Handgemachte "Taschenaxt" Ideen

Algiz

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Hallo, ich habe etwas Erfahrung im Messerbau (hauptsächlich Abspanmethode) gesammelt. Gleichzeitig liebe ich leichte Äxte, Beile, Tomahawks etc.
Nun wüchde ich gern eine einfache kleine Axtklinge aus Flachstahl bauen, die (z.B. unterwegs) bei Bedarf mit Paracord oder anderen Hillfsmitteln an einem eingespaltenen Stock befestigt werden soll. Es sols kein super-duper-hick-hack-Beil werden. Nur um einige Äste abzuhacken oder dünne Stöcke zu spalten aber auch als Mehrzweckwerkzeug, wenn noch kein Stiel dran ist.

Es gibt ja ein ähnliches auf dem Markt. Das meißte davon ist relativ teuer und funktioniert ziemlich grauenhaft.
Jetzt suche ich ideen, wie ich das Axtblatt designe, sodass es sich einigermaßen zuverlässig befestigen lässt. Ich habe vor einiger Zeit mal etwas ähnliches gebaut, wo ich vier Kerben vor und hinter der Stelle, wo der Stiel verläuft eingeflext habe. Mit dem Ergebnis war ich nicht ganz zufrieden: Die Klinge ist beim Hacken trotz fester Umwickelung mit Paracord noch zu sehr nach hinten und oben gerutscht.

Hat noch einer eine Idee?

Und noch eine andere Frage. Ich spiele mit dem Gedanken, nur die Schneide (die vorderen 2-3 cm) zu härten. Meint ihr, das ist sinnvoller als die ganze Klinge abzuschrecken?


Gruß
Algiz
 
AW: Handgemaschte "Taschenaxt" Ideen

Hallo! Das einzige was mir spontan dazu einfällt ist an dem Ende des Flachstahles zwei Schlitze zu sägen ( nicht bis zum Ende durch) und das Stueck in der Mitte auf die eine Seite und die zwei Stuecke aussen auf die andere Seite zu biegen, dann kriegst du wie ein Axtauge sozusagen und kannst dann einen Stock zurechtschnitzen und den da rein stecken, verstehst du wie ich meine? Bräuchtest den wahrscheinlich nicht mal festbinden und hättest sogar Metall aussen um den Stock herum, wenn du Sachen spalten willst. Falls du nicht verstehst was ich meine kann ich ein Bild malen und es dir mailen oder so. Es ist gang und gebe bei einer Axt nur die Schneide zu härten (ganz frueher war ja oft nur die Schneide aus härtbarem Material) aber fuer dieses Projekt wuerde ich das ganze Teil härten, dann bekommst du ein bisschen mehr Spannkraft auch da wo du den Stock durchsteckst, Den Teil in der Mitte wuerde ich uebriegens breiter lassen wegen der Stabilität. Vielleicht funktioniert das ja, Wuensche jedenfalls viel Spass! Viele Gruesse, Wolfgang
 
Oh Hallo und danke für eure Antworten.

Den Klax von Klecker-Knives kenne ich. Der war meine ursprüngliche Inspiration.
Ich glaube, ich verstehe auch, was du meinst Wolfgang. Mit z.B. Paracord befestigen muss man die Klinge schon, damit sie nicht weg fliegt. Das probiere ich vielleicht bei einem anderen Stück aus. Die Idee ist ziemlich gut. Bei diesem Projekt jedoch soll das Axtblatt flach und leicht sein. Es muss kein dickes Holz Spalten können. Es soll besser als gar nichts (oder nur ein kleines Messer) hacken, sehr leicht und einfach sein und in seiner Einfachheit so gut wie möglich funktionieren.

Danke für den Hinweis mit dem Härten.

Es hat sich alles etwas verzögert. So ist mein Prototyp noch im Bau.
Also ich habe jetzt erstmal die Form des Kopfes ausgeschnitten und

1. tiefere, schmalere (als in dem erwähnten Versuch vor einiger Zeit) Einschnitte eingeflext, wo das Paracord um den Stiel gewickelt wird.
2. die Stelle wo der Griff befestigt werden soll, mit überkreuzten Rillen versehen. Bei einem Versuch hat sich die so vestärkte Reibung positiv bemerkbar gemacht.
3. an der unteren Seite verjüngt das Axtblatt etwas. Wenn der werdende Stiel einmal eingekerbt ist, kann ich den Schlitz direkt mit dem Axtblatt "einbatonen". Das sollte etwas mehr Kneifwirkung haben.
4. ich bohre noch Löcher, wo das Paracord beim Wickeln durchgesteckt und so bei der Arbeit geradlinig auf Zug belastet wird.

