pebe
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Hartkopf‘s Modell 290 - Burg Edition
Den klassischen Backlock gibts schon seit dem 15. Jahrhundert, doch der eigentliche Siegeszug dieser Verschlussart erfolgte erst mit der industriellen Produktion des Buck 110 zu Beginn der 1960ziger.
Das Buck 110 ist eines der meistverkauftesten Klappmesser der Welt und ziemlich sicher, das am häufigsten kopierte - unbestritten eine unverwüstliche amerikanische Ikone des Messerbaus.
Ein ultra robuster Klapper, der gemäß Vorgabe so stabil wie eine feststehende Klinge sein sollte.
Hierzu tragen eine 9,5cm lange und knapp 3,2mm starke Bowieklinge, metallische Liner und üppige Bolster sowohl vorne als auch hinten bei.
Hier mal zwecks Vergleich mein früheres Exemplar mit rostenden Damast und farbigen Knochen.
Der Haken an der Geschichte - ein Buck 110 ist ziemlich schwer, über 200g bringt der kernige Amerikaner mit der Hakennase auf die Waage.
Das mag in Outdoorhosen oder im Gürteletui noch gut machbar sein, für den regelmäßigen urbanen Einsatz wird das zulässige VirgilWeight für den Hosensack um mehr als das doppelte überschritten.
Here we go.
Das Modell 290 von Hartkopf ist im Grunde eine verkleinerte und stark verschlankte Version des Buck 110.
Zwar gibt es von Buck selbst ebenso eine kleinere Version, das Buck 112 Ranger. Das ist aber kaum schlanker, hat nur 7,5cm Klingenlänge und wiegt immer noch gut 175g.
Mein Hartkopf hingegen hat genau 8,9cm Klingenlänge, bei 3mm Stärke am Ricasso, wobei die Klinge nadelspitz nach vorne tapered. Klinge steht mittig und läuft geschmeidig.
Sehr schneidfreudig das Ganze und ab Werk sauber ausgeschliffen. Ruckelfrei durch Beilagenpapier.
Und. Das ganze Paket wiegt exakt 100g - perfektes VirgilWeight, als hätte Hartkopf im MF nachgeschaut.
Eine andere Variante mit Hirschhornbeschalung wird allerdings schon wieder einheitlich mit 116g angegeben.
Andere Varianten. Für Interessierte mal etwas Erläuterungen zu den Hartkopf Nummerierungen.
Die amtliche Bezeichnung meines 290er lautet 290.27.1.31 - N01. Die Punkte habe ich nur der besseren Lesung wegen gesetzt.
Die 290 steht für das Modell oder Pattern, hier das Bowie oder amtsdeutsch Hechtklinge.
Die 27 für die Klingenausstattung und den Stahl, hier feststehende Klinge mit Rosendamast rostfrei DSC.
Die 1 für die Messergröße von 11cm.
Die 31 für das Griffmaterial Bunthorn.
Die N01 ist hier zusätzlich. Burg Edition. 😄
Die Ziffer 27 für den Balbach Damast als DSC ist gar nicht im Katalog aufgeführt. Zumindest nicht in diesem.
Jedoch. Er ist hier verbaut. Balbach DSC Rosendamast mit 145 Lagen in rostfrei.
Hingegen sieht der rostende Balbach Damast bei Hartkopf ähnlich aus, wie der am Buck oben.
Wesentlich „uriger“ und durchaus typischer für solche alte Pattern.
Allerdings ist der DSC viel feiner in der Optik und natürlich unproblematischer, besonders bei Food. Der raue Damast hat sicherlich seinen eigenen Charme, aber für ein EDC ist mir der modernere Damast lieber.
Auch schön gemacht, die Verzahnung im Nagelhau. Es sind dann auch klassische Messing Liner und Backen aus Neusilber verbaut. Old School.
Das Bunthorn finde ich hier persönlich besonders gelungen in der Färbung und Zeichnung.
