So, da mir Herr Vörös dankenswerterweise Bilder geschickt hat, hier mal ein paar Infos.
Ich zitiere mal aus seinem Bief an mich:
"Dieses Messer ist eine Neuentwicklung von mir, mein Ziel war ein zuverlässiges Gebrauchsmesser mit hoher Wurfkraft und einer robusten Verriegelung. Es lässt sich leicht zerlegen, die Griffschalen sind aus AlMgCuF3, die Oberfläche ist verdichtet und hart anodosiert. Die Klingen bestehen aus 4032er modifiziertem Stahl und werden bei ....in Solingen produziert. Ich möchte auch andere Materialien, wenn das System von Messerliebhabern akzeptiert wird. Wir haben eine 200Stück Erstserie für Sammler augelegt."
Soweit ein Auszug aus dem Brief. Wo das Messer gemacht wird, habe ich mal weggelassen, nein, es ist nicht Böker <IMG SRC="smilies/cwm41.gif" border="0"> , bei Interesse kann man ja Herrn Vörös direkt fragen. Ich hoffe, er liest hier mit und kann noch weitere Infos abgeben, wenn noch Fragen auftauchen.
Zum Messer:
Hier nochmal ein Bild der beiden Varianten.
Und so siehts zerlegt aus. In der oberen Schale erkennt man die Zugfeder samt Zugumlenkung, die die Klinge aufschnappen lässt. In der unteren Schale die Verriegelung.
Drückt man den Feuer-Knopf, schiebt sich ein Bolzen durch die Achse bis auf den gefederten, gegenüberliegenden Zapfen, der springt aus der Vertiefung in der Klinge und gibt sie frei. Die schnappt über die Feder auf und wird am oberen Endpunkt wieder über den zurückgeschnellten Zapfen verriegelt.
Die Teile des Klingenmechanismus.
Und so siehts geschlossen aus.
Die Klinge hat eine Zugkraft von 5Kilo. Auch nach verbuddeln im Sand, nachdem das Messer verdreckt war, sprang die Klinge laut Herrn Vörös noch auf. Zur Reinigung lässt sich das Messer schnell zerlegen, wenn man eine Schale abhebt, kann man den Dreck rauspusten, ohne dass einem die Teile um die Ohren fliegen - finde ich sehr praktisch.
Alle Kleinteile sind aus rostfreiem Edelstahl, man braucht also in der Regel keine Angst zu haben, dass die Feder innen langsam vor sich hin rostet <IMG SRC="smilies/wink.gif" border="0">
Zum verwendeten Material: 4032 mit 54HRC ist halt nunmal "Dosenblech" - zumindest fuer die Hightech verliebten hier. Aber das Ziel war nicht, MT Autos für 500Mark aufwärts Konkurrenz zu machen, sondern ein Messer zu bauen, was zuverlässig funktioniert, einen innovativen Lock hat und trotzdem preiswert bleibt. Meiner Meinung nach ist das gelungen und - zumindest was den geschäftlichen Aspekt angeht - ein sinnvoller Weg.
Dem klassischen Herbertz/Böker/Magnum Kunden sind die Unterschiede in der Materialqualitaet ja weder bewusst, noch wird er sie jemals ausnutzen. Inwieweit man mit den Qualitätsfreaks auch wirklich Umsatz machen kann, ist IMO eine offene Frage.
Und mal ehrlich, bei wieviel Prozent der bei uns verwendeten PM, ATS etc. Messer wird die höhere Schnitthaltigkeit wirklich ausgenutzt - ist meine Meinung. Was den Nutzaspekt angeht - das Sammler, mich eingeschlossen, noch andere Kriterien haben, ist klar.
Griffschalen sind aus Alulegierung, CNC gefässt, 45 HRC hart anodisiert, da gibts nichts zu meckern.
Wie im Brief schon erwähnt, grundsätzlich können für die Klinge beliebige Materialien verwendet werden, wenn genügend Nachfrage besteht.
Der Mechanismus ist zum Patent angemeldet und kann auch lizensiert werden - IMO auch eine interessante Idee.
Haltbarkeit: Ich hörte schon kritische Stimmen zur Haltbarkeit des Systems, speziell der Feder, im Vergleich zu den üblich verwendeten Systemen mit Spiralfedern. Ich erlaube mir da mal keine Meinung, aber da Herr Vörös technischer Entwickler ist, wird er genügend Erfahrung haben und rechnen können, IMO.
Bedienung: Ich hatte das Teil noch nicht in der Hand, wie leichtgängig und spielfrei der Mechanismus funktioniert, kann ich nicht sagen.
Innovativer Lock, neue Entwicklung und das aus D. Finde ich schonmal besonders bemerkenswert. Wenn man sich den Test im MM so ansieht, ist die Auswahl an höherwertigen Springern aus D nicht sehr gross, und das was es gibt, wird zu Tode geritten - da kann frischer Wind nicht schaden.
Herrn Vörös und Herrn Schätz viel Erfolg mit Ihrem neuen Messer und vielen Dank für die zur Verfügung gestellten Infos und die netten Telefonate.
Für weitere Informationen:
Vörös & Schätz Homepage
Robert Vörös
Tel/Fax: 08531 12483
Mobil: 0160 4546326
Postanschrift:
Josef Schätz
Waldstrasse 35
D-94154 Neukirchen v. Wald
e-mail: j.schaetz@freenet.de
Pitter
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[ 10-07-2001: Nachricht editiert von: pitter ]