Davon, Bolzen (wie beim Klax) oder längliche Metallstücken (wie bei einer Version von SRKT) an die Klinge anzubringen, sehe ich erstmal noch ab.

Gruß
Algiz
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn es wirklich einfach sein soll dann empfehle ich das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=Mq9JOO2iOFM
Man kann den Kopf alleine tragen und in jeder beliebigen Größe/Gewicht anfertigen. Es muss auch nicht geschmiedet werden und man kann statt dem geschmiedeten Erl eine Holzschraube anschweißen usw...
 
Hallo Hamurra-e,

danke für das Video. Das ist auch eine Idee. Damit werde ich eventuell mal experimentieren, wenn mein Kumpel, der schweißen kann, wieder da ist.

Die Herausforderung, die ich dabei sehe, ist das Ganze stabil und gleichzeitig leicht zu halten. Der Griff in dem Video ist ziemlich massiv. Im Busch, ohne Werkzeuge muss es ziemlich schwierig sein, da eine dicke Schraube reinzudrehen. Das Prinzip ziehe ich trotzdem in Betracht.

Gruß
Algiz
 
Diese Art von Axt gibt es fast überall auf der Welt und ist auch ein sehr alte Designe, ich habe solche als Neu schon von einem Anbieter in Indonesien gesehen. Eine einfache Version ohne Schweißen, wäre ein oder zwei Gewinde, M8 oder größer, in den Axtkopf zu drehen und dann hochfeste Schrauben zu verwenden. Ein Loch in Holz zu machen sollte weniger schwierig sein als einen Schlitz auszuarbeiten. Mit dem Richtigen Werkzeug versteht sich. Es gibt verschiedene Handbohrer für Holz die man leicht mit sich führen kann.
Außerdem, wenn ich eine Axt brauche dann sollte auch genügend Holz in der Gegend sein...Oder :glgl:
 
[...] Eine einfache Version ohne Schweißen, wäre ein oder zwei Gewinde, M8 oder größer, in den Axtkopf zu drehen und dann hochfeste Schrauben zu verwenden. Ein Loch in Holz zu machen sollte weniger schwierig sein als einen Schlitz auszuarbeiten. Mit dem Richtigen Werkzeug versteht sich. Es gibt verschiedene Handbohrer für Holz die man leicht mit sich führen kann.
Außerdem, wenn ich eine Axt brauche dann sollte auch genügend Holz in der Gegend sein...Oder :glgl:

Die Beschreibung verstehe ich nicht ganz. Wenn du dir die Mühe machen möchtest, kannst du mir bitte eine Skizze per email senden? Lethendrails@yahoo.de
Oder, wenn es online eine Abbildung gibt...

Diese Taschenaxt soll eigentlich ohne weitere Werkzeuge (oder mit einem beliebig kleinen Messer) funktionieren. Bei den letzten Versuchen waren nur das Axtblatt, 4m Paracord, ein Stock für den Griff (ca. 3,5-4,5cm Durchmesser, ca. 50cm Länge) und ein weiterer kurzer Stock zum Batonen notwendig.

Das Axtblatt sitzt dann einigermaßen fest und verrutscht auch bei harten Einschlägen nur wenig. Dann kann man die Axt umdrehen und mit der Rückseite (eher stumpf und schmal. Im Grunde ein behinderter Hammer :beaten:) auf ein festes Stück Holz schlagen, bis alles wieder an seinem Platz ist und wieder ein Bisschen Hackarbeit fertigbringt.
Ich versuche jetzt noch, das Verrutschen auf ein Minimum zu reduzieren.

Trotzdem interessiert mich deine Idee und ich würde gern auch damit verschiedene Versuche machen.


Gruß
Algiz
 
Bei den letzten Versuchen waren nur das Axtblatt, 4m Paracord, ein Stock für den Griff (ca. 3,5-4,5cm Durchmesser, ca. 50cm Länge) ....

Das Axtblatt sitzt dann einigermaßen fest und verrutscht auch bei harten Einschlägen nur wenig.
Paracord ist elastisch. Nimm eine dicke Schnur aus Naturfasern, Hanf oder Leinen. Das hält besser.

Und ich würde im Abstand von ca. 4cm zwei Löcher in die Seite bohren. Durchmesser 6mm oder mehr. Entweder durchbohren und je eine Gewindestange einstecken und mit zwei Muttern sicher, so dass die Gewindestangen auf einer Seite ca. 3cm vorstehen, auf der anderen Seite aber bündig mit der Mutter. Oder je ein Sackloch bohren, Gewinde schneiden, je eine Schraube eindrehen und allenfalls den Kopf wegsägen.
Dann kannst Du den improvisierten Stiel zwischen die beiden Schrauben legen und mit der Schnur fixieren. Das wird sich nicht mehr so schnell lockern.