Kommt auf den Bildern zuweilen bläulich, sind aber im Tageslicht überwiegend erdige Töne von Elfenbein bis Moccabraun. Genau. Mein. Ding. 😋
Überhaupt. Auch die Verarbeitung ist auf einem sehr guten Niveau.
Klinge steht perfekt mittig, läuft geschmeidig, das Chassis nur wenig kleinere Ungenauigkeiten. Für ein MOKI Prädikat reicht es nicht ganz, aber gemessen am üblichen Solinger Standard, ist die Qualtiät wirklich zufriedenstellend.
Oder besser gesagt. Der Eindruck, den man ohne gynäkologische Untersuchung erhält, ist tadellos. Nix springt direkt ins Auge.
Schön zu erkennen. Diese Bunthornvariante baut extrem schmal, weniger als 1 Zentimeter breit und genau 11cm lang. Sehr handlich in der Handhabung und angenehm unauffällig im Hosensack.
Meckern? Auf das gleichförmige Gravurplättchen hätte ich lieber verzichtet und wenn schon, dann doch bitte den typischen Hartkopf Schild angebracht. Aber. Geschenkt.
Braucht man sowas? Burgherren mit Hartkopf Clan im Verteidigungsturm unbedingt.
Es ist ja nicht einfach nur ein weiteres Hartkopf. Es ist vor allem eine alltagstaugliche Version des Buck 110 in Nobelausführung und bester Solinger Machart.
Und. Vergleichbare anderer Hersteller, wie mein Klaas, sind in der Regel deutlich schwerer.
Praktisch betrachtet auch für jene, denen einerseits ein Solinger Jagdklapper zu wuchtig oder zu derb und andererseits ein Perceval zu leichtfüssig oder zu brav ist. Oder generell eine ausgeprägte Hechtklinge bevorzugen.
Für mich ein ganz typisches OneForAll Sackmesser in nobel, wenn man sich auf ein Einziges beschränken möchte und es dafür etwas aufwändiger daher kommen darf.
Vielleicht kein MUSS, aber in jedem Fall eine wunderschöne Bereicherung.
Ein schönes Wochenende allen.
grüsse, pebe
Den klassischen Backlock gibts schon seit dem 15. Jahrhundert, doch der eigentliche Siegeszug dieser Verschlussart erfolgte erst mit der industriellen Produktion des Buck 110 zu Beginn der 1960ziger.
Das Buck 110 ist eines der meistverkauftesten Klappmesser der Welt und ziemlich sicher, das am häufigsten kopierte - unbestritten eine unverwüstliche amerikanische Ikone des Messerbaus.
Ein ultra robuster Klapper, der gemäß Vorgabe so stabil wie eine feststehende Klinge sein sollte.
Hierzu tragen eine 9,5cm lange und knapp 3,2mm starke Bowieklinge, metallische Liner und üppige Bolster sowohl vorne als auch hinten bei.
Hier mal zwecks Vergleich mein früheres Exemplar mit rostenden Damast und farbigen Knochen.
Der Haken an der Geschichte - ein Buck 110 ist ziemlich schwer, über 200g bringt der kernige Amerikaner mit der Hakennase auf die Waage.
Das mag in Outdoorhosen oder im Gürteletui noch gut machbar sein, für den regelmäßigen urbanen Einsatz wird das zulässige VirgilWeight für den Hosensack um mehr als das doppelte überschritten.
Here we go.
Das Modell 290 von Hartkopf ist im Grunde eine verkleinerte und stark verschlankte Version des Buck 110.
Zwar gibt es von Buck selbst ebenso eine kleinere Version, das Buck 112 Ranger. Das ist aber kaum schlanker, hat nur 7,5cm Klingenlänge und wiegt immer noch gut 175g.
Mein Hartkopf hingegen hat genau 8,9cm Klingenlänge, bei 3mm Stärke am Ricasso, wobei die Klinge nadelspitz nach vorne tapered. Klinge steht mittig und läuft geschmeidig.
Sehr schneidfreudig das Ganze und ab Werk sauber ausgeschliffen. Ruckelfrei durch Beilagenpapier.
