Heizdraht/Kanthaldraht A1 durchgebrannt

Andreas Hope

Mitglied
Beiträge
56
Hallo zusammen,

ich habe heute meinen selbst gebauten Härteofen getestet und leider ist der Draht bei ca. 740 Grad an einer Halterung (Gebogener Draht aus Kanthal A1) durchgebrannt.
Folgender Heizdraht ist verbaut:
https://amzn.eu/d/hdPlddk
- 1mm Durchmesser
- 1,8 Ohm/Meter
Der draht wurde auf ca. 12,3m gekürzt, was dann rund 2400W ergab.

Meine Frage:
Habe ich die Maße des Drahts (Länge, Durchmesser, Widerstand etc.) falsch gewählt, und warum ist er überhaupt durchgebrannt?

Lg
 
Du hast meines Erachtens den Draht etwas zu dünn gewählt. Du hast eine Oberflächenleistung von 6,2W/cm2.
Sie sollte bei ca. 3,5W/cm2 liegen. Das könnte ein Grund sein. Vielleicht aber nicht der einzige...
Kann auch sein, dass der Draht an dieser Stelle durch eine zu starke Biegung vorgeschädigt war.
 
Bei 20m wandelt der Heizdraht ~1500W um, es fließen ~6,4A durch. Durch das kürzen belastet du den Draht nun bei 12,3m mit ~2400W und es fließen über 10A durch. Ich würde schlichtweg sagen, der Draht war einfach überlastet.
 
Bei 20m wandelt der Heizdraht ~1500W um, es fließen ~6,4A durch. Durch das kürzen belastet du den Draht nun bei 12,3m mit ~2400W und es fließen über 10A durch. Ich würde schlichtweg sagen, der Draht war einfach überlastet.
Die Stromstärke braucht man halt, wenn man mit 2400 W heizen möchte. Bei der Auslegung muss man erstmal einen Drahtdurchmesser annehmen, und auf Basis des spezifischen Widerstandes und der gewünschten Leistung die erforderliche Drahtlänge berechnen. Damit darf man dann aber nicht einfach loslegen. Der Draht muss eben eine entsprechende Oberfläche haben, um schadfrei die aufgenommene Leistung auch abstrahlen zu können. Dafür rechnet man sich aus Drahtlänge und Umfang die Oberfläche des Drahtes aus und dividiert die Leistung durch die Oberfläche.
Wenn man dabei bei einer Oberflächenleistung größer 3,5W/cm2 landet, ist der Draht nicht dauerbelastbar. Dann wählt man einen dickeren Draht und landet entsprechend bei einer größeren Drahtlänge.
Dann die Rechnung nochmal durchgeführt, bis die Oberflächenleistung passt. (in Deinem Fall sollten 1,3mm Drahtdicke passen) Den Schritt lassen viele aus, und wundern sich dann, dass der Draht durchbrennt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Einen 1,3mm starken Draht hab ich leider nicht gefunden.
Aber ich bin auf einen 1,5mm Kanthaldraht A1 gestoßen.
Den gibts in 25m Länge mit 0,8 Ohm pro Meter.
Wenn ich diesen auf 23,6m kürze komm ich auf 2800W was auch nicht schlecht wäre.
2*pi*r*h = 1112,6 cm2

2800W/1112,6cm2 =2,52 W/cm2

Wenn ich richtig gerechnet habe liegt das ja im grünen Bereich.
Und findet ihr 2,8kw ist zu viel Leistung?
 
Ich finde diese Auslegung voll in Ordnung. 2,8KW sind auch nicht zu viel.
Welche Innenmaße hat denn Dein Ofen?
Ich hab mal 1,3mm Draht gekauft. Muss mal sehen, ob ich die Bezugsquelle noch finde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kannst Du machen, wie Du möchtest. Wenn Dir der 1,5mm Draht nicht zu teuer ist, ist er die bessere Wahl.
Zu beachten: je dicker der Draht, umso leichter wird er beim Wickeln und Biegen geschädigt.
Mindestdicke des Wickelkerns= 10xDrahtdurchmesser.
 
Zurück