Heimo Roselli Hunter R100 ein Review

ibanezmike

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Hallo Forengemeinde!

Ich möchte euch hiermit meine neueste Errungenschaft präsentieren.
Das Hunter von Heimo Roselli!



Mal zu den allgemeinen Daten:
Grifflänge: 125mm
Klingenlänge: 110mm
Gesamtlänge: 235mm
Klingenstärke: 3,2mm
Stahl: W75 (Krupp-Carbonstahl) mit einem Carbonanteil von 0.7-0.8%
HRC: 59-62
Griffmaterial: Maserbirke
Scheide: Lederscheide
Kostenpunkt: 68,90EUR

Das Messer ist schlicht aber funktionell gehalten und wird nun seit über 30 Jahren weitgehend unverändert produziert. Früher wurden Roselli Messer noch allesamt vom Meisterschmied Heimo Roselli selbst bearbeitet. Heutzutage ist aufgrund der grossen Nachfrage ein Grossteil Serienfertigung. Beim Modell Hunter R100 und auch den anderen Modellen, gibt es keinen überflüssigen Schnick-Schnack und auch allgemein ist das Messer sehr traditionell gehalten.
Die Klinge ist zum Grossteil im Rohzustand belassen, lediglich der Anschliff und die Schneide sind verschliffen (siehe Foto).
Der Griff ist sehr schön gemasert und liegt angenehm in der Hand.
Das eingravierte/eingebrannte Logo (Heimo Roselli) findet sich am Griff und auf der Lederscheide wieder.
Out of Box war das Messer nicht wirklich scharf geschliffen, aber aufgrund des Carbonstahls war dieses Problem binnen kürzester Zeit erledigt und jetzt ist es eines der schärfsten Messer, die sich bei mir finden :hehe:
Das ist eben einer der Vorteile von Carbonstahl: leicht zu schärfen und rattenscharf!!



Die Lederscheide ist mittlerweile ein sehr helles Leder, früher gab es mal eine dunkelbraune Scheide zu dem Messer, doch diese wird heute nur noch für die UHC-Serie verwendet.
Optisch, würde mir persönlich die dunkle Scheide besser gefallen, aber nachdunkeln ist ja mit etwas Geschick machbar ;)
Die Lederscheide ist m.M.n. das grösste Manko bei dem Messer. Bei jedem ziehen und zurückstecken des Messers, kommt die Schneide am oberen Rand der Lederscheide an und verletzt diese somit immer ein klein wenig mehr - Hier besteht für mich klarer Handlungsbedarf des Herstellers.
In der Lederscheide selbst ist ein Durchstichschutz aus Kunststoff eingearbeitet, dieser führt das Messer nicht nur beim ziehen/rückstecken, sondern schützt die Scheide und hält das Messer gut in Position.



Das Messer hat einen recht eigenwilligen Griff, und beim ersten Anblick, hat mir dieser auch nicht sonderlich gefallen, doch einmal in der Hand gehabt und schon war ich vom Griff hin und weg.
Das Messer liegt äusserst angenehm in der Hand und durch den grossen Griff hält man es auch bei jeglichen Schneidaufgaben sicher und fest umschlossen. Zudem kann man div. Griffpositionen wählen und z.B. den Zeigefinger bis knapp vor die Spitze, auf den Messerrücken legen um Bspw.ein Wild zu enthäuten.
Hier mal ein Vergleich, wo man den etwas längeren und eigenwilligen Griff sehen gut kann:





Die Erfahrung, dass sich bei diesem Messer ein Spalt zwischen Zwinge und Klinge vorhanden sein soll, kann ich nicht bestätigen.
Bei meinem Modell war alles sauber verarbeitet und der angebliche "Spalt" wurde sauber verklebt und ist somit nicht anfällig für unhygienische Bakterienbildung.

Leider konnte ich keine bessere Aufnahme als diese hier machen:



Mein Fazit:
Ein absolut geniales Alltags-, Outdoor-, Jagdmesser, für einen absolut guten Preis. Wer traditionelles Aussehen mag und auf alles Überflüssige verzichten kann und ein Arbeitsmesser sucht, ist mit dem Roselli Hunter R100 bestens bedient.
Der Stahl lässt sich super schärfen und ist sehr schnitthaltig.
Einziges Manko (wie oben erwähnt) die Lederscheide. Hier habe ich mir aber beholfen und mit einem anderen Messer meiner Sammlung "getauscht".