Du kannst die Gewindestangen auch auf beiden Seiten je ca. 2cm vorstehen lassen und den Stock für den Stiel spalten. Das ist etwas aufwendiger, dafür ist das Arbeiten mit der Axt dann angenehmen. Für das Spalten mussd Du von Vornherein ein straffe Wick,ung um den Ast machen, damit der Spalt nicht weiter geht als er soll. Diese Wicklung bleibt dann drauf, und die Gewindestangen halten den Stiel an Ort.
 
Ok, ich hab jetzt einen Prototypen gebaut und bin mit dem Ergebnis soweit zufrieden (was die Handhabung angeht. Das Ding ist ziemlich hässlich :frog:).
Mit der Texturierung und dem verjüngenden Dingsbums funktioniert es ganz gut. An dem Design werd ich noch arbeiten und verschiedene Ansätze ausprobieren.

Gesamtlänge: 150mm
Schneidenlänge: 65mm
Dicke: 4,5mm
Gewicht: 190g

Ich hab immer noch nicht verstanden, wie man hier im Forum Fotos hochläd. Also hier ein Instagram-Link mit Fotos vom Axtkopf und einem Test.

https://www.instagram.com/p/BxxTuIECVAf/

Für die, die kein Instagram haben, leider nur das erste Foto hier:

https://pikstagram.com/media/BxxTuIECVAf

Wenn jemand neue Ideen oder Fragen zu dem Design hat - ich schau hier ab und zu noch rein.


Gruß

Algiz

*Ich möchte noch hinzufügen: In diesem Versuch habe ich, um den Stiel auf Länge zu bringen, die Säge eines Multitools benutzt. Wenn ich viel Zeit habe, kann ich das Blatt auch wie einen scharfen Stein benutzen, um den Stiel zurechtzuhacken. Durch die Form des "Hammers" auf der Rückseite liegt es einigemaßen angenehm in der Hand. Man kann damit auch batonen, wenn man ordentlich trifft.
 
Zuletzt bearbeitet:
wieso hässlich? sieht doch gut gelungen aus, eigentlich ganz schick.
Ich habe das hier zunächst mal nur am Rande verfolgt, muß aber jetzt sagen, dass mich der Ideenreichtumg und auch Dein Ergebnis positiv überrascht haben. Kompliment.
 
Der flache Beilkopf "zum in den Stiel batonen" ist eine tolle Idee!
CRKT hat was ähnliches https://www.youtube.com/watch?v=nps5iARrGIU
Vielleicht kannste ja Honig aus der Idee mit den zwei Keilen saugen ;-)

Ich versuche jetzt noch, das Verrutschen auf ein Minimum zu reduzieren.
Probier doch mal zwei große Schlauchschellen mit Flügelschraube aus. https://www.arbeitsbedarf24.de/schlauchschellen-edelstahl_9
Das sollte doch gelacht sein, wenn du damit nicht mehr Druck auf den Kopf hinkriegst.

Gruss erniebert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi erniebert,

danke für deinen Beitrag. Die Version von CRKT kenne ich. Das Problem mit den Stiften oder Keilen, die ducht die Klinge gesteckt werden ist, dass diese gerne mal herausfallen oder wegfliegen, wenn die Klinge etwas im Stiel herumrutscht (und das tut sie). Eine Version des "Klax" von Klecker Knives hat geschraubte Stifte, wobei ich nicht weiß, wie stabil sowas ist (außerdem habe ich dafür nicht die nötigen Werkzeuge).

Die Idee mit den Schlauchschellen ist aber wirklich gut. Es gibt eine Axtklinge im Kreditkartenformat, die mit kleinen Kabelbindern befestigt wird. Das erschien mir etwas Fadenscheinig (abgesehen davon, dass dieses Produkt laut einigen Reviews auch sonst nichts taugt und ziemlich teuer ist).

Schlauchschellen aus Stahl werde ich aber mal ausprbieren, auch wenn meine Taschenaxt dann nicht mehr so schön flach ist.

Gruß Algiz
 
Apropos nicht mehr flach: ich wollte schon Stahldraht mit ca. 3mm Stärke vorschlagen, dass sollte deutlich stabiler als alle Kordeln sein. Vor allem kann man den richtig spannen/verrödeln.
Allerdings ist die dafür benötigte Monierzange weder flach noch lightweight. Der Draht ist nur dann eine Alternative, wenn Du eh ein stabiles Multitool dabei hast.

Warte mal. Du könntest zu Hause schon 2 Drahtschlaufen mit zu großem Durchmesser vorbereiten. Im Wald rödelst Du die Schlaufe dann mit einem Stöckchen auf dem Axtstiel fest.
 