Und. Das ganze Paket wiegt exakt 100g - perfektes VirgilWeight, als hätte Hartkopf im MF nachgeschaut.
Eine andere Variante mit Hirschhornbeschalung wird allerdings schon wieder einheitlich mit 116g angegeben.
Andere Varianten. Für Interessierte mal etwas Erläuterungen zu den Hartkopf Nummerierungen.
Die amtliche Bezeichnung meines 290er lautet 290.27.1.31 - N01. Die Punkte habe ich nur der besseren Lesung wegen gesetzt.
Die 290 steht für das Modell oder Pattern, hier das Bowie oder amtsdeutsch Hechtklinge.
Die 27 für die Klingenausstattung und den Stahl, hier feststehende Klinge mit Rosendamast rostfrei DSC.
Die 1 für die Messergröße von 11cm.
Die 31 für das Griffmaterial Bunthorn.
Die N01 ist hier zusätzlich. Burg Edition. 😄
Die Ziffer 27 für den Balbach Damast als DSC ist gar nicht im Katalog aufgeführt. Zumindest nicht in diesem.
Jedoch. Er ist hier verbaut. Balbach DSC Rosendamast mit 145 Lagen in rostfrei.
Hingegen sieht der rostende Balbach Damast bei Hartkopf ähnlich aus, wie der am Buck oben.
Wesentlich „uriger“ und durchaus typischer für solche alte Pattern.
Allerdings ist der DSC viel feiner in der Optik und natürlich unproblematischer, besonders bei Food. Der raue Damast hat sicherlich seinen eigenen Charme, aber für ein EDC ist mir der modernere Damast lieber.
Auch schön gemacht, die Verzahnung im Nagelhau. Es sind dann auch klassische Messing Liner und Backen aus Neusilber verbaut. Old School.
Das Bunthorn finde ich hier persönlich besonders gelungen in der Färbung und Zeichnung.
Kommt auf den Bildern zuweilen bläulich, sind aber im Tageslicht überwiegend erdige Töne von Elfenbein bis Moccabraun. Genau. Mein. Ding. 😋
Überhaupt. Auch die Verarbeitung ist auf einem sehr guten Niveau.
Klinge steht perfekt mittig, läuft geschmeidig, das Chassis nur wenig kleinere Ungenauigkeiten. Für ein MOKI Prädikat reicht es nicht ganz, aber gemessen am üblichen Solinger Standard, ist die Qualtiät wirklich zufriedenstellend.
Oder besser gesagt. Der Eindruck, den man ohne gynäkologische Untersuchung erhält, ist tadellos. Nix springt direkt ins Auge.
Schön zu erkennen. Diese Bunthornvariante baut extrem schmal, weniger als 1 Zentimeter breit und genau 11cm lang. Sehr handlich in der Handhabung und angenehm unauffällig im Hosensack.
Meckern? Auf das gleichförmige Gravurplättchen hätte ich lieber verzichtet und wenn schon, dann doch bitte den typischen Hartkopf Schild angebracht. Aber. Geschenkt.
Braucht man sowas? Burgherren mit Hartkopf Clan im Verteidigungsturm unbedingt.
Es ist ja nicht einfach nur ein weiteres Hartkopf. Es ist vor allem eine alltagstaugliche Version des Buck 110 in Nobelausführung und bester Solinger Machart.
Und. Vergleichbare anderer Hersteller, wie mein Klaas, sind in der Regel deutlich schwerer.
Praktisch betrachtet auch für jene, denen einerseits ein Solinger Jagdklapper zu wuchtig oder zu derb und andererseits ein Perceval zu leichtfüssig oder zu brav ist. Oder generell eine ausgeprägte Hechtklinge bevorzugen.
Für mich ein ganz typisches OneForAll Sackmesser in nobel, wenn man sich auf ein Einziges beschränken möchte und es dafür etwas aufwändiger daher kommen darf.
Vielleicht kein MUSS, aber in jedem Fall eine wunderschöne Bereicherung.
Ein schönes Wochenende allen.
grüsse, pebe
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