Bei den gängigen Schneideaufgaben konnte das Roselli auch bestehen. Äpfel konnten durch die Klingengeometrie geschält und geschnitten werden, ohne das Gefühl zu haben den Apfel zu spalten (natürlich gibts bessere Messer zum schneiden, aber im Vergleich zu anderen war das Roselli auf den vorderen Plätzen).
Am wohlsten fühlt sich das Roselli jedoch im Wald. Stöcke schnitzen, Vorbereitung des Lagerfeuers, schneiden von Fellen/Häuten und Fleisch für den Outdoorgebrauch, sowie das Verarbeiten von Naturmaterialien liegen dem Roselli wie nichts anderes.

Aus meiner Sicht ein Begleiter fürs Leben, der durch seine schlichte Optik und der reinen Seele des Messers die Herzen erobert hat.

lg ibanezmike
 
Die Lederscheide....... Bei jedem Ziehen und Zurückstecken des Messers, kommt die Schneide am oberen Rand der Lederscheide an und verletzt diese somit immer ein klein wenig mehr - Hier besteht für mich klarer Handlungsbedarf des Herstellers.

Hallo.

Danke für den ausführlichen Bericht.

Zu der Scheide: Da besteht kein Handlungsbedarf von Seiten des Herstellers, sondern durch den Nutzer.

Grundsätzlich leben Köcherscheiden länger, wenn man das Messer mit beiden Händen zieht und auch wieder versorgt.
Dabei drückt die "nichtmesserhaltende" Hand sanft auf den Scheidenrand und schon bleiben Schnitte in selbigem aus.

Ist halt kein Plastik-tactical-nass-in-den-Rucksack-steck-Messer sondern ein Stückchen Handwerk, welches etwas bekümmert werden möchte.
Fängt beim Holzgriff an, geht über die rostende Klinge und hört bei der Scheide auf.

Neu ist mir aber, dass Roselli in das Hunter diese Kehle macht.


Gruß
chamenos
 
Ich versuche auch immer, so gut es geht mit beiden Händen das Messer zurückzustecken bzw. zu ziehen (wie von dir beschrieben), jedoch hab ich bei einem Bekannten, der das Messer schon seit vielen viele Jahren hat und auch sehr vorsichtig damit umgeht gesehn, dass es trotz penibler sachgemäßer Anwendung dennoch zu den Schnitten kommt!

OK, gerechter Weise soll erwähnt werden, dass man nach ca. 10 Jahren Dauernutzung schon mal ne neue Scheide kaufen kann :D
Eine andere Scheidenform, wäre m.M.n. besser geeignet für einen reinen USER (was das Messer für mich ganz klar ist).

Wegen der Kehle:
Ich bild mir auch ein, diese bis dato noch nicht gesehen zu haben, zumal sie sogar beidseitig vorhanden ist.
...kann mich aber auch irren!

lg ibanezmike
 
Die Kehle gibt´s in der Form schon mindestens seit 2006 - ich habe meines mit "Kehle" vor mehr als 2 Jahren gekauft .... praktischen Nutzen habe ich noch keinen erkannt, vielleicht macht es beim Abfangen von Wild einen Sinn, ansonsten bleibt eher die Butter darin kleben! ;) Bei den "alten" Rosellis ging die Angel auch noch durch den Griff durch bis ans Ende und war dort vernietet. Die neuen haben eine flache, eingeklebte Steckangel.

Die Scheide wird am oberen Rand auch irgendwann mal zu weit. Bei meinen Rosellis habe ich dann immer innen mit Leder "aufgedoppelt" sprich einen dünnen Lederstreifen innen eingeklebt, dann ist der Halt in der Scheide wieder fester.

Übrigens: Gutes Review über ein gutes Messer!


Gruß, C.
 
Last edited:
... ich häng mich hier mal dran ;)

Zu dem tollen Bericht kann ich kaum was hinzufügen, und stimme meinem Vorschreiber in allem zu. Ist wirklich ein tolles Messer.

Es scheint, bei den aktuellen Modellen ist diese Rinne auf der Klinge weniger deutlich ausgeprägt.

dsc0186oe.jpg

dsc0185gw.jpg


SD
 
Last edited:
Ich hab beide Jagdmesser von Roselli. Carbon und UHC.
Bin total zufrieden damit. Richtige Schneideteufel!!
Benutze die Messer hauptsächlich im Wald.
 
Das aktuelle UHC-Modell R200 scheint im Gegensatz zum deutschen Stahl gar keine Rinne zu haben.
Gibt es Erfahrungen wie man den UHC Stahl am besten scharf bekommt/ hält?
 
Der UHC Stahl von Roselli ist nicht so ganz einfach zu schärfen. Mit einem Dianova Diamond Lapstone funktioniert es aber für mich recht gut.
 
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