Zauber aber bei der Auswahl der Werkstoffe, Materialstärke u.a. kann schon mal gespart werden. Ich hatte einen Chinesen, der ein bekanntes BM 1:1 nachbildet, sehr hart dran genommen (ich war neugierig). Der Klon ist sehr mitgenommen aber nicht zerstört, nur der Axis-Lock ist fast kein Lock mehr. Ich vermute, das Original wäre trotz des 5-fachen Preisen nicht fünf Mal besser...
 
Ich vermute, das Original wäre trotz des 5-fachen Preisen nicht fünf Mal besser...

Alberner Gedanke..... und einem Fachforum nicht angemessen.

Das Original wäre deutlich besser.

Denn erstens ist es ein Original und keine erbärmliche Kopie und zweitens bekommt man auf ein Original, beim Fachhändler gekauft, sowas wie Garantie, Gewährleistung und Kundenservice.

chamenos
 
Ist doch leicht zu merken, Original-Ware gleich Moral und Vernunft, Produktfälschung gleich Amoral und Unvernunft.

Horst
 
Da ich bisher nur Stangenware an Messern hatte, kann ich über die Solidität von Customs leider nichts sagen.

Na, das ist einfach. Customs sind im Vergleich zu Stangenware teils genauso solide, teils weniger solide und teils solider. Kommt auf das Custom und die Stangenware an, eher weniger auf den Preis :D

Nur der Einsatzbereich ist oft ein anderer. Mit nem Endura kommt man idR halt schneller auf die Idee, Sachen zu machen, die man mit nem Messer, besinders nem Klappmesser, nicht machen sollte. Weils dafür halt nicht gebaut ist. Hälts nicht, dann schmeiss ich es halt wech. Hälts, dann hab ich Glück gehabt. Mit nem GTC mach ich sowas eher nicht. Ich schrubb meine Uhren auch nicht über Ytong Steinem um rauszufinden, was Saphirglas so aushält. Kann man natürlich machen. Danach weiss man, dass man auch in Saphirgläser Kratzer bekommt, wenn man will ;)

@Atlantik. Wie gut ein Verschluss funktioniert, hängt nicht nur von der Art der Verschlusses, Material, Fertigung usw. ab, sondern auch vom Design. Ich habe und hatte schon mehrere Linerlocks, die "eigentlich" sauber gemacht sind. Bloss liegt der Liner so ungünstig im Griff, dass ich das Ding entriegele, wenn ichs etwas fester im Griff packe. Ist mir mit nem Framelock noch nie passiert. Kommt natürlich auf die Hände, die Griffweise usw an und wirds auch bei anderen Locks geben, schon klar. Ich bin auch gar kein großer Framelock Freund, wird mir längst zu fad und macht oft die Linie kaputt.

Ich will darauf hinaus, dass es zum Thema "korrekte und ausreichend sichere Verriegelung" auch Aspekte gibt, die man nicht erfasst, wenn man Gewichte ans Messer hängt oder das Messer auf die Tischplatte hämmert.

Pitter
 
Ich will darauf hinaus, dass es zum Thema "korrekte und ausreichend sichere Verriegelung" auch Aspekte gibt, die man nicht erfasst, wenn man Gewichte ans Messer hängt oder das Messer auf die Tischplatte hämmert

Klar. Die Tests von Demko messen spezifische Belastungen, die weder zwangsläufig Alltagsbelastungen abbilden noch einen sicheren Aufschluss darüber geben, ob ein Lock insgesamt gut gemacht ist.

Duch Demkos Testaufbau erhält man aber in einem bestimmten Bereich vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse. Das ist dann immerhin ein belastbares Indiz für einen gut gemachten Lock und m.E. besser als eine bloße persönliche Einschätzung a la "build like a tank". Darf man nicht überbewerten, aber bringt doch manch überraschendes Ergebnis zu Tage. Wie das Sebenza abgeschnitten hat, war für mich persönlich zum Beispiel nicht vorhersehbar. Für andere anscheinend auch nicht - wenn man sich das Echo auf diesen Test reinzieht. Das Sebenza wird dadurch kein schlechtes Messer, aber meine persönliche Einschätzung vor dem Ansehen des Videos war eine ganz andere.

Und bei anderen Messern habe ich z.T. auch keine Ahnung, wie belastbar die Locks sind. Ich habe hier z.B. ein richtig großes Markus Becker mit Radial-Verschluss liegen. Läuft ganz weich und sauber, verriegelt satt und spielfrei, technisch sehr interessanter Verschluss, innovatives Design. Reicht mir im Prinzip und ich werde auch keine Gewichte dranhängen (obwohl hier noch Hanteln genug einstauben). Das Ergebnis eines Demko-Tests würde mich trotzdem interessieren und ich persönlich würde akzeptieren, dass solch ein Ergebnis meine persönliche Einschätzung eines sehr gut gemachten Locks entweder bestätigt oder zum Teil widerlegt.
 
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