Halbintegral mit Dehnfuge???

Torsten Pohl

Mitglied
Beiträge
2.452
So und nu??

Mir stellt sich gerade folgende Frage ich baue ein Hlabintegral mit Übergang zum Spitzerl und verschraubter Abschlußkappe.
Griff selber ist ordinäres Harthoz (welches spielt jetzt mal keine Rolle darum gehts nicht!)
Macht es Sinn oder ist es völliger Schwachsinn zB. eine Lederscheibe zwischen Kappe und Holz einzulegen, die Kappe mit leichtem Druck aufzuschrauben und zu fixieren, um die arbeit des Holzes bei Bedarf auszugleichen??

Tschau Torsten
 
Hallo Thorsten,

Kizlyar macht das beim DV-1 Wood und beim DV-2 Wood ebenfalls und genau aus diesem Grund.
Zwar ist der Schwund in Faserrichtung i. d. R. recht gering, aber eben vorhanden.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, macht es Sinn, es sei denn Du verwendest direkt ein stabilisiertes Holz.

Grüße Lothar
 
Zuletzt bearbeitet:
So und nu??

Mir stellt sich gerade folgende Frage ich baue ein Hlabintegral mit Übergang zum Spitzerl und verschraubter Abschlußkappe.
Griff selber ist ordinäres Harthoz (welches spielt jetzt mal keine Rolle darum gehts nicht!)
Macht es Sinn oder ist es völliger Schwachsinn zB. eine Lederscheibe zwischen Kappe und Holz einzulegen, die Kappe mit leichtem Druck aufzuschrauben und zu fixieren, um die arbeit des Holzes bei Bedarf auszugleichen??

Tschau Torsten

hallo torsten, das wichtigste bei der sache hast du ausgeklammert.
gerade welches holz ich verarbeite, wie lange es abgelagert ist und
welchen schwund ich zu erwarten habe ist entscheidend.
bei einem gut abgelagertem holz kann ich auf eine dehnfuge verzichten.
wenn du zeit hast, bau erst mal alles zusammen und überprüfe es nach
ca. 6 monaten noch mal. ich verklebe trotz verschraubung alles miteiander, habe noch nie probleme mit sichtbarem schwund gehabt.

grüße uwe:)
 
Hallo Lothar

stimmt bei Kizlar sowie einigen Scandymesern habe ich das gesehen, und daher genau in diese Richtung gefragt es macht also Sinn, danke!

@Uwe

Ich stimme dir erst mal zu, nur ist in diesem Fall ein anderer Hintergrund im Spiel, da dem Holz extremste Klimatische Verhällnisse wohl nicht erspart bleiben werden.
Das Messer wird ein Geburtstaggeschenk an einen wirklich guten Freund von mir und soll ein echter User werden, der alles mitbringt was man Unterwegs braucht und ist nicht während der Reisen ersetzbar.
Da mein Freund regelmäßig an den Expeditionen der Arachnologischen Gesellschaft teilnimmt, geht es da schon mal in die Hochanden oder ins Amazonasgebiet, man kann sich vermutlich als Europäer nicht mal ansatzweise vorstellen was das bedeutet ohne das man jemals in diesen Destinationen gewesen war.
Ich gehe auch nicht davon aus das der Holzgriff denn ich bis zum erbrechen mit Öl vollgepumpt habe das alzu lange mitmacht.
Wenigstens den Stress der unterschiedlichen Ausdehnungskoefizenten etc. würde ich ihm halt gerne nehmen.

Tschau Torsten
 
warum machst du denn dann den griff nicht aus geöltem leder?

wenn du die trocken zuschneidest und den bearbeiteten griff in heißes pflanzenfett/wachs stellst und einziehen lässt wird der griff vielleicht sogar den besitzer überleben ;)
 
Hallo Torsten,
bei Brisa findest Du unter "Tutorials" wie ein Ledergriff gemacht wird.
(How to make a leather handeld knife)

Wie der Schreiber zuvor gesagt hat: Der macht alles mit!
Gruß aus Portugal,Gerald
 
Hm gute Idee:super:, das muß ich mal enger in die Auswahl ziehen, einfach effizient haltbar, gefällt mir die Idee danke!

Tschau Torsten
 
Hallo Torsten,

bei diesen Klimatischen Bedingungen würde ich selbst bei stabilisiertem Holz nicht auf eine Dehnfuge verzichten.
Ich habe aus diesem Grund vielen meiner Messer einen Griff aus Lederscheiben spendiert. Sowohl ich als auch Freunde von mir, die diese Messer mittlerweile besitzen, sind Freunde der klimatischen Extreme.
Mein Anspruch, von -30 bis +50 darf nichs passieren, auch nicht, wenn der Griff feucht ist. Von den natürlichen Stoffen kann das Schuhsohlenleder am besten. Dieses Leder ist zäh und sehr hart. So ein Griff mit zäh aushärtendem Epoxy verklebt und mit Bienenwachs behandelt, ist im Grunde unzerstörbar. Die einzige Schwachstelle kann jetzt nur noch die Verschraubung am Ende des Griffes sein ;).
 
Halbintegral mit Dehnfuge?