Hallo, ich habe etwas Erfahrung im Messerbau (hauptsächlich Abspanmethode) gesammelt. Gleichzeitig liebe ich leichte Äxte, Beile, Tomahawks etc.
Nun wüchde ich gern eine einfache kleine Axtklinge aus Flachstahl bauen, die (z.B. unterwegs) bei Bedarf mit Paracord oder anderen Hillfsmitteln an einem eingespaltenen Stock befestigt werden soll. Es sols kein super-duper-hick-hack-Beil werden. Nur um einige Äste abzuhacken oder dünne Stöcke zu spalten aber auch als Mehrzweckwerkzeug, wenn noch kein Stiel dran ist.

Es gibt ja ein ähnliches auf dem Markt. Das meißte davon ist relativ teuer und funktioniert ziemlich grauenhaft.
Jetzt suche ich ideen, wie ich das Axtblatt designe, sodass es sich einigermaßen zuverlässig befestigen lässt. Ich habe vor einiger Zeit mal etwas ähnliches gebaut, wo ich vier Kerben vor und hinter der Stelle, wo der Stiel verläuft eingeflext habe. Mit dem Ergebnis war ich nicht ganz zufrieden: Die Klinge ist beim Hacken trotz fester Umwickelung mit Paracord noch zu sehr nach hinten und oben gerutscht.

Hat noch einer eine Idee?

Und noch eine andere Frage. Ich spiele mit dem Gedanken, nur die Schneide (die vorderen 2-3 cm) zu härten. Meint ihr, das ist sinnvoller als die ganze Klinge abzuschrecken?


Gruß
Algiz
Das Beil darf man nicht komplett durchhärten, es zerspringt dir sonst beim ersten Schlag und ist auch gefährklich. Besser wäre schmieden, das macht es fliessend zur Klinge zäh-hart. Beim härten wird die Klinge fliessend "angelassen", das ist aber wirklich was für den Fachmann, ganz besonders wenn die Klinge gebogen ist
 
Das Beil darf man nicht komplett durchhärten, es zerspringt dir sonst beim ersten Schlag und ist auch gefährklich. Besser wäre schmieden, das macht es fliessend zur Klinge zäh-hart. Beim härten wird die Klinge fliessend "angelassen", das ist aber wirklich was für den Fachmann, ganz besonders wenn die Klinge gebogen ist

Danke, guter Punkt. Allerdings ist das Beil ja in dem Fall nur ein flaches Stück Metall (1.2235 Stahl - der ist ziemlich zäh) und ich habe es etwas höher als meine Messer angelassen. Also - bisher ist noch nichts abgesprungen. Bei einem Axt/Beilkopf mit Auge oder einem definiertem Bart hast du sicher recht. Nicht, dass ich davon allzu viel Ahnung hätte.
Das werde ich aber auf jeden fall bei anderen Versionen dieser Idee (ich möchte damit ja noch experimentieren) berücksichtigen.

Gruß
Algiz


PS: die Rückseite an meinem bisherigen Modell ist ja sowas wie ein Hammer. Den habe ich mit einer Lötlampe auf Grau (<50HRC) angelassen. Ich hoffe mal, dass er nicht explodiert ;)
 
Danke, guter Punkt. Allerdings ist das Beil ja in dem Fall nur ein flaches Stück Metall (1.2235 Stahl - der ist ziemlich zäh) und ich habe es etwas höher als meine Messer angelassen. Also - bisher ist noch nichts abgesprungen. Bei einem Axt/Beilkopf mit Auge oder einem definiertem Bart hast du sicher recht. Nicht, dass ich davon allzu viel Ahnung hätte.
Das werde ich aber auf jeden fall bei anderen Versionen dieser Idee (ich möchte damit ja noch experimentieren) berücksichtigen.

Gruß
Algiz


PS: die Rückseite an meinem bisherigen Modell ist ja sowas wie ein Hammer. Den habe ich mit einer Lötlampe auf Grau (<50HRC) angelassen. Ich hoffe mal, dass er nicht explodiert ;)

ich würde mich da von einem Werkzeugmacher /Schlossermeister beraten lassen. Hämmer werden heutzutage ja nur noch oberflächengehärtet, auch aus Sicherheitsgründen. Bei Schlagwerkzeugen kann es durchaus zu Abspklitterungen kommen, das ist dann wie bei einer Splittergranate. Sowas kann auch erst irgendwann später passieren ausfgrund von Gefügeveränderungen. Das ist wirklich nicht lustg, bevor die moderne Materialforschung entstanden ist waren Unfälle mit Werkzeugen eine sehr häufige Todesursache.
 
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