Hilfe bei Bestimmung - Warmarbeitsstahl

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Hallihallo, ich habe beim letzten Besuch meines Schrotthändlers ca. 250 Kg Stahl als Stangenmaterial entdeckt den ich für Warmarbeitsstahl hielt. Diese Woche hab ich mich mal dran gemacht herauszufinden welcher Stahl es denn genau sein könnte. Leider hab ich aber gar nichts herausgefunden außer dass es sich laut Funkenbild um Warmarbeitsstahl handelt. (Fast) identisch dem Funkenbild für Warmarbeitsstahl 45 W Cr V 7 (laut "Messerklingen und Stahl")


Da der Stahlschlüssel aber bei Warmarbeitsstählen große Temperaturunterschiede bei Härtetemperatur und Anlasstemperatur angibt bitte ich hier um Eure Hilfe. Vielleicht kann mir jemand anhand der Abmessungen oder der Prägungen zumindest einen Tip geben wo ich näheres herausfinden kann.

Das Rundmaterial hat keine Prägungen und die Durchmesser 15mm, 27mm, 31,5mm.

Das 6-Kantmaterial hat die Schlüsselweiten: 11mm, 22mm, 27mm, 36mm, 55mm.
Ich hänge mal ein paar Bilder an. Ich hab die Prägungen die man schlecht lesen kann nochmal nebenhingeschrieben und die SChlüsselweiten dazu.








Vielen Dank schonmal


P.S. Was kostet denn so eine Materialanalyse? Und wo kann man sowas machen lassen?
 
Hallo Alize, hier gehts ein wenig durcheinader, der 45WCrV7 ist ein Kaltarbeitstahl, sehr gut für Klingen da mit Wolfram legiert, welches für
hohe Standfestigkeit bei Schärfe und Verschleiß da ist.
Warmarbeitsstähle sind ausgelegt für die Beibehaltung von bestimmten
Eigenschaften bei Wärme - daher ihr Name.
Sie sind was für Schmiedegesenke und Prägestöcke für rotglühende Teile
o. ä.
Messer würde ich nicht daraus machen da gibts spezielleres.
gruß fritz
 
P.S.
mir ist noch etwas eingefallen.
Der Sechskant deutet auf gezogenes Material hin, es könnte Ausgangsmaterial für Werkzeuge sein und zwar für Sechskantschlüssel,
Inbus o.ä.
Das wäre dann 50CrV4 und würde deinem Funkenbild nahekommen.
Daraus kannst du Haumesser u.ä. bauen - unkaputtbar!!!
gruß fritz
 
Also, laut dem oben erwähnten Buch und meines Stahlschlüssels ist das ein Warmarbeitsstahl und zwar 1.2542. Auserdem will ich ja daraus Spaltmeisel und Gesenke machen.
 
P.S.
mir ist noch etwas eingefallen.
Der Sechskant deutet auf gezogenes Material hin, es könnte Ausgangsmaterial für Werkzeuge sein und zwar für Sechskantschlüssel,
Inbus o.ä.

Na dann möcht ich mal die passenden Schrauben sehen die mit Inbusschlüsseln mit Schlüsselweite 36 und 55mm angezogen werden.....:steirer::steirer:

Frag den Schrotthändler was das Material für eine Zusammensetzung hat, fast jeder Schrotthändler hat heute das equipment um in Sekunden eine spektroskopische Analyse machen zu können.
Wenn das nicht geht such dir jemanden der das kann.
Alles andere ist reine Spekulation, und bei 250 Kg zum Schrottpreis lohnt es sich auch dafür ein paar Euro ausgeben zu müssen.
 
Bei 250 kg für wenig Geld rentiert sich jedenfalls eine Materialanalyse.
Falls man das scheut, kann man über das Funkenbild so ungefähr die Kategorie ermitteln, in die der Stahl gehört.

Da ist mir aufgefallen, daß das Funkenbild dem vom 1.2542 gleichen soll.
Damit ist eigentlich schon eine gewisse Festlegung möglich.

Dieser Stahl enthält als wichtigstes Legierungselement ca. 2 % Wolfram.
Das Funkenbild der Wolframstähle ist aber so charakteristisch, daß es kaum verwechselt werden kann. Hier müßte der Funke rot mit wenig Sternchen sein. (Wenig Sternchen, weil der C-Gehalt relativ niedrig ist).

Unter den Werkzeugstählen hat eigentlich nur der 1.2550 ein ähnliches Funkenbild, bei den ausschließlich zur Warmarbeit eingesetzten Stählen kommen zwei,drei Stähle als verwechslungsfähig in Betracht, die noch weniger C und deutlich mehr Wolfram enthalten-1.2564-1.2581.
1.2542 und 1.2550 können von ca 900 Grad gehärtet werden, die anderen brauchen wegen des hohen Wolframgehalts und der beständigen Karbide über 1000 Grad.

1.2542 und 1.2550 kämen für Haumesser in Betracht und wären für Amboßwerkzeuge-Abschrot o.ä. - erste Wahl.

Also-wenn Du keine Analyse machen willst, nimm ein Stück, behandle es wie 1.2542 oder 1.2550 und teste es . Das Ergebnis wird im Zweifel sehr gut sein, weil nach Deinen Angaben vieles für 1.2542 spricht-und dann hast Du ja, was Du willst.

Eine kleine Ergänzung: 1.2542 kann man auch aufkohlen und erhält einen Stahl, der in der Verschleißfestigkeit mit D2 zu vergleichen ist, bei wesentlich besserer Zähigkeit.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
So jetzt haben wir es,das sind Automatenstähle 1.0737 ,viel Blei und Schwefel um die 0,45,also direkt aus der Hölle.

Nr.4 ist C 60
 
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