.....Mir stellt sich gerade folgende Frage: ich baue ein Hlabintegral mit Übergang zum Spitzerl und verschraubter Abschlußkappe......ist es völliger Schwachsinn, z.B. eine Lederscheibe zwischen Kappe und Holz einzulegen, die Kappe mit leichtem Druck aufzuschrauben und zu fixieren, um die Arbeit des Holzes bei Bedarf auszugleichen?.....
Dazu eine grundsätzliche Überlegung von mir: eine Dehnfuge benötigt man, wenn man zulässt, dass das Griffmaterial unter Wasseraufnahme expandiert.

Müsste ich ein Messer für einen Tropeneinsatz mit erhöhter Wärme und Feuchtigkeit machen, dann würde ich keinesfalls Material verwenden, das Feuchtigkeit aufnehmen kann, und ich würde jede Fuge nach Möglichkeit vermeiden. Eine Fuge wäre dann auch (relativ) weiches Material wie Leder.

Aus meiner Sicht bietet sich tropisches Hartholz an, das durch seinen Harzanteil natürlicherweise stabilisiert ist, künstlich stabilisiertes Holz sowie Micarta o.ä. Diese Materialien würde ich möglichst passgenau und fugenfrei mit der Klinge verbinden. Dann sollte nicht viel passieren.

Da gibt es doch die Geschichte von Wolf Borger (Details bitte bei ihm erfragen), der in Kanadas Wäldern auf einem Jagdausflug sein Messer verlor und es nach einem Jahr nahezu unversehrt wieder fand.....

Ich meine, an Messern von Bob Loveless, aber auch an solchen von D. Kressler eine Verklebetechnik an Flacherlmessern gesehen zu haben, bei denen die Griffschalen in einem "Bett" aus ca. 1 mm starkem Epoxi lagen. Das wäre dann auch noch eine Möglichkeit. Aber die beste scheint mir, wie oben angemerkt, die zu sein, dem Wasser den Zutritt völlig zu verwehren.

Gruß

sanjuro
 
Danke für die wirklich überlegten Tip.s da sind wirklich viel Informationen und Anregungen dabei, die mich zum grübeln bringen.
Ein Ölstarkes regional bezogenes Hartholz ist vermutlich der Königsweg, Plastik nicht mein Ding wenns vermeidbar ist.
Stabilisiertes Holz vermutlich ganz stark abhängig davon was man wirklich damit meint. Für mich ist stabilisiertes Holz zB. Ölgetränkt und natürlich gehärtet, PMMA getränktes ein Verbundwerkstoff der nicht mehr wirklich viel mit Holz zu tun hat (zumindest in meinen Augen und bitte hier dazu keine Diskussion, ich bin mir sicher das ist ein Glaubenskrieg.:D)
Der Lederweg sicher auch nicht zu verachten, hm.

Das Messer wird mit Sicherhait aus einem rostendem leicht nachschärfbarem C-Stahl sein, es setzt also etwas Grundpflege vorraus wenn man es denn länger benutzen will. da sollten täglich auch 1-2min drinn sein um den Griff zu pflegen, denke ich.

Mal sehn werd mich nächste Woche mal über meine Holzkiste und ein paar in meinen Augen taugliche Hölzer zur dispostion stellen mal sehn wie ihr entscheiden würdet.

Tschau Torsten
 
Eine Möglichkeit wären auch Gummischeiben, z.B. abwechselnd mit Leder.
Gummi hab ich schon ein paar mal benutzt (keine dummen Sprüche ;-)) und ist sehr griffig und unempfindlich. Gummi-Leder-g-l-g-l.... sollte vielleicht interessant aussehen.
 
Plastik nicht mein Ding wenns vermeidbar ist.

Naja, das richtige Micarta genommen...sieht nicht plastemässig aus, fühlt sich nicht plastemässig an, und Du hast halt Null Geschisse mit Temperaturen und/oder Feuchtigkeit. Was stabilisierter Holz angeht, eben ;) Das hat manchmal nicht viel mehr mit Holz zu tun und fühlt sich auch so an.

Pitter
 
Moin.

Nur mal als Gedankenansatz und weil ich nun tagtäglich mit Leder arbeite.

Leder benötigt von allen in Frage kommenden Naturmaterialien die meiste Pflege.
Ein wirklich gut abgelagertes Stück Hartholz nimmt mal eben so keine Feuchtigkeit auf. Schon gar nicht soviel, dass es zu einer Änderung der Länge kommt. Da reichen auch ein paar tropische Regenfälle nicht für aus.

Leder macht das immer. Leder kann auch schimmeln.
Was ich hier an mumifiziertem, brüchigem und von Milben zerfressenem Leder zu reparieren bekomme ist beeindruckend.
Und das Problem ist nicht die Feuchtigkeit sondern Kälte und/oder Trockenheit.

Ich empfehle (wenn es keine Gummischeibe werden soll;)) mal einen Blick zu unseren skandinavischen Nachbarn. Die nehmen für sowas Birkenrinde. Die kommt mit Klimaextremen nämlich deutlich besser klar.

Gruß
chamenos
 
Zurück